Weitere Tage mit dem Auto

Mittwoch, 05.07.   Wir stehen zeitig auf, Kurt hat ja noch einen strammen Fussmarsch vor sich, um das Mietauto zu holen. Da noch ein Service gemacht wurde, musste der „Panda“ zuerst in der Garage geholt werden. Danach noch voll tanken und dann kann Kurt das Auto übernehmen. Verena hat in der Zwischenzeit alles vorbereitet und wir starten die geplante Tour.  Über Monte Sant` Angelo zur Abbaye de Santa Maria di Pulsano.

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Auf der ca. 8 km langen Panoramastrasse geniessen wir den wunderbaren Blick auf den Golf von Manfredonia.

 

Früher waren hier Einsiedeleien, der ursprüngliche Bau wurde im 6. Jahrhundert von Gregor dem Grossen entworfen. Die Abtei ist zum Teil auf, aber auch in Felsen gebaut. Eine imposante Anlage, auch in Bezug auf die Architektur und die Statik. Die Abtei wird von einer Mönchsgemeinschaft verwaltet und es werden auch Kurse in Ikonographie angeboten. Am Sonntag wird die Messe in der Felsenkirche in Latein gehalten.

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Auf dem Rückweg besuchen wir Renate und Josef. Wir bewundern ihr 2. Pferd Selene, eine Murgese-Stute, „rund und gsund“. Die beiden Pferde weiden nebeneinander, die Rangordnung scheint bereits geregelt zu sein. Weiter bewundern wir das zu 95% fertig gestellte Zelt mit dem schönen Holzboden und den Möbeln.

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Wir werden zu einem  feinen Nachtessen eingeladen und geniessen das angenehme Zusammensein. Wieder zurück auf dem Schiff, sitzen wir noch etwas auf dem Oberdeck und stellen fest, in Italien haben die Ferien begonnen. Eine gewisse Hektik ist in die Stadt eingekehrt, morgens strömt das Volk zum Strand und abends bis tief in die Nacht hält man sich im Freien, wo auch immer, bei meist angeregten Diskussionen auf.

 

Donnerstag, 06.07.   Der heutige Ausflug ist über San Giovanni Rotondo nach San Marco in Lamis geplant. Dies ist kein Touristenort. Jeweils am Karfreitag wird hier die Prozession der „Fracchie“ (kegelförmige Eichenbaumstämme) ausgetragen. Riesige Feuer werden auf eisernen Wägen von verkleideten Menschen durch die Gassen der Altstadt gefahren, gefolgt von der Figur der Hl. Maria. Als wir über den Steg zum Auto laufen, winkt uns ein Fischer, er hat ganz frische Muscheln und möchte uns diese schenken. Ehe wir recht reagieren können,  füllt er sie für uns in einen Plastiksack.   Wir bringen sie aufs Schiff und legen sie in Süsswasser ein. Erst dann geht die Reise los. In Lamis kommen wir direkt in den „Mittagsstress“ und suchen vergeblich nach einem Schattenparkplatz. Doch bei der Sucherei fahren wir wohl genau durch diese engen Altstadtgassen wo, so vermuten wir,  diese Eisenwägen mit den brennenden Eichenpyramiden gefahren werden.

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Auch hier wird der Padre Pio verehrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir machen einen kleinen Spaziergang durch den Park, schauen uns die Kathedrale von aussen an und  beschliessen  bei Kaffee und Glace, noch nach Rignano Garganico zu fahren. Dies bereuen wir nicht. Ein wunderschönes, gepflegtes Städtchen mit einem traumhafen Rundblick.

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Wäre die Sicht klar, würde man nicht nur den Golf von Manfredonia, sondern auch die Berge klar sehen. Doch der weite Blick über die geernteten Getreidefelder und die grün leuchtenden Peperoni- und Grün-Spargelplantagen ist faszinierend. Interessant bei diesem Dorf ist, wie die Häuser mit den Felsen zu einer eindrücklichen Einheit verbunden wurden. In den engen Gassen ist es kühl. Bei der Rückfahrt bemerken wir einige Brandherde. Ob das Löschflugzeug wieder zum Einsatz kommen wird?  2 Brände sind, nach unserer Sicht nahe bei den Windkraftanlagen. Über das Einkaufszentrum (wir brauchen  noch Peterli und Knoblauch) geht es zurück aufs Schiff, wo Verena gleich mit der Muschelputzete beginnt, Kurt gesellt sich etwas später dazu. Ca. 5 Portionen, und dies nicht à la nouvelle cuisine. Kurt übernimmt das Kochen. Wir geniessen knapp die Hälfte dieser „Meerestierchen“ auf der Fly. Da wir uns mit ihnen und deren Haltbarkeit nicht so gut auskennen, kochen wir vorsichtshalber die andere Hälfte auch gleich und frieren sie ein. Nach dem Abwasch geniessen wir die frische Luft auf der Fly und lassen den Tag revue passieren.

Manfredonia

Montag, 03.07.   Das doch lange dauernde Gewitter der letzten Nacht lässt Verena erst um 02.30 Uhr zum Schlafen kommen. Bereits ab 23.30 Blitz und Donner, aber kein Regen und im Schiff immer noch sehr warm. Das heisst die Fenster offen lassen, horchen und schnell reagieren, wenn dann das Nass vom Himmel kommt. Und es kommt, so ausgiebig, dass der meiste Schmutz, Sand und Staub vom Schiff weggespühlt wurde. Trotzdem, auch der angenehmen Temperatur wegen, verbringen wir den Morgen mit der gründlichen Aussenpflege  der Madness. Nach dem Pisolino (Mittagsschläfchen) macht sich Verena auf den Weg in die Stadt um ein Coiffeurgeschäft ausfindig zu machen. Pünktlich, wie vereinbart, erscheint sie zum Nachtessen, das Kurt wunderbar zubereitet hat.

 

 

Dienstag, 04.07.   Heute Morgen, wie auch für den Rest vom Tag, ist irgendwie der Wurm drin. Verena hat schlechte Laune.  Trotzdem geht sie, nachdem die Wäsche gut an den Leinen fixiert ist, zum Coiffeur. Kurt begleitet sie und geht dann weiter zum Einkaufsladen. Den grossen Rest des Tages verbringt Verena mit der Lektüre über den mythischen Friedrich II. von Hohenstaufen und Kurt mit der Planung der Weiterreise. Wir versuchen in den Häfen der Lega Navale unter zu kommen. Doch das ist nicht nur leicht, denn meist sind die Längen der Schiffe begrenzt und wir überschreiten diese oft . Trotzdem, von unseren Stationen haben wir e-mail und Telefon-Nummern der Lega Navale. Wenn sie uns auch nicht aufnehmen können, helfen sie uns, so hoffen wir, einen Platz zu finden. Als Kurt zu 90% alle Daten aus dem Internet aufbereitet hat, kommt Luigi mit einer entsprechenden Liste. Eine Kontrolle ergibt, dass die notierten Daten stimmen. Super! Am kommenden Mittwoch möchten wir weiterziehen. Kurt bereitet in der Küche das Nachtessen vor. Wir essen im Innern.  Der Salat von den übrig gebliebenen, gebratenen Auberginen vom Vortag, hat uns sehr geschmeckt. Der Wind lässt langsam nach und so ist es angenehm draussen.

Ruhigere Tage

Freitag, 30. Juni    Nach dem Frühstück beginnen wir, das heisst Verena, mit staubsaugen. Kurt möchte Verena nicht im Wege stehen und hält sich vornehm zurück. Gegen Mittag besuchen uns Renate und Josef. Wir geniessen eine gemütliche „Plauderstunde“ bei einem kühlen Getränk und etwas zum „Knabbern“.  Sie haben auf ihrem Segelschiff ein Hydraulikproblem, das Josef beheben will und Renate meint, es gäbe auch einiges zum Putzen auf der Matilda. Nach getaner Arbeit kommen sie nochmals für eine kleine Stärkung bei uns vorbei. Da  ihre Tiere gefüttert werden müssen, machen sie sich bald auf den Heimweg.  Es ist heute so heiss, dass wir die Küche erst am späteren Abend „in Betrieb“ nehmen.

 

Samstag, 01. Juli   Heute müssen wir Lebensmittel einkaufen. Also spazieren wir die Stadt hoch und gehen zum Spar. Nach dem Einkauf gehen wir auf gewohntem Weg zurück. Kurt wollte bei Spar „Ghackets“ kaufen, denn er hat Lust auf Ghackets und Hörnli. Allerdings hat das Fleisch ihn bei Spar nicht „angemacht“. Also, Menuänderung. Aber, auf wunderbare Weise laufen wir an einem grossen, von aussen unscheinbaren Einkaufsladen vorbei, der einiges näher am Hafen ist. Kurt begibt sich kurz hinein. In der Metzgerei verlangt er, als er mit der gezogenen Nr. 93 an die Reihe kommt, Rindshackfleisch. Der Metzger nimmt ein frisches Stück Fleisch und lässt es durch die Maschine. Der Tag ist gerettet. Wir werden zukünftig etwas weniger weit laufen müssen.

 

Sonntag, 02. Juli    Es soll etwas kühler werden und Gewitter sind angesagt. Wir beschliessen, noch vor dem Gewitter spazieren zu gehen, damit wir auch etwas für die Gesundheit getan haben. Antonio fragen wir, wo wir die Pizzeria finden, die die beste Pizza in Manfredonia macht. Er hat mal davon geschwärmt. Aqua di Cristo sagt er und beschreibt uns den Weg. Wir begeben uns in diese Richtung, aber finden sie leider nicht. Also, fragen wir einen „Einheimischen“. Der kennt die Pizzeria nicht, meint aber, dass hier das ganze Gebiet Aqua die Cristo heisst. AHA! Also könnten 3 Restaurants in Frage kommen. Der Himmel verdunkelt sich und wir machen uns auf den Rückweg.

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Trotz aufziehender Wolken bleiben wir bei dieser Kirche stehen und lauschen dem melodiösen Glockenspiel.

Wir erkundigen uns nochmals bei Antonio, welches dieser 3 Restaurants es denn sei. Nun wissen wir definitiv  wo man die besten Pizzen von Manfredonia essen kann. Wir werden sie sicher noch geniessen. Dann beginnt das Gewitter. Alles dicht machen  und im Innern bleiben für den Rest vom Nachmittag, den wir mit lesen verbringen. Das Nachtessen ist schnell zubereitet und das 1. Gewitter hat sich verzogen. Jedoch sollen noch weitere folgen.