Korfu am Wochenende

Samstag, 27. Mai    So, heute wird der neue Alternator eingebaut und dann ist alles gut. Denkste! So einfach wie das der Herr „Inschinör“ gesagt hat, ist das nicht. Zu breit, zu hoch, zu lang, zu dick!!!!! die beiden Mechaniker rufen den Chef an und diskutieren heftig. Dann erscheint eine neuer Mann, stellt sich auch mit Chris vor und berät die beiden Mecanos. Motor starten, nichts. Dann alle wieder in den Motorraum. Nach weiteren 30 Minuten und viel Diskussionen, nochmals starten. Die Lampe, die das Laden anzeigt blinkt. Wieder vergeht einige Zeit. Nun ist alles ok., die Batterien werden wieder geladen. Allgemeine Erleichterung, ABER die Schutzhülle lässt sich nicht mehr montieren. Der neue Alternator ist etwas grösser. Kurt schlägt vor, die Abdeckung etwas auszuschneiden, was die beiden Mecanos überzeugt.

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Sie nehmen die Abdeckung mit und verabschieden sich bis Montag. SUPER, damit wird unsere Weiterfahrt um einen Tag verzögert, aber in dieser Zeit entwickelt sich das Wetter noch zu unseren Gunsten. Das Internet hier ist ein defintives no go! (das ist der anständige Ausdruck für Sch……) Wir kriegen unsere Homapage nicht hin, und gehen einen Kompromiss ein.

 

Sonntag, 28. Mai    Bereits am Morgen versuchen wir die Homepage auf Zack zu bringen. Keine Chance. Verena nimmt während der „Pröblerei“ die Waschmaschine in Betrieb, 2 Durchgänge. Auch danach, noch kein Erfolg in Sachen Homepage. Wir geben auf und beschliessen mit dem Velo zum alten Hafen zu fahren. Das ist eine abenteurerliche Fahrt, wir müssen 2x die Fahrbahn wechseln je 2 spurig und das ist so quasi eine Rennbahn. Im alten Hafen parkieren wir unsere Drahtesel, schliessen sie ab und weiter geht’s zu Fuss. Wir flanieren dem Quai entlang, durch Parkanlagen und und viele enge Gassen, wo sich neben schön herausgeputzten Häusern auch verwahrlost-verlassene präsentieren.

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Der Wandelgang beim Museum für Chinesische Kunst.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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……und im Garten vom Museum steht dieser gewaltige Baum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…..der auch noch schön Blüten trägt.

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Die Altstadt von Korfu wäre für jeden Basler Fasnächtler ein Traum. Da könnte man „gässle“. Man könnte  die Fasnacht um Tage verlängern!!!. Nachdem auch der Durst gestillt ist, fahren wir zurück zum Schiff und geniessen auf der Fly unser Nachtessen.

Montag, 29. Mai    Ruhiges Wetter, Frühstück auf der Fly. Dann kommt der Mechaniker, der die Abdeckung des Alternators mitgenommen hat. Allerdings wusste er nicht mehr, wo er ausschneiden musste. Daher kommt er mit dem ganzen Stück und merkt sich wo. Ca. 30 Minuten später ist er wieder da und montiert den Schutz. Anschliessend begibt sich Kurt zur Hafenpolizei für den ersten Teil des Auscheckens. Er wird zurück geschickt, denn die ID seiner Frau  wird auch benötigt. Zurück zum Schiff und wieder hin. Ein Amerikaner ist am verhandeln. Dann ist Kurt dran. Der Herr in Uniform beginnt ein Formular auszufüllen und fragt, wohin wir in Albanien wollen. Nun wir wollen nicht nach Albanien, sondern nach Italien. Oh, dann hätte er den Ausweis der Frau nicht gebraucht. Er stempelt und schreibt. Jetzt gehts per Velo zum grossen Hafen zum Zoll. Da muss man durch Schranken und Sicherheitsschleusen. Ein Schweizer scheint Probleme zu haben, er ist mit Fahrzeug und Bootsanhänger nach Griechenland eingereist. Bei einem kurzen Gespräch erfährt Kurt, dass der Schweizer ein Engadiner ist und sein Schiff hier in Korfu einwassern will. Er ist mit Schiff und Auto mit der Fähre von Albanien gekommen. Vielleicht wird er heute noch bei uns einen Besuch machen. Erst will er jedoch mit seinem Schiff zum Campingplatz. Dann kommt der Herr vom Zoll und fragt, was Kurt will. Er sagt: Ausklarieren. Der Zöllner schaut sich das Dokument an, zieht es ein und sagt, sie sind frei. Man hätte ja das Formular (TransitLog) auch senden können.

Während den Vorbereitungen für unser Nachtessen ruft Jürg. Wir heissen ihn willkommen und freuen uns über seinen Besuch und  lernen in Jürg Oschwald einen ganz tollen Menschen kennen. Nachdem er unsere Madness besichtigt hat, fragt Verena ob wir ihn zum Nachtessen einladen dürfen, was er gerne annimmt.  Es wird Seemannsgarn gesponnen, das heisst, beide Seiten haben schon einiges erlebt. Da er von Beruf Coiffeur ist, meint  Verena (ganz frech) ihre Haare hätten auch wieder einen Schnitt nötig. Kein Problem, er hat all seine Utensilien im Auto und als Gegenleistung für die Einladung zum Essen, würde er Verena sehr gerne einen „St. Moritzer Haarschnitt“ angedeihen lassen!! Sein Hund „Grisch“bekommt ein Salamibrot und bleibt bei uns während Jürg zu seinem Auto eilt um den Koffer zu holen.

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Dann geht`s los, zuerst auf den Knien, Jürg ist gross und der Stuhl nieder. Doch mit dem grossen Kissen von Hurgada haben wir die Lösung,  Verena ist auf dem Hochsitz und Jürg kann wieder stehen. Das Resultat ist tiptop, Verena ist happy. Danke Jürg, schön durften wir dich kennen lernen.

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Und da das Internet auch wieder funktioniert, freuen wir uns über einen gelungenen Tag und sind gespannt auf die morgige Fahrt.

Korfu / Kérkira

Donnerstag, 25. Mai Auffahrt   Gut ausgeschlafen, geniessen wir das Frühstück zum ersten Mal in dieser Saison auf der Fly. Um einen Glückstag heraufzubeschwören macht Verena noch Glasscherben beim Abwasch. Wir warten auf den Mechaniker der sich auf 11 Uhr angesagt hat. 10.40 Uhr ist er da, in Begleitung eines Mannes, der der englischen Sprache mächtig ist. Kurt schildert das Problem und erwähnt auch das Stromproblem, könnte  dies eventuell einen Zusammenhang haben. Der Mechaniker schaut sich, nachdem die Informationen übersetzt sind, alles an und verlangt Werkzeug. Sein Adlat geht zum Auto und holt alles. Die Hauptpumpe wird ausgebaut und dabei festgestellt, dass ein Teil abgebrochen ist. Sie nehmen die Pumpe mit, werden sie ganz auseinander nehmen um fest zu stellen, ob innen noch alles ok sei. Sie wollen auf jeden Fall bemüht sein, sie zu reparieren, ansonsten muss sie ersetzt werden. Auch mit dem Elektriker nehmen sie Kontakt auf.  Der kommt eine Stunde später. Auch da erklärt Kurt, was bisher gelaufen ist. Insbesondere, dass schon 2 Ingenieure sich den Alternator angesehen hätten und meinten, der habe seine Lebenszeit überschritten und nach dem Defekt, müsse er ersetzt werden. Chris, wie sich der eine vom „Elektroteam“ vorstellt sagt, Elektriker sagen das immer, aber, er sei wirklich Ingenieur und er wolle sich die Sache genau ansehen, ob dies nicht repariert werden könne. Auf jeden Fall baut er viel mehr aus als die vor ihm. Er will die Teile mitnehmen, nachdem wir ihn über unsere Weiterfahrt informiert haben, meint er, „ich setzte alles daran, dass ihr am Montag weiter fahren könnt“. Bezüglich unseres Motorproblems ist er der Meinung, dass derjenige, der sich dessen annehme, der Einzige auf Korfu sei, der wirklich etwas von Motoren verstehe. Es keimt Hoffnung auf, sowohl in Bezug auf Motor, wie auch auf Alternator. Für die Überfahrt von Griechenland nach Italien, brauchen wir Motoren die funktionieren und wenn wir auf Othoni übernachten wollen, ist es top, wenn die Batterien geladen sind und wir den Generator nicht zu viel einsetzen müssen.

Wir vermuten, dass am Nachmittag niemand mehr kommt und beschliessen, per Bus nach Korfu Stadt zu fahren. Am Bus-Endbahnhof steigen wir aus und laufen Richtung neuer Burg.  Die Altstadt ist ein UNESCO Weltkulturerbe und als solche, mit engen Gassen und vielen Boutiquen ein Paradies für Frauen. Wir marschieren zu der Festung und sind überrascht, welches Ausmass diese hat. Erbaut wurde sie im 16 Jahrhundert von den Venezianern und konnte nie von den Türken eingenommen werden.  Wie immer, Verena will zum Kulminationspunkt, auch wenn Kurt ein ganz wenig stöhnt. Die Aussicht ist grossartig.

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Matthias Johann, Freiherr von Schulenburg, General-Feldmarschall der Venezier steht beim Eingang der Festung.

 

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Die Kirche Agios Georgios
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Die alte und die neue Festung sind durch unterirdische Gänge miteinander verbunden.

 

 

 

 

 

 

 

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Doch die Wetterentwicklung zeigt sich etwas negativ. Kaum im Buss, lässt der Chauffeur die Scheibenwischer laufen. Beim Aussteigen beschliessen wir, noch in den grossen Einkaufsmarkt ausserhalb der Marina zu gehen. Hier findet man fast alles was das Herz begehrt.

 

Freitag, 26. Mai    Die Nacht ist kühl und wir stehen etwas „unterkühlt“ auf. Nach dem Frühstück geht Kurt zur Hafenpolizei um sich in Sachen Ausklarieren zu erkundigen. Verena kommt hinterher und meldet, Kurt müsse mit Pass zum Marinabüro gehen. Es sei jemand zum Schiff gekommen, der dies verlangt habe. Kurt geht hin und es hat nichts mit Pass zu tun, er soll zum „Stromer“ kommen, denn der Alternator gibt Probleme. Tatsache ist, dass der Alternator im Innern defekt ist und das leider nicht repariert werden kann. Einen gleichen, neuen Alternator gibt es nicht, klar das Teil ist 41 Jahre alt, aber es würde sich ein gleicher, gebrauchter Alternator finden. Wie lange der hält, kann nicht voraus gesagt werden, also ordern wir einen neuen Alternator. Dazu müssen aber noch einige Umarbeiten vorgenommen werden. Aber, wir brauchen ihn und so sagen wir „schweren Herzens“ ja, einbauen. Da die Lierferung eines Occasion-Alternators bis Dienstag Nachmittag / Mittwoch Morgen gedauert hätte und wir um der Sicherheit Willen am Montag losfahren wollen, ist der Entscheid begründet.  Der neue Alternator von Mastervolt wird morgen um 10 Uhr eingebaut. Als Kurt zurück aufs Schiff kommt, sind die Mechaniker bereits am Werken und Kurt geht in den Motorenraum. Um es kurz zu sagen, die elektronisch Pumpe hat nichts, aber gar nichts gebracht. Wir haben sie teuer bezahlt. Die jetzige Reparatur kostet 200 Euro, neue, mechanische Pumpe und Arbeit inkl. Der Ingenieur des Alternators hat bereits gestern gesagt, dass es auf Korfu und Umgebung nur einen Schiffsdiesel-Mechaniker gebe, der etwas verstehe. Die Hoffnung steigt.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Bus in die Stadt. Zuerst suchen wir die Post, dann den Zoll, denn Kurt möchte wissen, welche Formulare er mitbringen muss und ob es möglich ist, am Sonntag aus zu klarieren, aber erst am Montag los zu fahren. Es sollte gehen. Aber der Zoll ist fast am „Ende der Welt“, so hatten wir einige Kilometer zu laufen. Noch im Hafengelände stehen 2 Busse, die  Citytour anbieten. Eigentlich für uns das Richtige, um die Sehenswürdigkeiten zu sehen. Die Fahrt führt durch sehr enge Strassen, vorbei am Schloss, wo der König von Saudi Arabien und andere Oberhäupter zu Gast waren und Prinz Philipp geboren, sowie der Kirche in der er getauft wurde. Bei der alten Festung steigen wir aus und gehen in die Altstadt um dieses Weltkulturerbe auf uns wirken zu lassen.

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Wir flanieren durch die Strassen und bestaunen Bauten, Denkmäler aber auch Menschen, denen wir begegnen. Per Bus gehts zurück. Nach dem Nachtessen, von Kurt zubereitet, freuen wir uns an der schönen Sonnenuntergangs- Stimmung.

Von Paxos nach Korfu

Mittwoch, 24. Mai   Kurz vor 07 Uhr stehen wir auf…… und wo ist der Strom? Wir finden ihn nicht. Also zieht Kurt das Stromkabel ein und geht anschliessend zur Bäckerei. Verena richtet den Frühstückstisch.  Auf dem Nebenschiff meditiert eine Frau im Schneidersitz. Trotzdem starten wir den Generator um die Kaffeemaschine in Betrieb zu nehmen, denn ohne den feinen Morgenkafi geht nichts. Dann nichts wie los, aber so einfach geht das nicht.  Wir starten die Motoren, lösen die hinteren Leinen, tuckern langsam und nehmen den Anker auf. Wir liegen sehr eng, vor allem haben wir nach vorn sehr wenig Platz, dazu kommt die niedrige Wassertiefe.  Alles klappt, nur……der Anker ist voller „Dreck“, Schlamm und Steine.  Waschen geht hier nicht, denn wir haben zu wenig Platz zum Manövrieren. Sobald wir aus dem Kanal sind, versuchen wir den Anker zu waschen. Also nochmals runter lassen und langsam fahren. Allerdings klebt das Zeugs wie Leim, Verena versucht mit dem Bootshaken all das „Zeug“ weg zu machen. Dann Anker runter, wieder rauf und wieder runter…. Jedesmal beim Hochziehen kommt er nicht korrekt in die Halterung. Nach etlichen Versuchen und viel Geduld klappts doch noch. Die Fahrt ist wunderschön. Wenig Wind, wenig Wellen und wir kommen mit 1600 Touren auf  7,3 Knoten. Nach 3 Stunden ist Flut Ende, wir erhöhen die Tourenzahl auf 1800, damit wir im gleichen Tempo voran kommen. Korfu ist in (sehr schlechter) Sicht, schade.

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Leider liess sich auch die Festung nicht in ein besseres Licht rücken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wir umrunden das Fort und schwenken ein Richtung Gouvia Marina. Die Einfahrt ist mit Tonnen bezeichnet,  ungefähr eine Seemeile vor dieser Einfahrt fällt der Steuerbordmotor aus. Himmel, A… und Zwirn, der hat doch eine neue Einspritzpumpe. Starten lässt er sich nicht mehr. Kurt funkt die Marina an, wir müssen bei der 2. Tonne auf Warteposition. Dann kommt der Funkspruch, wir sollen bis zu dem blauen Segelboot mit schwarzem Mast fahren, wir würden dort abegholt. Bravo! Hier liegen 1’000  Schiffe, da hilft auch kein Fernglas. Also dümpeln wir vor der Marina bis der Marinero mit dem Dingi kommt und uns an unsere Anlegestelle lotst. Das Anlegemanöver schaffen wir perfekt auch nur mit einem Motor. Wir liegen gut und sicher. Dann gehts zum Marina-Büro. Alles sehr professionell. Der Ingenieur kommt morgen um 11 Uhr. Kosten pro Nacht 93€ inkl. Strom und Wasser, wobei das Wasser nur zum putzen verwendet werden kann. Braucht man Trinkwasser, muss dies bestellt werden und wird im Tank an den Steg gebracht. Nach dem Ankertrunk waschen wir das Schiff, die Muringleinen waren echt sehr schmutzig. Dann beschliessen wir, nicht auf dem Schiff zu essen und suchen uns ein Restaurant, wo wir ein feines, einfaches Essen und den Sonnenuntergang geniessen. Das haben wir uns verdient.

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Paxos

Dienstag, 23. Mai   Draussen hat sich viel Kondens gebildet und wir haben keinen Strom mehr. Offensichtlich haben wir zu viel verbraucht, oder die verkaufen das Kilowatt für über einen Euro! Es ist eben eine Touristen Insel. Also geht Kurt nochmals den Schlüssel aufladen für 10€. Die Sicherung spickt immer wieder raus. Ein uns bekanntes Phänomen. Die Stromkasten sind nur mit 12 Ampere abgesichert und unser Anlaufstrom ist kurzzeitig höher. Also, Boiler ausschalten und dann klappts. Damit nicht genug, eine junge Frau der Küstenwache kommt und nimmt uns für 2 Tage 68,50 Euro ab. Nach dem Frühstück begibt sich Verena allein auf Erkundungstour. Erst mal Treppen steigen, dann auf schmalen Wegen über Stock und Stein, durch Olivenhaine, mit vielen Blumen und Schmetterlingen. Allein auf weiter Flur, die Ruhe und die Aussicht, ein wahrer Genuss.

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Gegen Mittag fahren Touristenschiffe, die viele Besucher bringen. Nach der Rückkehr von Verena und dem gesunden Essen gehen wir spazieren. Zuerst Richtung Norden, zum Fähranlegeplatz. Auf dem Weg dort hin ist auch ein Entsorgungspaltz, wo wir auf korrekte Art unseren Müll los werden.  Beim Fähranleger machen wir rechtsumkehrt und gehen Richtung Süden.

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Die Statue des Paxiotischen Widerstandshelden Anemogiannis, Paxos ist eine der wenigen griechischen Inseln, die nicht von den Türken besetzt war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Viel Geduld hatte der Mann, wir haben ihm zugeschaut, bis der vordere grosse Stein endlich auf dem Spitz stand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auch defekte Stühle können mit Blumen ein Blickfang sein.

 

Immer mehr Ausflugsschiffe kommen und belegen auch die Plätze, die den Yachten vorenthalten sind. Aber, da sind auch erst sehr wenige angekommen. Zurück auf dem Schiff fahren bereits Touristenschiffe los und die ersten Segler kommen an. Um 19.30 Uhr ist der Quai wieder voll belegt. 95% sind Charteryachten. Ach, schon wieder keinen Strom. Irgend etwas stimmt beim Stromkasten nicht. Alles ausstecken, nochmals das ganze Ladeprozedere von vorn und der Strom ist wieder da. Nach dem Nachtessen geht Verena noch etwas laedele und Kurt kümmert sich nochmals um die morgige Weiterfahrt nach Korfu.

Von Preveza zur Insel Paxos / Gaios

Montag, 22. Mai   Die Mücken im Schlafgemach sind „hin“, also haben wir gut geschlafen. 06.30 Uhr steht Kurt auf und 07.45 Uhr kommt Verena nach. Wenn es um das Weiterfahren geht, sind wir immer noch etwas „kribbelig“. Kapitän Iwan von der Dolphine 65 verabschiedet sich, er fliegt heute nach Russland zurück. 08.45 Uhr fahren wir los. Die Ausfahrt ist etwas knifflig, denn einerseits haben wir Wind, der uns gegen den Steg drückt, andererseits, vorne und hinten nur einen engen Abstand bis zum nächsten Schiff. Wir schaffens alleine und kommen gut weg. Der Wind frischt auf und es entsteht eine krabbelige See. Nicht störend, doch zusammen mit dem Gegenwind, kommen wir nicht ganz so zügig voran. Verena verzieht sich nach einer Stunde ins Innere vom Schiff, nicht weil es zu wellig ist, nein, es ist ihr mit dem Wind einfach zu kalt. Querab können wir sie zwar nicht sehen, aber die Küste von Italien vermuten. Für den Ort Gaios gibt es 2 Einfahrten, eine im Norden und eine im Süden. Die im Norden hat einige Plätze wo man längs anlegen kann, aber, die sind alle besetzt.

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Also fahren wir zu den südlichen Anlegeplätzen und legen erstmals mit Anker rückwärts an. Wir liegen etwas schräg. Dank externer Hilfe geht es so „haeb und chlaeb“. Kurt ist nicht „happy“, aber der Anker ist eingefahren und wir sind gut festgemacht.  Auf der rechten Seite legt ein Katamaran an und auch er ist leicht schräg. Die Männer, die uns beim Anlegen geholfen haben sind von der Taverne direkt am Quai. Nachdem wir alles erledigt haben, gönnen wir uns den Ankertrunk in dieser Taverne. Eine Hand wäscht die andere! Die Crew vom Katamaran schliesst sich an, wie auch das holländischee Seglerehepaar, dem Kurt beim Anlegen geholfen hat. Es entwickeln sich Gespräch über dies und das. Die Holländer sind seit einem Jahr mit einer 22,5 Fuss Segel-Yacht unterwegs, also ca. 7,5 Meter lang und sind happy, so unterwegs zu sein. So eng, das würden wir nicht schaffen. Wir erkunden den Ort und merken uns den Bäcker  wie auch den Supermarket. Gajos ist der Hauptort der nur 19km2 grossen Insel Paxos. Ein hübsches gepflegtes Dorf mit vielen Tavernen, Shops mit Souvenirs und griechischen Produkten aller Art. Gut die Hälfte der 3000 Einwohner von Paxos leben in Gajos.

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fast niedlich, diese Bäckerei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und immer wieder die farbenfrohen Tavernen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Während wir auf dem Schiff unseren Hunger stillen, (kaltes Huhn mit Peperoni, Käse, Tomaten und Brot) legen auf der Backbordseite noch 4 Segelschiffe an. Alle schräg! Jetzt begreift Kurt, weshalb dies so ist. Das gegenüber liegende und nahe Ufer weist einen andern Winkel auf, man konzentriert sich mehr nach vorn und  zu wenig rückwärts. Es ist beruhigend, wenn man einen Fehler nicht alleine macht. Die Premiere ist zwar nicht ein 100%iger Erfolg, doch es gibt Hoffnung! Den Abend lassen wir auf dem Schiff ruhig ausklingen.

Preveza

Samstag, 20 . Mai    Eine ruhige Nacht geht nahtlos über in einen ruhigen Morgen. Beim Frühstück besprechen wir die beiden folgenden Tage. Von Bob erhalten wir ein Mail, dass es ihm leider nicht mehr möglich ist, auf`s Festland zu kommen, da die Arbeiten am Schiff nun Schlag auf Schlag voran gehen. Wir werden ihn und Margaret irgendwo unterwegs wieder treffen, darauf freuen wir uns. Zum Einkauf marschieren wir in die Stadt und kaufen das ein, was wir meinen zu brauchen, aber auch einiges das wir gerne möchten. Auf dem Rückweg gehts noch bei Vodafone vorbei.  Wir sind mittlerweile einen Monat in Griechenland und somit sind unsere Guthaben bezüglich Internet abgelaufen. Also lassen wir unsere Karten neu aufladen. Zurück auf dem Schiff stellt Verena fest, dass beim Ladyshav, den sie gekauft hat, nicht alles dabei ist wie auf dem Beipackzettel angegeben. Also geht`s nochmals zurück in den Laden. Kurt macht in dieser Zeit einen kleinen Spaziergang im Hafen und schaut sich die Schiffe an. Verena kommt zurück, alles ok, es gibt verschiedene Modelle, jedoch immer den selben Beschrieb. Verena schlägt noch einen Bummel durch die Stadt vor und zwar auf Wegen, die wir noch nie gegangen sind. Wir entdecken dies und das, alles in allem ist Preveza eine sehr sympathische, lebendige Stadt.

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ein richtiger Blickfang, diese farbigen Pneus mit verschiedenen Blumen

 

Auf dem Rückweg legen wir einen „Durstlösch-Stop“. Morgen soll es regnen, so die Wetterprognosen. Darum werden die Fahrräder gleich aufs Schiff gebracht und festgemacht. Für das Nachtessen ist Kurt verantwortlich, der auch anschliessend für den Abwasch zuständig ist. Dann kommt langsam Lärm auf. Es scheint eine Protestkundgebung gegen die von Tsipras verhängte Steuer zu geben. Gemäss Regierung, müssen auch diejenigen Steuern bezahlen, die unter € 500 verdienen. Irgendwie begreifen wir die Leute, denn „beschissen“ wird auf Teufel komm raus. Gegen 23 Uhr ist die Kundgebung fertig.

Sonntag, 21. Mai   Schon beim Aufstehen regnet es. Zwar nur leicht, aber es kommt immer kräftiger. Beim Frühstück diskutieren wir über die heutige Abstimmung. Gegen Mittag klart es etwas auf und Kurt füllt den Wassertank, der kurz vor 14 Uhr voll ist. Dann sehen wir uns die ersten Resultate an und sind über das bisherige Ergebnis erstaunt. Ein letztes Mal zieht es uns in die Stadt, um noch weitere Strassen und Gassen zu  erkunden.

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die Katzenmamis mit ihren Jungen fühlen sich auf dem im Wasser liegenden, verlassenen Boot sehr wohl

Gleich beim Marina Ausgang laufen wir zum Fischerhafen und sind über die Anzahl kleiner Boote sehr erstaunt. Ebenfalls wundert uns, dass 12 Segelschiffe in der Bucht ankern, wo man doch gratis am Stadtkai anlegen kann. Doch hier ist es natürlich ruhiger. Auf verschlungenen Wegen kommen wir zur Hauptstrasse. Verena  konzentriert sich auf eine Kirche und Kurt auf ein Restaurant, das Grillpoulet anbietet. So unterschiedlich sind die Menschen.

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klösterlicher Eingang??

Die Kirche gleicht eher einem Kloster, wir vermuten der ehemalige Sitz des Erzbischofs, dessen Sitz heute in Korfu liegt. Ein Bijou von einem VW Käfer, in Topf Form und Farbe zieht unsere Blicke auf sich.

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mit diesem Käfer durch Kaisten fahren wär doch echt ein Hit

Zurück beim Schiff diskutieren wir über das Ergebnis der heutigen Abstimmung über das Energiegesetz. Um 17.15 Uhr verabschiedet sich Kurt in Richtung Grillrestaurant und kommt nach 30 Minuten mit einem bereits zerlegten Poulet zurück. Fein gewürzt und sogar noch sehr warm…. ein Festessen. Dann geht es an die üblichen Vorbereitungen für die morgige Weiterfahrt.

Preveza

Donnerstag, 18. Mai    Die Nacht war kühl und der Morgen ist wolkenbehangen. Nach Vorhersage, sollte es nicht mehr regnen, also werden wir nach dem Frühstück so richtig „putzig“. Kurt aussen, wo man auch sieht wie er „chrampft“ und Verena innen. Kurt bittet die Segler vor uns, die Rückseite zu schliessen, da er mit Wasser arbeitet und es dazu noch windet. Sie befolgen den Rat gerne.  Nach getaner Arbeit meldet Kurt den Seglern, „Wiedereröffnung“ könne gefeiert werden. Die Waschmaschine wird noch in Betrieb genommen und Verena kämpft mit der Wäsche gegen den Wind. Für die T-Shirts, die am Bügel trocknen, wird im Salon eine „Wöschhaenki“ installiert. Am späteren Nachmittag gehts in die Stadt, einerseits um uns zu bewegen, aber auch um die nötigen Einkäufe zu besorgen.

Freitag, 19. Mai   Heute vor einem Monat haben wir die Schweiz verlassen. Uns scheint es jedoch, als wären wir schon viel länger weg. Doch Kurt`s Haaren sieht man die Zeit an, darum bekommt er von Verena einen Haarschnitt „verpasst“ . Nach langem Leiden ist alles perfekt! Nachdem auch die Wäsche gebügelt ist, werden die Velos vom Schiff genommen. Den Plan, Bob in der Marina Kleopatra zu besuchen müssen wir aufgeben. Aber wir fahren gen Westen um zu sehen, ob wir durch den Tunnel fahren können. Fehlanzeige, Velos dürfen nicht durch. Also fahren wir weiter und entdecken einen kleinen Hafen, der geradezu zum Verweilen einlädt. Sehr grosszügig, Muringleinen, Strom, aber kein Wasser. Irgendwie scheint das Geld ausgegangen zu sein. (Wohin? vermutlich nach Deutschland) Es liegen nur einige kleinere Fischerboote, ein Segelschiff und ein Motorboot in diesem Hafen.

Bei dem Castle of Christ Pantokrator machen wir Halt und besichtigen die  Burg. Sie wurde vom Sultan Ali Pasha (Türke) erbaut, liegt an einem strategisch wichtigen Ort, scheint uns ca. 5x grösser als die Habsburg, ist aber in einem „schitteren“ Zustand. Kurt bekommt Panik, als Verena auf die Burgmauer hinausgeht um ein Foto zu schiessen. Die Steine sind uneben und ein Windstoss könnte genügen um Verena aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Fall wäre ca 35 Meter.

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Wir entscheiden uns mit den Velos weiter zu fahren und kommen an vielen gepflegten und sehr grosszügigen Anwesen vorbei. Die Restaurants sind noch geschlossen, obwohl die Tische und Stühle schon draussen sind. Also fahren wir zurück in Richtung Preveza. Da finden wir ein Strandrestaurant, das offen hat. Super Lage und es hat einige (aber ganz harte) Badegäste. Wir bestellen ein Glas Wein, Mineralwasser, Tsatziki und gebackenen Feta. Zum Wein gibt`s  einen kleinen Teller mit Pommes und etwas Hühnerfleisch an einer feinen Rahmsauce. Für all das bezahlten wir nur € 10.30  und zusammen mit Brot war dies fast ein vollständiges Mittagessen, das uns sehr geschmeckt hat. Wieder auf dem Schiff, ist es  leider  nicht möglich, auf der Fly zu sitzen, der Wind hat kräftig aufgefrischt. So verbringen wir den späten Nachmittag im Innern und Kurt übernimmt später den  Küchendienst.

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Dienstag, 16. Mai     Wir haben gut geschlafen, obwohl es im Hafen nicht ganz ruhig war. Die Wetterprognosen sind nicht gut und es beginnt schon morgens zu regnen. Für 10 Uhr hat sich Georgio angesagt, aber auch um 12 Uhr ist er noch nicht gekommen. Unsere Stimmung entspricht in etwa dem Wetter. Bob, unser australischer Freund hat abgesagt, er kann erst morgen kommen, wir freuen uns ihn wieder zu sehen. Dann kommt Mike, der Mann für Alles. Er bittet uns, etwas nach vorne zu verschieben, er erwarte noch einige Schiffe. Machen wir, sind nun hinter einem deutschen Motorboot. Als es nur noch wenig regnet, denken wir, was solls, wir gehen einkaufen. Mit Schirm im Trolly gehts Richtung Stadt. Bei einem Gemüse- und Früchtehändler tätigen wir den ersten Einkauf. Über der Strasse, beim Kaffee-Händler kaufen wir ein Kilo Kaffeebohnen  zu vernünftigem Preis! Danach entdecken wir den grossen  Supermarkt und kaufen dort noch Dinge für den täglichen Gebrauch.  Wir kommen raus, und es regnet und wo sind unsere Schirme, zuunterst im Einkaufswagen. Was solls, Regen macht bekanntlich schön, Verena zieht die Kapuze über und Kurt geht unten durch.  Wir nehmen den Weg durch die Altstadt, wunderschön und bei gutem  Wetter sicher einen ausgedehnten Besuch wert. Kurt begegnet noch Georgio und fragt ihn, wann er denn (endlich) kommen wolle. Er meint, jetzt müsse er noch etwas Dringendes erledigen, dann komme er. Kurt läuft Richtung Schiff, da hört er jemanden rufen. Es ist der Chef von Georgio. Er hört sich unser Anliegen an und verspricht, dass gleich jemand komme. Bis 20 Uhr kommt niemand. Es ist nicht unverständlich, dass es den Griechen nicht so gut geht. Bei dieser Arbeitsmoral und dem Hang, den Staat zu „bescheissen“ kann man auf keinen grünen Zweig kommen. Wir verbringen den Rest des Tages auf dem Schiff, denn es regnet weiterhin. Kurt bemüht sich ein Nachtessen zu zubereiten.

Mittwoch, 17. Mai   Wir stehen zeitig auf, wir brauchen frisches Brot, Kurt will noch den Aufenthalt bezahlen und zudem freuen wir uns auf den Besuch von Bob. Gestern Abend hat vor uns eine Fairline mit deutscher Flagge festgemacht, Heimathafen Hamburg, mit einen „Riesenhund“ an Bord. Wir laufen an ihrem Boot vorbei, grüssen, wie es sicht gehört, dann ergibt ein Wort das Andere. Ihr Hund, Namens Bruno, ein Rhodesian Ridgeback, beschnuppert uns vorsichtig, streicheln sollten wir ihn nicht, (obwohl der Hund aus der Schweiz ist) Im Gespräch stellen wir fest, dass Franz und Ilse, so heissen die Beiden, etwas weiter entfernte Nachbarn sind, sie wohnen, in Waldshut. Beinahe eine Stunde „plaudern“ wir miteinander, aber irgendwie sollten wir unseren Verpflichtungen nachkommen, denn Bob kommt mit dem 10 Uhr-Schiffstaxi. Wir tauschen unsere Adressen und verabschieden uns auf ein Wiedersehen, vielleicht auf ein gemeinsames Essen beim Griechen in Laufenburg.  Die Beiden sind  uns sehr sympathisch.

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Ilse und Franz verlassen den Hafen, sie ziehen weiter

 

Dann kommt Bob!!! In alter Frische und und Freundschaft begrüssen wir uns und erzählen uns von der Zeit zu Hause und jammern über all die Arbeiten und Reparaturen die auf einem Schiff anfallen. Margaret, seine Frau ist noch nicht da, sie wird in Korfu zusteigen und wir hoffen, dass wir sie in diesem Jahr nochmals sehen werden. Bob spricht ein perfektes, langsames Schulenglisch, so dass wir beide ihn gut verstehen und ein angeregtes Gespräch führen können. Für Margaret hat er in der Highland-Duck eine Webasto-Heizung einbauen lassen, damit sie auf dem Weg nach Glasgow nicht frieren muss.

Anschliessend gehts in die Stadt. Wir möchten erste Eindrücke ohne Regen auf uns wirken lassen. Neubauten in gewagter Architektur vermischen sich mit Altbauten, leider zum Teil auch sehr baufälligen. Es ist eine Stadt (25’000 Einwohner), die in Sachen Bauten mit Widersprüchen gepflastert ist.

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interessant dieses Fahrrad aus Holz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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hoch oben in diesem Baum singt eine Amsel für uns ihr melodiöses Lied

 

Beim Wirt, der uns geholfen hat kehren wir ein und geniessen die Wärme und das Treiben Stadtquai. Zurück auf dem Schiff gilt es zuerst das Mail von unserem Haus- und Wohnungschef, zu bearbeiten und zu regeln. Gut, dass wir Armin haben!!! Danke!!!!! Dann stürzt sich Kurt in die Küche um die Resten von gestern aufzuwärmen. Zurückblickend dürfen wir sagen, es war ein ereignisreicher und sehr erfreulicher Tag, mit neuen, sehr netten Bekanntschaften und einem „alten“, lieben Freund.

Von Port Vathi nach Preveza

Montag, 15. Mai, kalte Sophie   Wir stehen etwas früher auf, es herrscht Aufbruchstimmung. Nach dem Frühstück beginnen wir mit den Vorbereitungsarbeiten. Das Stromkabel abhängen, entwirren, einziehen und versorgen. Kurt geht zum Marina Büro um zu bezahlen und entsorgt zugleich den letzten Abfall. Die Zähler für Strom und Wasser werden abgelesen und entsprechend den Tarifen verrechnet. Wir kommen glimpflich davon, die letzten 3 Tage werden uns, was die Platzgebühr betrifft, geschenkt. Alles in allem ist es etwas weniger teuer, als erwartet. Dann wollen wir ablegen. Rouben vom Marinateam hält uns noch zurück, da ein Funkspruch für Madness an ihn eingegangen ist. In 3 Tagen wäre der richtige Alternator hier. Wir entscheiden uns trotzdem los zu fahren. So schön die Insel ist, wir möchten zu neuen Ufern aufbrechen.

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…..und leer ist unser Platz

 

Um 10.25 Uhr starten wir, fahren bei sehr ruhiger See Richtung Lefkas und freuen uns, dass beide Motoren tadellos funktionieren, auch bei 2’200 Umdrehungen. Danke Antonis. Mit der Einfahrt in den Kanal müssen wir die Geschwindigkeit auf 10 kmh reduzieren. Dieser schmale Kanal trennt das Festland von der Insel Lefkas und nur die bewegliche Brücke verbindet beide Teile. Plötzlich sieht Kurt auf der rechten Seite ca. 6 Pelikane, die in einem Fischgewässer sich an den Fischen gütlich tun. Der Fischereibesitzer dürfte keine Freude haben.

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die Köpfe im Wasser und den Hintern in die Höh

 

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Dann fahren wir langsam in den Hafen Lefkas ein. Alles voll, 4 Segler ankern in der Mitte des Hafens. Wir halten Kriegsrat und beschliessen, dass wir weiter fahren direkt bis Preveza. Allerdings geht die Brücke zur Ausfahrt aus dem Kanal erst um 13 Uhr auf und es ist erst 12.10 Uhr. Dümpeln, oder anlegen an der Mauer entlang der Strassen. Wir entscheiden uns für anlegen, aber nur bis wir sehen, dass unter dem Wasserspiegel die Mauer ca. einen halben Meter vorspringt, also die Gefahr besteht, unter der Oberfläche Schaden zu nehmen. Klare Entscheidung, wir dümpeln. Das heisst, die Motoren laufen und wir versuchen uns auf der Stelle zu halten. Gegen 13 Uhr fahren wir in Richtung Brücke, langsam geht sie auf. Allerdings auf eine spezielle Weise. Links und rechts hebt sich je ein Teil, dann dreht sich die ganze Brücke, bis sie längs im Kanal steht.

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langsam geht die Brücke links und rechts hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…….und dreht sich längs zum Kanal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinter uns kommen noch 2 Segelschiffe, aber von der Gegenseite wimmelt es von Wasserfahrzeugen. Aus der Ausfahrt raus, beginnt die See zu rollen. Nicht heftig, aber unangenehm. Verena legt sich ins Steuerhaus, Kurt gibt Speed und freut sich, dass beide Motoren einwandfrei drehen und wir mit 7,4 Knoten gut voran kommen, in Richtung Einfahtskannal von Preveza. Nach der 90° Kurve fahren wir mit den Wellen und Verena kommt wieder auf die Fly. Über Funk fragen wir an, ob es einen Platz gibt im Stadt Hafen. Das wird bejaht. Bei der Einfahrt „überfahren“ wir einen Tunnel. Dieser wurde 2002 eröffnet und er verbindet Preveza mit der Insel Lefkas.  Wir legen längsseits an, so wie einige andere Schiffe das auch gemacht haben. Der Wirt von der Taverne vis-à-vis hilft uns. Nachdem alles korrekt ist, wollen wir am Strom anschliessen, aber Pech, das muss mit einer Karte geregelt werden. Kurt sieht in den Unterlagen nach wo sich das Hafenamt befindet. Schnurstraks dorthin. Dort wo das Hafenamt sein sollte ist nur Polizei. Von 10 Personen spricht gerade mal einer englisch. Er erklärt Kurt, dass die Port Authority nicht hier sei, sondern irgendwo rechts hinten, die Strasse hoch und dann rechts, man finde es schon. Kurt läuft in die angegebene Richtung. Allerdings findet er keine Hafenbehörde. Über Funk ruft Verena Kurt an und orientiert, dass die Küstenwache hier gewesen sei, wir müssten mit Anker anlegen, da sie viele Schiffe erwarten. Aber Hallo, nur wir und die andern nicht. Es gibt einen Hafen, wo Charterfirmen Plätze belegen und Kurt sieht dort einige  freie Plätze. Zurück beim Schiff wird beraten (eigentlich nicht, denn Kurt ist genervt) und wir fahren in diesen, sehr gut geschützten Hafen, vor eine Delphino 65, so etwas kennen wir schon von Port Vathi.  Um 16.30 legen wir, mit Unterstützung eines herbeiradelnden Angestellten, längsseits an. Hier ist noch alles provisorisch und im Bau. Deshalb bekommen wir auch erst morgen Auskunft, was wir zu bezahlen haben. Strom und Wasser können wir  aber schon beziehen. Wir beschliessen, heute auswärts essen zu gehen und zwar zu dem Wirt, der uns beim Anlegen am Stadtquai geholfen hat. Wir werden sehr freundlich empfangen und gefragt, weshalb wir nicht geblieben seien. Vermutlich sind wir Fübü und obrigkeitsgläubig, aber wie wir sehen, wie bewegt diese Schiffe bei Wind sind, so liegen wir definitiv ruhiger. Das Nachtessen hat uns geschmeckt und, was wir sehr nett fanden, wir bekamen vom Haus noch einen Dessert offeriert.

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ein spezielles Abendrot über Preveza

Vathi

Freitag, 1. Eisheiliger   Kurt schläft schlecht, darum hört er die Regentropfen die auf das Schiff fallen. Also steht er auf und schliesst die Fenster. Aber, es tröpfelt nur und am Morgen sehen wir die Bescherung. Der Schmutz wurde aus der Luft raus gewaschen, aber wie vermutet, ist alles auf unserem Schiff liegen geblieben. Zum Heulen!!! Verena macht sich auf die Socken um frisches Brot zu holen. Den Morgen verbringen wir mit diskutieren bezüglich Homepage. Kurt hat (vermutlich aus Frustration) etwas wirr geschrieben aber schlussendlich kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner. Verena möchte Kurt ihren letzten Erkundungsgang zeigen und so brechen wir nach 13.30 Uhr auf um Minas Restaurant, zuvor aber noch die Villen zu besichtigen. Bei der schmalen Passage, zwischen den Häusern, versperrt ein Bagger unseren Weg. Unser etwas hilfloser Blick wird von einem Bauarbeiter bemerkt. Er informiert den Baggerführer und lotst uns zwischen Gartenhag und Fahrzeug durch. Was wir nicht ahnen konnten, dass dahinter ein nasser Lehm- und Schutthaufen ist. Kurt springt behende, zieht nur einen Schuh voll raus, über den Aushub. Verena bekommt für den ersten Teil galant die Hand vom Bauarbeiter gereicht,  danach kommt Kurt`s Hand zur Rettung. Geschafft, Thema Schmutz beiseite! Wir steigen bergan und lassen Minas Restaurant links liegen. Der einsetzende Regen zwingt uns, unter einem Olivenbaum eine Pause zu machen. So stark, um  Schuhe, Socken und Hosen  wieder sauber zu waschen, war der Regen doch nicht. Bei der Villa mit der unfertigen Umgebung wurde, zu unserer Frreude, gearbeitet. Wir wandern weiter bergan, biegen dann nach rechts ab und schon bald befinden wir uns im Verwaltungszentrum/Katomeri. Wieder geht`s abwärts, Richtung Port Vathi. Im Dorf angekommen, versuchen wir, der Himmel hat sich wieder aufgehellt, nochmals zu Minas Restaurant zu kommen, denn die Strasse ist wieder frei wir können sauberen Schuh`s über das gelegte Brett gehen.  Im Restaurant geniessen wir (nur unter Engländern) einen Drink.

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Danach geht`s, bei Sonnenschein, gemütlich zum Schiff zurück. Heute haben wir unsere 10 Tausend Schritte wieder geschafft. Das Schiff sieht schlimm aus, aber trotzdem, gereinigt wird erst morgen. Kurt verzieht sich in die Küche und es gibt Peperoni in Schnitzen mit Härdöpfelsalat und Würschtli. Es war wiederum ein einfaches, aber schmackhaftes Essen.

Samstag, 2. Eisheiliger   Nach dem Frühstück beginnt die Reinigung. Schlimm, wie das Schiff aussieht und auf den Inseln sollte man nicht zuviel Wasser brauchen, zudem kosten hier 100lt Euro 2.–.  Verena nimmt noch die Waschmaschine in Betrieb. Nach unserem üblichen z’Mittag  geniessen wir, in Erwartung, dass der Alternator geliefert und eingebaut wird, einen sehr warmen und schwülen Nachmittag. Die Frustration nimmt zu, denn niemand meldet sich und der Manager hat sich mit dem Schlauchboot und einem Mitarbeiter davongemacht, nachdem ein Funkspruch eingegangen ist, der auf eine Panne bei einem Schiff  hingewiesen hat. Kurts Nervenkostüm war schon besser. Am späteren Nachmittag gehen wir einkaufen, denn das Nachtessen ist noch nicht definitv besprochen. Immer, wenn wir unseren Trolly mitnehmen, wird noch ein Sixpack Mineralwasser eingekauft. Kurt geht nochmals zum Büro der Marina, aber auch da weiss man nichts weiter, der Manager ist nicht da. Am Sonntag, Muttertag, geschieht eh nichts, aus lauter Frustration begibt sich Kurt in die Küche und bereitet das Nachtessen vor, auch den Abwasch etc. will er alleine machen. Verena findet, sie habe sehr gut gegessen und damit ist ja eigentlich VIELES,  ABER NICHT ALLES in Butter.

Sonntag, 14. Mai   Heute ist Muttertag, auch Namenstag vom 3. Eisheiligen Bonifaz. Wir haben etwas länger geschlafen und beim Frühstück werden wir gerufen. Antonis kommt mit dem alten Alternator. Der neue den er bestellt hat, ist nicht kompatibel auf unseren Antrieb, (er hat nur einen Keilriemen, sollten aber 2 sein) und daher montiert er wieder den  Alten. Es sieht so aus, als würde er wieder Strom abgeben, aber so ganz trauen wir der Sache nicht. Er nimmt von sich aus die Dieselpumpe des Backbordmotores auseinander und reinigt und verbessert den Durchlauf.  Nun überlegen wir, ob wir eine Testfahrt machen wollen. Eigentlich wäre es gut, aber morgen haben wir ja eh nur eine kurze Strecke und wenn es nach 1,5 Stunden wieder Porbleme geben sollte, können wir immer noch umdrehen. Auf jeden Fall, Antonis gibt Kurt seine Telefon Nummer. Er würde auch nach Lefkas kommen. Verena reinigt die Fahrräder und Kurt hievt sie aufs Schiff und bindet sie fest. Dann kommt das Unausweichliche. Es geht um die Bezahlung. Kurt geht zum Bankomaten und staunt nicht schlecht, pro € 1’000 Euro muss er CHF 1’184 bezahlen. In Lefkas werden wir einen Grosseinkauf von Kartoffeln machen müssen:-))  Am Nachmittag spazieren wir nochmals in die Höhe zum Verwaltungsort Katomeri. Die Sonne brennt heute heiss. Weiter „schleppen“ wir uns noch einen bekannten Weg hoch. An der nächsten Kreuzung, was machen wir, rauf oder runter? Wir entscheiden uns für den uns unbekannten Weg und prompt endet der im Nirwana, resp. vor einem geschlossenen Tor.

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trotzdem freuen wir uns an den vielen schönen Blumen am Wegesrand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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……und an den Schmetterlingen, die leider nie still halten können

Rechts um kehrt, zurück auf den Weg nach Port Vathi, der gespickt ist mit genau 100 Treppenstufen. Auf der Fly strecken wir unsere müden Beine und vertiefen uns in unsere Lektüre.