Letzte 2 Autotage

Mittwoch, 28.06.   Dieser Tag scheint nicht unser Bester zu werden. Die Homepage funktioniert nicht mehr richtig. Sind die Gigabyt erschöpft, haben wir zu viele Bilder hochgeladen, oder doch irgendwo falsch „gedrückt“? Jedenfalls ist Verena langsam am verzweifeln. Kurt begibt sich auf die Tour zum Aufladen unserer Prepaid Karten, die auch erschöpft sind. Bei Vodafone geht das schnell, aber, nun beginnt die Odysse für Kurt, bei Wind sieht das anders aus. Niemand kann ihm erklären wo Wind (Telefonanbieter) zu finden ist. Verschiedene Angaben werden ihm gemacht, aber nach über 5’600 Schritten kehrt er unverrichteter Dinge, allerdings mit wenig Freude zurück. Via Internet über Verena`s Handy findet er den Shop und lässt auch sein Handy und das der Homepage aufladen. Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung. Allerdings sind mittlerweile 4 Stunden vergangen, völlig unproduktiv. Wir beschliessen, bei Eurospin einkaufen zu gehen. Top, bei Ankunft sehen wir, dass auch er geschlossen hat. Also fahren wir zum grossen Einkaufszentrum. 12 Sixpack Mineralwasser, Putz- und Waschmittel werden eingekauft. Das transportieren wir zum Hafen und dann per Körpereinsatz zum Schiff, über 7 Brücken, resp. 7 Stege. Es isch en Chrampf und heiss!!! Das verdiente Nachtessen gibt`s trotz Wind, auf der Fly.

Donnerstag, 29.06.    Heute haben wir 2 Ziele. 1. Vico del Gargano und 2. Das Auto unfallfrei zurück zu geben. Zuerst fahren wir nach Monte San` Angelo, um die berühmte Grotte noch zu besichtigen. Die haben wir beim ersten Besuch, der vielen Touristen wegen, ausgelassen. 93 Treppenstufen geht es nach unten.

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Es findet gerade ein Gottesdienst statt. Das Orgelspiel hat einen wunderbaren Klang, doch der Weihrauchgeschmack ist sehr penetrant. Nach kurzer innerer Einkehr verlassen wir diese „heilige“ Stätte und fahren durch den Foresta Umbra nach Vico del Gargano. Die Fahrt durch den Wald ist durch das Licht- und Schattenspiel faszinierend, für den Fahrer aber auch anstrengend. Angekommen in Vico del Gargano sind wir mitten im Markttreiben. Wir laufen den Ständen entlang, bestaunen dies und jenes und begeben uns nach einer kleinen Stärkung in Form von Pfirsichsaft und Wasser auf einen Rundgang durch die Altstadt. Es gibt Gässchen, wo Kurt, trotzdem er über 6 Kilo abgenommen hat nicht normal durchlaufen könnte.

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Einmal mehr, wir schätzen unser zu Hause und die „feudale“ Wohnsituation in Kaisten. Anschliessend machen wir uns auf die Rückfahrt nach Manfredonia, via San Giovanni Rotondo. Wir finden es zwar, trotz Navi nicht auf den 1. Anhieb. Zurück in Manfredonia stürmt es immer noch heftig und wir geniessen die Kühlung auf der Fly. Kurt bringt das Auto zurück, tankt es vorher noch voll und reserviert es für die kommende Woche nochmals für 3 Tage. Nach Sonnenuntergang nehmen wir das Nachtessen auf der Fly ein und geniessen den Wind, der nachgelassen und Kühlung gebracht hat. Bei 30 Grad in der Schlafkabine sind wir über die „Arbeit“ der Klimaanlage sehr dankbar. So können wir bei 22 Grad gut und friedlich schlafen.

Wandern / Vieste und San Giovanni

Sonntag, 25.06.   Wir stehen zeitig auf, denn heute wollen wir, zusammen mit Renate auf die höchste Erhebung des Gargano, den Monte Sacro. Wir fahren zu ihrem Bauernhof, finden ihn aber erst auf den 2. Anhieb. Josef ist bei einem Kollegen, um dessen Stromanlage zu prüfen, allenfalls zu reparieren. Wir fahren mit dem Auto bis zum Startpunkt für die Wanderung. Von nun an gings bergauf mit uns. Renate, mit Stock (es könnte Schlangen haben) voraus und in der Hälfte gibt es einen Rastplatz, wo die durstigen Frauen ihre Mineralflaschen auspacken und trinken. Nach diesem Rastplatz wird der Aufstieg angenehmer, denn wir sind im Wald, wo uns die Steineichen Schatten spenden. Unterwegs treffen wir 3 Männer die eifrig wilden Oregano sammeln. Auf dem Gipfel stehen die Reste eines Benediktinerklosters. Das ganze Areal dieses Klosters misst gegen 6’000 m2. Es muss eine einmalige Anlage gewesen sein, die im Jahre 1058 erstmals erwähnt wurde. Bei Ausgrabungen, die von der Uni. Nürnberg begleitet wurden, fanden sich viele wertvolle Gegenstände, auch Bücher, die sorgfältig restauriert und Museen zur Verfügung gestellt wurden. Es lässt sich nur erahnen, weshalb so viele Schätze auf dem Berg waren. Dort waren sie vor fremden Zugriff geschützt. Was uns immer wieder stark beeindruckt, sind die Bauten und deren Überreste. Mit welchen Mitteln wurden diese Steine bearbeitet und welche Menge von Steinen hier verbaut.

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Der ganze Ort ist eine Oase der Ruhe und zu Innehalten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Abstieg gestaltet sich dann weniger mühsam als der Aufstieg, ging aber etwas in die Knie. Anschliessend hat uns Renate ins Centro Agricola eingeladen. Der italienische Degustationsteller, der aus den typischen Speisen des Gargano bestand, hat uns sehr gemundet. Alles wird auf diesem Hof selbst produziert. Es waren 9 kleine bis mittlere Häppchen, Bruschetta, gebackene Auberginen, eingelegte Peperoni, Salami, Mozzarellaknöpfe, Gemüseomlett und Gitzifleisch. Wir sind kaum fertig, erscheint auch Josef, er stillt seinen Durst und den „Gluscht“ auf ein Tiramisu. Den Rest des Nachmittags verbringen wir gemütlich zusammen auf der Masseria von Josef und Renate. Um 17 Uhr verabschieden wir uns in Richtung Manfredonia zu unserer Madness. Der angenehme Wind lädt zum Verweilen auf der Fly ein, denn einerseits bringt er Kühlung und hält auch die Mücken fern. Und dann kommt Antonio mit einem Kessel voller Muscheln. Ob wir diese haben möchten, sie seien ganz frisch. Kurt hat noch nie solche zubereitet und ist deshalb etwas skeptisch. Antonio merkt dies und erklärt, wie man diese zubereiten, und vor allem auch reinigen muss. Also willigt Kurt  ein und  macht sich mit grossem Eifer an die Reinigung der Miesmuscheln.

 

 

Montag, 26.06.   Kurt begibt sich zum Gonad um frisches Brot zu kaufen. Dabei trifft er Antonio, der heute Frühschicht hat. Er erklärt Kurt, dass er alles dabei habe, um uns die Muscheln zu kochen. Er wolle uns diese zum Mittagessen zubereiten. Prima, aber wir haben  vorgesehen, heute nach Vieste zu fahren. Kurt „druckst“ etwas herum, doch für Antonio ist dies kein Problem, dann kommt er eben um 18 Uhr um uns die Muscheln zu kochen. Mit andern Worten, „HEUTE SIND WIR REICH, HEUTE HABEN WIR UNSEREN EIGENEN KOCH! Dann fahren wir nach Vieste. Die Fahrt ist etwas mühsam. Nicht die vielen Kurven sind es die anstrengen, sondern die vielen Licht- und Schattenstellen, die uns auf der Fahrt durch den Schattenwald begleiten. Vieste ist eine Touristenstadt. Gleich bei der Einfahrt zur Stadt sind viele Hotelkomplexe, aber auch viele Campingplätze und Strände, viele Liegereihen mit Sonnenschirmen und Liegestühlen, also echt nicht unser „Sehnen“ finden wir. Dann parkieren wir kurz vor der Altstadt. Es ist 12 Uhr, wir sehen nicht viele Touristen, dafür aber viele versteckte Gassen und kleine Plätze, die das echte Vieste ausmachen. Wir essen eine Kleinigkeit und begeben uns anschliessend zu den Kreidefelsen, die eine imposante Höhe erreichen. Auf der Rückfahrt halten wir noch kurz beim Einkaufszentrum und besorgen uns was nötig ist. Um 18 Uhr erscheint Antonio mit seinem Sohn Federico. Die Ingedrienzen für ein erfolgreiches Muschelgericht, schwarzen Pfeffer, Peterli und Knoblauch hat er Kurt schon am Morgen  mitgegeben, mit der Ermahnung, dies in den Kühlschrank zu stellen. Also, Generator an (wir meinen, dass eine Pfanne nicht reicht) und Antonio beginnt mit der Zubereitung, die so einfach ist. Er zeigt Kurt, was, wie gemacht werden muss. Dann, so langsam hebt es den Kochdeckel, die Muscheln gehen auf und alles ist perfekt.

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Antonio weiht Kurt noch kurz in die Weiterverwendung der Muscheln mit Pasta ein und dann verlässt er mit seinem Sohn das Schiff. Etwas skepitsch beginnen wir die Muscheln zu essen und sind geradezu begeistert, welchen wunderbaren Geschmack diese haben und die Zubereitung ist sooooo einfach. Danke Antonio, Du wirst in unseren Erinnerungen einen festen Platz einnehmen. Die Muscheln, die wir nicht mehr essen mögen, schälen wir aus und werden sie morgen, oder übermorgen aber ganz genau nach den Instruktionen von Antonio, zusammen mit Pasta essen. Während Kurt die Küche reinigt und den Abwasch besorgt, telefoniert Verena mit Andrea und später mit Renate und Josef. Morgen werden wir zuerst einige Sehenswürdigkeiten besuchen und dann mit den Beiden einen gemütlichen Abend verbringen.

 

 

Dienstag, 27.06.  Beim Frühstück diskutieren wir nochmals den heutigen Tag  und es gibt eine Planänderung. Wir beschliessen nach San Giovanni Rotondo zu fahren und informieren Renate über die Änderung. Am Abend wollen wir trotzdem nach Mattinata, zum Schmied und mit Renate und Josef essen gehen. Wir starten gegen 10.30 Uhr und fahren durch die Ebene nach San Giovanni Rotondo. Das allerdings liegt auf 557 Metern über Meer. Auf der Fahrt sehen wir im Südwesten wieder eine riesige Rauchwolke in den Himmel steigen. Der Boden ist völlig ausgetrocknet und ein Funke genügt, um ein Feuer zu entfachen und der stete Wind tut das Seinige dazu. San Giovanni Rotondo ist ein sehr beliebter Pilgerort. Das Dorf ist wegen seiner Kirche und dem Kloster S. Maria delle Grazie bekannt. Die Klosterkirche ist innen mit rotem Marmor gebaut, schlicht, aber schön. Sie ist aufgeteilt in eine kleine, (erste) Kirche und die grössere,  (zweite Kirche).

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Klar zu erkennen, links die alte und rechts die neuere Kirche.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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….ein Blick in die ältere

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…..und ein Blick in die zweite Kirche.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aufgrund der vielen Pilger hat der Architekt Piano eine neue Kirche und der Künstler Pomodoro (die heissen wirklich so) den Altar und das Kreuz dafür erschaffen. Die Kirche ist ein Kunstwerk aus Stein und Holz und bietet 7’000 Gläubigen Platz. Sie ist auch der Ruheort des Gründers Pater Pius aus Pietralcina, der als wundertätiger Mönch hoch verehrt wird.

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Die dritte imposante Kirche und der grosse Vorplatz mit den Olivenbäumen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Das alles überragende Kreuz und das spezielle „Geläut“, mit 8 Glocken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wunderschön die eingepasste Orgel.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Schlicht der Altar unter dem muschelartigen Gewölbe.

 

Er hat auch den Bau des Spitals veranlasst, das als grösstes und bestes von Süditalien gilt. Während die Kirche selbst von schlichter Schönheit und Eleganz ist, würden wir die letzte Ruhestädte des Mönchs als eher „kitschig“ bezeichnen. Die Mosaike sind zwar schön, aber die güldene Decke…..für uns persönlich zu viel Prunk. Nach einer Pause und dem genüsslichen „Schlecken“ einer feinen Glace gehts auf den Heimweg. Nun kommt die erwartete Nachricht von Renate. Wir treffen uns in Mattinata bei der grossen Tankstelle. Wir fahren genau um die vereinbarte Zeit, 18.30 Uhr in Mattinata ein, allerdings über Umwege und bei der falschen Tankstelle. Dank Telefon finden wir aber zusammen. Nach einem kurzen Strandbesuch in Mattinata fahren wir weiter zum Restaurant, wo wir gemeinsam das Nachtessen einnehmen. Kurt bekommt hier zum erstan Mal seine Spaghetti Napoli, und wie! Die Köchin hat sich Mühe gegeben und einen kleinen Monte Sacro hingezaubert.

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Nach beendeter Mahlzeit fahren wir, wie vereinbart zu Matteo, dem Schmied und seiner Familie. Herzlich werden wir empfangen. Er zeigt uns alle seine Kunstwerke, die uns sehr beeindrucken. Trotz Parkinson und bereits zitternden Händen lässt er sich nicht unterkriegen. Wir entscheiden uns für 3 Kreationen, die er uns natürlich gerne verkauft. Freudig zeigt er uns auch die uns beeindruckenden Portraits die er gemalt hat. Bei einem Glas Wein, zu dem wir eingeladen werden, wird angeregt diskutiert und erzählt.  Gegen 23 Uhr verabschieden wir uns.  An Schlafen ist noch nicht zu denken, lieber geniessen wir die kühle Nachtluft  auf der Fly.

Tage mit dem Auto

Freitag, 22.06.   Wieder empfängt uns der Morgen mit Sonnenschein. Nach dem Frühstück auf der Fly macht sich Kurt auf die Socken, um das Auto abzuholen. Obwohl innerhalb der Öffnungszeiten, muss er zuerst anrufen, dann kommt der Vermieter. Der Fiat Panda steht vor der Tür, Kurt kontrolliert ihn auf irgendwelche Beschädigungen, findet aber nichts. Nach allen Formalitäten erhält Kurt den Schlüssel für den fast nigelnagelneuen Fiat Panda, Diesel handgeschaltet. Kurt freundet sich schnell mit dem Fahrzeug an und fährt es zum Hafen. (nicht in den Hafen). Nach allen geistigen Vorbereitungen, fahren wir nach Monte Sant` Angelo. Dies ist ein kleiner Gotthard, angelehnt an die Tremola. Die Stadt liegt 796 Meter über Meer und hat 12`657 Einwohner. Wir parkieren das Auto und laufen durch die Stadt. Es ist ein ganz klein wenig kühler als auf Meereshöhe. Wir nehmen den Weg zum historischen Teil mit der imposanten Festung. Wir bezahlen den Eintritt und sind erstaunt über das Ausmass dieser Festung. Sehr eindrücklich.

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Die Grottenkirche San Michele (Unesco)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Über die Stadt ausragend, der Glockenturm von San Michele

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemütlich sehen wir uns das Städtchen weiter an und genehmigen uns in einem kleinen Rest. ein Mittagessen. Etwas schlapp, ja die Hitze macht uns zu schaffen, geht`s  zurück zum Auto, das wir auf den ersten Anhieb finden. Dann, zum Glück mit Klimaanlage, geht`s zurück Richtung Manfredonia. Im Centro Commerciale machen wir einen Zwischenstop. Und, was finden wir im Hypermarkt von Gonad??? Aromat. Liebe Nina, hätten wir das gewusst, hätten wir Dich natürlich nicht „belästigt“. Wir schauen uns in den kühlen Läden um, kaufen, nebst einem kleinen Akku-Staub- und Brösmelsauger, für unseren Haushalt ein, was wir halt so benötigen. Aufgrund der Tatsache, dass wir ein Mittagessen eingenommen haben, fällt unser Nachtessen sehr einfach aus.  Wir essen, was sich im Kühlschrank befindet und lassen den ersten Autotag ausklingen.

 

 

Samstag, 24.06.  Heute wollen wir uns etwas den Kirchen widmen. Mit dem Auto fahren wir zur Abtei San Leonardo di Siponto. Das Kloster wurde als Pilgerhospiz für Reisende ins Heilige Land gebaut. Erstmals erwähnt wird es im Jahre 1113. Eine Besonderheit ist die Einfügung einer Öffnung im Gewölbe, so dass genau zur sonnenwende ein Lichtstrahl zwischen 2 Stützpfeilern  fällt. Das Nordportal gehört, nach kunstgeschichtlicher Meinung zu den schönsten Steinmetzarbeiten der apulischen Romanik. Es ist schon beeindruckend in einer kühlen Kirche zu sitzen die so alt und immer noch erhalten ist.

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Dann fahren wir zur Kirche Santa Maria di Siponto. Die ursprüngliche Kirche wurde bei dem Erdbeben 991 völlig zerstört. Eine neue Kirche wurde gebaut, die beim Erdbeben gegen das Ende des 11. Jahrhunderts ebenfalls zerstört wurde. Das Erdbeben von 1223 zerstörte auch diese Kirche und es wurde klar, dass man am selben Ort nicht mehr neu bauen konnte. Gleich nebenan entstand die heutige Kirche. Das Aussehen der ehemaligen Kirche ist mit einem Stahlgittergestell nachgemacht, ist sehr speziell.

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Ein Teil dieses Wandmosaiks konnte gerettet und in die neue Kirche eingefügt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Die mit Drahtgittern nachgestellte erste Kirche

 

Speziell war auch, dass gerade eine Hochzeit, natürlich in der neuen Kirche, zelebriert wurde. Die Hochzeitsgäste sind rein und raus gegangen, ein Chor hat, für unsere Ohren schandbar laut das Ave Maria gesungen, und die Gäste haben sich  mit irgendwelchen Papieren oder Fächern frische Luft zugefächert. Als feierlich empfanden wir die Trauung nicht, jedoch lebhaft und typisch italienisch. Bevor dann das Brautpaar beim Ausgang mit Blütenblättern beworfen wurde, haben wir das Weite gesucht. Den Nachmittag haben wir, ohne Mittagsschläfchen, denn in de Kabine ist es zu heiss,  auf der Fly, gut beschattet mit Faulenzen und nachlesen der Geschichte der Kirchen verbracht.

Stadtname

Dienstag, 20.06.  Der Wind hat nachgelassen und es ist ruhig im Hafen, also schlafen wir etwas länger. Nach dem Frühstück startet Verena die Waschmaschine und verabschiedet sich dann Richtung Stadt. Die Stadt Manfredonia hat ihren Ursprung in Siponto. Ein Erdbeben im Jahre 1223 verwüstete die Landschaft und verwandelte sie in einen Sumpf. Malaria trat auf. Der Sohn des Staufer-Kaisers Frederik II, Manfred, legte 1256 den Grundstein für einen neuen Ort. Die Sümpfe wurden trocken gelegt. Er gab auch den Auftrag zum Bau der Festung. Allerdings erlebte er die Fertigstellung nicht mehr. Ihm zu Ehren wurde der Stadt der Name Manfredonia gegeben.

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…….und ihm zu Ehren entstand auch dieses Bild.

 

1620 wurde Manfredonia von den Türken eingenommen und niedergebrannt. Einzig die Festung und die Stadtmauer blieben übrig. Heute zählt Manfredonia ca. 60’000 Einwohner und ist eine prosperierende ländliche Stadt.

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Die Fussgängerzone wird mittels grossen Wassertanks auf dem Auto und Hochdruckreiniger sauber gemacht. Vorab geht ein Mann mit Schaber um klebende Teile zu entfernen.

 

Nach der Siesta geht`s nochmals in die Stadt. Verena hat einen Spar ausfindig gemacht und will Kurt nun den Weg dorthin zeigen. Der Lebensrhytmus ist hier von 08.00 / 08.30 bis 13 Uhr und von 17 bis 21 Uhr. Nina und Hansruedi verabschieden sich bei uns per Telefon. Die vorgeschlagene Bootstour für Mittwoch lassen wir fallen, denn die Beiden haben Reisevorbereitungen zu treffen, da sie am Donnerstag Gargano verlassen und in die Schweiz zurückkehren werden.

 

 

Mittwoch, 21.06.   Sommersonnenwende, Grund genug um einen längeren Ausmarsch zu machen. Wir laufen in Richtung Siponto, denn  wir möchten zur Kirche Santa Maria die Siponte. Allerdings müssten wir Ausgangs Manfredonia eine längere Strecke der stark befahrenen Hauptstrasse entlang laufen, ohne Trottoir. Darum wählen wir den Weg Richtung  Strand. Villa Barbara, Villa Carmen, Villa Teresa, wir sind im vornehmen Quartier von Manfredonia. Zäune mit scharfen Spitzen und Stacheldraht darüber zeugen von einem hohen Sicherheitsbedürfnis. Leider verdecken sie auch die Sicht in die gepflegten Anlagen. In einem Strandcafe genehmigen wir uns eine Erfrischung und machen uns dem Uferweg entlang auf den Rückweg.

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…..ein bisschen zu gross für unsere Madness

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Üppige Blumenpracht bei den „vornehmen“ Häusern am Uferweg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dieser führt auch an der neuen Marina vorbei. Hier gibt`s auch noch viele freie Plätze. Wir sind glücklich im Hafen der Lega Navale zu liegen. Um 13.30 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff und pflegen nach diesem ungefähr 10 Kilometermarsch unsere Füsse. Wir verbringen den Nachmittag auf dem Schiff. Kurt bereitet das Nachtessen vor und Verena geht noch kurz zum Broteinkauf. Als Verena nach Hause kommt, hat Kurt im linken Auge eine kleine Träne. Grund: Er hat mit den von Renate und Josef geschenkten Cervelats und dem Emmentaler einen Wurstkäsesalat zubereitet und das erinnert ungemein an die Schweiz. Dazu einen Eierfruchtsalat (Auberginensalat) und das von Verena gekaufte frische Brot. Ja, da kommen Heimatgefühle auf. Trotzdem, ein Nachtessen in dieser Umgebung geniessen zu können ist echt ein Privileg, das wir geniessen und zu würdigen wissen.

 

 

Donnerstag, 22.06.   Wir haben gut geschlafen, stressen aber nicht mit aufstehen. Nach dem Morgenessen setzt Verena die Waschmaschine in Gang und Kurt setzt sich etwas mit der kommenden Zeit, während der wir ein Auto haben, auseinander. Einen Tag werden wir sicher Fronarbeit bei Renate und Josef leisten. Aber es stehen auch andere Ziele auf dem Programm. Den Nachmittag verbringen wir auf der Fly bei einem sanften „Lüftchen“, geniessen die Ruhe, lesen oder schimpfen, wenn wieder jemand zu schnell im Hafen unterwegs ist und unnötig Wellen macht. Ein Segelschiff das auf der andern Seite des Steges festgemacht hat, nimmt Reparaturen vor. Da wo das Vorsegel festgemacht ist, musste etwas repariert werden. Diese Vorrichtung wieder korrekt   befestigen, bereitete für die Crew arge Schwierigkeiten, obwohl Antonio mitgeholfen hat der doch kräftig ist. Verena ruft Kurt und seine Hilfe ist willkommen. Nach einigen  Anläufen ist alles top. Um 16.30 Uhr schnappt sich Kurt den Rucksack und marschiert zum Laden des Winzers, der seinen Wein direkt verkauft. Für 4,5 Liter Wein bezahlt Kurt keine 5 Euro und dieser Primitivo schmeckt uns. Besser soll nur noch der Primitivo  di Manduria sein. Verena hat in der Zwischenzeit einen feinen Tomatensalat zubereitet mit Feta (noch aus Griechenland). Kurt übernimmt die warme Küche. Frische Teigwaren mit Pecorinokäse und Salami, dazu den feinen Primitivo. Siamo in Italia!! Abnehmen wird schwer.

Stürmische Tage

Sonntag, 18.06.   Kurt schläft gut bis………. 07 Uhr, dann Comandante, Comandante. Verena mag das Wort nicht mehr hören. Domenico und Franco stehen vor der Madness. Im Pijama lässt Kurt die Gangway runter und die Beiden kommen aufs Schiff, merklich angespannter wie die letzten Male. Das allerdings trifft auch auf uns zu. Hauptpumpe und Einspritzpumpe laufen einwandfrei. Das Problem muss im Tank liegen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verschliesst der Schwimmer den Ansauger für den Steuerbordmotor. Das Problem im Tank können sie hier nicht lösen. Franco montiert eine Möglichkeit, damit wir den Motor wieder einfach starten können. Es ist die Lösung eines Praktikers, so hoffen wir. Er montiert ein Zwischenstück mit einer Handpumpe.  Nicht für die Ewigkeit, aber für dieses Jahr das Einfachste. Wir können sagen, alle sind unglücklich und wir warten auf die definitive Lösung im nächsten Winterquartier. Bezahlen können wir nicht alles auf einmal, unsere Tageslimiten lassen das nicht zu. Franco hat aber am Montag wieder in Manfredonia zu tun, also vereinbaren wir mit ihm einen Termin.  Die Windgeschwindigkeiten haben seit Samstagabend stark zugelegt und auch jetzt stürmt es noch heftig. Wir beginnen mit der Schiffsreinigung. Beim Ankern wurde die Kette verschmutzt, der sich beim Aufziehen auf dem Vorschiff verteilt. Ebenso werden beim Aufnehmen der Muringleinen die Fender und das Schiff verschmutzt. Während der Putzerei sieht Kurt plötzlich eine schwarze Wolke oberhalb von Mattinata. Ui…. da wohnen Renate und Josef. Wir versuchen anzurufen, aber niemand nimmt ab. Die Wolken werden immer dichter und vor allem grösser. Da brennt es grossflächig. Wir beginnen uns Sorgen zu machen. Auch weitere Telefonanrufe bleiben ungehört. Dann, eine Stunde später hören wir starke Motoren. Ein Löschflugzeug nimmt im Tiefflug ausserhalb des Hafens Wasser auf, zieht eine Runde über dem Hafen um Höhe zu gewinnen und fliegt zum Brandherd. Ungefähr 8 bis 10 mal wird dieses Manöver ausgeführt.

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Dann erfolgt der Anruf von Renate, wir bräuchten uns keine Sorgen zu machen, es habe auf der Südseite von Mattinata gebrannt. Damit können wir das Nachtessen geniessen, allerdings im Innern des Schiffes, denn es stürmt immer noch mit ca. 60 kmh.

 

 

Montag, 19.06.    Es ist immer noch stürmisch, also kein Frühstück auf der Fly. Um 08.30 Uhr ruft Renate an. Sie sind in ca. 1 Stunde in Manfredonia, haben einiges zu erledigen und wollen danach einkaufen. Sie holen uns ab. Super. (die Beiden sind für uns Gold wert) Über Umwege, um uns dies und das zu zeigen, fahren wir zum Eurospinn und kaufen für den täglichen Bedarf ein. Allerdings keine Früchte und Gemüse. Das kaufen wir auf dem Markt, der täglich, Sonntag ausgenommen, bis 13 Uhr statt findet. Da gibt es tatsächlich noch echte Marktschreier. Mit der Betonung auf Schreier. Ein besonderes, lautes Erlebnis!!

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Danach fahren wir weiter zum Verkaufsladen eines Rebbau Unternehmens. Josef empfiehlt diesen und jenen Wein und wir können auch degustieren. Wir entscheiden uns für einen Weisswein, spritzig, mit angenehmer Säure und erfrischend (die CH-Winzer mögen wegschauen) für € 2.50 der Liter. Offen verkaufen sie auch einen Primitivo zu € 1.10 per Liter. Man kann die eigene Petflasche mitbringen. Dank Josef und Renate kommen wir an solche Adressen. Voll beladen fahren sie uns zum Schiff und wir verabschieden uns mit einem grossen Dankeschön. Nach unserem üblichen Mittagessen, macht Kurt noch eine kleine Siesta und um 14.45 Uhr laufen wir in Richtung Marina. Das Ziel ist jedoch eine Auto- und Motorradvermietung, die uns Luigi von der Lega Navale empfohlen  hat. Hier allerdings beginnt das  Leben erst ab 16.30 Uhr und so suchen wir noch die Touristen Info. Aber auch die hat geschlossen. Dann um 16.30 Uhr sind wir im Car Point und sprechen mit dem Chef, der sehr gut deutsch spricht. Wir einigen uns zu einem fairen Preis für einen Fiat Punto ab kommendem Freitag, für eine Woche. Auf dem Rückweg gibt Kurt nach und  kauft  noch 2 Paar leichte Hosen. Dafür bezahlt er 26 Euro, beim Chinesen, aber in Italien! Bei der Rückkehr zur Lega Navale treffen wir Franco, er wartet auf dem Steg. Wir haben für 18 Uhr den Termin vereinbart, doch er war etwas früher. Wir verhandeln nochmals über den Preis und werden uns einig. Dann verlangt Franco einen Schreibblock und er zeichnet Kurt auf, was bei einem erneuten Motorausfall gemacht werden muss. Er scheint, Kurts „hohes technisches Verständnis“ zu kennen. Nicht zeigen, sondern aufschreiben mit Zeichnung. Trotz noch kräftigem Wind, nehmen wir das Nachtessen auf der Fly ein und geniessen die Mortadellabrote die Josef für uns gekauft hat.

Inseln von Tremiti

Freitag, 16.06.   Seit 3 Tagen dreht sich bei uns beinahe alles um die bevorstehende Regatta. Gleich nach dem Morgenessen beginnen wir mit der Schiffsreinigung. Obwohl wir noch keinen Bericht erhalten haben, denken wir, dass die Regatta statt findet. Wir gehen noch kurz einkaufen. Da Verena auf dem Segelschiff von Renate und Josef schlafen wird, muss sie einen kleinen Teil des Hausrates zügeln, dies wird schon bereit gelegt. Um 17 Uhr hat sich der President gemeldet, er will an unserer Reling Plastikrohre anbringen, wo die entsprechenden Fahnen gehisst werden können, für den Lega Navale-Wimpel rechts und für die vier Stadtflaggen links am Bug.  Danach kommt Antonio mit einem grossen Karton und meint, er komme noch 2x. Darin sind die Geschenke für die Regattateilnehmer. Um 17.50 Uhr kommt Marineiro  Antonio nochmals mit einem Karton, sieht nach Wein aus, ist aber verschlossen. Um 18 Uhr trifft Josef ein, Verena ist beruhigt. Seine seemännischen Kenntnisse sind hervorragend und so ist Kurt auch in Sicherheit!

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Gespanntes Warten auf die Gäste die da kommen werden. Kurt hat selbstverständlich noch passende Schuhe angezogen.

 

Verena zügelt ihre sieben Sachen aufs Segelschiff und macht für Josef und Kurt noch ein Nachtessen bereit. Pünktlich um 19.50 Uhr kommen die ersten VIPs. Bald darauf der Fotograf, die Presse und weitere Gäste.

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In der Mitte der Presidente

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kurt steht stramm zum Empfang und Begrüssung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auch die Schweizerfahne muss ins Bild

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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So viele Leute hatte die Madness, zusammen mit uns noch nie an Bord.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Um 20.15 Uhr fehlt immer noch Massimo. Grosse  Aufregung. Massimo erscheint, zweite Aufregung! Im letzten, verschlossen abgegebenen Karton ist Champagner, der in den Kühlschrank gehört hätte. Verena`s Hilfe ist gefragt. Gefrierfach auf, die sechs Flaschen rein. Dann eine Lasagne für den Backofen, doch in diesem sind während der Fahrt Gegenstände verstaut. Also raus und ab damit, aber wohin? In der Duschwanne hat`s noch Platz. In dieser Hektik hört Verena Motorengeräusch……schreit „Stoooop“…..Kurt, der von Verena`s Anwesenheit an Bord nichts wusste ist „nur leicht“ genervt……die schon eingezogene Gangway wieder ausfahren, geht bei Stress „besonders gut“, Verena runter, Gangway rauf, fertig!!

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Dann, es ist soweit, 20.30 Uhr können wir ablegen. Verena bleibt zurück. Kurz nach der Hafenausfahrt muss Kurt anhalten, der Rennleiter will Windmessungen machen, Stärke und genaue Richtung. Dann fahren wir weiter. Wieder langsam fahren und neue Windmessungen. Dann wird bestimmt, wo der Startplatz ist. Wir fahren hin und setzen den Anker. Die Madness dreht sich langsam in den Wind. Ein Schlauchboot mit 2 grossen gelben Bojen ist uns gefolgt, mit diesen wird Startlinie markiert. Die Segelboote treffen langsam ein. Dann über Funk und Megaphon wird gemeldet, Start in 10 Minuten. Die erste Fahne wird gehisst, danach die Zweite, bei der Dritten wird mit Hupton und über Funk die Dauer bis zum Start gmeldet. Dann 1 Minute vor Start die letzte Fahne und mit einem langen Hupton wird der Start vollzogen. Alle Segelschiffe überfahren die Startlinie und damit ist die Regatta eröffnet. Von den 12 Personen verlassen 8 unsere Madness und werden per Schlauchboot an Land gebracht. An Bord bleiben 2 Damen und 2 Herren. Josef und kurt lichten den Anker und nehmen die 60 Meilen unter den Rumpf. Nach 2 Stunden ruhiger Fahrt rumpelt es leicht, es wird etwas ruhiger und…….. juhui der Steuerbordmotor ist wieder ausgefallen. Das hält Kurt für die Nacht ganz sicher wach. Josef begibt sich in die Küche, seine Hilfe wird benötigt. Die Gäste würden gerne essen  (Lasagne, Fogaccia, Büffelkäse) und die kühlen Getränke geniessen. Das Geschirr wird von den beiden Damen fein säuberlich abgewaschen und die Küche aufgeräumt. Auch für eine Schlafgelegenheit waren die Gäste dankbar. Gegen Mitternacht braust ein Schnellboot in Richtung Madness, zuerst hört man nur die Motoren, aber dann ein starker Scheinwerfer. Man beleuchtet unser Schiff rundherum und wir werden aufgefordert langsamer zu fahren. Massimo ruft ihnen etwas zu, dann, ohne eine Reaktion drehen sie die Motoren wieder auf und verschwinden in der Nacht. Massimo meint, das war die Guardia di Finanza.

 

Samstag, 17.06.   Um 06.30 Uhr kommen wir auf der Insel Tremiti an und werden angewiesen, längsseits anzulegen. Von den Seglern sind natürlich noch keine da. Nach der Begrüssung der bereits anwesenden Verantwortlichen, dem von Bord bringen der Trophäen und dem Verabschieden der 4 Gäste, legen wir wieder ab. Josef übernimmt das Steuer. Der Wind frischt stark auf und so langsam wird es wellig. Doch die Wellen kommen von hinten und so ist die Fahrt sehr angenehm. Kurt kann, trotz der Nachtfahrt nicht schlafen, so nutzen wir Zeit miteinander über dies und das zu diskutieren und die Fahrt geniessen.

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Kurz nach Vieste hören wir wieder von weitem starke Motoren und sehen Gischt. Die Guardia di Finanza kommt uns entgegen. Sie winken uns zu, daraus schliessen wir, dass es wieder diejenigen von gestern Nacht sind.

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Schön sind die Beiden wieder gesund zurück.

 

Um 17.30 Uhr haben wir, mit Hilfe von Antonio und Verena, bei schon starken Windverhältnissen, in Manfredonia wieder festgemacht. Glücklich, wieder im sicheren Hafen zu sein, stossen wir auf die Fahrt und das Erlebte an. Verena räumt ihre Sachen wieder auf unsere Madness und Josef verabschiedet sich. Nach dem Nachtessen überkommt Kurt die Müdigkeit und er meldet sich Richtung Bett ab.

Verena hat sich auf der Matilda, so heisst das Segelschiff von Josef und Renate einen gemütlichen Tag gemacht. Auch einen ausgiebigen Marsch durch die Stadt und ein Besuch im Restaurant oberhalb vom Hafen gehörten zum Tagesablauf. Den Kaffee im Restaurant konnte sie leider nicht bezahlen, denn auf € 50.– konnten sie kein Wechselgeld zurück geben. Wir sind ja noch einige Tage hier, also wird Verena noch Gelegenheit haben, das Bezahlen nachzuholen.

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Er lässt sich weder von Spaziergängern, noch von vorbeifahrenden Autos und schon gar nicht von Paparazzis stören, schläft friedlich auf der Steinbank weiter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Manfredonia

Mittwoch, 14.06.   So ganz gut geschlafen haben wir nicht. Vielleicht liegt es am gestrigen Nachtessen, wir haben uns „der Völlerei schuldig gemacht“. Nach dem Frühsstück geht Kurt in den Bootsshop. Wir brauchen noch Papier-Seekarten von Italien, elektronische haben wir. Derweil macht sich Verena auf, um die Stadt noch etwas zu erkunden.

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So richtig zum Verlieben!!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Schlichte sehr schöne Kirche

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kurt ist wieder zurück, dann kommt auch schon ein Anruf von Domenico. Er ist etwas böse, denn die Lega Navale von Manfredonia hat ihm mitgeteilt, was sie mit unserem Schiff, betreffs Regatta vorgesehen haben. Das Mindeste, 2 Motoren müssen laufen. Da wir den Steuerbordmotor, dem der Alternator ausgebaut wurde, nicht benützen können, müssen sie sich sehr anstrengen, damit sie die Dieselpumpe und die Originalfilter auf schnellstem Weg bekommen. Sie kündigen sich für den Nachmittag an. Comandante, Comandante, wir kennen diesen Ruf. Domenico und Franco kommen, bringen die Original Ford Diesel Einspritzpumpe und die Filter mit und auch den defekten Alternator. Alles bauen sie ein, dann folgt der Probelauf. Klar, der Alternator geht nicht, aber der Motor läuft rund und der Rauchausstoss ist praktisch verschwunden. Freitag Abend sollten die Alternatoren eintreffen, aber da sind wir ja unterwegs. Also werden sie zu einem späteren Zeitpunkt eingebaut. Verena hat entschieden, dass sie nicht an die Regatta mitfahren will, nicht zum Start und auch nicht die 60 Seemeilen bis zu den Trémiti-Inseln. Glücklicherweise zeigt sich Josef gerne bereit mit Kurt diese Aufgabe zu erfüllen. Das bedeutet, Verena und Josef tauschen für kurze Zeit ihre Wohnsitze. Ein herzliches Dankeschön an Josef!! Kurt hat mittlerweile wegen dem Steuerautomaten-Ausfall, Kontakt mit Yachtech in Samstagern aufgenommen. Frau Engelmann nimmt sich unseres Problemes an.  Dies, obwohl wir den Steuerautomaten in Griechenland und nicht in der Schweiz gekauft haben. Das nennen wir Kundendienst. Danke vielmals. Lösen können wir das Problem jedoch nicht. Es scheint an der Hydraulikpumpe zu liegen.

Donnerstag, 15.06.    Wir nehmen das Frühstück auf der Fly ein und versuchen den Tag zu planen. Verena richtet schon mal die Gästekabine. Luigi und der Presidente kommen aufs Schiff. Die Wetterprognosen sind nicht besonders gut. Kurt hat diese schon am frühen Morgen gelesen und entschieden, er wird mit den Gästen und der Presse nach Trémiti fahren, aber, nicht wie geplant am Sonntag, sondern bereits am Samstag Vormittag zurück fahren. Grund: Am Sonntag gibt es Wellen im Bereich von bis zu 2,5 Metern und das brauchen  Kurt und Josef nicht. Luigi ist im Dilemma. Von 17 angemeldeten Segelschiffen haben 7 ihre Teilnahme zurückgezogen. Es gibt 2 Gründe. Zum Einen ist auch für sie das Wetter zu schlecht und zum Andern ist der Ankergrund auf Trémiti nicht der Beste. Die Verantwortlichen machen sich Gedanken, die Siegerehrung und das Nachtessen in Vieste abzuhalten. Was auch immer, wir sind froh, solche Entscheide nicht treffen zu müssen. Wir verbringen den Nachmittag gemütlich auf dem Schiff, erledigen noch dies und das und verschanzen uns hinter unseren Büchern. Um 17 Uhr kommt der Presidente vorbei um an der Reeling die Hüllen für die Fahnen zu befestigen, eine auf Steuerbord und 4 auf Backbord. Verena bereitet das Nachtessen zu, das wir im Innern einnehmen, denn der starke Wind ist sehr unangenehm, dazu braut sich ein Gewitter zusammen, das uns auch  noch einen kurzen Regenschauer beschert.

Besondere Tage

Montag, 12.06.   Wir beginnen den Tag mit dem Frühstück auf der Fly. Domenico ruft an, ob wir heute auf dem Schiff seien. Können wir richten! Kurt möchte ein kleines Motorrad mieten, findet im Internet nur einen Autovermieter. Trotzdem geht er da hin, in der Meinung, dass die auch Motos (Vespa / Lambrettas und Co.) vermieten. Ausser Luxuskarossen vermieten die nichts. Kurz nachdem Kurt zurück ist, Verena`s Wäsche im Winde weht und die täglichen Schiffsarbeiten erledigt sind, erscheint Domenico mit Franco. Sie bauen  den einen defekten  Alternator aus und nehmen ihn als Muster mit.  Die Beiden wollen  zwei neue Alternatoren installieren,  die werden völlig ausreichen, um alle Batterien während der Fahrt zu laden. Den teuren, grossen Alternator braucht es nicht, oder höchstens in Ausnahmefällen. Irgendwie ist alles etwas verwirrend, aber wir schätzen den Einsatz und hoffen auf Fachkenntnis von Vater und Sohn. Domenico und Franco haben das Schiff verlassen, die Wäsche ist trocken und verstaut, dann ERSCHEINEN SIE, NINA, HANSRUEDI, RENATE UND JOSEF. Ein äusserst erfreuliches Wiedersehen und wie immer, „Mutter“ Renate hat Fogaccia und so vieles mitgebracht, dass wir nur noch den Wein und das Wasser zugeben dürfen. Hoch erfreut sind wir auch über unser „Suchtmittel“  Aromat, das uns Nina aus der Schweiz mitgebracht hat. Herzlichen Dank! Während wir gemütlich zusammen sitzen, diskutieren und Fogaccia schnabulieren, kommt Luigi und eine Mitarbeiterin von Lega Navale. Sie bringen eine Flasche Spumante im Eiskübel und Gläser mit. Sie wollen uns als neue Mitglieder von Lega Navale Italiana begrüssen.

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Luigi, Manager der Lega Navale von Manfredonia, Renate und Nina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Massimo, Finanzchef von Lega Navale und Josef

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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……und die neue Crew der Madness, Nina und Hansruedi

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Allerdings ist damit auch eine Frage verbunden. Am kommenden Freitag Nacht startet die Regatta zu den Trémiti Inseln  und die Madness würde sich als Startschiff eignen.  Es wäre auch schön, wenn die Madness Mitglieder des Vorstandes, falls dies gewünscht würde, mit zu diesen Inseln bringen könnte. Das werde  jedoch erst am Donnerstag entschieden. Wir, das heisst Kurt, sagen spontan zu. Sie sind uns im Preis entgegen gekommen und da können wir auch etwas für sie tun. Aber, alles ist noch nicht gefixt. Nach dem Apéro dürfen wir noch das Segelschiff von Renate und Josef besichtigen. Es hinterlässt in uns einen ganz kleinen „neidischen Eindruck“. Schön, zweckmässig, super eingerichtet, alles funktioniert und sicher mit top Segeleigenschaften. Mit Josef vereinbaren wir, dass er uns morgen um 15 Uhr abholt, und wir uns alle auf dem Gut von Josef und Renate treffen. Wir freuen uns, diesen Hof mit den 4 Hektaren Land, erkunden zu dürfen. Danach  gehen wir Brot einkaufen für das morgige Frühstück, lassen uns vom Bankomaten noch Euro ausspucken und bezahlen bei Luigi die Aufenthaltsgebühr für Manfredonia. Wir sind beim Nachtessen auf der Fly, als Luigi mit dem Presidenten der Lega Navale erscheint. Wir laden sie aufs Schiff ein, damit sie einen Augenschein nehmen  können, wie und wo die Flaggen aufgezogen werden und wo die „VIP-Leute“ stehen (sitzen) können. Wir sind sehr gespannt auf unsere Rolle bei der Regatta. Warten mal einfach ab, was sich ergibt. Luigi hat jedenfalls mit Domenico telefoniert, und ihm mitgeteilt, dass bis Freitag die Motoren funktionieren müssen.

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Jeden Abend „zwinkert“ uns der Leuchtturm mit seinem Drehlicht, zur guten Nacht,zu.

 

 

Dienstag, 13.06.   Den heutigen Tag gehen wir gemütlich an. Nach dem Frühstück geht Verena in die Stadt, um eine Bäckerei oder Konditorei zu suchen. Eine Bäckerei ist nicht zu finden und die Konditorei hat leider nichts „Anmächeligs“ mehr im Angebot, das sich als Mitbringsel eignen würde. Doch S. Antonio da Padova hilft Verena Brot finden.  Heute ist Antoniustag. Zufällig kommt Verena  zur Kirche während Gottesdienst gefeiert wird. Die Kirchentür ist offen und Verena nimmt kurz am Gottesdienst teil. An einem Stand vor der Kirche wird Antoniusbrot verkauft. Der nette Herr da erlaubt Verena in den Innenhof zu gehen, wo die Figur des Hl. Antonius steht. Während dem Fotografieren kommt besagter Herr und möchte dass Verena ein Bild mit ihm und seiner Frau bei der Antoniusstatue macht. Verena kauft noch drei Brötchen und bekommt dazu ein Bild vom Hl Antonius, Grösse A4. Ein weiterer Beschützer auf unserem Schiff.

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Um 15 Uhr holt uns Josef ab und bringt uns über Mattinata steil bergauf zum über 4 Hektar grossen Heimetli. 8 km entfernt von Mattinata und weit ab vom nächsten Nachbarn.

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Der erste Blick zum Haus.

 

Nach der Begrüssung von Renate, Nina und Hansruedi beginnen wir mit grossen Augen den Rundgang. Da wurde viel gearbeitet und top eingerichtet. Viele schöne friedliche Plätzchen im Aussenbereich mal schattig, mal sonnig.

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An so einem schönen Schattenplatz geniessen wir den Apéro mit unseren Gastgebern

 

Keinen Gemeindestrom und kein Gemeindewasser, Sonnenkollektoren und Zisterne sind Ersatz dafür und es funktioniert. Ach ja, bei der Begrüssung sind noch zu erwähnen, 2 ganz junge Katzen, 3 Hunde und ein Pferd, nebst vielen Eidechsli. Sogar 2 ungiftige Schlangen tummeln sich vor Ort. Am Rande des Nationalparks zu wohnen hat nicht nur Vorteile. Nebst den Steineichen, die geschützt sind, selbst wenn sie im Wege stehen, gibt`s auch in baulicher Hinsicht da einige Einschränkungen. Das Haus ist auf Felsen gebaut. Der Innenbereich, mit 2 grossen Räumen, 2 WC/Duschen und einer grossen Küche, ist originell und heimelig. Die gekalchten Wände sind meist nicht gerade und lassen immer wieder Naturfelsen durchbklicken. Kleine Nischen, Rundbögen und die, im  ganzen Haus sehr passende Einrichtung, geben dem Haus eine sehr „wohlige“ und wohnliche Atmosphäre.

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Der Küchenbereich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Eine heimelige Wohnecke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…..und eine Notschlafstätte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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…..sowie die Dusche mit ihrem besonderen Charme.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurzum, ein kleines Paradies, das sich Renate und Josef hier schon geschaffen haben und noch immer am Erarbeiten sind. Wenn man die Einsamkeit liebt, dann kann man sich nichts Schöneres vorstellen. Wir verbringen einen wunderschönen Nachmittag und Abend bei ausgezeichnetem Essen und guten Gesprächen.

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Renate schürt das Feuer für den Thunfisch.

 

Zu später Stunde fährt  uns Josef nach Manfredonia zurück.  Ein wunderbarer Tag mit uns lieben Verwandten.

 

Manfredonia

Sonntag, 11.06.     Gegen Morgen kommt ziemlich starker Wind auf. Kurt steht um 05.45 Uhr auf, um die CH-Fahne einzurollen, da sie an den Kran geschlagen hat. Dann wieder ab ins Bett. Um  06.25 Uhr ein neuer Weckruf: Commandante, Commandante!!!!! Verena erwacht erst ab dem zweiten Ruf, der von Kurt kommt: Si vengo subito. Domenico und sein Vater stehen vor dem Schiff, an einem SONNTAG!  Die eingebaute Dieselpumpe ist nicht gut. Die Einspritzpumpe aber läuft tadellos. Ach ja und der Alternator…….. Ein letztes Mal werden wir die Dieselpumpe original ersetzen lassen und der grosse Alternator soll ausgebaut und nach Korfu zurück geschickt werden. Domenico übernimmt das. Und er verspricht, wenn wir hier weg fahren, funktioniert alles. Wir glauben ihm (oder versuchen es?). Kurt muss zu einem Bankautomaten und Domenico begleitet ihn. Auf der Stadtmauer hält Domenico Kurt und sagt, er soll mal zurück schauen. Wir seien nur ein ganz klein wenig kleiner. Kurt versteht nicht. Er meint, schau genau hin, trotzdem, Kurt sieht nicht das, was Domenico meint. Dann haha, vor dem Hafen ankert ein Kriegsschiff der Marine und wieder meint er, wir seien nur ein ganz wenig kleiner, aber auch ein Kriegsschiff. Also, da ankert ein Helikopterträger und der ist doch massiv grösser!

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Dann um 09.30 Uhr frühstücken wir auf der Fly. Der Wind dreht auf Nord und frischt stark auf, so dass wir im Steuerhaus das weitere Vorgehen besprechen.

Um 12 Uhr gehen wir von Bord. Galant öffnet uns Giovanni beim Ausgang das Tor. Wir laufen der Strandprommenade entlang, wo sich schon viel Volk tummelt, sünnelet und bädelet.

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Am Ende dieses Strandabschnittes biegen wir ab und laufen durch die Stadt zurück und stellen fest, wir fühlen uns wohl in Manfredonia. In dem Park um das Castello Svevo-Angioino stehen Mädchen und Jungs, festlich gekleidet, mal mit Erwachsenen, mal ohne, in Pose um fotografiert zu werden. Wir vermuten, dass es sich um 1. Kommunionkinder handelt.

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Diese Kirche hat einen interessanten Glockenturm.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Um 13 Uhr ruft uns Renate an, ob alles ok sei. Wir werden echt umsorgt, (nicht kontrolliert oder beaufsichtigt)  das ist sehr lieb von Renate und Josef. Der Wind weht nach wie vor stark und wir ziehen uns auf das Schiff zurück.  Wir haben Beide ein kleines Schlafmanko, also machen wir Siesta. Auch das Nachtessen nehmen wir wieder im Innern des Schiffes ein. (Sauwind, Entschuldigung) Trotz Mittagsschlöfli, fühlen wir uns schlapp, Schuld ist vielleicht der stürmische Wind.

Von Trani nach Manfredonia

Samstag, 10.06.    Nicht früh, sondern sehr früh hat uns der Wecker aus dem Schlaf geholt und dies nach der Vollmondnacht. Kurt hat jedenfalls schlecht geschlafen. Um 05.45 Uhr lässt er die Gangway zum Steg runter, denn Domenico will ja noch kommen. Er erscheint sogar überpünktlich. Derweil er die Arbeiten erledigt singt er eine Arie von Verdi. Sicher ein gutes Omen. Auf sein Geheiss hin, startet  Kurt nochmals beide Motoren, sie springen sofort an. Ein schönes Gefühl. Das Problem mit dem Alternator ist nicht gelöst, aber er verspricht uns, dass er sich in Manfredonia der Sache annehmen werde, er hätte da ebenfalls noch Arbeiten zu erledigen. Dann, 06.45 Uhr starten wir die Motoren und legen ab. Wir haben uns auf  „zwischen 13 und 14 Uhr“ in Manfredonia angekündigt, deshalb fahren wir nur mit  1200 Touren. Zu Beginn ist es noch etwas wellig, doch mit der Zeit, entsprechend den Vorhersagen, wird es immer ruhiger. Wir geniessen eine entspannte Fahrt mit 2 Motoren bis 1 Seemeile vor Manfredonia. Da stellt der Steuerbordmotor in seiner bekannten,  unverständlichen Weise ab. Wir verschweigen hier die Worte, die über unsere Lippen kamen. Kurt ruft sofort die Nummer an, die er von Domenico erhalten hat und der Vater verspricht, dass sein Sohn morgen kommen werde. Mittlerweile hat der Wind stark aufgefrischt. Langsam fahren wir in die Richtung, die wir von unseren Verwandten erhalten haben. Vor lauter Ärger und Aufregung bemerken wir sie sehr spät.

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Die Einfahrt in Manfredonia zur Lega Navale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Etwas kritisch und aufgeregt wird über unser Festmachen diskutiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Man gibt uns Zeichen, die Boje aufzunehmen, woran die Muringleine befestigt ist. Von vorne geht das nicht, wir sind viel zu hoch, von der Seite hinten kann Verena die Boje aufnehmen, doch die Muringleine ist zu schwer und die Madness nicht in der richtigen Position. Dann laufen wir den Steg wie üblich rückwärts an. Dort gibt man uns die Muringleinen, die wir nach vorn zum Bug nehmen und fest machen. Danke für die tatkräftige Hilfe von Renate und Josef. Etwas später kommen noch zwei Betreuer vom Hafen und legen noch einen weiteren Festmacher. Schön hat man uns so freundlich aufgenommen und uns Hilfestellung gegeben. Nach einem gemütlichen, diskussionsreichen Nachmittag mit Renate und Josef geht Kurt zur Anmeldung. Wir sind jetzt Mitglied der Lega Navale Italia. Das kostet zwar etwas, bringt uns aber auch „Freitage“ und günstigere Konditionen in den Marinas, die der Lega Navale gehören. Dank grossem Einsatz von Renate und Josef bekommen wir auch einen sehr guten Preis für den Aufenthalt. Nach der „Schiffsputzete“ gehen wir noch einkaufen. Der Weg bis zum Ausgang des Hafens führt „über sieben Brücken“, die kleine Hängebrücke fordert Konzentration. In der Stadt staunen wir über die vielen Leute, die „sonntäglich“ angezogen durch die Strassen flanieren. Wir beenden den langen Tag im Steuerhaus, nicht ohne über unser Steuerbordmotor, Alternator und, ja auch über unser ganzes weiteres „Schiffsleben“ nachzudenken. Trotz „grübeln“ freuen wir uns hier zu sein, sind gespannt auf den Bauernhof von Renate und Josef, freuen uns auf den Besuch von Nina und Hansruedi, wie auch am wunderschönen  Sonnenuntergang.

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Der Himmel brennt über Manfredonia.