Meganisi – Port Vathi

Mittwoch, 10. Mai   Der Morgen ist echt kühl, uns  fehlt die Lust zum aufzustehen. Doch der Mechaniker will ja kommen, also raus aus den Federn! Der heisse und übrigens sehr gute Illy-Kaffee spendet uns, zusammen mit der aufgehenden Sonne, Wärme und Energie um den Tag in Angriff zu nehmen. Verena zwingt sich nochmals auf die Knie um noch die letzten Schmutz und Salzrückstände von der Badeplattform zu beseitigen. Kurt beschäftigt sich mit täglichem Kleinkram und studiert Seekarten und Bücher für die auf Donnerstag geplante Weiterfahrt. Den Nachmittag verbringen wir getrennt, Kurt bleibt auf dem Schiff, da Antonis, der Mechaniker noch zu arbeiten hat und Verena geht auf Erkundungstour. Auf einsamen Wegen geht es stetig bergauf, vorbei an sehr schönen, jedoch unbewohnten Anlagen, oder einer Villa mit unfertiger Umgebung, schade wenn dies nicht fertig gestellt werden sollte. Auf der Bergkuppe der Friedhof mit Blick aufs Meer. Nach dem Friedhofbesuch folgt Verena den Tafeln „Minas Restaurant“, lässt sich da ein Eis servieren und geniesst die Stille in der idyllischen Umgebung mit Blick auf die Ankerbucht.

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da gibts noch einiges zu tun, die mit Wasser gefüllten Petflaschen stehen in Löchern, wohl für das Geländer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die neue Dieselpumpe ist nun eingebaut, muss aber noch angeschlossen werden, doch dies ist Sache des Elektrikers. Kurt ist bereits am Nachtessen zubereiten und Antonis bemerkt, dass auch er gerne koche und was da in der Pfanne bruzzle, sehe gut aus. (Kartoffel- Karotten-Lyonerwürfeli mit Zwiebeln)

Donnerstag, 11. Mai    Die Nacht war wieder kalt, Verena friert trotz warmer Decke. Auch war diese Nacht eher unruhig, spät Abends haben noch 3 Segelschiffe angelegt, deren Besatzung sich etwas laut unterhalten hat. Was uns hier ganz speziell auffällt, praktisch alle Segelschiffe tragen englische Flaggen. Sei es, dass die Schiffe in England immatrikuliert sind, oder gecharterte Segelschiffe, die korrekt unter der Backbordsaling eine englische Flagge gehisst haben. Der Morgen beginnt gut, der Elektriker kommt zusammen mit Antonis und schnell ist die Pumpe angeschlossen. Der Elektriker meint, er habe schon viel gesehen, aber einen Motorraum mit Teppich ausgelegt, das sei ein Novum. Danke Moises, deine Idee war gut. Dann fragt Kurt, ob wir nun sicher sein können, dass alles funktioniere, dass die Alternatoren auch Strom auf die Batteriebanken bringen. Aber klar, trotzdem wollen sie noch messen und siehe da, der Steuerbordmotor versorgt die Motorbatterien tadellos, aber der Backbordmotor, der die Batteriebank laden sollte, funktioniert nicht. Jetzt ist guter Rat teuer und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Wir entscheiden, dass der Alternator ausgebaut und geprüft / revidiert wird. Das geschieht in Nidri, das heisst, wir können morgen nicht fahren. Um 12.30 Uhr kommt der Taucher. Sein Begleiter fragt Kurt über unsere Madness aus. Ach ja, er möchte das Schiff gerne besichtigen. Er stellt viele Fragen während er das Schiff anschaut und fragt ob er Fotos schiessen dürfe. Kein Problem, dann die Frage, für wieviel wir dieses Schiff verkaufen würden, er suche so etwas für einen Kunden. Gute Frage. Sein Angebot wäre gut. Aber……. wir möchten doch noch unterwegs sein. In der Zwischenzeit wird der Alternator ausgebaut und nach Nidri gesandt. Den Nachmittag verbringen wir irgenwie in Spannung. Viele Gedanken, Emotionen, was wenn wirklich……….Wir beschliessen noch einkaufen zu gehen, denn für das geplante Nachtessen fehlt noch einiges. Beim Ausgang der Marina treffen wir Antonis, er erklärt uns, dass der Alternator seinen Geist (nach 40 Jahren) aufgegeben habe, in Griechenland aber kein gleicher Alternator zu finden sei. (man möge Kurts unschöne Worte verzeihen). Wenn wir sicher unterwegs sein wollen, gibt es nur einen Ersatz des Alternators, der dann genau angepasst werden muss. Alles andere wäre ein „Gemurks“. So langsam geht`s ins Geld. Kurt will die Angelegenheit noch mit Verena  besprechen. Wir laufen gemütlich zum Einkaufsladen und diskutiern die Situation. Es ist echt versch……….., wollen wir in Sicherheit weiter fahren, haben wir in Tat und Wahrheit nur eine Möglichkeit. Nach der Rückkehr teilen  wir Antonis und Yannis mit, dass wir auch nur die eine Möglichkeit sehen, um für die Weiterfahrt auf der sicheren Seite zu sein. Sie bestätigen dies und sind bereit, uns in Sachen Liegeplatz entgegen zu kommen. Während Kurt die Verhandlungen führt, geht Verena aufs Schiff und beginnt das Nachtessen vorzubereiten. Wir geniessen den Thonsalat, Peperoni und eingelegte Randenscheiben und hoffen, dass es nicht noch schlimmer kommt, sondern nur noch besser!!!!!!!!!!!

Zum vorangegangenen Bericht gibts noch eine Anmerkung:  Die Blume (Stern) die uns so fasziniert hat ist die Blüte des Granatapfels. Vielen Dank an Fränzi aus Kaisten für die Aufklärung.

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dieses Bild zeit, die hagenbuttenähnliche Knospe springt auf, die Blütenblätter entfalten sich, fallen später ab, übrig bleibt der Stern und danach entwickelt sich die Frucht

Meganisi

Montag, 08. Mai    Beim Morgenrundgang ums Schiff entdeckt Kurt einen Volltreffer.

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Er ist der Meinung, auch dieses Kunstwerk hat einen Platz in der Homepage verdient

 

Wassereimer und Putzpapier muss sofort her und schon ist das Schiff wieder sauber. Unsere Badeplattform sieht etwas mitgenommen aus und Verena beschliesst, sich dieser Sache anzunehmen. Im Marinashop kaufen wir eine Flasche Kraftstoffkonditionierer, der steigert die Leistungsfähigkeit, reduziert die Abgase und verbessert die Kraftstoffeinsparung (betrifft natürlich die Schiffsmotoren:-))). Dazu kommt eine Dose Teakoel und eine neue Gastlandflagge, denn die schon recht Zerfetzte ist beleidigend für Griechenland (Kurt meint zwar, es zeige eher den Finanzstatus der Griechen). Verena stellt schnell fest, die Badeplattform braucht nicht Oel, sondern eine kräftige Reinigung. Also, Eimer, Wasser Holzwaschmittel und eine starke Bürste, dann wird gerubbelt was das Zeug hält. Während der Mittagspause beschliessen wir, eine Radtour zu den nächsten Buchten zu machen. Noch bevor wir losfahren, bekommt Kurt von Matthew die Bilder, wo die Anoden ersetzt werden  müssen. Ja ja, wir sind froh um Matthew. Dann ziehen wir los. In der ersten Bucht liegen einige Segelschiffe vor Anker, in der 2. Bucht etwas weniger und dann, fertig Teerstrasse. Also schliessen wir die Fahrräder ab und laufen die Naturstrasse hoch. Der Blick auf die beiden Buchten ist traumhaft, an vielen Orten wird gebaut und dies mitten in die Hügel-Landschaft. Wie es aussieht, ist schon Geld vorhanden, einfach der Staat scheint klamm zu sein. Die Anwesen die gebaut werden, sehen alles andere als armselig aus, im Gegenteil. Zurück in Port Vathi genehmigen wir uns im Strandcafe eine Stärkung.

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Beim Schiff stellt Kurt fest, die Badeplattform sieht tatsächlich besser aus! Das animiert ihn, heute für die Küche zuständig zu sein.

Dienstag, 09. Mai    Heute gibts frisches Brot, Verena ist zum etwas weiter entfernten Bäcker geradelt. Für den Nachmittag ist Regen angesagt, also gehen wir am Morgen zum Einkauf. Kurt kehrt alleine zum Schiff zurück, denn Verena hat schon länger einen Laden im Auge, den sie mal besuchen möchte. Bis sie zurück kommt ist alles versorgt und auch die Gangway wieder gereinigt. Einige Schwalben haben ihre Visitenkarten zurückgelassen. Der vorausgesagte Regen bleibt aus und wir entscheiden uns noch für einen Fussmarsch. Immer wieder suchen wir neue Wege, die dann aber oft im Nichts enden. Verena entdeckt aber einen Strauch, der sehr spezielle Früchte, resp. Blumen trägt. Das haben wir noch nie gesehen. Es wird in alle Richtungen fotographiert. Weiter geht`s den Berg hoch zum Verwaltungszentrum und siehe da, wir finden noch einen solchen Strauch. Wir staunen, wie aus einer Frucht, die einer Hagenbutte ähnelt, eine Blüte entsteht. Zuerst öffnet sich die Frucht wie ein sechseckiger Stern, in der Mitte hunderte feine Stempelchen, danach entwickeln sich zwischen dem Stern und den Stempeln die Blütenblätter. Einzigartig was die Natur für Kunstwerke vollbringt und schön diese beobachten zu können.

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als erstes die „Knospe“, ähnlich einer Hagenbutte, die Sternzacken sind zu erkennen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und zum Schluss die leuchtende Blüte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück auf dem Schiff befasst sich Kurt mit völlig banalerem. Er geht in die Küche, es gibt ein mit Käse, Peperoni, Zwiebeln und Peterli gefülltes Schweinefilet, beim Metzger so gekauft, mit Kartoffel-Karotten-Gemüse und Tomatensalat. Ein richtiges Festessen und das an einem gewöhnlichen Dienstag. Da bezüglich der Anoden, welche wohin und welcher Typ, Unklarheiten bestehen, wird Kurt nochmals in das Marina Büro gerufen. Ein Taucher wird morgen das alles klären, damit am Donnerstag die Anoden montiert werden können. Einmal mehr, diese Marina ist teuer, aber sie geben sich echt Mühe, den Kunden zufrieden zu stellen.

Port Vathi – Meganisi

Freitag, 05. Mai   Trotz dem gegenüber der Bucht liegenden Boom-Boom-Lokal, schlafen wir gut, es blieb ruhig. Verena anerbietet sich frisches Brot zu holen. Es ist kein St. Galler Brot, aber es ist dunkel, frisch und gut.  Kaum fertig mit dem Frühstück, ruft jemand nach uns, der Mechaniker der Marina kommt. Ein stattlicher Mann, der erst mal unsere Probleme aufnehmen will. Wir beginnen beim Anker. Er lokalisiert das Problem und meint, das repariere er. Dann im Motorraum schildert Kurt unser Problem mit den Tourenzahlen und dem Abstellen des Motores. Er sinniert eine ganze Weile und meint dann, dass sich bei der Dieselzufuhr irgendwie Luft einschliesse. Er empfiehlt eine neue elektronische Pumpe, die für beide Motoren das Problem lösen könnte. Den Schiffsrumpf von Muscheln, Bewuchs und Seepocken zu befreien und die Anoden zu ersetzen ist kein Problem. Er empfiehlt, die Daten der Anoden anzugeben, damit der Taucher das in einem „Aufwisch“ besorgen könne. Danach verlässt er das Schiff, kommt kurz darauf mit Werkzeug zurück und beschäftigt sich mit der Ankerwintsch. Da ist ein Service dringend nötig. Kurt wendet sich an Matthew, denn er kennt die Madness ja bestens. Im Ausschlussverfahren kommt er auf das gleiche Resultat, die Dieselpumpe sollte ersetzt werden. Kurt ist gegenüber dem Vorschlag des Mechanikers, eine elektronische Dieselpumpe für beide Motoren einzubauen, etwas skeptisch, denn sollte der Strom, warum auch immer ausfallen, hätten wir keinen Motor mehr. Er kommuniziert dies dem Mechaniker und er teilt Kurt`s Meinung. Nach vielen Versuchen läuft die Ankerwintsch wieder, so sind wir unabhängiger und können auch wieder ankern. Bei den Motoren gibt es ein zusätzliches Problem. Wir können diese nicht mehr höher als 1’900 Umdrehungen (Steuerbordmotor 1’800 Umdrehungen) pro Minute bringen. Unsere optimale Reisegeschwindigkeit liegt bei 1’800 Touren, doch wenn es mal wichtig sein sollte, würden wir schon gerne auf die ehemaligen 2’200 Touren kommen. Auch dieses Problem will der Mechaniker lösen. Aus diesen Schilderungen merkt der geneigte Leser, dass Kurt von „Tuten und Blasen“ (so sagt er)  keine Ahnung hat. ABER, er schreibt an unseren Fachmann Matthew von Limassol ein Whatsapp und schildert die Probleme. Eine 2. Meinung kann nie schaden. Da sind wir sehr froh, einen so kompetenten Menschen in Sachen Seeschifffahrt und Unterhalt zu kennen. Nach vielen Rückfragen ist auch Matthew mit dem Vorgehen einverstanden. Danke Matthew, wir sind glücklich Dich im Hintergrund zu haben. Auch bezüglich der Anoden kann uns Matthew die nötigen Daten angeben. Die Hoffnung, diese Marina mit einem Schiff verlassen zu können, bei dem alle Arbeiten erledigt sind, erhöht sich. Beim Nachtessen, für das heute Kurt  verantwortlich war unterhalten wir uns über die Probleme die ein 40-jähriges Schiff so mit sich bringt.

Samstag, 06. Mai   Verena hat ausgezeichnet geschlafen und fühlt sich fit.  Kaum ist das Frühstück vorbei, kommt sie auf Touren!!! Schnell das Geschirr waschen und dann wie der Blitz ans Schiff sauber machen. Von 10.15 Uhr bis 13.30 Uhr „schuften“ wir regelrecht. Nach getaner Arbeit meint Verena, jetzt ist auch der letzte „Winterdreck“ weg. Nach der Mittagspause auf der Fly, geht`s zum Einkauf. Da wir kein Spreitenbach / Tivoli oder Glatt haben sind die Einkäufe schnell erledigt und im Schiff verstaut. Danach spazieren wir Richtung Port Spilla und schauen uns die am Weg liegende  Schiffsanlegestelle an. Es scheint dass hier ein Privater sehr clever Geld eingesetzt hat. Seine Anlegepreise sind moderat, aber man muss in seiner Taverne essen. Auch gibt es einen kleinen Strand mit Liegestühlen und einer Bar. Wir laufen weiter der Strasse entlang und freuen uns, wie Natur gelassen es hier ist. Es blüht in verschiedensten Farben,  eine wunderschöne „Wildnis“ mit  Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und anderen Insekten.

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Beinahe Swiss-Miniature, diese hübsche kleine Kapelle direkt neben der Marina

Zurück auf dem Schiff ist Kurt für das Nachtessen verantwortlich. Esgibt ein internationales Essen. Tomaten aus  (vielleicht) Italien, Karotten aus ?? Peperoni (vermutlich) aus Ungarn, Tzatziki und Oliven aus Griechenland und  SPECK aus der Schweiz. Danke Markus und Agi. (der Duftbaum ist „weggeputzt“ wir haben ihn genossen) Das Wetter ändert sich, es beginnt zu stürmen. Eine Motoryacht will ausserhalb der Marina ankern, hat dann aber Probleme mit dem Anker. Das Marinapersonal ist echt fix und hilft. Das macht uns einen guten Eindruck.

Sonntag, 07. Mai   Der heutige Morgen ist bewölkt und schlussendlich haben wir Regen, ja sogar ein Gewitter. Für unser frisch gewaschenes Schiff ist dies medioker, für die Natur hingegen ein Segen. Nun wir wollen ja möglichst im Einklang mit allen Dingen sein. Bei Kurt hat das Gewicht schon leicht abgenommen, ebenso die Finanzen. Also auch da ein Einklang…

Nach dem Nachputzen (Verena kann es nicht lassen), steigen wir auf die Velos und fahren nach Porto Spilla. Diese Bucht ist der von Porto Vathi ähnlich, allerdings hat es mehr Anlegeplätze, aber keine Marina mit entsprechender mechanischer Hilfe. Jetzt gehts’s bergan, Kurt verzichtet aufs Fahren. Er bemüht sich per Pedes mit dem Fahrrad (es sind sicher mehr als 12% Steigung, dieweil Verena frisch und munter per Velo hoch fährt. Nein, nein und nochmals nein, Kurt ist nicht alt geworden. Sein E-Motor funktioniert einfach nicht mehr korrekt!!!!! Schande über alle, die etwas anderes gedacht haben. Im Ort über Port Spilla (sorry, der Ort ist nur griechisch angeschrieben), parkieren wir die Velos, geniessen den wunderschönen Ausblick auf`s Meer und die Buchten und gehen dann zu Fuss durch`s Dorf. Hier wohnen nicht nur arme Leute. Die Blumenpracht und die Gärten sind traumhaft.

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…..und immer wieder diese schmalen Gassen

 

 

 

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Nach gut einer Stunde packen wir wieder unsere Velos und fahren weiter zum Verwaltungszentrum der Insel Meganisi, das über Port Vathi liegt. Dachten wir!!! Eine Hochebene, die für Velos geradezu geschaffen ist und plötzlich sehen wir den Wegweiser nach Port Vathi. Der muss doch über das Verwaltungszentrum führen, also los, es geht bergab. Schlussendlich sind wir wieder vor dem Hafen. Grosser Kriegsrat!! Wir fahren nochmals hoch zum Verwaltungszentrum, per Umweg. Verena ist nicht glücklich, es hätte einen einfacheren Weg gegeben, ohne zuerst das Velo „hochschuften“ um dann wieder zu steil runter zu laufen. Glücklich und zufrieden erreichen wir das Zentrum und kehren in einer hübschen Taverne ein. Verena ist ab den Wandmalereien entzückt und es werden einige Fotos geschossen.

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Danach geht es wieder nach Hause. Neben unserer Madness liegt die Delphino 65, ein Superschiff, allerneuester Bauart mit allen Schikanen, die man sich nur wünschen kann. Bei ihr werden die Batterien ausgebaut. Dazu ist ein Hubstapler vorgefahren. Insgesamt sind es 12 Batterien. Jede wiegt 82 Kilo.  Die sind erst 3 Jahre alt und müssen ersetzt werden. Kostenpunkt pro Batterie € 2’000.00. Unsere Madness ist ja so bescheiden!!!! Kurt übernimmt grosszügigerweise wieder den Küchendienst. Verena darf sich mit ihrem Buch, Schattenkind von Philipp Gurt, auf die Fly verziehen.

Von Astakos zur Insel Meganisi, Port Vathi

Donnerstag, 04. Mai   Früh steigen wir aus den „Federn“ und nach dem Morgenessen werden die letzten Vorbereitungen zur Weiterfahrt getroffen. Oel Kontrolle, Wasserkontrolle, sind alle Fenster geschlossen, ist alles sturz- und rutschsicher? Stromkabel einholen und zuerst den Generator  starten, denn der hat etwas Anlaufschwierigkeiten. Nach 2-mal streiken, läuft er prima.  Dann die Hauptmotoren an, Verena geht von Bord, um die Bugleine vom Ring zu lösen. Anschliessend wird die Heckleine eingezogen und los gehts, es ist 08.45 Uhr. Die See ist ruhig, keine Wellen, die Voraussagen stimmen mit dem aktuellen Wetter überein.

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Punkt 10 Uhr streikt der Steuerbordmotor. Verena übernimmt das  Steuer und Kurt versucht den Neustart. Es gelingt. Bei 1800 Touren, eigentlich die  normale Tourenzahl, mit der wir die Marschgeschwindigkeit erreichen, stellt der Steuerbordmotor nach 10 Minuten wieder ab. Dann mit 1600 Touren hält er 15 Minuten und mit 1400 Touren läuft er problemlos. Also fahren wir die restlichen Seemeilen mit gut 5,4 Knoten. Gemütlich und ruhig ziehen die Inseln an uns vorbei. Just, als wir in die Bucht von Port Vathi einfahren wollen, kommt die Fähre, also machen wir eine „Extratour“ und laufen 10 Minuten später ein.

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Über Funk meldet sich Kurt bei der Marina, die Antwort versteht er leider nicht. Wie auch immer, 2 junge Leute, Tanja und Rouven, kommen und weisen uns zwischen 2 wesentlich grösseren Motoryachten ein. Wir liegen stramm an der Mooringleine, gut festgemacht, Zeit, 13.15 Uhr. Alles klar. Kurt geht mit den Papieren zum Büro und die Dame am Schalter entschuldigt sich, sie hätte 2 Funkanrufe behandeln müssen und  habe vermutlich bei mir griechisch gesprochen. So war es auch. Morgen haben wir einen Termin mit einem Ingenieur, der unser Motorproblem hoffentlich lösen kann, wie auch das mit dem Anker, dessen Kette in der Nuss verklemmt ist. Auch ein Taucher, der das Unterwasserschiff reinigen kann, muss organisiert werden. Es flammt etwas Hoffnung auf, die  Marina scheint gut geführt.  Nach dem  Ankertrunk, resp. Anlegetrunk spazieren wir durch den kleinen Ort, der in einer wunderschönen Bucht liegt.

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hier geniessen wir, mit Blick auf unsere Madness, (die Kleine zwischen den zwei Grossen) unser Nachtessen

 

In einem hübsch gepflegten Strandrestaurant geniessen wir ein feines Nachtessen. Kurt isst mit Wonne ein wunderbares Schweinskotelett, dabei freuen wir uns über den sehr positiv erlebten Tag und die wunderschöne Fahrt. Den weiteren Abend verbringt Verena mit dem Bearbeiten der Homepage.  Das „Gerüst“ hat Kurt schon zwischen unserem Spaziergang und dem Nachtessen erstellt.

 

Beschauliches Astakos

Sonntag, 30. April   Auch heute morgen ist es windstill und die Sonne scheint milchig, aber um 09 Uhr ist es schon angenehm warm. Das Städtchen Astakos liegt auf dem Festland, allerdings weit entfernt von der nächst grösseren Stadt. Damit hat es sich einen eigenen Stil erhalten. Auch die Seefront, die normalerweise immer die Schönste Front ist, zeigt Spuren auf, die auf keine finanziell starke Seite hinweisen. Touristen aus dem Ausland kommen vermutlich nicht sehr viele, es fehlt zB. der Sandstrand (es hat nur Kieselstrand).  Mit dem Versuch, Wasser und Strom gratis abzugeben und keine Liegegebühren zu verlangen für die Besucher die mit dem Schiff hier sind, investieren sie in die Werbung. Das bezweckt, dass mehr Schiffe diesen Ort anfahren und dem Ort Umsatz bringen sollen. Dazu braucht es aber einen langen Schnauf. Zu gönnen wäre es diesem Ort.

Am Nachmittag laufen wir, nachdem wir den Westen und den Osten des Städtchens erkundet haben, Richtung Norden. Das heisst, es geht bergauf. Oben liegen die neuen Häuser, zum Teil fertig erstellt und zum Teil als Bauruine. Ganz oben jedoch sind die Häuser, die nicht nur eine schöne Sichtfront haben, sondern rundum schön mit gepflegten Umgebungen. Der Ausblick traumhaft und Richtung Meer immer ein grösseres Feld, damit man nicht „vor die Nase“ bauen kann.

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Etwas schlapp kommen wir zurück zum Schiff, die Sonne brennt schon recht heiss. Wir geniessen die Zeit beim Lesen auf der Fly. Später übernimmt Kurt den  Küchendienst. Am Abend wird es kühl, so dass wir nicht draussen essen wollen. Der Abend und die Nacht sind laut und das geht so bis ca. 03. Uhr früh.

Montag, 01. Mai   Bis 03. Uhr früh war es ja laut, dann 2 1/2 Stunden Ruhe, bevor die Motoren des Versorgungsschiffes angeworfen, und mit dem Kran die Container vom LKW aufs Schiff verladen werden. Nun, wir haben trotzdem gut geschlafen. Nachdem wir West, Ost und Nord besucht haben, müssen wir uns für etwas entscheiden, denn Süd geht nicht, da ist die See. Also verbringen wir einen Tag auf dem Schiff und beobachten das „Treiben“ im Hafengelände. Der 1. Mai scheint hier ein echter Feiertag zu sein, viele einheimische Besucher flanieren im heute autofreien Hafen, sitzen gemütlich in den Restaurants, essen, trinken, diskutieren und sind fröhlich. Wir sind irgendwie hin und her gerissen, denn auf der einen Seite möchten wir weiter und auf der andern Seite gefällt es uns hier doch sehr gut.  Bei WWW = Wind- Wetter-Wellen informieren wir uns. Für die nächste Zeit ist ruhiges Wetter angesagt, so werden wir noch etwas bleiben. Kurt wird versuchen einen Taucher zu finden, der unser Unterschiff vom Bewuchs befreien kann, so könnten wir hier etwas Arbeit in Auftrag geben und nicht in einer Marina. Mit lesen verbringen wir den Rest des Nachmittags. Um den 1. Mai auch zu feiern, beschliessen wir auswärts zu essen. Mit den drei deutschen Seglern, die es uns gleich taten, konnten wir uns noch unterhalten. Interessanterweise hören wir immer wieder von Mesolonghi. Ja, dort sind und werden wohl auch in Zukunft Probleme bestehen, denn der Ruf scheint doch eher etwas ruiniert. Schade.

Dienstag, 02.Mai   Um 2 Uhr sind wir aufgewacht, ein Geräusch hat uns beide geweckt. Trotz sofortigem nachschauen finden wir keine Ursache und legen uns wieder hin. Leider haben wir Mücken im Schlafzimmer und Kurt wird oft besucht. Also wird mit Chemie dagegen angegangen, ab 04 Uhr ist es dann ganz ruhig. Nach dem Frühstück (Verena hat wieder frisches Brot geholt) gehts in den Ort um das Nachtessen einzukaufen. Kurt bemüht sich im Schiffshop einen Taucher zu organisieren, doch das geht erst nach 17.30 Uhr, denn der Taucher ist auf der Fischfarm beschäftigt. Zurück auf dem Schiff meint Verena, dass sie noch etwas „laedele“ möchte und Kurt beschäftigt sich mit der Homepage.

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ein Blickfang im beschaulichen Astakos

 

Im Laufe des Nachmittags kommt ein Mann vorbei und reklamiert, weil wir längs liegen. Nun Kurt versucht ihm zu erklären, dass wir ein Problem mit dem Anker  haben. Die Diskussion geht hin und her, keiner versteht den andern,  denn der „Reklamierer“ ist leider „nur“ der griechischen Sprache mächtig. Dann kommt der „Manager“ des Fischerbootes vor uns und spricht ziemlich forsch mit dem Mann. Auf der einen Seite findet Kurt das spannend, auf der andern Seite möchte er nicht die Ursache eines Disputes sein. Nach kurzer Überlegung ist klar, weshalb der Mann des Fischerbootes sich für uns eingesetzt hat. Hätten wir den Anker gesetzt, hätte er, und nicht nur er, nicht mehr so viel Platz zum Manövrieren. Um 17.30 Uhr geht Kurt zum Shop. Fehlanzeige, der Taucher darf nur Arbeiten vornehmen, die das Auslaufen aus dem Hafen verunmöglichen, wie z.B. ein verhedderetes Tau in der Schraube. Alles andere darf nur in einer Marina gemacht werden. Schade. Verena hat in der Zwischenzeit das Nachtessen zubereitet. Speck mit Bohnen und Kartoffeln. Die Bohnen sind frisch vom Markt. Wir beschliessen, am Donnerstag hier unsere Zelte abzubrechen und weiter zu fahren.

Mittwoch, 03. Mai   Die Sonne scheint, kein Wind weht und das Wasser ist ruhig. Nach dem Frühstück wird der Generator gestartet, die Waschmaschine in Betrieb genommen, der Dyson durchs Schiff geführt und die Mövensch……. vom Schiff gefegt. Dann geht’s zum Einkauf. Wir füllen den Vorrat an Mineralwasser wieder auf. Im Laufe des Nachmittags, zwischen Lesen, Bügeln und Wasserbunkern, besprechen wir den morgigen Tag. Das Ablegemanöver wird etwas knifflig, wenn das Schiff der Fischfarmen angelegt hat, aber Kurt sagt, wir schaffen das!!  Das besagte Schiff bringt täglich leere Eiscontainer zu den Farmen, fährt die mit Fisch gefüllten zurück, die dann hier mittels Kran auf einen LKW geladen werden.

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aus lauter Freude, dass Verena ein Foto schiesst, streckt der Mann seine Arme schon früh in die Höhe

 

Kurt hat auf seine Email an die Marina in Meganisi eine Antwort erhalten. Wir bekommen dort einen Liegeplatz und für die noch auszuführenden Arbeiten haben sie auch ihre Fachleute. Alles gut, (hoffen wir) und freuen uns auf den morgigen Tag.