Leros III

Samstag, 23. Juli. Verena hat schlecht geschlafen, bis 03.30 Uhr haben sie lästige Hustenanfälle geplagt, so dass sie in die Gästekabine ausgewichen ist. Leider bringen die üblichen Hustenmittel keine Linderung, doch nach einem Glas Erdbeerwein fällt sie in den ersehnten Schlaf. Nach dem Frühstück radeln wir ins Dorf um in einer Apotheke Medikamente zu kaufen. Verena schildert ihre Beschwerden und die Apothekerin weiss sofort Bescheid. Zur Zeit blüht ein Baum, der Pollen aussendet und viele Menschen reagieren allergisch darauf. Sie empfiehlt einen Hustensirup und Tabletten mit Histamin, jeden Abend, während 4 Tagen eine Tablette. Während dieser Zeit soll Verena keinen Fisch und keine Eier essen. Gleich neben der Apotheke ist ein grosser Lebensmittel-Laden, allerdings ohne Früchte und Gemüse. Aber, zur grossen Freude, man mag uns durchaus als „kulinarische Bünzli“ bezeichnen, wir finden AROMAT!!! Zudem entdeckt Kurt noch ein Weissbier, das in Bamberg gebraut wird und an diesen schönen Ort haben wir viele gute Erinnerungen. Also, eine Dose wird gekauft. Dann fahren wir zurück, mit Zwischenhalt in der Bäckerei. Dort  spricht uns ein Herr, so in unserem Alter, an und fragt, ob wir französisch sprechen würden. Für den Hausgebrauch reichts, also  erkundigt er sich ausführlich nach unseren Elektrofahrrädern. Ja, ab einem gewissen Alter haben diese echte Vorteile und in der Hitze sowieso. Den ersten Einkauf bringen wir aufs Schiff, dann gehts nochmals ins Dorf, wir brauchen noch Gemüse und Früchte. Beim Allgemeinpraktiker, der seine Praxis gleich neben dem Früchteladen hat läuft Musik, und wie! Die Lautstärke würde in der Schweiz zu einem „grösseren Polizeieinsatz“ führen. Hier lächelt man. Verena fährt noch ein 3. Mal ins Dorf, denn im 1. Geschäft hat sie Glace gesehen. Kurt ist überzeugt, dass sie in der höchsten Geschwindigkeitsstufe zurück fahren wird, trotz Isoliertasche.

Den Nachmittag benutzt Verena, um den verpassten Schlaf nachzuholen und Kurt freut sich auf das Nachtessen. Kartoffelsalat, Tomatensalat und feine Grillwürstchen mit Käsefüllung.

Sonntag, 24. Juli. Eine stürmische Nacht ist hinter uns, wir haben aber, Verena dank Medi gut geschlafen. Der Strom ist wieder aus und das hat damit zu tun, dass unser Nachbar, der Franzose, einfach bei uns Wasser bezogen hat und Wasser ist hier teuer. Wir hoffen, er kommt zurück bis wir losfahren. Beim Frühstück besprechen wir den Tag und beschliessen, nicht an den Strand zu fahren, sondern den Tag gemütlich anzugehen. Um 15.30 Uhr unternehmen wir dann doch noch eine Fahrt mit dem Velo. Entlang der Küste bergauf und bergab bieten sich wunderschöne Ausblicke, kleine Buchten und 2 grosse  Segelschiffe mit türkischen Flaggen. Ob Erdogan wohl weiss wer die sind oder sind das Gülen-Anhänger? Wir treffen auf ein ehemaliges Militärmuseum mit noch einigen Exponaten im Freien. So einen Starfighter, einen 2-Mann Panzer und einige alte GMC. Wir kehren um und folgen einer anderen Strasse. Da Kurts Batterie (Velo) am Geist aufgeben ist, kehren wir um. In einem kleinen, aber schönen Strandbeizli genehmigen wir uns einen kalten Kaffee mit aufgeschäumter Milch. Wir beschliessen aber, am nächsten Tag, gewappnet mit Badehosen, auf dieser Strasse noch weiter zu fahren. Nach 22 Uhr beginnt der Wind wieder aufzufrischen und so wechseln wir von der Fly ins Innere.

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auch zu diesem „Kapellchen“ sind wir hochgestiegen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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wer will da an die Verschmutzung unserer Meere denken??

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Montag, 25. Juli. Es wird Zeit, dass Verena und Kurt Distanz voneinander bekommen. Heute Morgen hat Kurt die Fly für das Frühstück gedeckt, dazu gehört auch, dass die Kissen für die wir zum Schutz zusätzlich ein Badetuch verwenden, richtig „hingebüschelt“ werden. Für die Seite von Verena hat Kurt sich grösste Mühe gegeben, für sich selbst ist das nicht wichtig. Das hat er ihr auch gesagt. Und, als Kurt mit dem Kaffee nach oben kommt, wo sitzt Verena wo??? Auf Kurts Stuhl und sie lässt sich mit nichts dazu bewegen, den Platz zu wechseln. Das grenzt hart an seelische Grausamkeit, hahaha!  Am Nachmittag, die Batterien sind wieder aufgeladen, steigen wir auf unsere Stahlesel. Bevor wir aber die Marina verlassen, erkundigt sich Kurt nach dem Einbau des Autopiloten. Die Antwort lautet, Ende nächster Woche kommt die bestellte Ware. So war das aber nicht vereinbart. Frustriert fahren wir trotzdem los bis an den Punkt, wo die Bucht in die offene See übergeht, allerdings auf ca. 300 Meter Höhe, weiter führt nur ein steiniger Feldweg. Also legen wir eine Rast ein, trinken das mitgenommene Wasser und geniessen den schönen Ausblick.

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einmal nach unten……

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und einmal nach oben, wo der Feldweg weitergeht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rückweg wird heiss, obwohl es nur bergab geht, also heiss für die Bremsklötze, denn die Strassen sind nicht in bestem Zustand, nebst Schlaglöchern viel Kies, also nichts mit schnell fahren. Um so mehr können wir die Aussicht geniessen, die vielen Schmetterlinge und Blumen am Wegrand beobachten und dem Gebimmel der „Geissen-Glöckchen“ lauschen.

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Wieder auf Meereshöhe angekommen, geniessen wir ein kühles, für Kurt kaltes, Bad! Danach gehts zurück in die Marina, unter die Dusche und ab in die Küche.

Dienstag, 26. Juli. Die Medi haben Verena geholfen, der Husten ist vorbei. Nach dem Frühstück marschiert Kurt aufs Büro, denn wir wollen nicht erst Mitte August weiter fahren. Ein Autopilot ist ja nichts Exotisches und sollte doch am griechischen Hauptsitz von Raymarine in einem Exemplar vorrätig sein. Das Marina-Büro ist besetzt mit einer sehr netten, allerdings nicht so effizienten Mitarbeiterin und einem Mitarbeiter. Kurt wendet sich an den Herrn, und der macht seine Sache gut. Ende dieser Woche kommt der Autopilot und in 2 Tagen ist er eingebaut und getestet. Also sollten wir spätestens am 2. August weiter fahren können, was übrigens mit der bisher bekannten Wetterentwicklung bestens zusammen passt.

Wir satteln (nicht die Pferde) die Velos und radeln ins Dorf. Der heutige z’Nacht muss noch eingekauft werden und der Vorrat an Mineralwasser muss langsam aber sicher wieder ergänzt werden. Pro Tag gehen 3-4 1,5-Liter-Flaschen durch unsere Hälse In 2 Tagen ist also  ein 6-Pack leer. Beim ersten Laden erklärt man uns, dass es keine „Hauslieferung“ gebe. Beim Früchteladen hingegen ist man auf solches eingerichtet. Die Dame übergibt uns sogleich einen Flyer mit Telefonnummer.

Am Nachmittag will Verena noch eine andere Gegend mit dem Fahrrad auskundschaften. So übernimmt Kurt „schweren Herzens“ den Part des Schiffhütens. Verena kommt irgendwie geschaffen zurück. Für die steile Bergfahrt musste die Batterie alles hergeben. Ebenso steil gings danach wieder runter auf Meereshöhe. Sandstrand und Meer laden wohl zum Bade ein, doch Verena kennt den Heimweg und hofft nur eins, nämlich dass die Batterie durchhält. Also gehts nach einer kurzen Pause wieder zurück, die Batterie hält durch, so dass Verena noch einen Abstecher zum bereits bekannten Strand wagt, um sich im kühlen Nass zu erholen. Während Verena in der Marina unter der Dusche steht, legt eine Sunseeker, etwa gleiche Grösse wie die Madness  an unserem Steg an. 1 Kapitän und 3 Staff. Sie schaffen es, beim Anlegen eine Mooring zu zerfetzen. Der Taucher der Marina bringt dies wieder in Ordnung. Kurt bereitet den z’Nacht vor und wir geniessen das Essen auf der Fly. Bald stellt Kurt fest, dass wir wieder keinen Strom haben. Unsere Schiffs-Nachbarn „pröbeln“ mit dem Strom und so ist es naheliegend, dass eine Sicherung ausgestiegen ist. Kurt „gwaggelt“ zum Marina-Büro und der Marineiro nimmt sich der Sache an. Judihui, wir haben wieder Strom, doch die Nachbarn ziehen ihr Stromkabel wieder ein, irgend etwas scheint nicht zu funktionieren. Der Wind hat abgegeben und Feuchtigkeit wird  wieder spürbar.

Leros II

Dienstag, 19. Juli. Wir haben nicht so gut geschlafen. Ob es am Vollmond oder am Sturm liegt, wer weiss es. Wir erledigen unsere täglichen Arbeiten. Die Hoffnung, dass die Madness mit der zweiten Mooringleine ruhiger liege, bestätigt sich nicht. Ein wenig besser ist es, doch der Sturm rüttelt immer noch heftig. In der „Bucht“ zum Auswassern sehen wir eine CH Fahne an einem Segelschiff, doch zu sehen war niemand.

Bei den „Mittagsfrüchten“ unterhalten wir uns wieder über die Türkei. Kurt ist der Ansicht, obwohl er Erdogan bisher als guten Präsidenten eingeschätzt hat, dass dieser den Putsch selbst inszeniert hat. Jeder Gefreite der CH Soldatenarmee hätte dies x-fach besser organisiert. Dieser Putschversuch war Dilettantismus pur. Erdogan geht nicht gestärkt, sondern allmächtig daraus hervor. Das war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Plan.

Am Nachmittag fahren wir in den Ort um einzukaufen. Nachdem alles im Schiff verstaut ist gehen wir ins Marina Office, denn unsere Gangway sollte noch gerichtet werden. Dort erfahren wir, dass es auf Leros um 05.30 Uhr ein Erdbeben, der Stärke 4 gegeben hat, verbunden mit einem grossen Lärm. Auf dem Schiff haben wir von diesem Erdbeben nichts bemerkt. Es soll auch noch weitere Nachbeben geben. Der Wind hat nachgelassen, es ist aber immer noch böig. Trotzdem montieren wir den Sonnenschutz wieder und geniessen unseren Pilzrisotte auf der Fly. Vollmond und Wolken zaubern die bizarrsten Bilder an den Abendhimmel.

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Mittwoch, 20. Juli. Nach dem Frühstück nimmt Verena die Wäsche und geht damit in den Waschsalon. Die Waschmaschinen sind neu, gut gepflegt und sauber, so dass man sie beruhigt benutzen kann. Das Nachbar-Segelschiff mit einer Besatzung von 5 Frauen und 2 Männern läuft aus. Skipper ist eine Frau, die das tadellos beherrscht. Klare Befehle und jede Handlung langsam und korrekt. Jetzt ist zwischen den Schiffen immer ein leerer Platz. Im Marina-Büro liegt die Offerte für die Reparatur der Gangway bereit und Kurt bezahlt diese sogleich. Nach dem üblichen „Mittagsschmaus“ räumen wir ab. Während wir im Innenschiff sind hören wir dass jemand auf dem Steg ist. Ja was auf dem Steg, die Gangway wurde in einer Blitzaktion entfernt und wir sehen bereits niemanden mehr. Leider haben sie vergessen, das bereit liegende Brett so hin zu legen, dass wir einigermassen gefahrlos vom Schiff kommen. Kurt nimmt allen Mut zusammen und springt von der Badeplattform auf den Steg. In Anlehnung an John Glenn’s Mondlandung: „Für Kurt ein kleiner Hupf und für Verena die Rettung“. Anschliessend fahren wir ins Dorf, denn Kurt sollte dringend, nachdem schon wieder der Verlust einer Lesebrille zu beklagen ist, ein „Brillenbändeli“ kaufen. Leider nicht möglich, hier haben einige Läden am Mittwoch geschlossen.

Zum z’Nacht essen wir heute Champignos-Carpaccio mit Tomaten auf Petersilie und Schwedenbrötchen mit Olivenpaste.

Donnerstag, 21. Juli. Vorab das nicht ganz Erfreuliche, bis und mit Samstag in einer Woche ist Sturm angesagt und dies ziemlich heftig. Da ist an ein Weiterkommen nicht zu denken. Das ist ärgerlich. Wie praktisch alle Seefahrer die wir kennen sagen, kann der Meltemi mal 3 Tage hintereinander und pausenlos blasen, aber was jetzt abgeht und abgegangen ist,  zudem für die Jahreszeit eher kühl, ist einfach nicht normal.

Im modernen Swift-Trawler neben uns ist etwas Unruhe, sie bereiten sich für die Weiterfahrt vor. Allerdings der Steuerstand auf der Fly wird nicht abgedeckt, sie fahren vom Innensteuerstand. Auf diesem Trawler sind der Kapitän, (ebenfalls Koch und Schiffspfleger) der Eigner, 2 Frauen und ein junger Mann. Das Ablegemanöver hat sich wie folgt gestaltet: „Beide Motoren an. Linke Heckleine einziehen. Der Kapitän geht zur Mooringleine und löst diese vom Bug des Schiffes. Das Schiff setzt schräg zurück (es hat ja Wind) und stösst an den Schwimmsteg, dann driftet es ab (es hat eine Schiffsbreite Zwischenraum) und touchiert kräftig das Nachbarsegelboot. Dann kurzer Schub vorwärts, rechte Heckleine lösen, nochmals in den Schwimmsteg fahren. (Der kurze Schub vorwärts hat nichts gebracht, die rechte Heckleine war noch nicht frei)  Dann Bugstrahlruder ein und plötzlich sind alle auf der linken Seite beim Schiff und stossen sich vom Segelschiff ab. Wir sagen nicht, dass wir das besser gemacht hätten, aber als Anschauungsunterricht war es für uns wertvoll.

Zwischen dem 1. und dem 2. Morgenkafi (Kurt braucht immer 2 am Morgen) kommt die reparierte Gangway zurück. 3 Leute sind an der Montage beteiligt und, ja sie funktioniert wieder tadellos. Das verbogene Stück wurde abgeflext und durch ein neues Teil ersetzt.

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Am Nachmittag packen wir unsere Velos und machen uns auf den Weg nach Xerokampos. Nach ca. 3 Kilometern kommt eine Kreuzung, ohne Hinweistafel und eine Abfahrt rechts, wir sind der Meinung, hier geht es zum Meer. Falsch, wir fahren in das militärische Sperrgebiet, aber der Eingang ist nicht bewacht. Wir merken den Irrtum schnell, kehren um und jemand aus dem Schatten ruft irgend etwas Freundliches und lacht. Weiter bergauf und bergab und wir kommen an den richtigen Ort. Sonnenschirme und Liegstühle gleich unterhalb eines Restaurants. Wir fragen die Wirtin, wieviel man dafür bezahlen müsse, sie meint, wer etwas trinkt oder isst bei uns ist unser Gast und Gäste müssen für die Liegestühle nichts bezahlen. Wir geniessen das kühle Nass und den Schatten unter dem Sonnenschirm. Nach 2 Stunden fahren wir zurück, wieder über Berg und Tal. Der Franzose mit seinem Boot, der bei unserer Ankunft schon da war (Dauerlieger) ist wieder zurück. Er hat einen Defekt am Bugstrahlruder und seine Badeplattform ist ramponiert. Irgendwie beruhigend, dass auch erfahrene Seefahrer mit neuen Booten Probleme haben können.

Freitag, 22. Juli. Nach dem Frühstück ist Pflege angesagt. Hemmungslos macht sich Verena ran an Kurt`s Lockenpracht. Die Waage kann nicht in Betrieb genommen werden, da die Batterie den Geist aufgegeben hat und eine neue Knopf-Batterie ist auf dieser Insel schwierig zu bekommen. Also noch Blutdruck kontrollieren. Verena: 94 : 62 und Kurt 125 : 71. Gewicht von Verena seit Abreise gleich bleibend und mit Kurt geht es langsam, aber stetig abwärts. Jaja, die mediterrane Küche ist gesund.

Was Verena schon seit Tagen beschäftigt ist der vereiste Kühlschrank. Das wird heute erledigt. Trotz Hitze dauert die Abtau- Prozedur einige Zeit. Darum beschliesst Kurt den Motor vom Schlauchboot zu testen und ein Ausfährtli zu machen. Alles wunderbar, auch kein unfreiwilliges Bad!!

Leros

Samstag, 16. Juli. Der Morgen ist schnell vorbei und wir warten auf die Offerte für den Ersatz des Autopiloten. Am Nachmittag verschiebt sich Verena per Velo in die Stadt um frisches Gemüse und Früchte zu kaufen. Kurt kann „leider“ nicht mit, denn er will auf die Offerte warten. Nach dem Einkauf legt sich Verena noch etwas hin und Kurt studiert die aktuelle Seefahrt-Literatur bezüglich unserer geplanten Route. Er stellt fest, es ist nicht die geschickteste Variante, also machen wir uns Gedanken über andere Möglichkeiten. Um 17 Uhr kommt ein Marineiro und bittet Kurt ins Marina-Büro zu gehen. Top, sicher die Offerte! Die Ernüchterung folgt auf dem Fuss. Es ist lediglich die Rechnung für den Elektriker. Das Geschäft in Athen, von wo sie die Preise erhalten, hat am Samstag geschlossen. Der Voreigner der Madness hat unseren Eintrag gelesen und wir bekommen ein Whatsapp, woran das Übel liegen könnte. Hut ab, sie kennen das Schiff immer noch in- und auswendig. Es liegt genau an diesem Teil und das lässt sich leider nicht mehr reparieren. Trotzdem vielen Dank an Herr und Frau Jocobsen.

Das Nachtessen. die 2 halben Pizza`s schmecken auch heute noch wunderbar. Die Feuchtigkeit ist auch heute noch spürbar, so dass es auf der Fly bald ungemütlich wird.

Sonntag, 17. Juli. Wir haben gut geschlafen und nach dem Frühstück bis 12.30 Uhr gearbeitet. Wir möchten niemanden mehr mit unserer Putzerei langweilen. Aber es ist unglaublich, wie viel Russ/Sandstaub und Salz wir von überall her mitnehmen. Insbesondere im feinlöchrigen Sonnenschutz setzt sich dies fest. Nach einer verdienten Pause spazieren wir durch die Marina und sehen uns die verschiedenen Schiffe an. Es hat definitiv fast keine freien Plätze mehr für Segelschiffe und der erste Eindruck, dass 50% Franzosen sind bestätigt sich. Wir tragen allerdings als Einzige die Schweizerflagge. Auf der Restaurantterasse genehmigen wir uns einen Apéro und dann gehts zurück zum Schiff. Es ist nicht mehr so feucht wie die letzten Abende, zeichnet sich ein Wetterwechsel ab?

Montag, 18. Juli. Kurt geht zum Marina-Büro um einerseits für weitere 4 Tage zu bezahlen und andererseits um die Offerte nochmals in Erinnerung zu rufen. Die Sekretärin meint, sie könne nur noch für 2 Tage den Platz garantieren. Bezahlen könne man auch mit der Hinterlegung des Schiffsbriefes, das heisst, man bezahlt am Schluss. Die Aussage, den Platz in zwei Tagen verlassen zu müssen, ist natürlich sehr ärgerlich und somit auch der Ersatz des Steuerautomaten obsolet. Zurück auf dem Schiff zeigt sich auch Verena enttäuscht von der Situation. Zuversichtlich meint Kurt, wir warten mal ab, es muss eine Lösung geben.

Wir wollen trotzdem den für heute geplanten Ausflug nach Agio Marina unternehmen. Vorher brauchen unsere Fahrräder aber noch etwas Luft in die Reifen. Die Strasse führt zuerst langsam bergan und wird immer steiler. Wir machen hie und da Rast, nicht weil wir nicht mehr „strampeln“ wollen, resp. können, nein Verena muss „fötele“.

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In Platanos, oberhalb von Agio Marina angekommen, geniessen wir zuerst etwas Kühles (Kaffeeshake mit Milch) und beschliessen, die Velos hier zu lassen, denn nach Agio Marina gehts steil bergab. Am Ufer angekommen stellen wir fest, der Wetterwechsel hat begonnen. Obwohl  eine Bucht, hat es doch recht Wellen und es schäumt. Gemütlich schlendern wir dem Ufer entlang, beobachten wie sich die angekommene Fähre „leert“ und wieder „füllt“ und wie die kleinen Fischerboote mit den Wellen um die Wette tanzen.

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Den Rückweg, hoch  zu unseren Fahrrädern wählen wir durch die engere Dorfstrasse. Danach gehts heimwärts, locker bergab!

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im Gedenken an ein Unfallopfer

Kurt meldet sich nochmals beim Büro der Marina. Kurze Zeit später kommt der Elektriker Sotiris um nochmals einen Augenschein zu nehmen, denn es würde noch die Möglichkeit der Steuerung mittels Joystick geben. Wir klären ihn über die Aussage der Sekretärin auf, worüber er sehr gehässig reagiert. Er verspricht, dies mit seinem Chef zu besprechen, denn das richte sich gegen die Werft. Auf jeden Fall werde er die Offerte erstellen und wir würden diese über das Marina-Büro erhalten. Kurz vor dem Nachtessen kommt der Anruf und Kurt geht hin, um die Offerte in Empfang zu nehmen. Die nette Mitarbeiterin, die zu Beginn dort war erklärt, dass wir bleiben können, man finde eine Lösung. Das beruhigt und Kurt nimmt die Offerte entgegen.

Das Nachtessen können wir nicht auf der Fly einnehmen, denn der Sturm hat an Heftigkeit zugenommen und um die Angriffsfläche zu verkleinern, demontieren wir den seitlichen Sonnenschutz auf der Fly. Beim Nachtessen besprechen wir die Offerte, die unser Budget doch etwas strapaziert. Wir entschliessen uns aber, dies im Hinblick auf die weitere Fahrt, trotzdem ausführen zu lassen. Nun, Kurt hat immer etwas Schwierigkeiten mit den Zahlen, er kann nur gerade Zahlen lesen. Ein Telefonanruf zum Marina-Büro ergibt, dass man an der Höhe der Offerte festhalte. Kurze, nochmalige Diskussion und man verspricht zurück zu rufen. Der Anruf kommt und wir werden uns einig.

Die Nacht könnte etwas unruhig werden, denn der Sturm mit über 70 kmh rüttelt bei Böen doch heftig am Schiff und die Taue „stöhnen“ auch immer wieder unter der Last der Madness.

Leros

Freitag, 15.. Juli. Zeitig stehen wir auf, denn auf 08.30 Uhr hat sich der Elektriker angesagt. Allerdings wird es 11 Uhr bis er kommt und dies erst nach telefonischer Rückfrage beim Marina Büro. Unterdessen ist der Strom auch wieder aufgebraucht, so geht Kurt wieder zum Marina Büro und bezahlt für die kommenden Tage einen Zuschlag.

Also der Elektriker Sotiris kommt mit einem Assistenten, sie schauen sich die Sache an. Alle Leitungen sind in Ordnung auch ist nirgends ein Kurzschluss feststellbar. Der Steuerautomat-Computer hingegen scheint den Geist aufgegeben zu haben. Nach längerer Diskussion entscheidet Sotiris, dass er das Gerät in die Werkstatt  nimmt und es zu reparieren versucht. Nach ca. einer Stunde kommt er zurück, ohne guten Bescheid. Das Gerät ist etwa 30 Jahre alt, Ersatzteile sind keine mehr vorhanden und ein neues, gleiches Gerät gibt es nirgends mehr. Ein Rückruf bei Matthew in Limassol bestätigt die Aussage des Elektrikers. Es entwickelt sich auch zu einem finanziellen Problem. In diesem Jahr könnten wir ohne den Autopiloten auskommen, da wir pro Fahrt nur noch maximal 100 Kilometer unterwegs sein werden.  Was aber genau zukünftig sein wird, wissen wir noch nicht. Also vereinbaren wir, dass man uns eine Offerte für den Ersatz macht. So haben wir eine Grundlage zum Entscheiden, wie weiter. Nochmals misst der Elektriker alle Verbraucher durch, ein Kurzschluss ist definitiv nirgends feststellbar. Das ist eine gewisse Beruhigung. Der Elektriker verlässt das Schiff, Kurt schraubt alles, was geöffnet wurde, und das ist nicht wenig, wieder zu.

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wo führt denn das alles hin??

Danach fahren wir mit den Velos ins Dorf, parkieren sie an einer Strasse, schliessen sie ab und gehen zu Fuss durch das Dorf. Auch wenn es nicht viele Einwohner hat, die Häuser liegen eher weit auseinander und somit hat das Dorf doch eine gewisse Grösse. Wir finden, wonach wir uns umsehen, doch mittlerweile ist es 19 Uhr und so beschliessen wir, eine Pizza zu essen. Der Chefsalat, wie die Pizza`s sind sehr fein, doch obwohl „small“ bestellt, so gross, dass es  für ein weiteres Nachtessen reicht. Wir lassen also einpacken. Angekommen in der Marina parkieren wir die Velos, wobei diese Sch……. kleinen Räder das Velos sofort blockieren und Kurt wird „hinfällig“, wie in Limassol. (ja ja, die Physik setzt Grenzen, kleine Räder und grössere Steine vertragen sich nicht, oder, Lappi mach d’Auge uf) Die Feuchtigkeit ist heute nicht mehr so gross wie die letzten beiden Tage. Ob dies ein gutes Zeichen ist?

Von Ormos Emporio nach Leros Marina

Donnerstag, 14. Juli. Verena hat nicht so gut geschlafen, Boje und Sicherheit……….. Wir sind erstaunt über die Feuchtigkeit/Nässe, die sich über Nacht gebildet hat. Selbst an der Innenseite des Sonnenverdecks hangen tausende von glänzenden Wassertropfen. So essen wir Frühstück im Schiff und beraten wie weiter. Das Stromproblem ist akut und wir möchten nicht, dass der Kühlschrank auftaut. Nur hat Kurt gestern beim Tavernen Wirt noch 5 Liter Benzin geordert und das wollen wir nicht einfach vergessen. Wir haben den Ruf der Schweizer zu verteidigen. Wir entscheiden, wir fahren nach Leros in die Werft.  Kurt rudert das Schlauchboot nochmals Richtung Strand, wo der Wirt ihn empfängt, denn er ist gerade dabei, sein Banana-Boot an Land zu nehmen. Die 5 Liter Benzin  nimmt Kurt in Empfang und rudert, trotz Treibstoff an Bord, zurück. Verena hat noch vor dem Entscheid in die Werft zu fahren, die Waschmaschine in Betrieb genommen. Ehe die Wäsche wieder von der Leine ist, können wir nicht weiter. Also lassen wir uns Zeit, hieven das Beiboot wieder aufs Schiff und zurren alles „sturmsicher“ fest. Auch wenn nur 10 Meilen zu fahren sind, Sicherheit geht über alles. Dann, nach unserem „fruchtigen“ z’Mittag haben auch Wind und Sonne ihre „Aufgabe“ erledigt, die Wäsche ist trocken und die Fahrt kann losgehen.

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Aus dem ruhigen Fahrwasser der Bucht kommen wir ins offene Meer. So zwischendurch hat es einfach mal gegen 2 Meter-Wellen und somit ist das Schiff wieder „gesalzen“. Sobald wir in die lange Bucht zur Marina einfahren wird es ruhig. Wir halten uns auf der linken Seite, denn rechts ist militärisches Sperrgebiet. Es gibt 2 Marinas in dieser Bucht, aber Leros-Marina hat eine Werft, also fragt Kurt über Funk um einen Platz. Die Antwort kommt postwendend und so fahren wir langsam auf die Marina zu. In der Lakki-Marina  sehen wir einige freie Plätze, doch die Leros Marina scheint gut besetzt zu sein. Wir werden von 2 Marineiros am Steg erwartet und die Hilfe ist sehr professionel. Gut, Verena hat alles perfekt vorbereitet, aber in kurzer Zeit liegen wir ganz top festgemacht. Im Marina-Büro sind sehr freundliche Leute, im Gegensatz zu Kos, und unser Stromproblem wird aufgenommen. Keine halbe Stunde später kommt ein Elektriker, aber nur um sich unser Problem anzuhören und einen Augenschein zu nehmen. Das ist schon sehr beruhigend. Kurze Zeit später kommt ein  Telefonanruf und der Elektriker kündigt sich, via Marine Büro auf morgen 08.30 Uhr an. Das scheint prima zu klappen. Um 20 Uhr geht uns der Strom aus. Nach einem Anruf im Marine Büro erfahren wir, dass normalerweise 5 Euro pro Tag ausreichend seien. Aber, mit unserem Stromproblem verbrauchen wir etwas mehr. Wie auch immer, Kurt bezahlt einen Aufpreis, alles funktioniert und wir fühlen uns bestens aufgehoben. Auf der Fly wird es langsam unangenehm, denn die Feuchtigkeit ist auch hier stark spürbar .

Von Kos nach Kalymnos Ormos Emporio

Mittwoch, 13. Juli. Nach dem Frühstück und der Abmeldung im Büro der Marina bekommen wir die Bewilligung zum Ausfahren. Wir haben diese Marina als Marina mit Mängeln empfunden. Die hintern Festmacher liegen zu nahe bei eineinander. Das mag für leichte Segelboote gehen, für Motoryachten ist das eher ungeeignet.

Die Fahrt wird immer ruppiger, dann, für eine Stunde wird es etwas ruhiger, aber man hat das Gefühl, dass der Wind sich nur etwas ausruht, um dann noch kräftiger blasen zu können. Vorbei an der Insel Pserimos wird es etwas ruhiger, aber ab dann sind Wind und Wellen stark. Kurt reduziert die Geschwindigkeit, damit es nicht so heftig auf`s Vorschiff spritzt, aber alles lässt sich nicht verhindern. Zwischen den Inseln Kalymnos und Telendos wird es ruhiger. Die Insel Telendos soll bei Sonnenuntergang wie eine Frau aussehen (es geistert dort eine Königin umher, so die Sage). Von der Bucht (Ormos heisst Bucht) aus stimmt die Optik jedoch nicht. Wir legen zum ersten Mal an einer Boje an. Klassisch würde man vom Bug aus die Boje mit dem Bootshaken hochheben, das Tau durch die Kette ziehen und die Boje wieder ins Wasser lassen. Das ist bei uns nicht möglich, also fahren wir rückwärts an die Boje und erledigen das von der Badeplattform aus. Klappt bestens.

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so sehen wir unsere Madness von der Taverna Nikolas

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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die Bucht Emporio

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und die umliegenden Inseln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach Schiff schrubben, vom Salzwasser befreien und dann das Beiboot ins Wasser. Doch ohjeh, der Tank ist leer. Das Benzin ist verdunstet. Somit heisst es rudern. Doch vorher springen wir noch ins Wasser für ein kühles Bad. Das Meer ist hier nicht so warm wie in Tilos, aber dafür sehr erfrischend. Dann umziehen und mit dem Dingi an Land. Es ist üblich, wenn man an einer Boje festmacht, die von einem Wirt gesetzt wurde, so geht man als Entschädigung bei ihm essen. Auf dem Rückweg wird das Einsteigen ins Dingi zum Problem, denn die  Wellen lassen unser Schlauchboot tanzen. Dies nutzt Kurt (nicht freiwillig) um nochmals ein Bad, mit Kleidern und vollem Magen zu nehmen. Das Natel hat das Bad schadlos überstanden und Kurt`s Geld ist nun auch gewaschen. Zurück auf der Madness sitzen wir, nachdem Kurt und alles andere wieder „trocken gelegt ist“, noch kurz auf der Fly. Die Müdigkeit macht sich schon bald bemerkbar und dann gehts ab ins Bett.

Kos

Montag, 11. Juli. Wir haben gut geschlafen, aber trotzdem noch heisse Köpfe. Wir versuchen noch die Madness etwas zu verschieben um die Gangway in eine bessere Position zu bringen. Doch der Wind zeigt sich erbarmungslos und „bläst“ uns immer wieder in die gleiche Lage. Irgendwann geben wir auf, ein wenig besser ist es. Doch zufrieden sind wir nicht, das heisst wir werden die Gangway immer wieder hochnehmen.

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der Weg in die Stadt führt uns am Strand und den historischen Bauten vorbei

Also gehen wir in die Stadt, um ein „Siebliaufsatz“ an den Wasserhahn zu kaufen. Kurt schaut im Internet nach, wo sich ein solches Geschäft befindet. Zielstrebig marschieren wir darauf zu, sind aber am Schluss doch etwas unsicher und fragen in einem Elektrogeschäft. Der gibt uns eine Wegbeschreibung, die derjenigen von Kurt nicht ganz entspricht. Wir finden ein „geschlossenes“ Unternehmen. (vermutlich Konkurs) also gehen wir zur Adresse, die Kurt im Internet gefunden hat. Resultat: Inexistent. Wo ist das Tourismus-Büro? Wir finden im Internet einige Adressen. Leider müssen wir feststellen, dass das nur Automaten sind, die vermutlich Stadtpläne ausgeben. Blutdruck steigt. Also, zurück zum Schiff, dies allerdings via Bäckerei, wo wir ein Brot kaufen. Dann auf dem Schiff, vitaminreicher z’Mittag, nervlich runter fahren und beraten. Wir versuchen es später bei einer Yachtreparatur Werkstatt. Bingo!! Wir kaufen gleich 2 Exemplare Siebli mit Aufsatz und bezahlen 3 Euro. Weiter gehen wir einkaufen, was man so im Leben (nicht nur zum Essen) braucht. Wir kaufen zum 1. Mal in diesem kleinen Supermarkt ein und entscheiden uns noch für ein kleines Stück Käse, das in der Auslage liegt. Dies will man uns schenken, es sei ja so klein. (doch beim Nachtessen verzehren wir nicht das ganze Stück)

Auf der Fahrt von Tilos nach Kos ist der Autopilot ausgefallen und unser Funkgerät ebenso. Kurt wendet sich an Matthew, unseren Retter für Technik und Schiff und wir erhalten postwendend eine entsprechende Antwort. Er wird sich mit verschiedenen Leuten in Verbindung setzen. In Leros, unserem übernächsten Ziel, gibt es anscheinend eine Werft, die das reaparieren könnte. (dieses Wissen sollte man haben!) Danke Matthew, Du bist ein wahrer Freund. Nach dem Nachtessen besprechen wir den folgenden Tag. Wir wollen bei Vodafon unsere Karten aufladen, damit wir wieder einen Monat lang die Homepage aktuell halten und uns um die Geschehnisse in der Welt kümmern können.

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jaja, auch die Fähren lassen so einiges in die Luft

Dienstag, 12. Juli. Am Morgen besuchen wir den Seemannsladen und gluschten ein wenig. Vorher fragen wir nach, ob die Vorauszahlung, für den Liegeplatz in der Marina Kos aus der Schweiz eingetroffen ist. Danke Raiffeisen Regio Laufenburg, das Geld ist gestern eingetroffen. Anschliessend gehts gemütlich zum Vodafon-Shop um unsere Prepaidkarten wieder aufzuladen. Klappt bestens. Danach besuchen wir die Platanen des Hippokrates. Die grösste Platane, sie ist konserviert, hat einen Umfang von über 10 Meter. Es sind eindrückliche Bäume.

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Auf dem Rückweg finden wir die Läden, wo wir noch das Notwendige einkaufen können. Zum Schluss noch ein Brot von der Bäckerei, denn dieses dunkle Brot schmeckt uns ausgezeichnet. Kurt befasst sich mit der morgigen Fahrt, während Verena noch eine Handwäsche macht. Die nächsten Tage werden wir an einer Boje oder vor Anker liegen und nur Strom über den Generator haben. Bevor das Wetter, laut Vorhersage wieder schlechter wird, wollen wir aber wieder in einer Marina auf Leros sein. Auf der Fly besprechen wir die weiteren Fahrten und wie wir das mit Verena’s Visite in der Schweiz organisieren wollen. Nach dem Nachtessen hoffen wir gut zu schlafen, geniessen den Sonnenuntergang und freuen uns auf die morgige Fahrt.

 

 

Von Tilos nach Kos

Sonntag, 10. Juli. Um 05.45 Uhr erwachen wir, denn das kleine Passagierschiff nach Rhodos nimmt seine Gäste auf und wir vernehmen ergreifende Abschiedsszenen. Also verlassen auch wir unsere Betten  und beginnen nach dem Frühstück mit den Vorbereitungen für die Fahrt. Ein letzter Check bezüglich Wetter zeigt, wenn wir vor 18 Uhr in Kos sind, so dürfte alles einfach sein.

Stefano kommt zum Abschied und hilft uns beim Ablegen um punkt 8 Uhr. Wie wir aus der Bucht fahren, beginnt es mit den Wellen. Vorhergesagt war Wind bis maximal 17 Kilometer, NUR sie haben den Multiplikator vergessen. Weisse Schaumkronen, von denen sich Gischt löst kommen auf uns zu. Es geht auf und ab dafür nicht hin und her. Allerdings bei einer sanften Kurskorrektur beginnt es dann richtig, so dass auch Kurt auf der Fly etwas nass wird. Nach 2 Stunden beruhigt sich die Situation und die Fahrt wird ruhig, aber nur für 1 Stunde.

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der weisse (Eis ?)- Berg im blauen Mittelmeer

Dann geht es wieder richtig los. Die letzten 1,5 Stunden schaukelt es stark. Kurt fährt an der Marina vorbei, so dass wir mit den Wellen ruhiger fahren und Verena die Fender ausbringen und die Taue bereitlegen kann. Über Funk melden wir uns, müssen uns aber noch etwas gedulden. Zum Glück haben wir reserviert. Die Marina ist voller Segelschiffe, bei genauerer Betrachtung, voller Charter-Selgelschiffe. Das Geschäft scheint schlecht zu laufen. Wir legen mit Hilfe eines „Schubsi“ an, den wir zwar nicht bräuchten, das Anlegemanöver aber wesentlich verkürzt. Kurze Zeit später liegen wir fest vertäut, was bei der vorhandenen Windstärke wichtig ist. Verena hat dies im Griff. Administration, das Schiff wieder gründlich vom Salz „befreien“, Fenster putzen, alles wieder an Ort versorgen, nimmt doch einige Zeit in Anspruch.. Angekommen sind wir um 13.45 und fertig sind wir um 17 Uhr. Wir sind fix und foxi, der Wind macht uns zu schaffen, er macht uns auch müde. Trotzdem gehen wir noch in die ca. 2 Kilometer entfernte Stadt um zu erkunden wo wir unsere Einkäufe tätigen können.

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ein Kunstwerk der Natur, dieser schöne Schwamm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei den vielen Restaurants macht sich bei uns der Hunger bemerkbar, den Kurt mit Spaghettie carbonara und Verena mit Thunfisch und viel Gemüse stillt. Wir essen gut und genug. Die Dame bringt uns die Rechnung und dazu ein kleines „Melonenschnäpsli“ und nimmt später das bereitgelegte Geld mit. Während wir auf das Rückgeld warten, bringt uns der Kellner, er hat die Bestellung aufgenommen, 2 Raki mit dem Retourgeld. Meinten wir jedenfalls, nein im Etui befindet sich eine weitere Rechnung. Wir informieren die Dame und sie bringt dies in Ordnung, doch Spass muss sein. Sie legt Kurt das Etui hin und „grinst Verena schelmisch“ zu, zeigt auf das Rückgeld in ihrer Hand, während Kurt in das leere Mäppli „starrt“. Danke für den Spass und den Raki!!!

 

Tilos

Samstag, 02. Juli. Tilos wird auch die Elefanteninsel genannt. Grund ist, dass man hier Höhlen gefunden hat, worin Elefantenknochen lagen. Der Meeresspiegel war mal 80 Meter tiefer und so konnten Elefanten von irgendwoher einwandern. Leider ist das Museum geschlossen. (Geldmangel ??) So können wir nicht erfahren woher sie kamen. Man liest von einzigartigen europäischen Elefanten und es wäre auch möglich, dass es eine afrikanische Elefantenspezie war.

Wir legen nochmals einen Badetag ein und geniessen das aktive „Nichtstun“.

Sonntag, 03. Juli. Nach dem Frühstück verlässt Verena das Schiff um Eier, Brot und Früchte zu kaufen. Kurt nutzt die Zeit, sich über Santorini schlau zu machen. Nach dem Lesen der letzten Berichte, (Juni 2016) vergessen wir Santorini. Offenbar ist man als Gast in der Marina nicht erwünscht. Das versuchen sie mit dem „Nichtausbaggern“ der Fahrstrasse zu unterstreichen. Mit unserem Tiefgang kommen wir nie in diese Marina. Also wird Kurt Verena vorschlagen, weiterhin in den Dodekanes zu bleiben und Ende August in Paros anzulegen. Von dort kann Verena mit der Fähre nach Mykonos und dann direkt in die Schweiz fliegen, um all ihre Lieben wieder zu sehen und am Klassentreffen teilzunehmen. Kurt muss etwas lange warten, erst nach knapp 2 Stunden kommt Verena vom Einkauf zurück. Sie ist mit Stefano, dem Hafenkapitän ins „philosophieren“ gekommen, und schnell verging die Zeit. Er ist traurig, denn von den Touristen, die sonst die Insel beleben, fehlen leider viele. Es ist zu befürchten, dass dieses Jahr schlecht läuft und das hat mit den Flüchtlingen zu tun, die letztes Jahr auf den Dodekanes gelandet sind. Die Bilder haben viele Menschen davon abgehalten, in dieser Gegend Urlaub zu machen.

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Die Segelschiffe die in der Bucht geankert haben, kommen nun alle in den Hafen, es herrscht Hochbetrieb, Stefano ist gefordert. Der angekündigte Sturm entwickelt so langsam. Der Hafen ist voll. Wir sind gespannt was geschieht, wenn noch weitere Schiffe kommen. Das letzte Segelschiff musste/durfte dann im „Päckli“ liegen.

Montag, 04. Juli. Nachdem Verena gestern die Aussage erhalten hat, morgen gibt es frisches Brot, ist Kurt zur Bäckerei gelaufen und hat frisches, knuspriges Brot geholt. Nach dem Frühstück konsultiert Kurt einmal mehr die Wettervorhersage und (unanständiges Wort), am Mittwoch können wir noch nicht weiter. Hinter uns legt eine moderne, ca 21 Meter lange Superyacht an. Die mussten fahren, denn der Kapitän mit seiner Mannschaft haben Gäste an Bord. 4 bis 5 Meter hohe Wellen hatten sie und das Meer ist nun richtig aufgewühlt. Die Sturmsituation, es hat zwar bis kommenden Freitag nur noch Wind bis 57 kmh, ist noch nicht beruhigend . Mittlerweile haben wir unsere geänderten Pläne besprochen und so mit 2:0 (ohne Enthaltung) Stimmen genehmigt. Der Hafen füllt sich mehr und mehr und wir fragen uns, wann der Hafenkapitän Schiffe weg schicken muss. Kaum haben wir uns das gefragt, geschieht dies auch. Die Pier muss für die Fähre, die gegen 20 Uhr kommt, frei sein.

Dienstag, 05. Juli. Langsam beginnt es zu nerven, dass wir nicht weiter kommen, aber die Devise bleibt, Sicherheit kommt zuerst. Wir erledigen dies und das und am Nachmittag sehen wir die Segelschiffe, aber auch Motorboote kommen. Diejenigen, die schon am Morgen am äusseren Pier anlegen wollten, müssen sich gedulden, bis die Schnellfähre gekommen ist. Und dann füllt und füllt es sich. Am äusseren Pier muss man mit Anker anlegen und da beginnen die Probleme. Es fallen nicht nur schöne Worte. Von den rund 26 Schiffen die angelegt haben sind 22 Türken. Das ist ein Novum. Auf der einen Seite hoch willkommen und auf der andern Seite schon etwas mühsam, da der Hafen für solche Anstürme nicht gerüstet ist. Kurt muss bei einem Mann kurz intervenieren, er hat unsere Stromversorgung einfach unterbrochen um seinen Stecker einzuschalten. Aufgrund der doch sehr klaren Intervention von Kurt meint er, das sei nur um zu testen, ob die andere Steckdose defekt sei. Kurt erklärt ihm, dass es eine Frage des Anstandes sei, zuerst zu fragen ob man einen Stecker ziehen dürfe. Wir verstehen nicht, weshalb alle am äusseren Pier anlegen wollen. Würden sie ankern, wäre das Liegen um einiges ruhiger. Hier schaukeln sie ziemlich heftig und es kommt schon vor, dass die Salings aneinander schlagen, oder sich die Ankerketten über einander legen. Immer wieder wird nachgezogen oder verändert. Was dem einen passt, passt nicht unbedingt dem Nachbarn. Es ist interessant und es stürmt weiter.

Stefano, der Hafenkapitän ist ein Fels bei diesem Ansturm. Höflich, korrekt, aber er sagt, was gesagt sein muss.

Beim Eindunkeln nimmt der Wind noch zu und die Schiffe, die mit Anker anglegt haben, schaukeln heftig. Ein Segler kommt und fragt uns um 21.30 Uhr, ob er bei uns im Hafen seitwärts anlegen dürfe. Wir gestatten es ihm gern, allerdings hat er ein Problem, die  Ankerkette des Nachbarschiffs liegt über seiner und diese Leute sind nicht anwesend. Als bis Mitternacht immer noch niemand gekommen ist, legen wir uns schlafen.

Mittwoch, 06. Juli. Es schaukelt draussen nicht mehr so heftig und die Reihen der Anleger lichten sich. Allerdings haben 2 oder 3 türkische Segelboote „vergessen“ zu bezahlen. Es ist zu hoffen, dass diese nochmals in Griechenland anlegen, dann werden sie am „Wickel“ gepackt. Wir verstehen, dass viele Segler aus der Türkei nach Griechenland kommen, wenn man die Preise der Marinas betrachtet, dann sind die hier 50% günstiger. Also Grund genug, hier zu bezahlen.

Nach dem Einkauf wird alles versorgt und nun sieht es so aus, dass wir am Sonntag weiter fahren können. Am Nachmittag „trudeln“ immer mehr Segler ein und der Hafen, wie auch der Aussenquai sind wieder besetzt. Interessant ist, dass es doch einige Skipper gibt, die alles besser wissen wie der Hafenkapitän und dann kommt es nicht gut. Die Probleme ergeben sich dann, wenn sie wieder fortfahren wollen und die Anker übereinander liegen. Wir geniessen hier wirklich einen ausgezeichneten Anschauungsunterricht und lernen dabei, worauf man achten muss.

Donnerstag. 07. Juli. Immer noch ist Sturm / Starkwind angesagt. Irgendwie haben wir ein kleines Problem mit den Klima-Anlagen. Sie vereisen plötzlich wieder. Die Reinigung der Filter bringt nichts und so überwachen wir sie etwas engmaschiger. Ein „Böötchen“ legt neben uns an. Nur 40 Meter lang und und 8,5 Meter breit. 9 Crew-Mitglieder und nur 4 Gäste. Sie legen längs am Aussenquai an und müssen dann, wegen der Schnellfähre noch ca. 10 Meter vorziehen. Dabei gehen gleich 3 Fenderhüllen defekt.

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da gibt es doch „kleine“ Grössenunterschiede

Kurt studiert erneut die Wetterentwicklung und es scheint nun definitiv so, dass wir am Sonntag fahren können. In unseren Unterlagen steht, dass diese Marina in Kos oft besetzt ist, insbesondere über das Wochenende. Die Analyse der Gesamtsituation von Kurt spiegelt sich auch in der Antwort dieser Marina wieder. Wir könnten sogar längs anlegen, was wir aber aus Kostengründen nicht machen werden. Was sie aber verlangen, ist eine Vorauszahlung, inklusiv Bankbestätigung. Am Nachmittag verabschiedet sich Verena. Sie will noch einen Spaziergang machen und bei der Coiffeuse um einen Termin fragen. Das Geschäft ist aber von 13.00 bis 18.00 Uhr geschlossen. So  gehen wir noch ins Gorgona-Dachrestaurant um etwas zu trinken, dort bekommen wir den Internet-Code und der reicht bis aufs Schiff. So können wir unser Budget etwas schonen. Um 18.00 Uhr macht sich Verena nochmals auf den Weg zum Coiffeur. Sie kann sich gleich hinsetzen, waschen, Kurzhaarschnitt, föhnen, 10 Euro. Die Coiffeuse, eine junge, schlanke Frau erzählt Verena, dass sie mit ihren zwei Töchterchen, zwei- und einjährig recht eingespannt sei. Während sie am Morgen arbeitet sind die Kinder im „Kindergarten“, das ist hier von 08.00 Uhr bis 14.00 Uhr möglich, wenn sie am Abend, 18.00 bis 21.00 Uhr arbeitet ist ihr Mann zuhause. In den Sommermonaten arbeitet sie hier in Leivadia und im Winter in Rhodos.

Der Hafen ist wieder voll und wir haben Erbarmen mit Stefano, dem Hafenkapitän. Der ist echt gefordert.

Freitag, 08. Juli. Nach der Morgenfähre, die um 06 Uhr kommt, sind wir beide nochmals eingeschlafen und erst um 08 Uhr aufgestanden. Der Hafen leert sich. Die Megayacht ist am Ablegen und wir diskutieren mit Stefano. Er meint, jetzt sind wir wieder alleine. Ramadan und das anschliessende Zuckerfest seien zu Ende und jetzt kommen keine Türken mehr. Abwarten, wir sind gespannt.

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Es ist tatsächlich so, heute ist wieder Normalbetrieb 8 Segelschiffe und die Madness liegen im Hafen.

Samstag, 09. Juli. So, letzter Tag auf Tilos und Ende Ferien. Putzen, Waschmaschine in Betrieb nehmen, das Innenschiff mit Möbelpolitur „verwöhnen“ und 2,5 Tonnen Wasser bunkern. Nach dem späten Mittagessen tätigen wir die letzten Einkäufe und dann gehts zur Bezahlung. Stafano meint, er werde uns vermissen. Wir sind überzeugt, wir ihn auch. Solche Tage sind immer etwas emotional. Auf der einen Seite freut man sich, dass es weiter geht und auf der andern Seite haben wir uns doch an das Leben hier etwas gewöhnt und man wird bequem. Somit ist die Weiterreise das Richtige, damit wir körperlich und geistig fit bleiben. Wir gönnen uns noch ein letztes Bad im Hafen von Leivadia.

Der Wind hat stark nachgelassen und so verbringen wir den Abend auch nach dem Essen auf der Fly.

Ferien

Samstag, 25. Juni. Hinter uns haben Oesterreicher mit einem Katamaran angelegt. Sie bleiben auch ein paar Tage. Werner und Brigitte wollten ursprünglich auch um die Welt und haben sich aus den gleichen Gründen wie wir dagegen entschieden. Sie haben einen jungen Hund, 7 Monate alt und meist Freude mit ihm, ausser er „wetzt“ seine Zähne an den neuen Gloggs von Werner, oder zerfetzt und verteilt ein Holzstück im ganzen Katamaran.

Sonntag, 26. Juni. Der Morgen beginnt mit Wolken über den Bergen und kräftigem Wind. Während die Waschmaschine ihre Arbeit verrichtet, macht Verena einen ausgiebigen Spaziergang durch, sowie auch etwas ausserhalb Leivadia. Dabei findet sie auch die Bäckerei und ein Haus, das Metzgerei angeschrieben ist.

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die Kirche von Leivadia von der wir die Glöcklein bimmeln hören

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Am Mittag ist es wieder ganz klar und Verena geniesst das Bad im Meer. Beim Abendspaziergang, entlang der Strandpromenade, steigt uns der Duft von Gegrilltem in die Nase. Der Grillchef verrät uns dass er eine „Geiss“ am Spiess hat, an einem andern Tag brätelt er Spanferkel oder Poulet. Letztere sind für Dienstag angesagt, was wir uns sofort einprägen.

Montag, 27. Juni. Am Morgen hats Richtung Chalki Wolken und der Wind bläst ganz schön kräftig. Verena fühlt sich schon beim Aufstehen  wie gerädert. Sie gibt dem Wind die Schuld. (Für einmal ist Kurt unschuldig) Nach dem Frühturnen gehts dann etwas besser, und der Tag kann in Angriff genommen werden.

Dienstag, 28. Juni. Am Morgen ist es angenehm, aber ab Mittag stürmt es bereits wieder. Verena wäscht das Schiff aussen und Kurt ist heute der Staubsauger. Am Abend gehen wir zum Poulet-Essen. Zwei Tage Vorfreude haben sich gelohnt, die „Hühner“ sind sehr fein und wir erinnern uns dabei ans Kaister Güggeli-Essen.

Mittwoch, 29. Juni. Badetag. Gemütlich schlendern wir zum Strand . Verena geht zu den Liegestühlen und zum Sonnenschirm und Kurt, wie vorgeschrieben, an die Reception um zu bezahlen. 2.50 Euro pro Person, dafür können wir den ganzen Tag Liegestühle und Sonnenschirm benutzen, was wir gerne in Anspruch nehmen. Verena sieht auf den Boden und was findet sie? Münzen, insgesamt 2 Euro. Glückstag! Am Abend legen 3 Gulets, alle mit türkischer Flagge am langen Pier an. Diese waren bisher meist in den Buchten und haben dort geankert. Ob der Sturm sie umgestimmt hat?

Donnerstag, 30 Juni. Die eine Gulet die gestern angelegt hat war eine Partygulet und man hat uns gewarnt. Es war jedoch gar nicht  schlimm. Vermutlich hat es zu fest geschaukelt. Am Morgen gehts zum Einkauf. Wir brauchen wieder Mineralwasser und Kurt besorgt sich im Markt eine Pistole. Auch hier hat es Katzen und mit einer Wasserpistole können wir doch etwas ausrichten, ohne den Katzen Schmerzen zu bereiten. Die Wetterprognosen lauten für die nächste Zeit Starkwind bis 75 kmh und Wellen bis 1,6 Meter. Wir bleiben noch in diesem sicheren Hafen.

Freitag, 1. Juli. Heute ist irgendwie kein guter Tag, es scheint, es sei der Wurm drin. Bei der Festmacherkontrolle stellt Verena fest, dass das Hecktau beinahe durchgeripst ist, obwohl nirgends Kanten vorhanden sind. Also machen wir neu fest. Das bedeutet auch, das beste Tau durchschneiden, mit  Isolierstrip umwickeln, und schon haben wir wieder ein massiv kürzeres Tau. Durch die schlechte Erfahrung in Rhodos hat Verena hier sämtliche Fenderüberzüge abgenommen. Optisch kein schönes Bild, die verschiedenfarbigen Fender, aber die Hüllen bleiben ganz. Auch hier wird die Madness immer wieder, je nach Wind sehr heftig an die Mauer gedrückt.

Die Betten sind frisch bezogen und die Wäsche wird an der Leine vom Wind „zerzaust“. Zeit für unseren fruchtigen z’Mittag. Später gehts nochmals zum Einkaufen. Wir fragen, ob man uns 10 Sixpack Mineralwasser zum Schiff bringen könne. Die junge Dame meint selbstverständlich, sie würden dies gerne tun, Zeitpunkt 17.00 Uhr. Alles ok, klappte wunderbar. In Sachen Wasser sind wir wieder eingedeckt. Heute wollen wir Käse, Wurst und Rohkost zum z’Nacht essen. Am Schluss hat Kurt soviel Karotten, Peperoni und Tomaten aufgetischt, dass es nur noch einen „Schnaefel Chäs“ braucht. Den Schinken haben wir schön sein lassen. Während unserem  z’Nacht legt eine Fähre an, die mit Gefahrengut beladen ist. Wir verfolgen das Anlegemanöver und das Festmachen mit den dicken schweren Tauen mit Interesse. Das gibt auch wieder Gesprächsstoff. Ein einziges Fahrzeug verlässt die Fähre und nach 3 Stunden kommt es zurück. Die Gas-Transporter bleiben auf dem Schiff.

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Die Versorgung der Insel mit allem Lebensnotwenigem ist wirklich eine Herkulesaufgabe und eigentlich haben wir wenig Ahnung davon. Da um 22.30 Uhr die Autofähre noch an den Steg kommt, legt die mit dem Gefahrengut wieder ab, wartet etwas weiter draussen, kommt wieder zurück und fährt dann um 02.00 Uhr los. Die Autofähre, macht nie fest. Die drückt sich während dem Ab- und Beladen mit dem Motor gegen den Steg.