Die (An)-Spannung wächst!

Dienstag, 28.05. Wir sind gespannt, denn heute Abend sollten die Ersatzteile ankommen. Am Morgen gehen wir noch einkaufen. Bei Gardena in der Schweiz haben wireinen Gelenksprühkopf gesehen, der uns bei der Schiffspflege sehr dienlich wäre, haben ihn in Spanien aber noch nirgends gesehen. Nun haben wir einen gefunden, natürlich beim Chinesen. Entdeckt haben wir das Geschäft auf der Busfahrt, es liegt etwas ausserhalb der Stadt. Der Marsch hat sich gelohnt. Wir fanden sonst noch dies und das, z.Bsp. für Verena einen topen Sonnenhut, für Kurt einen elastischen Gurt und die beliebten grossen Klammern um die Wäsche an der Reeling zu befestigen. Am Nachmittag hat Kurt noch einen Termin bei der Friseuse Verena und am Abend kommt die erlösende Nachricht, die Ersatzteile sind da. Es wir schon mal zusammengefügt was möglich ist und morgen wird eingebaut. Ein kleines bisschen Spannung ist weg.

 

Mittwoch, 29.05.  Nach dem Frühstück warten wir ungeduldig auf die Mechaniker und sie kommen genau 3 Minuten vor 10 Uhr!! Gabriel der Chef erklärt uns nochmals: Aufgrund des fehlenden Thermostaten ist der Motor nie auf Betriebstemperatur gekommen, was zu einer schlechten Auswertung des Diesels und zur Russbildung geführt hat. Alle Schäden seien darauf zurück zu führen. Frank macht sich ans Werk, es gibt viel zu schrauben.

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Dann geht plötzlich der Strom aus. Die Kontrollen auf dem Schiff ergeben, es kann nicht bei uns liegen. Also geht Kurt ins Marina-Büro. Die Dame verspricht, sich sofort darum zu kümmern. Um 14.10 Uhr ist der Motor wieder zusammengesetzt, wird gestartet und  Kurts Nerven entspannen sich. Der Motor läuft, jetzt muss er ca.1,5 Stunden laufen. Dann können wir abschalten. In dieser Zeit hat der Motor auch Strom für die Batterien geliefert, denn der Landstrom funktioniert immer noch nicht. Da morgen Feiertag ist gehen wir noch einkaufen und gönnen uns in Sachen Fleisch etwas Besonderes, heute gibt es Entrecote. Wie wir zum Schiff kommen, sind Gabriel und Frank auch schon wieder da. Jetzt wird nochmals Wasser,  Öl und alle Filter gewechselt. Aber der Landstrom fehlt noch immer. Nun nimmt Gabriel die Sache in die Hand, ein Telefon und 10 Minuten später ist wieder Strom vorhanden. Um 19 Uhr sind alle Arbeiten fertig. Frank räumt den Arbeitsplatz, trägt all seine „Habe“ vom Schiff und gibt uns noch Bescheid über seine Arbeiten. Wir sind zufrieden, Frank hat ruhig und trotzdem speditiv gearbeitet. Mit ihm konnten wir uns in Englisch und mit Gabriel in Französisch unterhalten. Hat gut geklappt. Heute gehen wir gemeinsam in die Küche. Kurt brutzelt das Entrecote und Verena rüstet das Gemüse. Ein Festessen, das Fleisch war wunderbar zart.

 

Auffahrt, 30.05. In der Nacht hat der starke Wind nachgelassen und so erwachen wir mit wenig Nebengeräuschen. Die verursachen die Segelschiffe, deren Stahlseile an die Masten schlagen. Die Motoryachten sind dagegen ruhige Schiffe. Kurt beginnt die Bilge zu entleeren. Der Generatormotor hat einerseits Flüssigkeit verloren und durch das Spühlen ist noch einiges dazu gekommen. Vier 6,25 Liter Flaschen, in denen wir Mineralwasser gekauft haben werden voll und es hat noch immer ganz wenig Wasser in der Bilge. Dann kommt Frank und bringt die Rechnung sowie das  Bestätigungsschreiben, dass kein Thermostat eingebaut war. Verena macht sich mit Wasser, Putzmittel und Lappen an die  Hinterlassenschaften der Möven und Spatzen. Dann ist Siesta angesagt. Bevor wir zum Spaziergang aufbrechen will Verena nochmals den Generator testen. Alles top, er läuft wie ein „Örgeli“. Also spazieren wir los, gemütlich zuerst dem Strand entlang und dann durch die Fussgängerzone.

Strandreinigung
Mit diesen Maschinen wird der Strand, heute schon der 2, Tag, vom Material das bei Flut angeschwemmt wird, gereinigt.

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Beim Chinesen, das sind die, die am Nachmittag offen haben, kaufen wir noch kleine Batterien. Gut  gelaunt kehren wir in einem Strandrestaurant ein. Da ist die Polizei, Protection Civil und noch einige Leute. Alle schauen gespannt aufs Meer, die Herren der Protection Civil mit Fernglas. Wir bestellen, was trotz der Sprachschwierigkeit klappt. Während wir unseren Drink geniessen, blicken auch wir immer wieder angespannt aufs Meer, können aber nichts entdecken. Verena wird immer „gwundriger“. Dank Handy und der Übersetzungsapp kann uns die Dame vom Service zeigen um was es sich handelt. Keine Sensation, eine Schwimmerin, die sehr, sehr weit draussen zu einer Boje schwimmt. Irgendjemand scheint sie entdeckt zu haben und hat die Rettungskräfte organisiert. Spanien ist sicher!!! Bald einmal ziehen Polizei und Protection Civil wieder ab. Bald kommt die Schwimmerin zurück und wird sogleich von einem Mann in Beschlag genommen. Obwohl die Frau, wie es scheint keine Einheimische ist, redet er ununterbrochen auf sie ein und gestikuliert. Dann kommt die Civile Rettung zurück und nimmt sich der Frau an. Sie hätte hier wohl nicht rausschwimmen dürfen. Wir verlassen den Ort des Geschehens und machen uns auf den Heimweg. Nach einem einfachen, gemütlichen Nachtessen lassen wir den Abend ausklingen, wie meist mit schreiben der Homepage. Dazu ist wieder mal zu sagen, dass wir Roni, unserem Betreuer der Homepage sehr, echt sehr dankbar sind er hilft uns Laien immer wieder. DANKE.

Manchmal kommt es anders

Montag, 27.05.  Nach einer ruhigen Nacht bemüht sich Kurt um ein ofenfrisches Brot. Leider ist kein Maisbrot erhältlich, also nimmt er ein „Schwarzbrot“. Es ist frisch und schmeckt uns sehr gut. Um 10.25 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Busbahnhof. Wir wollen heute nach Sanlucar, nur eine kurze Busfahrt. Pünktlich fährt der Bus los, doch in Sanlucar fährt er nicht, wie von uns angenommen zum Busbahnhof. Staunend stellen wir fest, dass der Bus Sanlucar wieder verlässt. Was machen wir? Das Endziel des Busses ist Cadiz. Kurzfristig entscheiden wir, fahren wir eben nach Cadiz. Dank einem jungen Spanier, der die englische Sprache beherrscht, können wir ein Ticket bis Cadiz lösen. Obwohl unser Plan über den Haufen geworfen ist, nehmen wir es gelassen. 1Std. und 40 Min. dauert die Fahrt und wir erfreuen uns auch heute an der  abwechslungsreichen Landschaft. In Cadiz angekonmmen, begeben wir uns spontan auf eine Besichtigungstour. Besonders die Kathedrale hat es uns angetan. Sie wurde zwischen 1722 und 1838 erbaut, eine lange Bauzeit mit einem 30-jährigen Unterbruch. Einmal mehr finden  wir einen unermesslichen Reichtum, aber auch seltene Schätze. Ein beeindruckendes Bauwerk, das im Jahre 1931 zum Kulturerbe „Bien de Interés“ erklärt wurde.

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Nach einem Rundgang durch die Altstadt spazieren wir entlang der Küste. Das Meer ist soooooo ruhig, genau wie wir es für unsere Weiterfahrt wünschen. Wieder auf der Hauptstrasse kommen wir an eine Haltestelle, bei der „unser“ Bus auch halten sollte. Wir beschliessen hier zuzusteigen, sofern die Sitzplätze im vorderen Teil noch nicht belegt sind. Wir haben Glück alles frei und so sind wir um 18.35 Uhr wieder in Chipiona. Zurück auf dem Schiff, begibt sich Kurt in die Küche. Verena hat seit heute Morgen Schmerzen in der linken  Schulter. Kurt vermutet einen Muskelfaserriss. Verena glaubt eher an eine Verspannung. Obwohl unser Tag anders geplant war, sind wir glücklich und zufrieden. sind sogar der Meinung dass es so noch besser war.

Freitag, könnte der 13. sein

Freitag, 24.05.  Wir haben eine ruhige Nacht verbracht, aber der Wind weht schon wieder mit über 50 kmh und das macht die 16 Grad am Morgen noch kälter. Schon während dem Frühstück schreibt Kurt dem Mechaniker. Die Antwort kommt postwendend. Das Ersatzteil ist in Spanien nicht vorrätig, die Lieferung, die aus Holland kommt, erfolgt am Dienstag, 28.05. abends. Der Einbau und die Zusammensetzung des Motors wird am Mittwoch, 29.05. erledigt, inkl. den Tests. Unsere längerfristige Wettervorhersage ist  genau auf Donnerstag wieder schlecht. Das verdirbt uns irgendwie den Tag. Auf Verena’s Geheiss hin schreibt Kurt ein Mail an den Mechaniker (das hätte er ohnehin getan) und bittet ihn, schriftlich zu bestätigen, dass er keinen Thermostaten in unserem Motor gefunden hat und dies die Ursache für unser Problem ist. Wir hoffen, das wir damit, auch wenn die Garantie abgelaufen ist, doch noch eine finanzielle Beteiligung des Lieferanten erreichen können. Gestern das Schiff gründlich gereinigt, doch die Möwen haben keine Rücksicht genommen und uns mit ihren Hinterlassenschaften beehrt. Zudem haben wir hier eine Spatzenplage, die picken oft an den Früchten des Maulbeerbaumes, so dass auch ihre Hinterlassenschaften gut sichtbar, mit einem dezenten Violettton zu finden sind. Den Morgen verbringen wir mit üblichen „Hausarbeiten“ auf dem Schiff. Am Nachmittag besorgen wir uns  noch Mineralwasser und Früchte aus der Stadt. Gestern haben wir beschlossen, heute zum z’Nacht ein Grillhuhn zu kaufen. Da diese erst ab 20.00 erhältlich sind, verschieben wir das Nachtessen auf  „nach Acht“. Kurt begibt sich nochmals in die Stadt und ist 19.45 Uhr vor Ort, aber auch um 20 Uhr ist der Laden noch nicht offen. Um 20.05 wir die Türe geöffnet, aber das Gitter bleibt geschlossen. Kurt möchte ein Huhn! Geht nicht, heute erst um 20.30 bis 20.45 Uhr. Kurts Kommentar wird zwar von der Besitzerin nicht verstanden, aber zur Kenntnis genommen, was sie auch zu Äusserungen anregt, die er nun wiederum nicht versteht, aber ebenso zur Kenntnis nimmt.  Nach mehrmaligem Fingerzeig auf 20 Uhr, wird Kurt von einem Spanier unterstützt. Alles super, hilft aber nichts. Via Metzgerei geht Kurt zurück zum Schiff.  Der Vorteil, er hat nun über 10’000 Schritte gemacht und dazu noch 2 kleine Filets in der Tasche. Gemeinsam geniessen wir den Karottensalat und das wunderbare Filet.

 

Samstag, 25.05. Gegen 01 Uhr ist der Wind eingeschlafen und wir hatten eine ruhige Nacht. Verena will heute nochmals die Waschmaschine in Betrieb nehmen. Kurt ist der Meinung, wir sollten uns zuerst mal den Gemeindemarkt ansehen. Also geht`s nach dem Frühstück zum Mercado municipial.  Unterwegs treffen wir auf eine Bodega, die auch Offenwein verkauft, aber wir sind auf dem Hinweg. Also, später. Eher etwas enttäuschend, die meisten Stände waren noch geschlossen, sie sind wohl erst in der Hauptsaison offen. Wir entdecken beim Gemüser schöne breite Bohnen und da lockt es uns zu einem Bohnensalat. Wir kaufen die Bohnen und gehen noch zum Metzger. Der hat Spinat-Huhn „Hamburger“. Verena möchte den versuchen,  Kurt bleibt bei den traditionellen Hamburgern.

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Fischstände waren einige geöffnet und die Fische sehr gepflegt präsentiert.

 

Via Einkaufsstrasse gehts zurück zum Schiff. Zurück auf dem Schiff wird der Einkauf versorgt und während Verena sich ins Waschhaus begibt, geht Kurt nochmals mit dem Einkaufswagen zur Bodega. Man lernt nie aus, in den Fässern ist Manzanilla und das ist vergleichbar mit Sherry. Doch Sherry darf  nur genennt werden, wenn die Trauben in einem klar umrissenen Gebiet angebaut sind. Manzanilla ist exakt etwas daneben und darf sich daher nicht so nennen. Das hat aber, wie ein netter Spanier Kurt auf englisch erklärt, keinen Einfluss auf den Geschmack. Nur ganz wenige Menschen auf der Welt, und zu denen zählen wir wohl nicht, können einen ganz, ganz kleinen Unterschied feststellen. Verena hat alles auf der Fly gerichtet, damit wir den Nachmittag da geniessen  können. Fehlanzeige, der Wind frischt auf und es ist uns zu kalt. Nach 2 Waschgängen ist auch der Nachmittag fast vorbei. Verena ist froh gibt`s einen Tumbler, so ist der Kampf mit Wind und Wäsche gelöst. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit Lesen und geniessen danach die Hamburger mit Karotten und Peperoni.

 

Sonntag, 26.05.  Nach 2 eher „faulen“ Tagen möchten wir heute wieder einen längeren Spaziergang machen. In welche Richtung solls gehen. Es ist Sonntag und da ist in der grossen Kirche um 11. Uhr eine Messe. Also entscheiden wir uns für den Weg dem Strand entlang, möchten aber diesmal bis zum Ende gehen. Es ist schon recht warm , so dass das angenehme Lüftchen sehr willkommen ist. Die Kirchentüren sind offen und so verweilen wir einen Moment und nehmen am Gottesdienst teil.

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Danach gehts weiter bis zum Strandende. Immer mehr Menschen flanieren oder strömen dem Strand entgegen. Wir nehmen den Rückweg durch die Stadt, wo in der Fussgängerzone viel Betrieb herrscht. Den Apéro gönnen wir uns am Strand, beobachten die Menschen und geniessen die Umgebung. Den Nachmittag verbringen wir auf der Fly, beim Lesen  und einem Nickerchen. Kurt gibt heute vollen Einsatz in der Küche. Bohnen mit Seranoschinken, Kartoffeln und Partyfilet. Mmmhhh war das fein.  Beim Schreiben der Homepage kommt ein junger Segler. der gestern Nachmittag hinter unserem Schiff angelegt hat und fragt, ob wir eine Bohrmaschine hätten und ein Verlängerungskabel wäre auch gut. Haben wir und er möchte gerne unser Schiff ansehen. Er hatte mit einem Kollegen, mit dem er von Teneriffa hier her unterwegs war, viel Pech. Er ist „durchgedreht“ und vom Schiff gesprungen. Zum Glück konnte er ihn wieder ins Schiff bringen, musste ihn allerdings einsperren und zum Dank hat er ihm alles „verschis… und verschif… Hier angekommen ist er vom Schiff gesprungen und man fand ihn nackt in einem Laden. Er kommt ein 2. mal, jetzt braucht der Segler noch einen Hammer. Auch den geben wir ihm. Er wird morgen alles zurück bringen. Ach ja, uns geht es gut.

Sevilla

Donnerstag, 23.05.  06.45 Uhr, ein sonniger windstiller Morgen lockt uns aus den Federn. Wir freuen uns auf Sevilla. Vorerst wartet ein ca. 20 minütiger Fussmarsch auf uns. Um 09 geht der Bus. Zeitig sind wir am Busbahnhof und lösen die Tickets Chipiona-Sevilla-Chipiona. Wir bezahlen 36 Euro. Der Bus fährt pünktlich los, es ist keine direkte Linie, er fährt einige kleine Städte an. Die vielen temporeduzierenden Bodenerhöhungen und die unzähligen Kreiselumfahrungen sind für unseren Magen nicht gerade bekömmlich. Trotzdem sehen wir mit wachsendem Interesse die Gegend an. Da sind Felder von enormem Ausmass. Weizen- Gersten- und Haferfelder, zum Teil bereits geerntet, wechseln sich mit Sonnenblumenfeldern und vor allem mit Weingärten ab. Üppig!! Aber auch die kilometerlangen  Bewässerungsanlagen sprechen für sich. Nach 2 Std. 50 Min. kommen wir in Sevilla an und es ist heiss hier, 36 Grad. Die Universität, die Kathedrale, die Burg, der Torre del Oro und all die vielen wunderschönen Bauten sind einmalig, aber die Schlangen vor dem Eingang sind es auch. Wir sind nicht bereit anzustehen, es ist zu heiss.

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Also begeben wir uns zum Plaza de Espana, ein äusserst eindrücklicher Halbrundbau von einem enormen Ausmass. Danach schlendern wir durch den Parque de Maria Luisa und gehen noch zum  Fluss Guadalquivir, den wir ja schon in der Mündung besuchen wollten.

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Die Hitze macht uns langsam zu schaffen und wir fühlen uns müde. An einem gemütlichen Schattenplatz stillen wir nochmals unseren Durst und danach gehts langsam zum Busbahnhof, wo wir um 18 Uhr den Bus besteigen. Um 20.40 Uhr sind wir wieder in Chipiona. Im Hafen angekommen, beschliessen wir hier im Restaurant zu essen und den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen.

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Nicht nur Glück

Dienstag, 21.05. Der Wind will und will nicht nachlassen. Trotzdem haben wir gut geschlafen und nach dem Frühstück ist warten angesagt. Verena macht sich am Bügelbrett nützlich und Kurt schreibt mal eine Email an Frank damit wir weiter planen können. Die Antworten die zurück kommen sind sehr vage. Kurt schreibt noch eine Email an die Werft in Maasholm, die den Generator eingebaut hat. Auch die können nicht verstehen, weshalb kein Thermostat vorhanden ist. Sie haben den Motor so eingebaut, wie sie ihn bestellt haben. Da haben wir wohl nach 6 Jahren keine Chance mehr, irgend etwas zu bemängeln, versuchen wollen wir es aber trotzdem. Dann beschliessen wir, dass wir kurz in die Stadt gehen. Kurt will sich nochmals ein Paar der günstigen Sandalen kaufen, auch benötigen wir noch Brot. Wir kaufen beim Bäcker ein Maisbrot, das ist mit € 4.40 doch recht teuer, aber auch schwer. Wie wir aber erfahren, handelt es sich um Biomais, der aus dem Kanton Tessin kommt. Der nette Verkäufer zeigt uns das spontan auf seinem Handy, nachdem er uns nach unserer Nationalität gefragt hat. Verena braucht auch noch ein Paar Schuhe, aber da ist Kurt`s Anwesenheit nicht notwendig, also teilen wir uns die Aufgabe. Kurt trägt die Sandalen und das Brot aufs Schiff und Verena begibt sich zum Schuhkauf. Ihre Füsse sind mit 10 Euro-Schuhen nicht happy. Um 14.30 Uhr, Verena ist schon längst zurück, beschliessen wir nochmals einen Marsch zum Guadalquivir, nun wirklich bis zur Einmündung, zu unternehmen. Der erste Teil des Weges ist bereits bekannt, danach geht die Suche los und wir marschieren und marschieren. Schlussendlich landen wir in einem Restaurant, aber noch immer nicht bei der Einmündung dieses bekannten Flusses. Wir geben auf, lassen uns hier nieder und gönnen uns einen kleinen Imbiss. Wir können „auf Französich“ bestellen, was uns die Sache erleichtert. Eine Portion Rührei mit Spargeln und Crevetten hat gut für uns Beide gereicht. Verena „schiesst“ noch ein paar Fotos.

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Dann machen wir uns auf den langen Rückweg, wo uns bald einmal  die Feuerwehr und die Guardia Civil den Weg versperrt. Ein Feld brennt, der  Grossteil ist jedoch schon gelöscht. Möglicherweise eine Zigarette, die achtlos weggeworfen wurde. Bei diesem Wind und der Dürre reicht das schon um einen Brand auszulösen. Die Einsatzkräfte machen einen guten Job, alles geht ruhig ab.

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Der Weg zurück zieht sich in die Länge und wir spüren unsere Glieder. Auf dem Schiff angekommen verzichten wir auf ein Nachtessen. Die Zvieriplatte hat unseren Hunger gestillt. Heute werden wir sicher, trotz Wind gut schlafen. Immerhin haben wir auf dem Schrittzähler die Summe von 24’000 Schritten.

 

Mittwoch, 22.05. Wir haben gut geschlafen, der Wind ebenso. Von Frank haben wir leider keine Nachricht erhalten ob das Ersatzteil angekommen ist. Also ist Putztag angesagt. (nicht dass noch jemand unsere Putzerei vermisst) Schiff abspritzen, fegen , Fenster reinigen etc. Zum Glück weht nur ein laues Lüftchen.  Die Werft aus Deutschland, die den Generator eingebaut hat will uns behilflich sein und hat bereits mit dem Lieferanten Kontakt aufgenommen. Auch dieser kann sich nicht erklären, dass in unserem Motor kein Thermostat ist. Dem ist aber so und wir verfolgen die Sache weiter. Leider haben wir von Seiten des Mechanikers immer noch keinen Termin. So schreibt Kurt ein neues Mail. Also, die Bestellung ging an Vetus Andalusien, diese hat das an Vetus Spanien weiter geleitet……… ärgerlich. Nach der Mittagspause beginnt Verena mit Malerarbeiten, ein bisschen Makeup für die Madness. Da und dort hat es  „Naetschi“, die farblich korrigiert werden um die Gesamterscheinung etwas aufzumotzen.  Anschliessend hält Verena Krimistunde (lesen) auf dem „Hinterdeck“. Die Sonne und die Temperaturen mit dem feinen Lüftchen lassen es erstmals zu, dass man draussen sitzen kann. Kurt übernimmt den Küchendienst. Beim Nachtessen beschliessen, morgen nach Sevilla zu fahren (per Bus) um diese wunderbare Stadt nochmals bei Tag geniessen zu können.

Titelbild: Ein Maulbeerbaum mit seinen vielen Beeren.

weitere Tage in Chipiona

Sonntag, 19.05. Trotz Wind und abklingendem Vollmond haben wir gut geschlafen. Der Wind ist immer noch aktuell und es pfeifft den ganzen Tag über. Nach dem Frühstück nehmen wir uns 2 Sachen vor. 1. heute nehmen wir einen „neuen“ Weg in die Stadt,  und 2. Kurt weiht seine Sandalen ein. Zuerst wollen wir aber mal rüber zu den Fischern, denn da soll es einen Fischladen und die Fischerkantine geben, wo man sehr gut, und vor allem frischen Fisch essen kann. Sonntag! Beides geschlossen. Mit Bewilligung dürfen wir in den Bereich der den Fischern vorbehalten ist. Die Fischer haben hier auch ihre eigenen Räume.  Hunde, Katzen und nochmals Hunde sind auf dem Gelände, aber alle sehr friedlich.

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Der kleine „Pfüdi“ versteht etwas von Fotoshooting

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dann laufen wir Richtung Stadt. Wir schlendern durch Gassen und Strassen und uns fällt auf, dass es auch hier viele Hunde hat. Sie werden an der Leine ausgeführt, sehr oft zwei oder gar drei zusammen. Entweder gibt es hier viele Einbrüche oder man ist extrem tierliebend. Aufgrund der Hunderassen (praktisch alles Mischlinge) gehen wir von Tierliebe aus. Nach dem Marsch kreuz und quer durch die Stadt stehen wir wieder vor dem Leuchturm. Der soll ja ab 11 Uhr geöffnet sein, treppensteigend begehbar! Zu Kurt’s Glück ist aber alles geschlossen! Dann gehts dem Strand entlang zurück zum Schiff. Die Farben des Meeres und die unterschiedlichen Bilder bei Ebbe und Flut begeistern uns immer wieder.

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Angekommen auf unserer Madness machen wir erst mal Mittagspause, danach wird der Schrittzähler konsumiert. Vorgestern 16’000, gestern 13’000 und heute nur knapp über 10’000 Schritte. Aber, Kurts günstige Sandalen sind top, wie „Finken“. Nach einem ruhigen Nachmittag gibt es einen feinen z’Nacht auf dem Schiff und nach einem Telefongespräch mit unserer Lieblingstante machen wir uns wieder ans Schreiben..

 

Montag, 20.05. Kurt ist nicht erfreut über die Abstimmung, trotzdem hat er gut geschlafen. Wir erwarten ja den Mechaniker zwischen 09 und 10 Uhr, weshalb wir zeitig aufstehen. Punkt 09 Uhr sind wir mit dem Frühstück fertig. Der Mechaniker kommt einige Minuten vor 10 Uhr. Nicht der Chef Gabriel, sondern sein Partner Frank. Ein stiller Schaffer. Er erklärt, dass er in 2 Schritten vorgehen will, nicht dass uns unnötige Kosten entstehen. Wie fast erwartet, der erste Schritt führt nicht zum Resultat. Der 2. Schritt zeigt, dass wir möglicherweise einen Wasserschlag gehabt haben. Also montiert er noch mehr vom Motor ab. Frank arbeitet still und konzentriert. Der hiesige Vetus Vertreter hat vor 3 Jahren Konkurs gemacht, nicht verwunderlich, diese Marke ist eher im Norden vertreten.  Eigenartig ist, dass in dem Teil wo der der Thermostat hätte sein müssen, keiner eingebaut ist. Frank nimmt die zu prüfenden Teile mit, da er in der Werkstatt mehr Möglichkeiten hat und verspricht morgen wieder zu kommen. Nach der Mittagspause kommt er nochmals und will noch Unterlagen. Ob das gut oder schlecht für uns ist, Hauptsache wir sind überzeugt, dass er das Richtige für uns macht. Technik ist etwas wunderbares, wenn man es denn versteht. Verena packt die Gelegenheit, da wir ja nicht vom Schiff weg können und nimmt die Waschmaschine und den Tumbler der Marina in Betrieb. Nachdem die Betten frisch bezogen und die Wäsche versorgt ist, gehen wir einkaufen. Das Nachtessen ist zwar bereits fixiert, aber es gibt noch Varianten. „Unser“  Lebensmittelgeschäft hat aus unerfindlichen Gründen geschlossen, obwohl er laut Anschlag offen sein sollte. Nein kein Sprachproblem, Lunes heisst Montag!! Also marschieren wir strammen Schrittes zum Einkaufsmarkt SuperSol neben dem Leuchtturm, den wir gestern entdeckt haben. Der hat geöffnet und wir kaufen ein, eher mehr als weniger, so auch noch eine 2. Bratpfanne. Das heutige Nachtessen bereiten wir gemeinsam zu, Verena 7/8 und Kurt den grossen Rest. Nach dem Essen geht`s, was bereits zur Gewohnheit geworden ist, an die  Hompage-Aktualisierung. Erst danach gibt`s für Verena den „Gute-Nachtkaffee“ und etwas Süsses. Das kann manchmal sehr spät werden.

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Nicht unser bester Tag

Freitag, 16.05. Eine stürmische Nacht geht zu Ende. Windspitzen über 8,5 Beaufort haben uns an den Steg gedrückt. Die Fender ächzen. Gegen Mittag dreht der Wind auf Süd und er bläst konstant mit Stärke 8. Für heute Abend hat sich ja der Mechaniker angesagt und deshalb unternehmen wir noch einen längeren Spaziergang. Nachdem wir gestern über 15`000 Schritte zurückgelegt haben, sollten es heute nicht weniger sein. Also machen wir uns auf den Weg Richtung Fluss Guadalquivir. Ein angenehmer Fussweg, vorbei an landwirtschaftlichen Anwesen, bewacht von Hunden und umgeben von weidenden Pferden. Auch etliche Bäumen säumen den Weg mit brombeerähnlichen Früchten. Ohne zu wissen um was für Früchte es sich handelt haben wir ein „Versuecherli“ gewagt, sie sind süss und saftig. Dank Google wissen wir nun, es sind Maulbeeren.

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In Sanlucar setzen wir uns in ein Restaurant und  bestellen erst mal etwas Flüssiges. Dann meldet sich der „Gluscht“ und es kommt noch ein Sandwich dazu. Noch kauen wir genüsslich das Sandwich als das Whatsapp des Mechanikers kommt, er stehe vor unserem Schiff. Ohjehh, da gab`s Verständnisprobleme, obwohl wir uns mit ihm recht gut in Französisch unterhalten konnten.  Diner ist in Frankreich eigentlich das Nachtessen, aber er meinte das  Mittagessen. Wir erlauben dem Mechaniker ins Schiff zu gehen und  schildern ihm den Weg zum Motorraum, sowie das Generator- Problem. Gleichzeitig machen wir uns auf den Weg zurück und das im Eiltempo als hätten wir getohlen. Auf dem Schiff angekommen, (knapp 45 Min. für 3,5 km)  sind der Mechaniker Gabriel und sein Mitarbeiter vor Ort. Unser Vetus Generator-Motor, ist wie wir erfahren, eigentlich ein Mitsubishi Motor der durch Vetus marinisiert wurde und der scheint einige Probleme zu haben. Bei den letzten 2 Servicearbeiten wurde kein Frostschutz eingefüllt, was eigentlich Vorschrift ist, deshalb hat der Motor Schwierigkeiten, resp. verliert Wasser aus dem internen Kreislauf. Die Probleme sind lokalisiert, aber es wird eine gewisse Zeit dauern, bis allenfalls Ersatzteile da sind. Vorsichtshalber verspricht der Mechaniker, dass er die Probleme bei Vetus und Mitsubishi melden wird.

 

Samstag, Vollmond.18.05. Wieder eine Nacht mit Schlafproblemen.  Allerdings können wir nicht nur dem Vollmond die Schuld geben der immer noch andauernde Sturm lässt uns wach bleiben und aufgrund der Kälte auch etwas frieren. Wir haben immer noch Windstärke 8. Grosse Ausnahme, heute kriecht Kurt vor Verena aus den Federn und richtet das Früstück. Es ist 13 Grad und da kuschelt sich Verena doch lieber etwas länger im Bett. Nach einer ausgiebigen heissen Dusche und dem Frühstück sieht die Welt doch etwas besser aus. Wir nehmen unseren „Handkarren“ und machen uns auf den Weg zum Einkauf. Da wir mittlerweile die Wege etwas kennen, gehts „zackig“ voran. Nebst Gemüse, Früchte Joghurt etc. kommt auch noch dies und das für den „Gluscht“ dazu.  Dann gehts über die Strasse zum Bäcker. Da kaufen wir ein Brot, etwas teurer, aber in Sachen Gesundheit vielversprechend. Zurück auf dem Schiff werden die Einkäufe korrekt versorgt und dann geniessen wir eine kurze Siesta. Wir diskutieren, was wir unternehmen wollen, wenn die Reparatur am Generator länger dauern sollte, was wir fast befürchten. Gerne würden wir Sevilla nochmals besuchen. Das ist von hier mit dem Bus möglich. Also machen wir uns auf, um den Weg zum Busbahnhof ausfindig zu machen. Den finden wir, wie angegeben in ca. 18 Min.  Auf dem Rückweg schlendern wir durch die Fussgängerzone. Verena muss natürlich da und dort ein bisschen „lädele“. Dabei findet sie einen Laden, der auch „Kurts Sandalen“ verkauft. Stolz probiert er. Die Grösse  41 ist mit €9.99 angeschrieben. Er benötigt aber auf Grund der nicht internationalen Grössen, die 42. Er gönnt sich diese Sandalen, muss aber 10.04 Euro bezahlen. Trotzdem ist Kurt happy, wieder ein Paar Sandalen gefunden zu haben, die sicher eine Saison halten und in seinen Kostenvorstellungen liegen. Darauf hin leisten wir uns einen Durststiller mit Tapas, in Form einer kleinen Paella.

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Auf dem Schiff angekommen verschanzt sich Kurt hinter seinem Buch und Verena verbringt die Zeit beim Coiffeurjass am Tablet. Gegen 18.30 Uhr verzieht sich Kurt in die Küche. Es gab gebratene Auberginen und einen gemischten Salat mit Ei, das bedeutet, wir haben gut und gesund gegessen. Da bei uns das Motto herrscht, wer kocht räumt auf, verschiebt sich heute das Schreiben der Homepage etwas. Das heisst für Verena gibt es eine Spätschicht. Veröffentlicht wird aber erst nach dem OK von Kurt.

Neuer Tag in Chipiona

Donnerstag, 16.05. Warum auch immer, wir haben beide nicht so super geschlafen. Nach dem Frühstück begibt sich Verena zum Waschmaschinenraum im Hafen und Kurt versucht einen Mechaniker zu finden, der unser Problem mit dem Generator lösen kann. Er findet den Mechaniker, aber der hat heute keine Zeit und Morgen erst nach dem Nachtessen. Der geneigte Leser merkt etwas. Er möchte an der Werft vorbei arbeiten. Das stört uns nicht, für uns muss der Generator ohne Pfeiffton funktionieren. Verena ist mit dem Zustand von Waschmaschine und Tumbler sehr zufrieden und entscheidet sich, gleich einen Waschgang zu erledigen. Der weitere Plan ist, heute erst am Nachmittag auf Schusters Rappen in die Stadt zu gehen. Gegen 15 Uhr verlassen wir das Schiff und spazieren entlang der Strandprommenade zum Leuchtturm. Dieser  Leuchtturm ist mit seinen 69 Metern der Höchste von Spanien, der Dritthöchste Europas und einer der Höchsten weltweit. Seit 1867 erfüllt er den Zweck, den Seefahrern die gefährlichen Klippen anzuzeigen, die wir gestern, dank Hochwasser, guter Seekarten und ruhiger See problemlos durchfahren haben. Bei Niedrigwasser hätten wir diese umfahren müssen. Der Tidenhub beträt hier ca. 4 Meter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Weiter entlang der Uferprommenade kommen wir zum Kloster Santuario de Regla. 1906 wurde diese Kirche, die zu einem Kloster gehört und  gotische Architektur in Reinform beinhaltet, erbaut.

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Den Rückweg nehmen wir durch die Stadt, und gehen nach einem „Stärkungungs-Halt“  noch für das Nachtessen einkaufen. Zurück auf dem Schiff ist es Kurt, der die Küchenarbeiten übernimmt. Während wir beim Nachtessen sind, legt hinter uns ein Segelschiff an, das auch CH Flagge trägt. Es sind Westschweizer (Mann und Frau) Wir unterhalten uns kurz mit ihnen, natürlich wie wir es mit Welschen nicht anders gewohnt sind, in französicher Sprache. Danach übernimmt Verena den Abwasch und Kurt widmet sich schon mal der Homepage. Verena erledigt danach die „Feinarbeit“ und schmückt noch mit Fotos.

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Die erste Fahrt

Mittwoch, 15.05. (kalte Sophie)  Im Gegensatz zu Verena hat Kurt wunderbar geschlafen und fühlt sich fit. In den frühen Morgenstunden hat sich der Sturm gelegt. Gemütlich geniessen wir unser Frühstück, Eile ist nicht nötig. Heute stehen nur ca. 18 Seemeilen an, ABER, es ist die erste Fahrt dieser Saison und etwas „kribbelig“ sind wir schon.  Angesagt sind 18 kmh Wind aus West und 0,8 m Wellen aus West. Wir sind bereit zur Fahrt, alles ist eingerichtet. Über Funk rufen wir die Marina auf. Einerseits brauchen wir Hilfe beim Ablegen, aber auch der spezielle Elektrostecker, den wir hier gegen Kaution ausleihen konnten, muss von unserem Kabel entfernt und unser Stecker wieder montiert werden. Abmontiert ist schnell, doch unser Stecker macht „Zicken“, am Schluss schafft es der Mecano. Dann Motoren starten, aber hoppla, der Generator pfeifft. Der Service wurde wohl gemacht, aber das angegebene Problem nicht gelöst. „Jänuhald“!! Wir fahren langsam los, Wie immer nimmt Verena „zackig“ die Fender rein und ordnet die Taue. Da es sich um eine grosse Marina handelt, kann sie diese Arbeiten innerhalb der geschützten Marina erledigen. Gespannt was uns ausserhalb der Marina erwartet fahren wir weiter. Wunderbar, die See ist viel ruhiger als angegeben. Wir steuern Richtung Westen  an Rotta vorbei. Ungefähr vor einer Stunde hat der amerikanische Stützpunkt von Rotta alle Schiffe aufgefordert, ihre Positionen anzugeben. Keine Reaktion, denn alle Schiffe waren „nur“ kleine Fischerboote und die haben eh keinen Funk an Bord. Typisch amerikanisch! Wir fahren an Rotta vorbei und ein Tarnkappenzerstörer wird durch 2 „Bugsi“ an die Anlegestelle bugsiert. Von Umwelt halten die Amis eh nichts, der schwarze Rauch, der dieser neue Zerstörer raus lässt, würde ihn auf 100 Meilen verraten. Die See bleibt weiterhin ruhig und wir beginnen die Fahrt echt zu geniessen. Die angesagten Wellen kommen, aber sie sind nicht  steil, wir werden sanft gehoben und gesenkt. Kurts Magen reagiert, aber nicht zu heftig. Die Einfahrt in Chipiona ist der Untiefen wegen sehr vorsichtig anzugehen. Wir sind (auch zeitlich) angemeldet, aber niemand meldet sich auf den Anruf über Funk. Wir fahren in den Hafen rein.  Ein freundlicher Motorbootfahrer erbarmt sich unser und gibt uns in etwa den Anlegesteg an. Zwischen ihm und der Dame der Marina, die dann vor dem Bürogebäude erschienen ist,  gibt es Differenzen, aber am Schluss liegen wir gut vertäut und sicher im Hafen. Nach den Anmeldeformalitäten genehmigen wir uns einen Ankertrunk und danach machen wir einen Erkundungs-Ausmarsch in den Ort. Nach der Rückkehr übernimmt Verena die Küche. Wir denken dass wir eine ruhige Nacht vor uns haben, besonders Verena freut sich wieder mal durchschlafen zu können.

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Stürmisch

Montag, 13.05. Einmal mehr war die Nacht stürmisch. Am Morgen schreibt Kurt sofort der Werft, da der Kühlschrank ja nicht wie angekündigt repariert wurde. Die Antwort erfolgt schnell, heute zwischen 16 und 19 Uhr würde der Mechaniker kommen. Verena nimmt den kleinen Rucksack und verabschiedet sich in die Stadt. Kurt marschiert  zum Marine Büro und bezahlt die Liegegebühr bis kommenden Mittwoch. Da öffnet sich ein kleines Zeitfenster, wo wir weiter fahren können, das heisst kein Sturm sein sollte. Ca. 13 Uhr kommt Verena wieder zurück. Sie hat noch einen Abstecher durch den Pinienwald gemacht,  dabei die Licht-und Schattenbilder eingefangen und die Stille genossen.

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Gegen 16.20  Uhr kommt der für unser Schiff Zuständige in Begleitung von  2 Mechanikern, die nicht zur Werft gehören, aber für die Werft arbeiten.  Alles wird geprüft und dann festgestellt, dass kein, resp. nur minimal Kühlgas vorhanden ist. Also begibt sich ein Mecano wieder zum Auto und holt eine Gasflasche. Der Kompressor des  Kühlschrankes wurde in Zypern ausgetauscht, jetzt merken die Mecanos, dass sie das falsche Kühlgas haben. Also wieder zum Auto und eine andere  Gasflasche holen. Ein Ventil ist nicht mehr dicht und wird noch ausgetauscht. Die beiden Männer verlassen das Schiff, die Rechnung wird uns von der Werft per Email geschickt und wir hoffen dass wir unsere Lebensmittel wieder kühl lagern können. Der Sturm hat nicht nachgelassen, während des ganzen Tages blies er mit 7 Beaufort. Nach dem Nachtessen beschäftigen wir uns mit Lesen und diskutieren und ärgern uns etwas über das Wetter. Nach draussen gehen macht keine Lust.

 

Dienstag, 14.05. Auch in dieser Nacht hat der Sturm heftig getobt und der Wind bläst  ständig zwischen 8 und 9 Beaufort, also um die 80 kmh. Die Masten und Leinen pfeiffen und die Schiffe und Stege schaukeln. Eine unruhige Nacht. Draussen auf See sind die Wellen um 2,5 Meter. Wir machen uns Überlegungen, ob wir vielleicht besser nur bis Lagos fahren und bereits von dort aus das Schiff durch eine Provicrew nach Le Havre überführen lassen. Hinzu kommt, dass Kurt seit dem Hörsturz etwas von seiner Seefestigkeit verloren hat. Er vermutet dass der Hörsturz den er im Februar hatte der Grund dafür ist. Die kommenden Fahrten werden zeigen, wie es weiter geht. Klar ist, dass bereits am Donnerstag wieder Sturm aufkommt und dieser bis Montag dauern soll. Früher war es in dieser Gegend so, dass der Wind „Levante“ jeweils alle 2 bis 3 Wochen für 2 – 3 Tage stark blies. Heute bläst er vielleicht 2-3 Wochen und ruht 2-3 Tage??????  Das Klima verändert sich wie es scheint überall. Wir nehmen die Vorbereitungen für die morgige Fahrt, die erste in dieser Saison vor, binden jedenfalls wieder alles fest und verstauen alles sturzsicher. Wir starten mit einer kurzen Fahrt, ca. 3 Stunden bis Chipiona.