Hurghada 7

Es ist Sonntag, 21. Juni, Ramadan ist auch bei uns angekommen. Doch wir sind schon sehr froh, müssen wir nicht von 02.00 Uhr bis Abends 19.00 Uhr ohne Trinken und Essen auskommen.  Also, der Muezin ruft um 03.15 Uhr zum 1. Mal und jetzt neu, von ca. 20.00 Uhr bis 22.30 Uhr durchgehend aus der grossen Moschee. Wir nehmen an, dass es Gebete sind.  „Allah weiss was“, so tönt für unsere Ohren ein immer wiederkehrender Zwischenruf, doch er ruft natürlich „Allah ist gross“. Wir denken doch hin und wieder an Nancy Holten…….Von ca. 20.15 bis 21.15 Uhr sind die Gebete eher als Gemurmel zu hören ist, doch danach in voller Lautstärke über die Lautsprecheranlage.

Am Abend kommen Fränzi und Michel zu uns aufs Schiff für einen Rundgang. Nachdem wir auf der Fly den Durst gestillt haben,  meldet sich auch der Hunger. Beim Italiener geniessen wir ein feines Nachtessen und erfahren die neuesten Nachrichten aus Kaisten. Zu später Stunde begleiten wir die Beiden noch zum Treffpunkt ihres Taxi. Es war ein wunderbarer Abend, der uns in guter Erinnerung bleiben wird.

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Fränzi, Michel und Kurt

Am Montag beschliessen wir an den Strand zu gehen, damit Verena mit Taucherbrille und Schnorchel üben kann. Mit Boden unter den Füssen geht es schon etwas besser. Wir stellen fest, dass es hier, etwas weiter draussen so etwas wie ein Mini-Riff hat. Dies wird nur von wenigen besucht und es gibt doch einiges zu sehen. Das nächste Mal nehmen wir die Kamera mit. Um 17 Uhr ist Skype angesangt und so kehren wir um 16 Uhr aufs Schiff zurück. Gestern stellte Verena fest, dass die Duschbrause in der Marina, wir sind praktisch die Einzigen, die diese benutzen, defekt war. Heute ist sie tip top geflickt. Ja, hier in der  Marina ist man echt bemüht, einen hohen Standart in Bezug auf Sauberkeit und Unterhalt zu halten.

Am Dienstagmorgen sehen wir, dass die Nachbarn von vis-à-vis ihren Katamaran Flaneur verlassen. Kurt fragt, ob sie nach Hause gehen. Nein, sie fliegen nach Griechenland und wollen 4 Segelschiffe nach Hurghada überführen. Es soll hier eine neue Basis entstehen. Bei dem Gespräch stellt sicher heraus, dass der Mann Schweizer ist und aus der Nähe von Sion kommt. Verena „bewundert“ die Frau, wie sie den Katamaran äusserst professionell manövriert.

Am Nachmittag lassen wir uns ins neu eröffnete Shoppingcenter Spinneys chauffieren. Für eine 170’000 Einwohner zählende Stadt ist das Wort Center doch etwas übertrieben. Die Migros Frick ist grösser, nicht nur in Sachen Fläche auch im Angebot. Das hat wohl auch damit zu tun, dass die Menschen hier viel lieber beim Klein-Händler einkaufen. Einkaufszentren sind hier weniger gefragt, denn sie sind in Sachen Preise auch für unsere Verhältnisse eher hoch. Bei der Rückkehr hat sich unsere Gangway, die wir jeweils hochklappen völlig zusammengeklappt und für uns vom Steg aus nicht mehr erreichbar. Unser Schiffsnachbar Heinz will uns helfen und lässt sich von einem heftigen Windstoss seine, zum Glück leere Tasche ins Meer wehen. Da das Schiff zum Steg mit 4 Tauen gesichert ist, nimmt Kurt eines weg und übt sich im Lassowerfen. Mit Erfolg, so dass wir unser Schiff wieder bequem über die Gangway erreichen können.

Beim skypen mit Andrea muss Verena die Flybridge verlassen, denn die nahe Moschee ist viel zu laut. Der Wind hat noch mehr aufgefrischt auf 8 Beaufort, das war auch der Grund, warum sich unsere Gangway zusammen geklappt hat. Bei dieser Windstärke können wir auf der Fly lesen, denn mit diesem Wind haben die Mücken keine Chance.

Mittwoch, 24. Juni, ein starker Wind begleitet uns zum Frühstück. Schon lange wollten wir mal zum Fischmarkt, der gleich um die Ecke ist. Verena meint, wir müssen früh gehen, denn die Fischer bringen am Morgen ihren Fang zum Markt. Das war mal……. Heute beginnt der Fischmarkt nicht so früh, denn die Fischer kommen zu jeder Zeit in den Hafen. Was am Morgen früh beginnt, ist die Vorbereitung mit Eis. Grosse Blöcke werden geschreddert. Einzelne Stände haben aber ihre Fische schon zum Verkauf bereit. Adrian hat uns von seiner Reise erzählt, dass Sie einen Barracuda gefangen und anschliessend  gegessen hätten und der sei sehr gut gewesen. Verena entdeckt einen Barracuda und wir überlegen, kaufen ja/nein? Wir gehen einen Stand weiter und, und, und…….. Wieder bei den Barracuda`s, fragen wir den Fischhändler,  ob er für uns einen küchenfertig zubereiten könne. Juhui, er kann. Also wählen wir einen aus, er reinigt ihn von den Schuppen, nimmt ihn aus und schneidet ihn ihn Stücke. Das ist mehr als ein Kilo Fisch und wir bezahlen 50 Pfund, das sind rund Fr. 6.10.

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Zuerst die Flossen wegschneiden, danach entschuppen….

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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….und in Stücke schneiden.

 

 

 

So, nun haben wir den Fisch, aber keine Bratbutter mehr, auch fehlt uns Reib-, wie auch sonstiger Käse, sowie Kartoffeln. Wir beschliessen, diesmal zu Metro zu gehen. Dies im wörtlichen Sinne. Wir laufen ca. 20 Min. und gelangen zu  einem gut sortierten Metro Laden. Wir finden alles (und mehr) was wir brauchen und schleppen unseren Einkauf zum Schiff zurück. Wir haben sie nicht gezählt, aber es waren wieder sehr viele Taxi, die mit Hupen auf sich aufmerksam machten. Wir bleiben hart.

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Originelle Graffitis am Weg zur Metro.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kurt`s Traumfahrzeug!!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend geht Kurt in die Küche und bereitet das Nachtessen vor. Der Barracuda ist ein guter Fisch und wir geniessen das Essen mit den nötigen Beilagen. Ein Weisswein dazu wäre passend gewesen, aber den sucht man vergebens in einem Laden.

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Die Barracusa-Stücke brutzeln gluschtig in der Bratpfanne.

 

Der Donnerstag zeigt sich wieder von seiner windigen Seite. Böen bis Windstärke 7 sind nicht selten. Nachdem die Zähler für Strom und Wasser abgelesen wurden ist heute „Zahltag“. Die Preise für den Strom und das Wasser sind moderat, allerdings ist die Steuer darauf sehr exzessiv. So haben wir Stromkosten von 401 E£ und die Steuer beträgt 635 E£. Dazu kommen die üblichen Gebühren. Vielleicht sollten die Griechen mal bei den Ägyptern über die Schulter schauen. Ob dies nur bei den Ausländern eingezogen wird, wissen  wir nicht.

Heute geht Kurt Aqua Dest. einkaufen, denn die Batterien müssen nachgefüllt werden. Mit dem Einkaufswagen gehts zum Händler. Höflich grüsst Kurt seinesgleichen, also alle Eselskarren und entlockt viel Schmunzeln. Die 20 Liter sind schwer, Trottoir rauf und runter mühsam, so dass Kurt auf der Strasse  geht, was zu viel Huperei führt, denn wieder hofft jeder Taxifahrer, und davon hat es in Hurghada enorm viele,  auf eine Fahrt.

Verena hat den Kühlschrank abgetaut und nun muss, vor allem das Eisfach wieder gefüllt werden. Also nochmals zum Einkauf, diesmal jedoch in nächster Nähe, denn die Glace verträgt keinen längeren Marsch.

Heute, Freitag, 26. Juni wurde unsere Rettung Wirklichkeit. Die Odyssee des Aqua Cleans hat ein Ende gefunden. In diesem Zusammenhang danken wir nochmals allen Beteiligten. Es sind dies, Petra, Luzia, Armin, Herr Schöne und Frau Farhang. So viele Leute für 500 gr Pulver, das wir für die Desinfektion und Haltbarmachung des Wassers benötigen. Mit den Überbringern Luzia und Aladin haben wir einen gemütlichen Abend, bei einem feinen Nachtessen sehr genossen und auch da, nebst Englisch und Französich, wieder mal Züridütsch reden können.

 

 

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Eigentlich wollten wir ja gar nicht mehr soviel schreiben, aber wir erleben immer wieder interessante Tage. Dienstag, 16. gibt es einen faulen Tag, mit viel Lesen. Wir machen Bekanntschaft mit einem Deutschen, der sein Segelschiff neben der Highland Duck hat. Er, Heinz ist auf grosser Fahrt gewesen und war früher U-Boot Kapitän und seine Frau ist, wie er sagt Meeresbiologin. Ach ja, um 18 Uhr kann Kurt „Inshallah“, die Notausstiegstüre holen. Daraus wird leider nichts und er wird, natürlich wieder „Inshallah“, auf Morgen, 17.6. um 15 Uhr vertröstet.

Am Abend verabschieden wir uns von unseren liebgewonnenen Nachbarn Bob und Margaret. Wir nehmen auf unserer Fly einen Abschiedstrunk und diskutieren mit Ihnen über Gott und die Welt. Sie sind im Gegensatz zu uns sehr viel in der Welt herumgekommen und haben ein breites Wissen, von dem wir auch profitieren. Schade, dass sie uns verlassen, aber, Reisende darf, und kann man nicht aufhalten.

Heute Morgen ist früh Tagwache, denn wir wollen Bob und Margaret winken und wenn nötig, beim Ablegen helfen. Das brauchen wir aber nicht, die Jungs von der Marina sind da, lösen alle Knoten, machen sämtliche Taue frei und dann ziehen Bob und Margaret mit ihrem schönen Schiff davon. Verena hat extra ein grösseres weisses Tuch (eine Serviette) genommen um zu winken.

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Die Highland Duck verlässt den Hafen, Adieu Bob und Margaret!

 

Jetzt sehen wir direkt auf das alte Selgelschiff der Deutschen. Es ist etwa 10 bis 11 Meter lang, Jahrgang 1961, aber gut im Schuss.  Pünktlich um 15 Uhr geht Kurt wieder zur Schreinerei, doch es ist niemand auffindbar, (vermutlich alle in der Moschee). Der Muezin ruft schon wieder. 16.30 Uhr, zweiter Versuch und siehe da, es klappt. Kurt muss 100 Pfund bezahlen und die Türe ist wieder wie neu. Geflickt von der Werft und top lackiert vom Schreiner. Kurt hängt die Türe gleich ein und schon ist der Notausstieg wieder gut verschlossen.

Für morgen ist eine Ausfahrt mit dem Glasbodenboot zu den Riffen auf dem Programm, einerseits um zu sehen wo sie sind, und ob wir mit unserem Beiboot hin kommen. Der Ticket-Kauf wickelt sich originell ab. Sobald der hinter dem Tresen festgestellt hat, dass wir mit dem Schiff in der Marina liegen, wird sein Preis viel moderater. Ungefähr noch die Hälfte, als wenn wir offiziell gebucht hätten. Da wir soviel gespart haben, gönnen wir uns im Rest. Stone einen Trunk. Die Speisekarte sieht doch speziell aus. Es steht wörtlich Poulet im Chörbli, Fondue, Raclette Chässpätzli und Öpfelchüechli mit Vanillesauce.  Die Kellner haben ein kleines CH-Kreuz auf dem Rücken. Das Poulet macht Kurt gluschtig,  und wir entscheiden spontan, da wir eh noch nichts eingekauft haben, am Abend in dieses Restaurant zu gehen. Kaum hatten wir bestellt, kommt die Wirtin und begrüsst uns auf Schwiizerdütsch. Sie meint, dass das Poulet nicht so gut sei wie in Tuggen, aber man gebe sich echt Mühe. Wir merken auch, dass sie es hier nicht leicht hat. Sie führt das Restaurant zusammen mit zwei Einheimischen Partnern. Ihre Meinungen  oder Ideen werden nicht, oder nur unter schwierigen Verhandlungen angenommen. So etwas ist man sich hier einfach nicht gewohnt.

Donnerstag, 18. Juni, 1. Tag des Ramadan. Nachdem am Vorabend der Muezin bis 22.30 Uhr seine Predigt gehalten hat, ist heute früh alles still. Wir sind gespannt was uns erwartet.

Pünktlich um 12.30 Uhr sind wir beim vereinbarten Platz um mit dem Glasbodenboot auszufahren. Es dauert noch ca. 20 Minuten Insahallah. In der Zwischenzeit kommen 6 Erwachsene und 4 Kinder. Wir haben im gegenüberliegenden Restaurant Platz genommen und da kommt noch eine sehr grosse Gruppe. Verena ist nicht gerade begeistert. Tatsächlich steuern sie auf das Glasbodenboot zu, das inzwischen eingelaufen ist. Am Eingang gibt es einige Diskussionen die wir nicht abwarten wollen und so drängen wir uns etwas vor. Freundlich nimmt man uns das Ticket ab und oh Freude, die grosse Gruppe geht wieder zurück. Bei „unserem“ Schiff handelt es sich um einen Katamaran. Darauf haben 120 Erwachsene und 20 Kinder Platz. Wir fahren aus mit 8 Erwachsenen und 4 Kindern. Also, Platz in Hülle und Fülle, auch im Glasbodenbereich. Nach ca. 1 Stunde Fahrt kommen wir zu den Riffen, die wir durch das Glas betrachten können. Die Vielfalt der Fische ist enorm und die Korallen sind auch in einer grossen Vielfalt vorhanden. Nach ca. 30 Minuten wird das Schiff festgemacht, wir ziehen unsere Flossen, Masken und Schnorchel an und steigen ins Wasser. Verena hat plötzlich Panikattacken und atmet nicht mehr richtig. Kurt bringt sie zurück  zum Schiff, übernimmt die Kamera und zieht allein mit den andern los. Da er aber keine Lesebrille hat und zudem den Fotoapparat nicht kennt, gibt es nicht viele Aufnahmen, zudem muss er jemanden bitten, ihm den Apparat einzustellen. Trotzdem, Kurt geniesst das Schnorcheln entlang des Riffs und das Wasser ist angenehm warm. Nach ca. einer Stunde gehts zurück zum Schiff. Als 1. wird man bereits auf der Treppe mit Süsswasser abgeduscht, danach Brille Schnorchel und Flossen.  Vor der Rückfahrt wird noch ein Lunch verteilt.

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unsere ersten Unterwasser-Aufnahmen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wir diskutieren mit der Mannschaft, die bunt zusammengewürfelt ist. Der Steuermann ein Ägypter, einer der Helfer ist Nubier, die Hostess kommt aus Polen und der Taucher aus Jordanien. Um 16.30 Uhr sind wir wieder im Hafen und gehen erst mal unter die Dusche und reinigen unsere Gerätschaften nochmals mit Süsswasser. Trotz Lunch nehmen wir, um die Internationalität vom heutigen Tag noch zu steigern, einen Russischen Salat zum Znacht und freuen uns über einen weiteren schönen Tag.

Freitag, 19. Juni, es ist nicht grosse Hitze, sondern sehr grosse Hitze vorausgesagt, also genau das was wir brauchen, um das Schiff zu reinigen. Es hat auch keinen Wind, so dass die Nachbarschiffe, auch wenn sie viel weiter weg sind als üblich, nicht auch noch geduscht werden. Während der Reinigung, hören wir plötzlich von weit her „hoi Kurt“! Auf dem Steg ist niemand und auf der Promenade auch nicht. Ein Touristenschiff fährt aus und wieder „hoi Kurt“, wir sehen jemanden winken. Verena ruft: Wär bisch Du? Antwort: Michel! Kurt: gsehmer öis hüt Obe? Antwort: chömed  am sächsi zrugg. Und weg ist das Schiff. Welcher Michel war das, aber Kurt kennt nur einen.

Nach der Schiffsreinigung aussen war es eindeutig zu heiss für die Innenreinigung, da die Klima-Anlagen suboptimal laufen. Also setzen wir uns auf die Fly, da ist Schatten und geniessen jeden kleinsten Luftzug bei mittlerweile 42 Grad. Gegen Abend kommt Wind auf, aber der ist extrem heiss. Ab 17 Uhr laufen die Touristenschiffe wieder ein, und wir zweimal vergebens zum Anlegekai. Dann, mit dem letzten Schiff trifft auch Michel ein und es ist der von uns vermutete. Er stellt uns Fränzi vor und wir freuen uns, hier in Hurghada einen echten Kaister zu treffen. Da ihr Bus wartet, vereinbaren wir per Mail in Kontakt zu bleiben, so dass wir uns vielleicht mal treffen können.

In Bezug auf Kaisten, unsere Wohnung wird für 4 Tage belegt. Die „Fahrenden“ aus dem Bündnerland werden da, nein, dort sein. Wir stellen bei solchen Gelegenheiten immer wieder fest, welch grossen Dank wir „unserem“ Armin schulden. Nicht nur, dass er unsere Wohnung beaufsichtigt, er erledigt auch anfallende unvorhergesehene  Postangelegenheiten.  Dank Armin können wir unbesorgt weg sein und das schätzen wir wirklich. DANKE ARMIN!

Samstag, 20. Juni. Innenreinigung, inkl. Fenster. Der Sand macht die Schiebefenster zum Problem. Sie lassen sich immer schwieriger öffnen, also gilt es  auch da eine Grossreinigung zu machen. Per Mail bekommen wir von Franziska und Michel den Termin, Sonntag, 18.00 Uhr. Wir freuen uns, so können wir endlich wieder mal „so schnoerre, wie öis s’Muul gwachse isch“. Zwar gewöhnt man sich an die englische Sprache, auch mit unserem bescheidenen Wortschatz, aber wir werden diesen Abend sicher geniessen, da wir bestimmt auch dieses und jenes aus Kaisten erfahren werden. Wir freuen uns schon heute.

Am Nachmittag machen wir uns auf, um beim Hotel Grand Maison zu fragen, ob wir, gegen Bezahlung, ihren Strand benutzen dürfen. Obwohl das Hotel eher schlecht belegt ist, bekommen wir keine Bewilligung. Schade. Wir werden also weiterhin den kleinen Strand in der Nähe nutzen müssen.

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Kreiselschmuck

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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So werden die Pflanzen gegossen, zum Glück trotz Ramadan.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg kaufen wir noch Trauben und Gemüse ein. An beiden Ständen sind Kinder, die uns freundlich und korrekt bedienen und Preise verlangen wie bei den Einheimischen. Super. Wie Kurt Verena fragt „hesch du Gäld“, „funkt“der Mann im grünen T-Shirt, ein einheimischer Kunde in gebrochenem Schwiizerdütsch dazwischen und es ergibt sich eine kurze Unterhaltung, bei der die beiden Buben interessiert zuhören.

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Mit Eifer und Freude sind diese Buben bei der Arbeit.

 

Wir bringen den Einkauf aufs Schiff, dann gehts noch in die andere Richtung zur Stadt, denn wir brauchen Fenistil und Brot. Der Apotheker, bei dem wir schon das Antibiotika gekauft haben freut sich, uns wieder zu sehen und wir diskutieren mit ihm über die Preise hier und in der Schweiz, die ja unterschiedlicher nicht sein könnten. Für die Originaltube Fenistil bezahlen wir 6 Pfund, das wären dann Fr. -.75. Bei der Diskussion empfiehlt er uns, von den Preisen zu profitieren. Hier in Ägypten sei das Schwarzkümmelöl massiv günstiger als in der Schweiz. Es sei ein Allerweltsmittel und schütze sogar gegen Krebs, hier zwar auch nicht ganz billig, aber es sei kein Vergleich gegenüber Europa. Also, wir lassen uns breit schlagen und kaufen 0,6 Liter, wovon wir jeden Morgen 1 Suppenlöffel voll einnehmen sollen. Wir bezahlen dafür Fr. 18.00. Für Ägypten, ein stolzer Betrag. Im Internet sehen wir uns dann dies an und sind positiv überrascht, sintemal Nestlé auf einen Bestandteil dieses schwarzen Kümmels ein Patent angemeldet hat. Insbesondere soll es das Immunsystem stärken, den Blutdruck senken und Allergien bekämpfen.  Die Ägypter kennen seit mehr als 2’000 Jahre diese Pflanze als Heilmittel. Schwarzkümmel ist ein Hahnenfussgewächs und nicht mit dem Kümmel oder Kreuzkümmel verwandt. Aber auch ohne dieses Allerweltsmittel ist Kurts Fuss wieder in Ordnung gekommen. Irgendwie geht wirklich nichts über die Schulmedizin. Herzlichen Dank dem Hausarzt.

 

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Ja, auch für uns ist es so,  zu einem Ferienaufenthalt gehören auch Erinnerungsbilder. Was wir jedoch hier an Fotoshootings, wie auch  Selfies „schiessen“ beobachten, übertrifft das „Normale“ bei Weitem. Wie hier professionelle Fotographen, Einzelpersonen, ebenso ganze Familien in den unglaublichsten Positionen aufnehmen, führt bei uns immer wieder zu Erheiterungen. Selbst wir als Laien können da riesige Unterschiede feststellen. Da gibt es (vor allem) Frauen, die einen beinahe profihaften Eindruck hinterlassen und dann gibt es die „Landeier“ (wir zählen auch dazu) bei denen jede gekünstelte Position bei uns ein Lächeln auslöst. Bis da jedes Familienmitglied in den verschiedensten Positionen, unter der Palme, am Laternenpfahl usw., „im Bild“ ist, kann durchaus eine Stunde vergehen. Auch legt sich der Fotograf ohne weiteres mal auf den Boden, damit ja alles stimmt.

Am 10. Juni waren wir mit unseren Schiffsnachbarn in El Gouna, eine, von Sawiris entworfene Kleinstadt mit Marina. Diese Marina müsste man aus den entsprechenden Büchern und Seekarten streichen, denn es hat keinen Platz mehr frei für Schiffe, die unterwegs sind. Alles ist fix vermietet. Die Mehrzahl der Boote sind bis 12 Meter oder kleiner. Nur wenige Schiffe sind grösser als unsere Madness. Allerdings werden diese nicht allzu oft bewegt, die meiste Zeit liegen sie in Reih und Glied nebeneinander. Der grosse Unterschied ist aber der Preis. El Gouna ist wesentlich teurer, ist eine eher abgelegene, in sich geschlossene Marina mit vielen Restaurants, Boutiquen, Souveniershops und einem sehr schönen Strand. Vom wirklichen Ägypten, wie wir es hier in Hurghada, ausserhalb der Marina-Anlage erleben, sieht man da nichts.

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Gepflegter Innenhof mit Bestuhlung für die Abenduntehaltung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wunderbarer Strand, doch wo bleiben die Gäste?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wir warten geduldig auf`s Taxi, das uns wieder nach Hurghada bringen wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir haben den Tag mit unseren Schiffs-Nachbarn sehr genossen. Leider haben wir mit der Aussprache von Margaret etwas Mühe. Bob spricht eher das „Schulenglisch“, dieweil Margaret ihren typischen Dialekt beibehalten hat. Sie sind beide Doppelbürger. Aufgewachsen in Schottland, dann viele Wanderjahre im Nahen Osten und in Afrika und seit 16 Jahren Bürger von Australien. Sie haben viel erlebt und nebst den interessanten Erlebnissen, die sie uns erzählen, fassen wir es wie eine Unterrichtsstunde in englisch auf. Sein Schiff ist erst 6 Jahre alt und er ist ständig am reparieren oder erledigt Unterhaltsarbeiten. Allerdings meint er, dass Reparaturen bei ihm nicht Sache von Stunden, sondern meist von Tagen sind. Einmal mehr freuen wir uns darüber, dass die Schiffsbaukunst in den Niederlanden, vor allem wenn es sich um ein Feadship handelt, den Chinesen weit überlegen ist. Allerdings, was die Chinesen kopieren, machen sie ganz genau. (auch wenn ein Riss in einem Teil ist, kopieren sie den auch)

Kurts Unterschenkel ist noch nicht besser, trotz EINREIBEN, als letzte Möglichkeit noch mit „Schnaps“, so dass er den Rat seines Hausarztes befolgt, und sich in einer Apotheke das von ihm empfohlene Antibiotikum besorgt. Zudem beginnt sich ein Zahn bemerkbar zu machen. Aber Kurt meint, da hilft das Antibiotikum auch. Jetzt haben wir sogar noch einen Stand gefunden, der ein Brot verkauft, das nicht süss, nicht so flach, ca. 4cm hoch, auch rund ist und gut schmeckt. Was uns auch symphatisch ist, der Stand befindet sich zwar an der Strasse, doch das Brot ist hinter der Scheibe und es ist keine Selbstbedienung.

Unsere Klima-Anlage vereist immer wieder und nachdem weder beim Ein- noch beim Auslass irgend etwas im Wege ist, müssen wir gemäss Ferndiagnose vom Hersteller, zuwenig Gas im Kreislauf haben. Das bedingt einen Fachmann. Wir fragen Ashraf, einen Einheimischen, der oft hier auf seinem Schiff ist, ob er für unser Anliegen einen Fachmann kennt. Der von ihm kurzfristig organisierte Mann, stellt fest, Gas ist genügend vorhanden, sieht aber auch dass die Kühlelemente vereisen und dann keine Luft mehr durchkommt. Er verspricht Abhilfe zu schaffen, allerdings geht das heute nicht mehr und morgen ist Freitag und da gehen alle, nein, sagen wir viele in die Moschee und am Samstag ist hier bei den Muslimen Sonntag. Er will sich auch um die Raumlüfter kümmern, hat ein Element ausgebaut und versucht nun neue zu besorgen. Wir warten und hoffen!!

Also, heute ist Freitag, der 12. Juni und nach dem Frühstück mit feinem Brot und gutem Kaffee ist auch bei uns „Messtag“. Wir messen Gewicht, dies vor dem Frühstück,  und Blutdruck. Verena ist mit einem Blutdruck von 94 : 59 etwas tief. So beschliesst Kurt, sie öfters zu ärgern, damit der Blutdruck doch hie und da „normale“ Werte erreicht. Kurts Blutdruck ist mit 117 : 74 im sehr grünen Bereich, das Gewicht ist bei Verena stabil tief und bei Kurt kommt es langsam, aber stetig runter. Bis dato hat er ca. 10 Kilo „verloren“, was ihm echt gut steht, wie Verena immer wieder feststellt!!!! Nach der Messtätigkeit kommt Verenas Blut wieder etwas in Wallung, denn der Muezin hat zum Freitagsgebet gerufen. Die Predigt wird über Lautsprecher ins Freie übertragen und wir sind im Bereich von 4 Moscheen. Heute ist wieder derjenige Prediger am Mikrophon, der (für uns) so etwas wie ein „Abkanzeln“ der Anwesenden vornimmt. Laut und zum Teil sich mit überschlagender Stimme hören wir ihn. Die andern, da etwas weiter entfernt, tönen moderater.

Am Abend ist wieder Markt. Wir finden einen Stand, der deutsche Bücher hat, alles Occasionen. Wir kaufen 6 Bücher und bezahlen dafür Fr. 6.–. Das bezahlen wir gerne. Ist dieser junge Mann doch clever und macht etwas gegen die Arbeitslosigkeit, die hier sehr gross ist. Wir schenken ihm auch noch 3 Bücher von uns, die wir schon gelesen haben. Bei einem Glas Wein im Restaurant lassen wir den Abend bei stimmungsvoller Live-Musik ausklingen. (siehe Titel- Bild)

Heute kaufen wir Stoff, 11 Meter lang und 1,4 Meter breit, denn die Sonneneinstrahlung erwärmt die Scheiben, trotz Sonnenschutz aussen. Verena schneidet ein Stück zu und klemmt es zwischen den Aussensonnenschutz und die Scheibe. Kein befriedigendes Resultat. Also gibt es noch eine Möglichkeit, wir haben dies mit Kissen ausprobiert, Schaumstoff zu kaufen, auf die Fenster zuzuschneiden und sie von innen in die Fensternische spannen. Wir suchen eines der verschiedenen Nähateliers entlang der Strasse auf. Leider bekommen wir heute Samstag kein entsprechend grosses Stück Schaumstoff.  Der Vorschlag, zwei Teile zusammenzukleben, kam für uns nicht in Frage. Der „Chef“ Youssef will uns auf den nächsten Tag den Schaumstoff besorgen.

Sonntag 03.30 Uhr ruft schon wieder der Muezin, heute sehr laut und sehr lange. Je nach Windverhältnis hören wir ihn gut oder ganz gut. Am Morgen geht Kurt mit der Notausstiegstüre zur Werft, denn diese hat einen Spalt und beim Schiffwaschen dringt Wasser in die Eignerkabine ein. (Regen ist hier kein Thema). Die Flickarbeit ist bis Montag fertig, allerdings ist der Mann, der die Türe dann noch lackieren sollte, nicht anwesend. Das heisst, am Montag nochmals zur Werft. Wir laufen anschliessend zum Schaumstoff-Geschäft und werden, obwohl wir auf 12 Uhr abgemacht haben, vertröstet, denn zur Zeit seien alle in der Moschee. Eine Stunde später bekommen wir den Schaumstoff, laufen gemütlich, es ist ja heiss, zurück zum Schiff, um uns an die Mess- und Zuschneide-Arbeit zu machen. Beim Betreten der Marina kommt uns ein Mann der Security entgegen und übergibt uns je ein kleines Blümchen. Wir denken, dies ist eine nette Reaktion, weil wir alle hier Arbeitenden höflich grüssen und wenn sie mit uns sprechen wollen, so nehmen wir uns Zeit.

Wir staunen immer wieder, wie das Kleingewerbe hier arbeitet. Da sind Strassenabschnitte oder ganze Strassenzüge mit dem gleichen Angebot. Was uns aber noch mehr erstaunt ist, dass die Polstermöbelhersteller ihre Ware auf der Strasse anpreisen, resp. ausstellen. Ohne zu übertreiben, da fahren tausende von Autos durch, wirbeln Staub und Sand auf und von den Abgasen der zum Teil sehr alten Autos reden wir nicht. Die Möbel, die aber hergestellt werden sind schön und, auf den ersten Blick auch gut. Wenn wir aber sehen, wie der Schaumstoff zur Polsterung zusammengeflickt ist, so stellen wir uns doch einige Fragen.

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Angeregte, aber „harmlose“ Diskussion unter dem Eingang zur Nähwerkstatt. Hinten der Näher, im pinkigen Shirt Youssef, auf dem Stuhl knieend seine Nichte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hier die Nähecke, grössere Teile kommen da schon mal auf den Boden.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Autos aller Art, sowie auch Eselskarren kommen an der Werkstatt vorbei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um 16 Uhr gehen wir mit den zugeschnittenen Teilen und dem Stoff zum Geschäft wo wir den Schaumstoff gekauft haben, denn wir haben mit ihm vereinbart, dass er die Teile in den Stoff einnäht. Abholen können wir die beiden Stücke am Dienstag, Inshallah.

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Einladung zum Sitzen, nein neuer Stuhl vor dem Geschäft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hier werden noch die Schaumstoffe zugeschnitten und hinten im Atelier die Überzüge genäht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auch eine besondere Baustelle, es geht auch ohne Wasserwaage!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ob das mal fertig gebaut wird, nur schade für das sehr schöne Gebäude daneben.
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Daran haben wir uns schon gewöhnt, man kann ja auf die Strasse ausweichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Frischwassertank wird immer leerer. Wir können ihn noch einmal füllen und das Wasser mit Aqua Clean behandeln, so dass das Wasser entkeimt und haltbar ist. Weder der Hersteller noch die Vertreiber liefern ausserhalb von Europa. Wir haben überall nachgefragt hier in Ägypten, keine Chance auf Aqua Clean oder ein ähnliches Produkt. Der Grund ist einfach. Es gibt hier hauptsächliche Touristenschiffe, die täglich neues Wasser nachfüllen oder es sind die grossen Boote, die eine Wasseraufbereitung haben.

Wenige Tage vor unserer diesjährigen Abreise hat Kurt mit der Nachbarin Petra gesprochen. Aufgrund dieses Gesprächs haben wir erfahren, dass Ihre Mutter in der Schweiz weilt und am 25. nach Hurghada fliegt. Sie wird uns das Aqua Clean mitbringen. Auch von dieser Stelle aus, liebe Petra und Familie, ein ganz herzliches Dankeschön. Toll, solche Nachbarn zu haben. Die Beschaffung des Aqua Clean ist auch eine Geschichte für sich. Bestellt bei Yachtikon in Deutschland. Lieferadresse an unseren Nachbarn Armin, Rechnung an Kurt. Yachtikon hat die Adresse verwechselt, was Kurt zu spät festgestellt hat. Wie immer es war Wochenende….. Kurt hat die DHL Schweiz angefragt, ob es möglich sei, das Paket, trotz „falscher“ Adresse, Armin zu zustellen. Es gibt da gewisse rechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Aber dank Frau Fahrhang und Jürgen Schöne von DHL, hat diese Bestellung einen guten Abschluss gefunden. Auch Euch ein herzliches Danke.

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Heute ist der 8. Juni und die letzten Tage waren geruhsam und trotzdem abwechslungsreich.

Am Samstagmorgen werden entlang der Flaniermeile 35 Tische aufgestellt, mit weissen Stofftischtüchern gedeckt, windsicher mit Bostitch befestigt und durchnummeriert. Bei jedem Tisch steht ein Stuhl und etwa in der Mitte ein Podest, auf dem ebenfalls ein Stuhl steht. Wir rätseln natürlich hin und her, was da wohl kommen wird. Aufgrund der Beleuchtungs-Installation die noch montiert wird, nehmen wir an, dass wir wohl bis zum Abend warten müssen.

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Da stehen sie in Reih und Glied.

 

Also machen wir noch einen Stadtbummel, in eine uns noch unbekannte Gegend. Und wieder staunen wir über die eigenartige  Bauweise. Da kann das EG fertig sein und oben ist Leere, oder unten ist Leere und oben fertig gebaut, zum Teil  mit schönen Verzierungen. Ganz besonders ist die Spriessung, die hier mit Holz gemacht wird. Ach ja, wir haben noch einen Gipser beim Verputzen gesehen. Für die SUVA wäre dies ein Topbild gewesen, wie man es NICHT und NIE machen sollte.

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Ohne Worte!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ja, einmal denkt man die Zeit sei hier irgendwann stehen geblieben, doch beim nächsten Blick sieht es wieder anders aus.

 

Kurz vor Sonnenuntergang werden die Tische so langsam belegt mit Kleidern, Schmuck, Haushaltwaren, Hundeutensilien, Taschen und Souvenirs, auf dem Podest sind Lautsprecherboxen aufgebaut, der Musiker hat sich eingerichtet und der Markt ist eröffnet. Wir haben uns als Seh-Leute und War-Schauer betätigt, Lust zum Kaufen kam nicht auf.

Nachdem der von Felix Agent aufgebotene Schreiner nicht erschienen ist, hat Kurt ja den Tisch zur Werft gebracht. Am Sonntag, so war versprochen, soll er fertig sein. Um 11 Uhr geht Kurt zur Werft.  Einige Telefongespräche wurden geführt, dann hiess es 10 Minuten warten.  Um die Zeit zu verkürzen wurde ein heisser Tee serviert. Nach 30 Minuten kommt der Mann, der englisch spricht und er meint, noch eine Stunde. Kurt ist der Meinung, dass  der Tisch dann ja auch in die Marina geliefert werden könnte. Um 14 Uhr bekommt Kurt per Telefon Bescheid, der Tisch sei am Eingang der Marina. Kurt holt ihn dort ab und um 14.15 Uhr ist er wieder auf der Fly montiert. Gute Arbeit, wir sind zufrieden.

Eine nette Begegnung hatten wir mit einem  deutschen Touristen. Er kam auf den Steg, sah unser Schiff etwas genauer an, kommt mit uns ins Gespräch und meinte spontan, das ist doch das ehemalige Schiff von Kuli. Jaja, wir haben ein berühmtes Schiff…….Da der Mann von Kiel ist und selber ein Schiff besitzt, hat er die Madness oft im Hafen von Maasholm gesehen.

Am Abend ging es wieder zum Brotkauf. Verena durfte einen Blick in die Backstube werfen, Haube und Schuhüberzug war nicht nötig!! Das Fladenbrot ist das einzige Brot, das nicht süsslich ist und deshalb kaufen wir nur noch dies, allerdings hält sich unsere Begeisterung in Grenzen.

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Die Knetmaschine und unten die „Fladen“ bereit zum Backen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Warten bis der Back-Durchlauf beendet ist, dann kommen die Brote auf die bereitgelegten Holzgitter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hier bedient man sich dann seslbst und bezahlt im Laden, pro Brot 1 Ägyptisches Pfund.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gestern am 7. hatte unser Schiffsnachbar Bob Namenstag. Kurt hat ihm gratuliert und während dem weiteren Gespräch gemerkt, dass er sich gerne unser Schiff ansehen würde. Also haben wir ihn zu einer Besichtigung eingeladen. Anschliessend durfte Kurt seine Diesel Duck besichtigen. Es sind beides Schiffe, keine Boote. Seine „Highland Duck“ ist neu und unsere „Madness“ ist alt, trotzdem tauschen möchten wir nicht. Wir haben kein Hightech Schiff sondern ein gemütliches, sicheres und starkgebautes Schiff, mit viel Platz,  eine schwimmende Wohnung.

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Der Motor-Segler von Margaret und Bob.

 

Der starke Wind hat nachgelassen und wir haben die Gelegenheit genutzt und unser Beiboot gewassert. Diesmal erfolgt alles ohne Hektik, ruhig und problemlos. So lange wir in Hurghada bleiben, lassen wir es im Wasser und hoffen, doch einige Touren zu Riffen unternehmen zu können.

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Gross und Klein zu Wasser

 

Ach ja, Verena hat, dank Margaret einen Coiffeur gefunden, der ihr eine passende Kurzhaar-Frisur geschnitten hat. Nicht nur Verena, sogar Kurt ist begeistert! Um 18 Uhr kommt ein junger Mann zum Schiff und hat nach Arbeit gefragt. Kurt sagt ihm, dass wir 2 Raumlüfter ersetzen möchten und ob er sowas könne. Er meinte ja. Also verreinbart Kurt mit ihm, dass er morgen um 10 Uhr kommen soll. Wenn dann die defekten Lüfter ausgebaut sind, können sie zusammen 2 neue kaufen gehen und er kann die neuen dann einbauen. Er war einverstanden. Allerdings verlangte er einen Vorschuss, da er von Kairo gekommen sei und nicht wisse, wo er schlafen könne. Nun, das war nicht unser Problem. Erst Arbeit dann Geld. Wir verabredeten uns auf 10 Uhr.

Heute war Putztag und Kurt hat versucht, die Raumlüfter auszubauen, leider jedoch erfolglos. Die Schrauben liessen sich definitiv mit allen Mitteln kein bisschen bewegen. Pünktlich um 10 Uhr erscheint niemand, wie auch den ganzen Tag über nicht. Also haben wir alleine geputzt und für die Raumlüfter brauchen wir wohl einen Mechaniker. Ach ja, es ist 44 Grad am Schatten und Wind suchen wir heute vergebens. Wir „leiden“ ein klein wenig, ganz still vor uns her.

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…….und freuen uns an dieser Blütenoracht.

 

Nach dem Nachtessen werden wir von einem lauten, dumpfen Knall aufgeschreckt, rätseln was das gewesen sein könnte, ohne jedoch irgend etwas festzustellen. Auf dem Weg zum Brot- und Gemüsekauf werden wir, noch in der Marina von einem jungen Mann angesprochen. Er erzählt uns, dass an einem Speedboot der Motor explodiert sei und eine Person mit Verletzungen ins Spital eingeliefert wurde. Er wollte uns das Boot zeigen, doch die Polizei hat den Zutritt verboten. Auch hat er uns lebhaft geschildert, wie er in der Schweiz im Winter, während seinem halbjährigen Einsatz bei IKEA, gefroren habe, er mit seinem Motorrad und überall Schnee.

Neu ist auch noch, dass Kurt seit drei Tagen am „Schmieren und Salben“ ist, und das will schon was heissen!!! Er hat sich, so vermuten wir, an den Unterschenkeln eine Sonnen- und Schnakenstich-Allergie zugezogen.

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Vorab, es geht uns gut und wir haben beschlossen, weil wir ja Ferien machen, nicht mehr jeden Tag zu schreiben.

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Hier einen Vogel zu sehen, ist schon eher eine Seltenheit.

Die letzten beiden Tage waren eher geruhsam und wir haben uns, dank Nordwind, ganz gut an das Klima angepasst. Gestern waren wir sogar am Strand, haben umgerechnet Fr. 5.– bezahlt, dafür 2 Liegestühle mit je einem Badetuch erhalten. Dieseser kleine und saubere Strand, nahe bei der Marina, werden wir sicher wieder aufsuchen. Am Abend haben wir die bestellten T-Shirts mit dem aufgestickten „MY MADNESS“ abgeholt, nicht aber ohne vorher noch bei andern Lieferanten anzufragen, welche Preise sie verlangen. Es ist so, für gute Qualität muss man auch in Ägypten mehr bezahlen, doch gibt es auch da eine Grenze. So hat die  hartnäckige Verena, natürlich mit Kurt`s Unterstützung, dem „armen“ Händler doch tatsächlich noch einen Preiserlass von 25% „abgejudet“, so nach dem Motto, nicht Aufgeben gewinnt. Trotzdem, wir glauben, dass alle zufrieden waren. Den offerierten Hibiskustee haben wir gerne angenommen.

Vor dem Schlafen haben wir uns im Rest. Berlin noch einen Schlummerdrunk gegönnt und über unseren „Verhandlungs-Erfolg“ gefreut.

Heute Morgen, kein Wind, drückende Hitze und hohe Feuchtigkeit. Nach dem Frühstück sprechen wir noch mit unseren Nachbarn. Kurt will ihnen noch eine Visiten-Karte bringen, schätzt den Treppenaufgang  falsch ein und…..schon der zweite Fehltritt auf dieser Reise. Letztes Mal in Port Said das Knie und Schienbein, diesmal  Ellenbogen blutig und Fuss angeschlagen,  dürfte blau werden, aber sonst ist alles gut gegangen!!! Wir erfahren, dass die beiden, Bob und Margaret aus Schottland sind, aber wohnhaft in Australien. Sie haben ihr Schiff in China gekauft, fahren in diesem Jahr bis Fethye und verladen dort auf ein Transportschiff und lassen es nach Schottland bringen. Im nächsten Jahr wollen sie die gleiche Tour machen, die wir bereits hinter uns haben und dann zurück nach Australien, wenn es geht. Die Piraten schlagen immer wieder mal zu,  die Situation in Jemen wird immer schlimmer. Sie haben ja von Sri Lanka bis Port Sudan, während 18 Tagen einen Wachmann an Bord gehabt.

Am Nachmittag haben wir uns auf den Weg nach der Altstadt gemacht. Kurz nach dem Ausgang der Marina ist eine Werft, die grosse Holzschiffe herstellt und renoviert. Kurt geht hin, fragt ob wir unseren Tisch, der über den Winter stark gelitten hat, zum Schleifen und neu Streichen bringen könnten. Nach einigen Sprachschwierigkeiten war alles ok, wir können das Tischblatt morgen bringen.

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An Verzierungen fehlt es nicht!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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auch hier, eine riesige Baustelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Weg zur Altstadt wird immer länger und heisser. Noch bevor wir dort sind, beschliessen wir mit einem Taxi zurück zu fahren. Was uns hier auffällt sind die Bauruinen. Es gibt sehr, sehr viele angefangene Bauten, vor allem Hotel, die, wie uns scheint, schon lange in diesem Zustand sind. Der Einbruch im Tourismus hat wohl dazu geführt, dass ein zu grosses Angebot an Betten und Wohnungen besteht und deshalb, so vermuten wir, werden diese Bauten nicht fertig gestellt. Auffallend ist auch, wie viele Russen hier sind, wir hören nicht selten Klagen der Einheimischen. Wir äussern uns aber nicht, denn wir haben mit den Russen keinen Kontakt, keine Probleme und hier in der Marina sind sie als Besucher korrekt.

Unser Nachtessen geniessen wir auf der Fly, immer nach Sonnenuntergang, danach machen wir uns auf den Weg zum Brotkauf. Hier wird das Brot meist erst am Abend gebacken.

Von der nahen, grossen und wunderschönen Moschee ruft der Muezin 5x am Tag. Das 1. Mal um 03.10 Uhr……………………..