Es war eine ereignisreiche Saison, die wir mit der Madness verbringen durften. Begonnen hat es mit mit der zufälligen Bekanntschaft von Martin in Larnaca, dann unserem zivilen Ungehorsam, keinen nordzyprischen Hafen anzulaufen. Es wird von beiden Seiten nichts unternommen, diesen unglücklichen Zustand zu Gunsten der Bevölkerung zu verändern. Die Fahrt von Karpaz, Nordzypern nach Tacucu, Südtürkei mit der guten Aufnahme und der Hilfe in diesem Hafen, die Fahrt entlang der Südküste mit den unendlichen Bananen Plantagen, das Treffen mit Bob am speziellen Ort Alanya. Dann Kemer, ein eigentliches Paradies, warme Winter am Meer und die Berge mit Schnee in unmittelbarer Nähe. Weiter zu den uns bekannten Häfen Finike, Kas bis Fethiye. Dann die Überfahrt nach Rhodos und bis Leros. Der Putsch in der Türkei am 15. Juli. Die unerwarteten Wetterlagen in der Ägäis, die auch den Einheimischen zu schaffen machten (die Fischer konnten nicht mehr ausfahren), der Verlust unseres Ankers und der Kette und das erneute Treffen mit Bob und Margaret auf Naxos, unser Treffen mit Kurt’s Hausarzt und Ehefrau in Athen, die Fahrt durch den Korinthkanal nach Itea und unser Winterquartier in Mesolongion, all das hat uns geprägt. Es sind die Menschen, die wir auf unserer Reise getroffen haben, es sind die Landschaften die wir gesehen haben, es sind die positiven Erlebnisse die uns widerfahren sind, die uns in Erinnerung bleiben. Natürlich haben wir auch Lehrgeld bezahlen müssen, aber auch das hat uns weiter gebracht. Alles in allem eine gute Ausgangslage, uns auf die kommende Saison mit dem Schiff zu freuen.
Archiv für den Monat: November 2016
Der längste Tag (2016)
Freitag, 28. Oktober. Wir haben eine stürmische Nacht hinter uns. (draussen) Geschlafen haben wir praktisch nichts. Und bis am Samstag, können wir wohl nicht mehr an Schlaf denken, oder höchstens in unbequemer Haltung. Schon vor dem Frühstück kommen 2 Marineiros auf die Madness und geben uns eine 2. Mooringleine, die mit der Wintsch angezogen werden muss, Menschenkraft reicht nicht mehr. Der Wind bläst mit 9 Beaufort und damit wird auch der Fährverkehr in dieser Gegend eingestellt sein. Immer wieder fallen noch Regentropfen, die Wäsche wird gewaschen, der Tumbler in Betrieb genommen, die Velos aufs Schiff gehievt, festgezurrt und abgedeckt und die Koffer gepackt. Die Küche ist aufgeräumt, alles versorgt (Kaffeemaschine „versteckt“) alles dicht, alle Fenster und Luken geschlossen. Dies und jenes kommt einem noch in den Sinn und wird erledigt, oder überprüft und dann……….. irgend wann gehen wir vom Schiff. Die Koffer stehen da und es heisst Abschied nehmen. Wiederum ein lachendes und ein weinendes Auge. So soll es sein. Das ist die richtige Mischung für, toll dass wir zurück in die Schweiz gehen können und ebenso schön, wir kommen wieder! Das Nachtessen nehmen wir im Marina-Restaurant ein und bitten den Kellner, uns ein Taxi zu rufen das uns an den Bus-Bahnhof bringt. (Die Taxifahrer sprechen meist kein englisch) Im Restaurant treffen wir auf ein Schweizer Paar, Peter und Trix, und sie erzählen uns, dass es zu Schäden gekommen sei in der Marina. Ein Wellenbrecher hat sich gelöst und einen Katamaran beschädigt. Wir geniessen ein einfaches, gutes Nachtessen und das Taxi bringt uns zum Busbahnhof. Pünktlich um 21 Uhr fährt der Bus los, über die neue Brücke auf den Peleponnes und weiter nach Korinth, dann wieder aufs Festland und um 00.30 Uhr sind wir im Busbahnhof Athen. Nach 30 Minuten fährt ein Bus zum Flughafen. Die Fahrt dauert eine Stunde. Der Bus ist alt, das hält den Chauffeur aber nicht ab, das Letzte aus ihm heraus zu holen. Der Lärmpegel im Fahrgastraum entspricht, so Verenas Meinung beinahe dem unseres Motorenraums auf dem Schiff, nur, dort halten wir uns während der Fahrt nicht auf, oder tragen Gehörschütze, wenn wir bei laufenden Motoren etwas erledigen müssen. Am Flughafen genehmigen wir uns einen Kaffee um wach zu bleiben. Um 04.30 Uhr checken wir ein und mit gut 30 minütiger Verspätung habt das Flugzeug der Swiss ab. Aufgrund der Verspätung gibt es am Boden noch ein Schöggeli. Das Frühstück besteht aus einem Apfelküchlein, warm und Kaffee! Ein zweites Apfelküchlein wurde auch noch angeboten. Der Nebel in Zürich, der auch Grund für die Verspätung war, forderte einen automatisch ausgelösten Landevorgang, der mit zwei Hüpfern glücklich endet. In Zürich können wir nicht sofort aussteigen, da die Bodencrew noch nicht bereit ist, das Dock an den Flieger zu fahren. Diesem Flug geben wir von 10 Punkten, mit viel gutem Willen, 3 Punkte. Wir nehmen den Zug bis Zürich, steigen um und pünktlich um 10.36 Uhr verlässt der Zug den Bahnhof und wir treffen auch pünktlich in Frick ein, wo Andrea und Thomas auf uns warten und uns nach Hause bringen. Um 20 Uhr sind wir im Bett. Der Titel, der längste Tag, stimmt nicht ganz, eigentlich waren es 2 schlaflose Nächte.