Astakos

Freitag, 28. April   Wir haben nicht nur schlecht, sondern mies geschlafen. Grund: ????? Trotzdem wir gestern eine Bäckerei gefunden haben, die um 06 Uhr öffnet, gibts zum Frühstück altes, aber gesundes Brot. Verena nimmt noch die Waschmaschine in Betrieb, auch der Generator läuft prima. Anschliessend gehts ins Städtchen. Wir finden viele Geschäfte, Früchtemärkte und Minimärkte, wo man sich mit dem „Täglichen“ eindecken kann, wie auch ein  Schiffszubehör-Geschäft, wo wir ein Funkgerät kaufen können. Wir probieren es aus und, alles ok.  Nach dem kleinen Mittagessen, wie immer Früchte und Yoghurt, erkunden wir das Städtchen in Richtung Westen. Wir finden auch da neue und alte, sowie ganz alte Bauten, aber die Blumenpracht ist überwältigend. Zitronen- und Orangenbäume die reife Früchte tragen und gleichzeitig blühen.

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diese gelb-leuchtenden Äpfel sind erst in 4-5 Monaten geniessbar

 

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Zurück auf dem Schiff verspürt Verena Lust zu bügeln, Kurt ist „schlapp“ und legt sich hin. Um 18.45 Uhr gehen wir auswärts essen. Wir essen bescheiden und gut, konsumieren sogar Wein und bezahlen 22 Euro. Vom Fleisch/Huhn nehmen wir noch einen Rest nach „Hause“.  Gegen 20.30 Uhr legen Fischtrawler an. Wir sprechen hier von Schiffen in der Grösse bis 30 Metern. Eines musste abgeschleppt werden. Wie üblich bei den Fischern, alles läuft präszise und mit grosser Ruhe ab.

Samstag, 29. April  Wir haben sehr gut geschlafen. Verena besorgt  frisches Brot, während Kurt alles für ein gemütliches Morgenessen vorbereitet. Nach einem kurzen Telefongespräch über Whatsapp mit Urs in Filisur, die armen haben Schnee, gehts bei uns auf die Suche nach Kaffee-Bohnen. Gemahlener Kaffee, Nescafe etc. alles kein Problem, aber unsere Kaffeemaschine verlangt nach Bohnen. Wir werden fündig und kaufen das Gestell gleich leer. (es sind 4 Dosen Illy-Kaffee, zusammen ein Kilogramm) Die Preise sind horrent.  Beim Mittagessen (Yoghurt und Früchte) philosophieren  wir über uns. Verena meint, dass Kurt „alt“ geworden sei, körperlich und geistig. Kurt ist naturgemäss anderer Meinung, nur weil man bedächtiger geworden ist, also nicht mehr „ins Kraut“ schiesst, ist man nicht alt, höchstens weiser geworden. Jaja, wir führen auch tiefschürfende Gespräche. Am Nachmittag, die Sonne hat sich hinter der Wolkendecke verzogen,  schlendern wir Richtung Osten, der Strandpromenade entlang, die allerdings kurze Zeit später uns zu einem kleinen Hindernislauf animiert. Dies scheint der „Hundeweg“ zu sein, wie Betrunkene schaffen wir es, jedem Häufchen auszuweichen. Bei der Ziegenherde kommt Verena nicht ohne einen Fotohalt vorbei.

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Am felsigen Strand-Platz, mit Blick auf Astakos kommen wir ins Träumen/Phantasieren. Ein Haus da, die Aussicht aufs Meer, dort der  Bootssteg …….. aber die Realität hat uns schnell wieder. Die triste Bootswerft „versaut“ alles. Also gehts gemütlich auf den Rückmarsch. Durch enge Gassen suchen wir einen Weg zurück zum Hafen. Interessante Häuser, aller Gattungen, leider stellen wir fest, dass die Strassenfronten meist sehr dekorativ, die Seiten und Rückwände doch eher trist aussehen.

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Zurück auf dem Schiff diskutieren, oder philosophieren wir auf der Fly über Astakos. Die Lage auf dem Festland und der Schutz durch die Inseln sind doch speziell. Ein Segelschiff fährt ein und Kurt hilft dem englischen Seglerehepaar beim Anlegen. Heute ist Kurt der Smutje. Es gibt  Teigwaren, das restliche Pouletfleisch und frisches Gemüse.

 

Auf zu neuen Ufern

Donnerstag, 27. April   Bevor wir den heutigen Tag dokumentieren, möchten wir noch anmerken,  unsere Fahrräder sind wieder top auf Vordermann gebracht worden, Ketten und Bremskabel mussten ersetzt werden. Unglaublich, was die salzhaltige Luft vollbringen kann. Da rostet so dies und das. Zum Glück ist unser Alltag so bewegt,  keine Gefahr zum Einrosten!!!!

Nach einem erholsamen Schlaf beginnen die Vorbereitungen für die erste Fahrt in dieser Saison. Im Marina-Büro bezahlt Kurt noch die Gebühr für letzten Tage. Die Damen hoffen  auch, dass sich die Situation in der Marina ganz schnell klärt. Anschliessend geht Kurt zum Marina Shop. Geschlossen! Um 09.45 Uhr ist  unser Mechaniker Vangelis da und teilt Kurt mit, dass der Akku, der ihm in der Schweiz verkauft wurde, „faul“ sei und sich nicht aufladen lasse.  Das heisst der Funk ist nicht zu gebrauchen.

Das Ablegen haben wir wohl  besprochen, aber wie sich zeigt, ungenügend. Dank Erni und Hans können wir trotzdem problemlos ablegen. (Danke nochmals an Euch Beide) 10.30 Uhr laufen wir aus und fahren im Kanal mit 3 Knoten. Innerhalb des Kanals, wie auch am Ende, ist das Wasser spiegelglatt.  1,5 Stunden fahren wir bei sehr ruhiger See.

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Dann…………. der Steuerbordmotor setzt aus. Hallo??? Kurt startet ihn wieder und er springt sofort an. 20 Minuten später das Gleiche. Und, es wiederholt sich. Immer noch ist die See ruhig, doch die Aussetzer wiederholen sich fast viertelstündlich. Wir bleiben ruhig und nach 5 Stunden liegt Astakos vor uns. Wir legen längsseits an, obwohl eher wenig Platz. Ein Mann kommt mit seinem Auto, ist uns behilflich und verschwindet wieder????? Wir erledigen noch die nötigen Arbeiten und gehen dann über die Strasse ins Restaurant, um uns über die Gepflogenheiten, wo anmelden, wo Strom und Wasser bezahlen, zu erkundigen. Fazit, weder Platz, Strom noch Wasser kosten etwas.

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Die Stress-Situation mit dem Schiffsmotor hat Kurt etwas geschafft, so übernimmt Verena den Küchendienst.  Es war ein wunderbares, gesundes Nachtessen. Noch während dem Essen kommt die Fähre. Nicht wie wir es von den Dodekanes gewohnt sind, schnell, mit heftigen Wellen und starkem Rauchausstoss. Hier langsam, praktisch keine Wellen und dank Wind, keine Russpartikel auf unserem Schiff. Danke an Astakos, hier bleiben wir ein paar Tage, hier gefällts uns. Morgen wollen wir auf Erkundungstour.

Licht und Schatten

Dienstag, 25. April   Nach dem Frühstück ist auch der heutige Tag mit Reinigung vorgesehen. Verena putzt aussen mit viel Engagement und Kurt reinigt die Hülle des Beibootes und zieht die wieder auf. Anschliessend versucht er die Hauptmotoren zu starten. Nach einigem Örgeln gelingt dies.  doch der Generator springt nicht an. So langsam wird es SEHR nervig und die Stimmung sinkt so gegen den Nullpunkt, vor allem bei Verena. Der Shop hat die neue Kette angeliefert und Kurt sieht schnell, dass die Dimension nicht stimmt. Ergeht zum Shop und meldet dies. Es herrscht Verwirrung.  Der Chefmechaniker hält klar fest, dass die Kettenglieder in die Nuss passen müssen, sonst geht alles „kaputt“. Mit einer Schieblehre, die Kurt bei Hans ausgeliehen hat, bestätigt sich, dass die vorhandene Kette und die neue Kette verschiedene Dimensionen haben. Der Verkäufer vom Shop, der die Kette gemessen und bestellt hat, nimmt seine Schieblehre und beginnt zu messen. Kurts Aussage ist korrekt. Doch der Verkäufer beharrt darauf, dass er richtig gemessen habe. Also will er ein kleines Stück der neuen Kette abtrennen, um zu schauen ob sie in die Nuss passt. Mit einer Zange von 1,2 Meter geht das trotz riesiger Kraftanstrengung nicht. Der Chefmechaniker Vangelis holt eine Trennscheibe und trennt ca. 30 cm der Kette ab. Fazit: staunen, die neue Kette hat die richtige Grösse und die alte ist etwas zu klein. Nach dieser Aufregung ruft Verena, dass sie einen Taucher gesehen habe, der auf unser Schiff zu schwimme. Kurt ist etwas erstaunt, denn der „Miesmacher“ ist vor Ort, da kommt gewiss kein Taucher. Kurt geht ebenfalls zum Bug des Schiffes um sich die Sache anzusehen. Erstaunt stellen wir fest, der „Taucher“ ist eine  grosse Wasserschildkröte. Wir informieren Erni und Hans, unsere Nachbarn, die auch sofort mit Fotoapparat zum Bug eilen, um Aufnahmen zu machen.

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Die neue Wasserpumpe, jetzt die Richtige, ist installiert und Kurt erinnert die beiden Mecanos, dass der Generator nicht startet. Alles klar, auch diese Batterie hat ihren Geist aufgegeben. Kurt will versuchen, mit einem Batterieladegerät diese Batterie wieder aufzuladen. Ob es gelingt, wird sich zeigen, sonst muss eine neue  installiert werden. Kurt macht sich seit dem Morgen Gedanken, wie die Ankerkette aufs Schiff kommt. (geschätzte 300 Kilo) Es muss eine clevere Lösung geben, denn über das Schiff schleifen geht nicht. Später kommt Vangelis mit 2 weiteren Männern und 3 Körben. Die Kette wird  in diese Körbe verteilt. Dank fünf starken Männer, Hans ist auch eingesprungen, können diese 3 Kettenkörbe über die Gangway erstmal aufs Schiff gebracht werden. Danach auf Kommando Körbe anheben und dann gehts einem „Tatzelwurm“ ähnlich gemeinsam zum Burg. Super gemacht, Kompliment!

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Kurt versucht in  die Ankerklüse zu kommen, aber sein Alter und damit seine „Ungelenkigkeit“ machen sich bemerkbar. So steigt Dimitri hinein und befestigt das Ende der Kette, damit sie, wenn ein Anker daran hängt nicht ausrauschen kann.

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Dimitri in der doch sehr engen Ankerklüse

 

Dieweil Vangelis und Dimitri noch die Bilge aussaugen, kocht Kurt das Nachtessen. Danach räumt er die Küche auf und Verena putzt und putzt und putzt. Um 21.45 Uhr ist dann aber Feierabend.

Mittwoch, 26. April   Nochmals Schiff kurz abspritzen und dann Wasser bunkern. Da der Wasserdruck hier in der Marina nicht hoch ist, dauert das den ganzen Morgen bis unser Wassertank gefüllt ist. Die Batterie des Generator lädt sich langsam wieder auf und damit besteht Hoffnung, dass wir diese erst 3-jährige Batterie nicht schon ersetzen müssen. Morgen früh werden wir es sehen. Kurt geht noch in den Shop um die Arbeiten zu bezahlen. Ab heute gibt es nur noch Kartoffeln. Verena beschäftigt sich auch noch im Motorraum mit putzen, danke! Für die morgige, erste Fahrt in diesem Jahr wird alles wieder festgezurrt und verstaut. Die Wetterprognosen sind gut und damit sollte eigentlich alles rund laufen.

Am Nachmittag gehen wir zu Fuss ins Dorf um Einkäufe für die kommenden Tage zu machen. Mit dem „Einkaufswägelchen“ trotten wir in die Stadt und staunen wieder ob den vielen Orangen an den Bäumen. Sie sind jedoch so sauer, dass es einem alles zusammenzieht. Auf dem Rückweg spendiert Kurt seiner Verena ein Eis. Zurück auf dem Schiff konnten wir auf 6’125 Schritte zurück schauen. Nach einem feinen Nachtessen aus unserer Küche laufen die Vorbereitungen weiter. Velos wieder aufs Schiff, alles ordentlich versorgen und und….Homepage schreiben und  dann geht`s schon bald ins Bett.

Lichtblicke

Sonntag, 23. April  Wieder erleben wir eine sehr kalte Nacht. Aber, unsere Madness steht genau Ost-West und so wärmt die Morgensonne das Steuerhaus, so dass wir gegen 08.30 Uhr bereits in einer angewärmten Atmosphäre das Frühstück einnehmen können. Da Sonntag ist, gehen wir den Tag gemütlich an.  Vangelis und Dimitri „schleppen“ die neuen Batterien an Bord, schliessen sie an, erklären uns dann noch das weitere Vorgehen und tragen die alten Batterien und die defekte 24 Volt Pumpe vom Schiff. Sie regulieren noch die Druckerhöhungspumpe, so dass wir wieder den gewohnten Druck haben. Wir bedanken uns für ihre bisherige- und vor allem auch für die Sonntagsarbeit mit einer Schweizer Schoggi.

Danach geniessen wir den warmen Sonntagnachmittag bei einem Spaziergang entlang dem Kanal, der mit unserem Schiff nicht zu befahren ist.  Wir finden eine Natur pur,  Blumen, Sträucher und Bäume, die wir zwar nicht alle kennen, deren Duft, Farbenpracht und Vielfalt uns immer wieder neu staunen lässt . Auch 2 Pferde, angebunden an einem Pflock, geniessen die vielen Kräuter und das noch frische Gras.

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dies ist der flauschige Samenspender-Strauch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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einfach nur zum Staunen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Nach dem Nachtessen, das Verena zubereitet hat, erwarten wir unsere Gäste, die Bayern und Schiffsnachbarn Erni (Ernestine) und Hans, 2 absolut unkomplizierte Menschen mit gesunden Ansichten, einfach sympathisch. Wir haben definitiv die Welt verbessert mit unseren angeregten Diskussionen. Sie möchten mit uns am Montag zu einem etwas weiter entfernten Restaurant fahren, auf das sie zufällig gestossen und der Meinung sind, das würde auch uns gefallen. Müde, aber mit positiven Gedanken und Hoffnungen gehen wir zu Bett.

Montag, 24. April  Diese Nacht war extrem kalt, so schaltet Kurt um 07.30 Uhr die Heizung ein. Verena will ins Dorf zur Bäckerei laufen, um frisches Brot zu kaufen.

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auch auf dem Weg zum Brotkauf findet Verena schöne Fotomotive

In der Zwischenzeit erledigt Kurt die anfallenden Arbeiten und um 09.30 Uhr sitzen wir beim Frühstück mit frischem, noch etwas warmen Brot, köstlich. Danach besorgt Verena im Marina-Shop ein Sigolin ähnliches Putzmittel,  um auf der Flybridge das „rostfreie“ Gestänge vom „Rost“ zu befreien. Kurt deckt das Dingi ab. Und, obwohl zugedeckt, ist es voll mit Wasser. So haben wir beide zu tun. Verena putzt das Gestänge und Kurt schaut zu, wie das Wasser aus dem Dinghi läuft, um es anschliessend zu putzen. Kurz vor 12 geht Kurt ins Marinabüro, denn unser Vertrag läuft um 12 Uhr ab und so wie es aussieht, können wir vor Donnerstag nicht losfahren. Wir können problemlos bleiben. Vangelis und Dimitri kommen um die Roststellen im Aussenbereich der Gangway zu behandeln. Wir sind erstaunt und wundern uns über das Mittel das angewendet und sehr wirksam ist. (Wir haben uns auch 2 Fläschchen besorgt) Zwischendurch müssen Vangelis und Dimitri verschwinden, denn der (sorry) ekelhafte Typ kontrolliert die Marina. Wenn der jemanden arbeiten sieht, meldet er es der Polizei und die muss (leider) einschreiten. Kaum ist der Typ weg, beginnen sie wieder mit der Arbeit.

Um 16.30 Uhr fahren wir mit Hans und Erni zu dem besagten Fischrestaurant. Herzlich werden wir begrüsst. Fels, Kieselstrand und ein einheimisches Restaurant mit einer Wirtin namens Eva, die 9 Jahre in Zürich gelebt und an der Bahnhofstrasse in einem Café gearbeitet hat, geben diesem Ort ein ganz spezielles Ambiente. Am Strand bestellen wir griechischen Salat, einmal Calamary, einmal Anchovis, Wein und Wasser. In dieser, zugegebenermassen speziellen Atmosphäre, geniessen wir fern jeglicher Belastung ein sehr gutes Essen in Begleitung von 2 sehr sympathischen Menschen.

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an dieser Felswand wird auch geklettert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

im Strandrestaurant bei der freundlichen Wirtin Eva

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück beim Schiff sind wir sehr erstaunt, aussen ist alles perfekt entrostet und gestrichen. Langsam aber sicher kommt Hoffnung auf, dass zwar nicht ganz Alles, aber doch das Meiste erledigt werden kann, resp. ist.

Spannende oder angespannte Tage

Freitag, 21. April  Die Nacht war wiederum kalt, wir haben „mittelprächtig“ geschlafen. Möglicherweise hat dies mit „angewöhnen“ oder den nervigen Umständen zu tun. Heute gibts  Frühstück auf dem Schiff. Vor lauter Negativzeilen haben wir verpasst zu melden dass  die Kaffeemaschine bestens funktioniert und zwar gemahlen, nicht gekapselt, haha!!! Die Mechaniker kommen mit der fast erwarteten Nachricht, die Wasserpumpe kann nicht repariert werden, also ersetzen. Verena verabschiedet sich in die Stadt. Sie braucht Ablenkung und Kurt macht sich an die Fensterreinigung, denn jemand muss auf dem Schiff bleiben.

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Spannend, blühend, gepflegt, beruhigend!!

Tatsächlich, die Polizei fährt Kontrolle und da die Fahrzeuge der Mechaniker in der Nähe stehen, halten sie an und beobachten den „Fensterreiniger“ aus Distanz. Kurt geht noch mit dem Funkgerät in den Shop, denn die Ladestation funktioniert nicht.

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In diesem Gebäude befindet sich oben das Marina-Büro, nebst den Schwalben, unten der Shop für Schiffszubehör und ein Lebensmittelgeschäft, ist jedoch geschlossen.

Unser Schiffsnachbar Hans offeriert uns, mit ihm einkaufen zu gehen, denn er ist mit seinem Fahrzeug hier. Gerne nehmen wir dieses Angebot an. Verena tätigt einen Grosseinkauf in Sachen Mineralwasser. 12 Sixpack haben wir nun wieder an Bord. Um 18 Uhr kommt der eine Mechaniker, er heisst „Vangelis“, wieder und arbeitet im Motorenraum.  Während wir beim Nachtessen sitzen, nehmen wir einen penetranten Geruch war und Vangelis bittet uns die Motorraum-Lüftung einzustellen. Um 21 Uhr, der Geruch hat sich verflüchtigt, verlässt  Vangelis das Schiff mit den Worten, morgen werden die Batterien ausgewechselt und die bestellte Druckerhöhungspumpe montiert. Das würde heissen,  wir kommen mehr oder weniger mit einem „blauen Auge“ davon und haben bald wieder fliessend Wasser, sogar heiss und kalt, welch ein Luxus!!!!! Dazu kommt eine weitere Positivmeldung, das Seewasser-WC hat sich von selbst repariert, hatte wohl nur Anlaufschwierigkeiten.

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auch am Himmel zeigt sich ein Regenbogen, wenn auch nur schwach

 

Samstag, 22. April Mittlerweile haben wir unser Elektro-Öfeli hervorgeholt und heizen eine halbe Stunde vor dem Aufstehen. Bei  ca.10 Grad braucht es schon etwas Überwindung aus dem warmen „Nest“ zu steigen.  Nach dem Frühstück verlässt Verena das Schiff. Heute ist Markt. 15 Minuten später kommen die Mechaniker, Vangelis und Dimitri mit der neuen Pumpe Um 14.30 Uhr rufen sie Kurt, denn sie haben ein Stromproblem. Auch wenn die Sicherung für die Pumpe eingeschaltet ist, läuft sie nicht. Am 220 Volt Stromnetz läuft sie. Die beiden Mechaniker beruhigen Kurt mit den Worten, dass morgen ein Schiffselektriker komme und das Problem löse. Sie regulieren noch den Druck und verlassen das Schiff mit dem Hinweis, dass Vangelis gegen 18 Uhr wieder komme, um den Service am Generator noch auszuführen. Gegen 16.30 Uhr beginnt die Pumpe zu laufen und schon schrecken wir beide durch ein  unbekanntes Geräusch auf. Dann die Bescherung. Durch den grossen Druck zu Beginn der Installation hat sich der Boilerschlauch gelöst und wieder haben wir Wasser in der Bilge. Kurt hat die Eigenart, dass er sich nicht in die Arbeiten der Spezialisten einmischt, sondern diese gewähren lässt, denn die verstehen dies ja  besser. Nun ist es sogar für den Nichtfachmann Kurt klar, die haben eine falsche Pumpe montiert. Setzt man eine Pumpe mit 220 Volt ein, kann die nicht mit dem Bordnetz 24 Volt laufen.

Während Verena das Nachtessen zubereitet, gebratene Auberginen und Tomatenspaghetti, kommt Vangelis zurück. Kurt geht mit ihm in den Motorenraum, erklärt ihm die Angelegenheit mit dem Boiler, auch dass wir nicht finden konnten, wo der Schlauch angeschlossen war. Der Mechaniker sieht sich die Sache an und meint, das sei ehemals unsachgemässe Arbeit gewesen, aber er werde dies korrekt machen. Dann spricht Kurt ihn auf die Pumpe an. Er macht grosse Augen und nimmt dann sein Telefon zur Hand. Alles weitere verstehen wir nicht, denn es wird griechsich gesprochen. Um 21 Uhr verlässt der Mechaniker das Schiff, eher mürrisch. Aber auch unser Nervenkostüm hat gelitten. Klar ist, wir können am Montag unmöglich fahren. Ob dies mit der Marina Probleme gibt, wird sich noch zeigen, unser Vertrag läuft bis 24. April. Irgend wann, so hoffen wir, hören die Probleme auf.

„Gelobt sei was stark macht“! Dies  der Spruch von Wolfgang, einem ehemaligen Reitferien-Bekannten, nachdem das Pferd ihn mit dem Huf heftig geschlagen hat. So „geschlagen“ sind wir aber noch nicht!!

Saison 2017

Kaisten, Mittwoch, 19.4.  Früh ist Tagwache, denn um 06.25 Uhr fährt das Posti nach Frick, dann geht`s mit dem Zug, mit umsteigen in Zürich, nach Kloten.  Selber einchecken fordert uns erneut. Doch wir schaffen es, sogar ohne Hilfe, die wurde anderweitig benötigt. Der Flug war für uns ruhig, Doch nicht für das Personal,  das Servieren der Zwischenverpflegung, wir konnten zwichen  Apfel- oder Gemüseküchlein wählen, verlief gestresst und mühsam. Die Stewardess hat sich bei uns persönlich entschuldigt, der Grund war ein medizinischer Notfall.  Unser Verständnis und Bedauern nahm sie gern entgegen. Wir haben von diesem Zwischenfall nichts mitbekommen. In Athen beschliessen wir mit dem Taxi zum Busbahnhof zu fahren. Der Fahrer wollte uns gleich direkt nach Messolonghi chauffieren. Er offerierte uns einen Spezialpreis, für die 350 km müssten wir nur 250 Euro bezahlen. Normalerweise kostet dies 350 Euro. Nach einem Telefongespräch, während der Fahrt natürlich, meinte er, auch sein Kollege habe soeben gesagt, dass dies ein sehr guter Preis wäre. Verena erklärt ihm, dass 150 Euro für uns viel Geld sei. Prompt kam seine Antwort, wir Schweizer hätten doch alle viel Geld. Trotz seinem Drängeln und auf uns Einreden  entschieden  wir, ab  Busbahnhof den geplanten Bus zu nehmen. So konnten wir 150 Euro sparen und die Fahrt nach Messolonghi geniessen. Verena gelang es auch immer wieder kurze Nickerchen einzulegen. Die Autobahn auf dem Peleponnes ist fast fertig  und so waren wir bereits um 18 Uhr in der Marina. Unsere Madness sah von aussen „relativ“ gut aus. Im Innern mussten wir dann feststellen, dass keine von den in Auftrag gegebenen Arbeiten erledigt wurden, dazu kommt noch eine weitere Überraschung die Wasserdruck-Erhöhungspumpe funktioniert nicht mehr. Also, kein fliessend Wasser auf der Madness. Zum Glück sind die sanitären Anlagen hier in gutem Zustand und sauber, auch das Restaurant bietet gutes Essen an und Wasser können wir mit dem Kessel am Steg holen. Etwas gefrustet machen wir uns ans Auspacken der Koffer und wieder etwas gemütlich einzurichten, Betten beziehen usw. Im Marina-Restaurant stillten wir noch unseren Hunger, ehe wir müde von dem langen Tag in unsere Betten krochen.

Mesolonghi, Donnerstag, 20.4.  Die Nacht war recht kühl, trotzdem haben wir gut geschlafen,  Kurt versucht erneut die Wasserpumpe in Betrieb zu nehmen, doch alles „flatieren“ hilft nichts. Ab  09.00 Uhr hat das Marina-Büro geöffnet, mit etwas Frust im Bauch wollten wir den Zweitschlüssel für die Madness abholen. Trotz intensivem Suchen konnte  dieser nicht gefunden werden. Um 10.00 Uhr, nach dem Frühstück im Marina-Restaurant, machen wir uns auf den Weg zum Marina-Shop, wo wir die Aufträge erteilt hatten. Kurt war nicht sehr freundlich, aber klipp und klar. Immerhin haben wir bereits eine  Anzahlung  gemacht. Der anwesende Mitarbeiter verspricht, den Mechaniker anzurufen und mit ihm zu kommen. Kurt beginnt mit der Aussen- und Verena mit der Innenreinigung. Ein Baum oder Strauch stosst „Flauschsamen“ ab, die vom Starkwind, der zur Zeit herrscht, aufs Schiff verteilt werden und sich in den Spinnfäden verkleben. Einfach ist die Reinigung nicht. Also zuerst abspritzen, dann nochmals spritzen und mit dem Schrupper fegen. Aber auch die Schwalben bei ihren Kunstflügen beobachten gehört dazu, sie haben ja auch dies und das auf der Madness liegen gelassen. Dann um 13.00 Uhr kommen die Herren. Sie bringen den Schlüssel und erklären die Situation. Sie waren 3 mal auf dem Schiff und wollten arbeiten, doch die Polizei hat sie aufgrund der Tatsache, dass die Marina noch nicht über eine Betriebsbewilligung verfügt, weggewiesen. Sie erklären sich nun bereit,  im Innern des Schiffes die Arbeiten zu erledigen, doch nur in unserem Beisein. Sollte die Polizei kommen, sind wir nur am Verhandeln und Kaffee trinken. Die Situation ist alles andere als erfeulich, denn zusätzlich haben wir auch kein Wasser bei der Toilette, die mit Seewasser arbeitet. Und  ja, die Ankerkette konnten sie besorgen, aber den Anker Pool TW gibt es in Griechenland nicht. Herausgestellt hat sich  ebenfalls, dass die 2 defekten Batterien die andern 4 auch etwas beschädigt haben und deshalb suboptimal laden. Also werden alle ersetzt. Die Druckwasser-Erhöhungspumpe saugt kein Wasser mehr an. Es wird versucht sie zu reparieren, was bei einer über 40 Jahre alten Pumpe schwer möglich sein wird. Dieweil die Mechaniker im Innern diskutieren, was, wie und genau zu machen ist, putzt Kurt weiter und Verena begibt sich zum Einkauf in die Stadt. Zu Fuss, denn die Fahrräder sind nicht betriebstüchtig. Der Rost lässt grüssen!!! Nach geraumer Zeit verlassen die Mecanos  das Schiff mit der Pumpe und Verena kommt mit Gemüse,  Früchte, Brot, Milch, Butter, Käse, Konfiture, usw. usw. zurück. Zum Glück haben wir unseren Einkaufsrolli. Danach gehts gemeinsam in die Stadt, denn wir brauchen wieder unsere Internetkarten und Kurt hat genug vom Putzen.  Auf dem Rückweg beschliessen wir, (für den Abwasch haben wir ja kein heisses Wasser!!!) nochmals im Marina-Restaurant essen zu gehen. Für18 Euro essen wir gut und genug und treffen bei dieser Gelegenheit das Schweizer Ehepaar wieder, die über den ganzen Winter hier hausten. Also geschneit hat es hier nicht, aber es war lange Zeit sehr ungewöhnlich kalt. Auch sie sind über die Situation hier absolut unglücklich. Ausfahren könnten sie, dann aber nicht mehr zurück kommen. Schiffe können diese Marina nicht mehr anlaufen, und die auf dem Land können nicht ins Wasser gebracht werden.  Für viele hier heisst es geduldig abwarten,  irgenwann muss es besser kommen! Auch für uns!