Letzte Tage Saison 2019

Mittwoch, 18.09. Nach einer kalten Nacht und noch vor dem  „Abschiedsfrühstück“ wird das Waschhaus in Beschlag genommen. Zwei Wasch- und Tumblergänge stehen an. Danach beginnen wir mit den letzten Vorbereitungen. Alles nochmals kritisch betrachten. Alles ist erledigt und für die Werft vorbereitet. Wir bekommen Besuch von der Werft. Ob wir nicht wie vorgesehen 15.15 Uhr sondern schon 13.30 Uhr in der Werft sein könnten. Der Besuch widmet sich aber auch noch der Klarstellung bezüglich  Feuerlöscher und Notfunkboje. Jetzt geht’s plötzlich schnell. Fertig packen, Staub saugen, Bäden abdecken, und und und. Wir besprechen das Ablegemanöver. Wir liegen relativ eng zwischen 2 grossen und teuren Jachten. Dann Leinen los, im Hafen eine Kehrtwendung und dann langsam zur Werft tuckern. Da werden wir von 4 Leuten erwartet und dann geht alles schnell. Wir haben alle Räume und Luken, die inspiziert werden müssen schon geöffnet. Die Fachleute sind vor Ort. Wir bekommen bestätigt, dass ein Ruderblatt nicht dicht ist und sich etwas lose bewegt. Kurts „Ahnungen“ haben sich also bestätigt. Nachdem alles geklärt ist,  ziehen wir uns um, und die Koffer werden vom Werftpersonal hochgetragen, im Auto verstaut und wir werden zur Fährstation Breskens gebracht. Das Auswassern können wir hier nicht mitverfolgen. Doch wir haben einen sehr guten Eindruck von dieser Werft.

IMG_20190918_142657

In Vlissingen verlassen wir die Fähre. Kurt hat auf der Überfahrt das Bahnticket per Internet bestellt und so können wir den Zug nach Amsterdam um 14.52 Uhr erreichen. In  Amsterdam wirds etwas „kribbelig“.  Ob das an den vielen Touristen, den eher rücksichtslosen Menschen auf den Zweirädern oder vielleicht an unserer Verfassung liegt??? Jedenfalls wird das Suchen des Hotels etwas mühsam. Das Zimmer ist ganz ok, doch das WC zwei Stockwerke tiefer, bei einer nicht ganz ungefährlichen Treppe. Umso glücklicher sind wir bei der Wahl des Restaurants. Freundliches, aufmerksames Personal, sehr gutes Essen in angenehmer Stimmung. Wir werden auch aufgeklärt das in Holland Fahrradfahrer/innen absolut Vortritt haben, Reihenfolge, Velofahrer, Fussgänger, Auto. Nach dem Verdauungsspaziergang zum Hotel freuen wir uns aufs Bett.

IMG_20190918_200432

IMG_20190918_182130
Sehr schön der Bahnhof von Amsterdam.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190918_182149

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190918_193217

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Donnerstag Morgen, 07.30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum  Bahnhof. Der Zug kommt pünktlich, fährt aber verspätet ab. Es gab Probleme mit dem Ankoppeln von zwei Zugkompositionen. Unsere Sitzposition ist etwas ungewöhnlich. Von Amsterdam bis Köln sitzen wir im hintersten, und von Köln bis Basel im vordersten Wagen. Wenn wir etwas die Köpfe strecken, sehen wir beinahe gleich viel wie der Lokomotiv-Führer.

IMG_20190919_101117

Durch den  Lautsprecher vernehmen wir das der Bistrowagen erst ab Köln in Betrieb sein wird, Grund Personal-Ausfall. Vielleicht zur Beruhigung…..jedenfalls kommt eine nette Dame drei Mal mit Bisquits.

IMG_20190919_125736

 

Nach Köln kommt dann auch ein Kellner und fragt nach unseren Wünschen, wir fahren ja auch „Firstclass“. Nach 6 Stunden kommen wir in Basel an, erreichen den Zug nach Stein Säckingen und das Postauto nach Kaisten.  Um 16 Uhr können wir, nach einem kurzen „Schwatz“ mit Schraner Roli unsere Wohnung wieder beziehen, die wie immer in perfektem Zustand ist. Unser Armin ist nicht zu toppen!!!

Titelbild: Der Kran steht bereit und wir fahren ein.

Begegnungen

Sonntag, 15.09. Der Vollmond ist vorbei und wir stehen guten Mutes auf. Den Morgen verbringen wir mit „nuschen“ und ordnen, was kommt nächste Woche mit nach Hause und was bleibt auf dem Schiff. Heute kommen unsere Freunde aus Brügge mit ihrem Schiff nach Breskens. Wir freuen uns sie wieder zu sehen. Die Gedanken um unseren Sonnenschutz vertiefen sich. Wir kommen zum Entschluss, dass wir das Gestänge demontieren möchten, Voraussetzung, wir können dies in der Werft einlagern. Wir werden das am Montag mit der Werft klären. Am frühen Nachmittag  treffen unsere Freunde mit 5 weiteren Kindern ein. Natürlich sind wir beim Anlegen behilflich.

IMG_20190915_141631

Danach geht die Familie zum Essen, der Anlass ist der gestrige 12. Geburtstag der Zwillinge. Nach der Rückkehr vom Essen wird das Beiboot aus dem Schiff geholt und die Jungs und Mädchen drehen runden um Runden. Das Schiff der Familie heisst Lunoo. Das ist die Abkürzung der beiden Mädchen Luna und Noor.  Bei einem Umtrunk auf ihrem Schiff geniessen wir nochmals das Zusammensein. Viek und Katrijn  sind sehr angenehme, umgängliche Menschen. Viek bietet uns sogar an, unser Gestänge bei sich zu lagern, aber irgendwo hat die Gutmütigkeit Grenzen, die wir keinesfalls ausnutzen wollen. Wir freuen uns echt, dass wir sie kennen gelernt haben und hoffen, dass sie auf ihren Geschäftsreisen durch Europa uns mal besuchen werden. Da sie ihr Schiff von Cadzand nach Breskens zum Überwintern bringen wollen, ist die Chance gross, sie im Frühjahr wieder zu treffen, darauf freuen wir uns.

 

Montag, 16.09. 2 Tage nach Vollmond sind die Hoch- und Niedrigwasser extrem hoch/tief. Damit sind die Aufgänge der Schwimmstege zum Land besonders flach oder steil. Kurt geht zur Werft um sich über die Lagermöglichkeiten zu erkundigen. Alles kein Problem. Also beginnt er mit dem Demontieren des Gestänges. Aber hoppla, das geht nicht so einfach, die Hilfe von Verena ist erforderlich. Alle Stangen können wir nicht lösen. Schrauben, die sich nicht drehen lassen, oder mit Farbe fixierte Stangen. Wir stecken die Köpfe zusammen und beschliessen, zukünftig auf das Sonnenverdeck ganz zu verzichten. Also soll die Werft den Rest demontieren und entsorgen, was sie nicht brauchen können. Wir denken, dass wir im Norden die Sonne geniessen möchten und so  den kalten Wind weniger unangenehm empfinden. Zudem sind wir ohne Sonnenverdeck weniger hoch, was bei Brücken wieder ein Vorteil sein wird. Auch können wir ohne Sonnenverdeck den Mast nach hinten ablegen. Verena ist mit der Innenreinigung beschäftigt und danach werden erste Bereitstellungen für die Koffer getroffen. Während Kurt noch mit dem Gestänge beschäftigt ist, kommen zwei Männer über den Steg und der eine spricht Kurt in schweizerdeutsch an. Ein Segler, der eine Alujacht erworben hat und am umbauen/einrichten ist. Wie meist, man ist „gwundrig“ bei einem alten Schiff……. also  laden wir die beiden Männer für eine Besichtigung ein. Anschliessend gehen wir zum Einkauf. Natürlich nur noch was in den letzten zwei Tagen auch gegessen wird.

IMG_20190917_104936
Ein gutes Stück Weg bis wir aus dem Hafen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190917_105810
Diesen lustigen Kerl werden wir zu Hause auf dem Weg ins Dorf vermissen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190917_113455

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir können es nicht verhehlen, eine gewisse Unruhe hat uns gepackt. Ist alles organisiert, erledigt, haben wir doch noch etwas vergessen, die Fragerei will nicht enden.

 

Dienstag, 17.09. Es ist 12 Grad im Schiff und es braucht Überwindung zum Aufstehen. Verena hat noch einen Waschgang und Kurt begibt sich nochmals zum Jachtservice. Sie werden uns  morgen ihre Liste der zu erledigenden Arbeiten übergeben, damit wir sie auf Komplettheit prüfen können. Für uns beginnen nun die Abschlussarbeiten. Die Feuerlöscherwerden abgehängt, denn sie  müssen gewartet werden, wie auch die Rettungsinsel und bei der Notfunkboje muss die Batterie ersetzt werden. Dies alles sind Voraussetzungen, damit wir den Flaggenschein vom CH-Seeschiffsfahrtsamt wieder erhalten. Diesen müssen wir alle 3 Jahre erneuern lassen und für das Betreiben einer Seefunkstelle bezahlen wir jährlich. Im Laufe des Nachmittags meint Verena, „was chlöpfd au eso“. Der Wind ist aufgekommen und die losen Stangen des Sonnenverdecks wackeln. Kurt befestigt sie, aber wir werden sie in der Nacht bei Windstärke 6 bis 7 trotzdem hören. Die Stühle von der Fly lagern wir im Salon ein, da sind sie vor dem Sturm sicher. Das grosse Packen beginnt. Zum letzten Mal in dieser Saison essen wir auf dem Schiff. Danach wird noch der Kühlschrank abgetaut und natürlich, wie könnte es anders sein,Tagebuch geschrieben.

Titelbild: Eine echt fotogene Möve, sie liess sich von Verena`s Nähe nicht stören, sie hatte sich ja auch einen tollen Platz ausgewählt.

Das Ende rückt näher

Freitag, 13.09. Heute morgen fühlen wir uns beide wie erschlagen, obwohl wir gar nicht schlecht geschlafen haben. Lassen wir`s und geben der Wettersituation/bevorstehender Vollmond  die Schuld. So hoch haben wir das Barometer noch nie erlebt. Aber, es regnet. Verena nimmt nach dem Frühstück das Bügeleisen in Betrieb und Kurt ordnet noch dies und das, versorgt Plotter und Ferngläser und befasst sich mit der kommenden Saison, da wir ja bereits diverse Unterlagen haben. Auch das Lebensmittelinventar wird noch aufgenommen. Via Werft, wo wir noch weitere Probleme deponieren, gehen wir zum Einkauf. Am Nachmittag unternehmen wir einen Spaziergang, unter anderem führt uns der Weg zur Kirche der Hl. Barbara, die im Fremdenführer als äusserst bemerkenswert beschrieben wird. Sie ist aber bereits geschlossen, wir sind 30 Min. zu spät. Sie hat auch von aussen eine besondere Ausstrahlung . Die heilige Barbara, Schutzheilige der Höhlenforscher und -arbeiter, werden wir noch besuchen.

IMG_20190913_170154

Zurück auf dem Schiff bereiten wir das Nachtessen vor und geniessen einen der bald letzten Tage hier. Aber wir freuen uns auf die Schweiz, wenn auch unterschiedlich, Verena um nicht mehr mit der täglichen „Schreiberei“ für das Tagebuch „belastet“ zu sein und Kurt, um mehr Platz und Möglichkeiten in der Küche zu haben. Grundsätzlich freuen wir uns aber beide darauf, all unsere Lieben, Freunde und Verwandten wieder zu sehen.  Gleichzeitig haben wir Kontakt mit unseren Bekannten in Ungarn, wir sind herzlich willkommen dort, um  einen würdigen Abschied zu feiern. Besonders freuen würden sie sich, wenn wir Alle kommen würden.

 

Samstag, 14.09. Kurt ist heute wie gerädert, er ist überzeugt, es ist der Vollmond. Nach dem Früstück entfernt Kurt das Sonnenverdeck und Verena nimmt den Weg in die „Waschanstalt“ unter die Füsse. Der schwache Wind gibt bei der Demontage keine Probleme. Dann zuerst den Ponton, an dem wir festgemacht sind, reinigen und dann das Sonnenverdeck schrubben. Alles läuft perfekt. Wir freuen uns mit Adrian über seinen gelungenen Event in Bad Ragaz. Wir erhalten hervorragende Bilder der Fallschirmsprünge. Das macht natürlich auch uns  ein wenig stolz. Nach der Mittagspause steht noch unser Fitness-Programm an. Wir laufen zum Leuchtturm von Breskens, der zwar heute nicht mehr in Betrieb, aber zu einem Museum umgebaut ist. Was für ein Glück, heute ist Tag der niederländischen Monumente, und der Leuchtturm gehört auch dazu. Das bedeutet „Gratiseintritt“. Wir lernen: Er wurde von den Holländern erbaut, aber von den Belgiern finanziert. Grund dafür war, die Schiffe sollten ohne grössere Probleme Antwerpen erreichen können. Genau 92 Stufen geht es bis zur Spitze. Der Führer, wir waren lange Zeit die einzigen Besucher, nimmt sich Zeit, uns vieles zu erklären. Sein Vater war schon Leuchtturmwärter. Seit  2011 ist der Leuchtturm nicht mehr in Betrieb, wird aber als Monument noch erhalten. Er ist aus Stahl. Das merken wir beim Aufstieg. Dort wo die Sonne hin scheint ist es sehr warm. (kennen wir von der Madness) Kurt könnte noch lange  zuhören. Hoch interessant. Allerdings dürfen nur maximal 15 Personen in den Leuchtturm. Also steigen wir noch ganz nach oben und geniessen den wunderbaren Ausblick. Drei Personen haben da oben ganz knapp Platz.

IMG_20190914_145808IMG_20190914_155326

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190914_155452

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190914_151520
Ein Paradies für Vögel, vor allem Zugvögel und Ornithologen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190914_163838
Vom einen Ufer zum andern, eine Fähre für Kinder, per Muskeleinsatz zu bedienen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wieder unten angekommen geniessen wir die angenehme Meeresbrise. Gemütlich wandern wir zurück in die Stadt und setzen uns in ein Restaurant. Eher etwas unfreundlich  erhalten wir eine Karte, nach 10 Minuten warten kommt eine völlig desinterssierte Kellnerin, aber nur, weil sich weiter draussen, neue Gäste hingesetzt haben. Wir stehen auf und Kurt meint, dass wir uns nicht gewohnt sind, über 10 Minuten in einem schlecht besetzten Restaurant auf die Aufgabe der Bestellung zu warten. Dies nimmt sie kommentarlos hin. Drei Restaurants weiter das pure Gegenteil. Schnell, freundlich und liebenswürdig. Zurück auf dem Schiff erledigen wir noch einige  kleinere Arbeiten, ehe sich Kurt in die Küche verzieht.

IMG_20190914_202237
Ein sonniger Spätsommertag verabschiedet sich mit einer besonderers eindrucksvollen Abendstimmung

Breskens

Mittwoch, 11.09. Wir liegen wiederum weit ab vom Geschehen. Die Wege sind weit und in der Marina läuft nichts. Die Voraussetzungen für eine ruhige Nacht waren top. Regentropfen, die an unsere Fenster klopfen…… dazu kalt. Nach einem eher ungemütlichen  Aufstehen und Frühstück gehts zum Einkauf.

IMG_20190911_174407
Dieses Gras hat sich einen ganz besonderen Platz ausgesucht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190911_114844
Diese Zwergstrandläufer suchen ihr Futter im Hafen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aber vorher gehen wir noch zu Jachtservice, die unsere Madness über den Winter betreuen, unterhalten, reparieren, erneuern, oder was auch immer machen werden. Wir werden nett empfangen und damit alles reibungslos erledigt werden kann, wird morgen ein Mann der Marina auf dem Schiff sich die „Problemfelder“ ansehen. Wir legen grosse Hoffnung in  Holland, denn auch hier in der Marina liegen Schiffe, die nahezu oder gleich gross sind. Es scheint sehr professionell hier zu und her zu gehen. Die Auswasserung wird auf den 18.09., 15.20 Uhr vereinbart. Wir hoffen die Fähre 16.18 Uhr zu erreichen. In Amsterdam müssen wir ein Hotel organisieren und den Zug für den 19.9. buchen. Irgendwie ein intensiver Tag, ohne dass wir ihn so wahr nehmen. Der Regen will nicht aufhören, so kommt Kurt noch unters „Messer“. Gemäss Aussagen  von Verena sei er nun wieder „etwas ansehnlicher“. Kurt sagt nichts!!! Er friert einfach an den Kopf. (sehr tapfer). Am späteren Nachmittag möchten wir noch etwas von dem Ort sehen. Kaum sind wir vom Schiff, beginnt es erneut zu regnen. Der Spaziergang wird kurz, trotzdem haben wir 12’000 Schritte gemacht. In Breskens sind wir erst angekommen. Wir meinen, dass noch vieles auf uns wartet. Das Nachtessen hat einmal mehr dazu beigetragen, dass es etwas wärmer im Schiff ist.

 

Donnerstag, 12.09. Es war eine stürmische Nacht. Der Morgen hingegen zeigt sich von der guten Seite, die Sonne scheint wieder. Nach dem Frühstück besuchen wir einen Marina-Laden und schauen uns die verschiedenen Taue an, denn für nächste Saison müssen einige ersetzt werden. Danach laufen wir bis zur Werft und nehmen dort mit Zeitmessung den Marsch zum Fährhafen in Angriff. 25-30 Minuten. Das bringt uns in Zwänge, die wir jedoch erst am 18. September nach dem Auswassern klar sehen werden, nämlich wie viel Zeit uns bleibt bis zur Abfahrt der Fähre.

IMG_20190912_110737

Um 13 Uhr nimmt Verena den Weg zur Waschmaschine und Tumbler unter die Füsse und Kurt wartet auf dem Schiff auf den Mitarbeiter der Werft, der alles aufnehmen wird. Sie kommen zu Zweit. Ein älterer Mann, mit 40 Jahren Erfahrung im Schiffsunterhalt sieht sich alles an und nach jedem Wort von ihm wird Kurt bewusst wie wenig Ahnung er noch immer hat. Der Mann sieht sich  jedes Detail und erklärt, weshalb es so und nicht anders ist. Diese Erfahrung hätte uns früher möglicherweise einiges ersparen können. Nach 1,5 Stunden verlassen sie das Schiff mit einer grossen „Auftragsliste“. Dann fährt ein Seenotrettungskreuzer in den Hafen und macht einge Manöver. Der ältere Herr winkt, der Kreuzer legt am Steg an, er steigt drauf und nach vielen Manövern im Hafen, bringt ihn das Schiff zurück. Er hat an diesem Seenotrettungskreuzer einige Änderungen vornhemen müssen und diese gleich vor Ort jetzt getestet. Alles in Ordnung. Er wird an den Steg zurück gebracht. In der Zwischenzeit hat Verena die 2 Waschgänge durch, während denen sie die Wartezeit genutzt  hat, um die nähere Umgebung zu erkunden.

IMG_20190912_133158
Diese roten Pinguine (Werk eines Künstlers) symbolisieren Dauerhaftigkeit und sollen uns vor den Folgen der Klimaveränderung warnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190912_135052
Ein wahrer Segelstangen-Wald in dieser Marina.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anschliessend unternehmen wir einen Spaziergang entlang dem Strand und geniessen die Aussicht  auf das genenüberliegende Ufer, Vlissingen. Bei gutem Wetter eine wunderbare Gegend, in der wir uns befinden. Heute hat uns die wärmende Sonne für den gestrigen Regentag voll entschädigt.

IMG_20190912_134143

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190912_161319

Von Zeebrugge zum Winterquartier / Breskens

Dienstag, 10.09.  Aufgewacht, aber noch etwas verschlafen  organisieren wir uns. Zuerst das Heizöfeli in Betrieb nehmen, dann Butter, Käse, Milch und Konfi aus dem Kühlschrank und stante pede zurück ins Bett. Im Schiff ist es gerade mal 14 Grad. Mittlerweile ist es in unserer Kabine etwas wärmer geworden und das Öfeli bläst die warme Luft ins „Badezimmer“. Verena steht auf und Kurt, der die Arbeiten in der Küche erledigt hat wärmt seine „Scheichen“ nochmals im Bett. Verena ist fertig, also geht Kurt ins „Bad“ und schliesst die Türe. Verena nimmt das Öfeli mit ins Steuerhaus. Das Frühstück geniessen wir bei „relativ angenehmer“ Temperatur. Zum Glück scheint  die Sonne  und hilft mit das Steuerhaus zu erwärmen. Nach dem Frühstück möchte Verena noch etwas in der Chocolate-Factory einkaufen. Geht nich!. Tote Hose! Wenn kein Kreuzfahrtschiff im Hafen ist, werden diese Läden nicht geöffnet. Patrick kommt noch vorbei, wir bezahlen ihm noch die Stromgebühren und verabschieden uns. Pünktlich um 12.25 Uhr melden wir uns bei der Portcontrole und legen danach in aller Ruhe ab. Es gibt keine Hindernisse für uns. 500 Meter aus derMarine raus und dann 5 km innerhalb des Hafens fahren, bevor wir freies Fahrwasser erreichen. Sonne, keine Wellen und Wind im Rücken, traumhaft. Wir geniessen die letzte Fahrt echt.

IMG_20190910_141958

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190910_141703

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plötzlich sieht Kurt eine Robbe. Anstatt nach Delphinen  Ausschau zu halten, müssen/dürfen wir uns hier auf Robben konzentrieren. Zu beiden Tierarten  besteht zu uns Menschen eine besondere Beziehung. Auch wenn die Begegnung nur kurz ist, sie ist eindrücklich. Wir fahren nicht mit „voller“ Kraft, trotzdem kommen wir zügig voran.

IMG_20190910_145344

In Breskens erwartet uns der Hafenchef und weist uns einen Platz zwischen einem Segelschiff und einem Motorboot ein.  Wir legen ohne Probleme an und geniessen den letzten Anlegetrunk/Ankertrunk in diesem Jahr. Es war eine wundervolle Fahrt, ruhig und schnell. Ein (hoffentlich) gutes Omen für die restlichen Tage und die nächste Saison.

Brugge

Montag, 09.09. Kurz nach unserem Frühstück holt uns Viek mit seinem Auto ab und bringt uns nach Brugge. Zuerst zeigt er uns sein Büro und sein Haus, das uns ins Schwärmen bringt. Viek und Katrijn sind erfolgreiche Unternehmer und arbeiten hart. Sie geben uns Tipps, was wir uns in ihrer Stadt ansehen sollen. Brugge ist eine alte Stadt mit vielen gut erhaltenen Bauten und vielen Brücken, die über die Kanäle führen. Es erinnert an Venedig. So ist es für viele Touristen  ein Muss, zwar keine Gondel- aber eine Schifffahrt durch die Kanäle zu machen. Das Flair dieser Stadt ist einmalig. Nicht umsonst besuchen 4 Mio. Menschen pro Jahr diese Stadt. Im Museum „Historium“ wird auf interessante und eindrückliche Weise das Leben der Stadt im 15. Jahrhundert gezeigt. Dies geschieht an Hand einer Geschichte. Man wird von  Raum zu Raum geführt und bekommt die Geschichte erzählt oder wird durch Filme in die Vergangenheit versetzt. Wir besuchen natürlich auch die Notre Dame, für die Vieks Unternehmen die Turmsteine geschnitten und bearbeitet hat. Mit jeder neuen Strasse kommt erneutes Staunen auf. Die Stadt ist gepflegt, sauber mit vielen grossen Plätzen und alten Bauten in einzigartiger Architektur.

IMG_20190909_125701IMG_20190909_115544

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190909_115514

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190909_114506

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190909_113254

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190909_150245

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190909_172955

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190909_155944

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Brügge mit Viek und Katrijn

IMG_20190909_210956

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch viel üppiges Grün belebt die Stadt, mit den Kanälen ist auch genügend Wasser da. Museen gibt es viele, vom Fritenmuseum (die Belgier sollen angeblich die Pommes erfunden haben) Biermuseum, „Schoggimuseum“ usw. Fernab vom Touristengrummel geniessen wir den Spaziergang dem Kanal entlang. Um 18.30 Uhr sind wir wie vereinbart beim grossen Turm, werden von Viek und Katrijn abgeholt und zum Nachtessen eingeladen. Anschliessend gibt es im Rest. Kleinvenedig noch einen Kaffee. Mittlerweile ist es dunkel, die Gebäude sind beleuchtet, was ein ganz besonderes Ambiente  ausstrahlt. Wir sind überzeugt, eine „Stadt zum Verlieben“. Anschliessend bringt uns Viek mit dem Auto wieder nach Zeebrugge. Wir durften grosszügige, unkomplizierte Menschen kennen lernen, mit denen wir sicher in Kontakt bleiben werden. Vielen Dank Viek und Katrijn.

Zeebrugge

Freitag, 06.09. Wiederum war es eine ruhige Nacht, mit Ausnahme des Lotsenbootes, das in der Nacht ausgelaufen ist. Heute wollen wir nach Knokke-Heist. Das ist 180 Grad in die andere Richtung wie gestern. Aber bereits nach 20 Minuten stehen wir an. Die Brücke ist hochgezogen. Wir beobachten hoch interessiert, was nun geschieht. Ein  Autofrachter wird von 2 „Schubsi“ in die Schleuse gefahren. Diese „Schubsi“ sind unglaubliche Kraftpakete. 2x 1’750 PS zudem verfügen sie über Schrauben, die in alle Richtungen drehen und sind tonnenschwer. Sie können über 45 tausend Liter Diesel tanken und 14 tausend Liter Wasser. Ein zusätzliches Bugstrahlruder hat auch noch 120 PS.  Mit sehr dicken Drahtseilen sind sie mit dem Frachtschiff  verbunden. Nachdem sie in die Schleuse eingefahren sind, wird diese  geschlossen. Die ca. 50 Meter lange Brücke wird erst nach der Schliessung des Schleusentores gesenkt, vorerst auch nur eine Fahrspur,  erst dann wird die zweite Fahrspur gesenkt. Sobald beide Fahrspuren, also beide Brückenteile wieder in Betrieb sind, wird die Brücke am andern Ende der Schleuse gehoben. Ein ausgeklügeltes System. Der ganze Vorgang dauert, für eine Doppel-Brücke ca 30 Minuten. Wir sind sehr beeindruckt.

IMG_20190906_105130

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190906_110107

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190906_110400

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190906_111302

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann laufen wir in Richtung Knokke. Nach dem Naturschutzgebiet gehts zum Strand. Wir laufen ca. 8 km auf dem festen Sand. Die Ebbe hat einen sehr breiten Streifen Strand frei gelegt und wir geniessen es, den „harten und doch weichen“ Sand unter den Füssen zu spüren. Hie und da hüpfen wir über ein Rinnsal.

IMG_20190906_121609

In Knokke Heist betreten wir wieder festen Boden. Diese Stadt ist mondän. Teure Boutiquen und Einrichtungshäuser wechseln sich ab. Die grosse Margareta-Kirche ist ein imposanter Bau. Auf dem alten Turm ein „Güggel“ und auf dem neuen Turm ein Kreuz. Wir gehen hinein und sind überrascht ob der Schlichtheit, die Würde und Ruhe ausstrahlt.

IMG_20190906_132537

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190906_133325

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190906_150939
Eine äusserst interessante Bauweise.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf Wunsch von Kurt nehmen wir für die Rückkehr das Küstentram, aber nur, damit wir auch mal auf der längsten Tramlinie der Welt gefahren sind, eine Linie mit 68 km. Zurück auf dem Schiff will Verena noch waschen. Der Waschsalon befindet sich ca. 800 Meter entfernt und so bleibt Kurt auf dem Schiff und bereitet das Nachtessen vor bis Verena wieder zurück kommt.

 

Samstag, 07.09.  Einmal mehr, es ist kalt. Kurt steht auf und nimmt die Heizung (Elektroöfeli) in Betrieb. Nach kurzer Zeit ist es warm. Nach dem Frühstück gehts zum Einkauf. Das Wochenende steht bevor und so ist die Einkaufsliste etwas länger. Am Quai erkundigen wir uns nach einem Bus nach Brugge. Die schnellen und guten Busse verkehren nur, wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen sind. Also merken wir uns den kommenden Mittwoch vor. Zurück auf dem Schiff, wird der Einkauf  korrekt verstaut. (Die Zeit naht, wo wir sehr bewusst einkaufen müssen, im Hinblick auf die Wintersaison) Das Wetter ist noch passabel, also machen wir noch einen Spaziergang in eine uns noch unbekannte Gegend. Da gibts noch einen Laden der Chocolat Factory. Die bisherigen Pralinen haben uns nicht überzeugt, sind uns etwas zu süss. Wir geniessen den Spaziergang doch auf den letzten Metern spüren wir schon wieder erste Regentropfen. Also, hurtig in den Laden, nochmals andere „Versuecherli“ kaufen und schnell aufs Schiff, um die Fenster zu schliessen. In der Zwischenzeit haben sich Viek und Katrijn gemeldet, sie werden uns morgen um 17 Uhr besuchen. Das Nachtessen geniessen wir wie immer in Innern des Schiffes und die Dunkelheit und der Regen hüllen uns langsam ein. Die neuen „Müsterli“ werden gekostet und sie schmecken uns recht gut.

 

Sonntag, 09.09. Es muss am Datum liegen.  Nach der morgendlichen Wetterkonsultation beschliessen wir, schon am Dienstag nach Breskens zu fahren. Die Bedingungen sind dann absolut top. (Nach offiziellen Angaben) Dies drängt uns, den Plan zu ändern, um Brugge noch besuchen zu können. Kurt schreibt der Marina nach Breskens und informiert sich danach über die öffentlichen Verkehrsmittel nach Brugge. Verena  kümmert sich um die Innenreinigung. der neue Staubsauger begeistert. Nach dem Mittag unternehmen wir einen Spaziergang in Zeebrugge. Es ist nicht die City, aber wir entdecken viele schöne Orte. Auch die Kirche hat ihre Besonderheiten. Ein Kreuz um das ein Fischernetz hängt, zeigt dass eine innige Beziehung besteht zwischen der Kirche, dem Meer und vor allem den vielen Menschen die ihr Leben auf dem Meer verloren haben.

IMG_20190908_140058

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190908_135056

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190908_135634
Eindrücklich, solche Bilder in der Kirche zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

IMG_20190908_135611
Auch diese Gegenstände regen zum Nachdenken an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für 17 Uhr hat sich unser Besuch angekündigt. Obwohl wir das grösste Schiff in den beiden Marinas sind, kann man uns nicht einfach finden. Zu viele Abgänge, die nicht zur Madness führen. Aber dann klappts, Viek und Katrijn finden den richtigen Steg und kommen mit ihren 12 Jahre alten Zwillingsmädchen zu uns. Bei einem Apéro  unterhalten wir uns sehr angenehm über „Gott und die Welt“. Eine sympathische Familie, die man schnell ins Herz geschlossen hat. Viek will uns morgen um 10 Uhr mit dem Auto abholen und nach Brugge bringen. Die Liebe der Familie zu Brugge und die Achtung, die sie dieser Stadt entgegen bringt, bewundern wir. Auf jeden Fall, wir freuen uns auf morgen.

Zeebrugge

Mittwoch, 04.09. Der Hafen ist ruhig. Einzig das Pilotschiff musste auslaufen und  war etwas störend, aber wir haben trotzdem gut geschlafen. Zum 1. Mal nehmen wir unser kleines Öfeli in Betrieb. Super, der Cousin von Kurt hat sofort reagiert und Unterlagen zu einem kostengünstigen, alternativen Heizsystem geliefert. Auch hier „Danke vielmol“. Nächstes Jahr werden wir unsere Zentralheizug in Betrieb nehmen. Verena putzt „wie wild“ noch die Fenster und Kurt erledigt den Innendienst. Dann gehen wir einkaufen. Bei Spar finden wir zwar das Meiste, aber richtig glücklich sind wir nicht. Zurück auf dem Schiff beschliessen wir, trotz schlechten Wetteraussichten, noch für einen Spaziergang auf der „Flaniermeile“. Der wieder einsetzende Regen verdirbt uns die Freude am flanieren. Die Strasse ist, selbst ohne Nass von oben äusserst unatraktiv. Wir versuchen noch bei der Information im Hafen  Auskunft über die öffentlichen Verkehrsmittel zu erhalten.

DSC02031

Weitere Aktivitäten verschieben wir auf den späteren Nachmittag. Auf der gegenüberliegenden Hafenseite gibt es eine Chocolat Factory.  Das gelüstet Verena, einen Besuch zu machen. Daneben gibt es auch einen Antiquitätenmarkt und das interessiert Kurt. Bei Chocolat kaufen wir einige „Müsterli“ von den süssen Spezialitäten. Danach schauen wir uns die Antiquitäten an, viele schöne alte Gegenstände stehen da zum Verkauf. Anschliessend laufen wir noch zu Carrefour um uns über das Angebot zu erkundigen. Für uns schneidet Carrefour eindeutig besser ab als Spar.

 

Donnerstag, 05.09. Die Nacht war sehr stürmisch und dazu hat es heftig geregnet. Trotzdem haben wir gut geschlafen. Wir haben uns noch Sorgen um die Stühle auf der Fly gemacht, aber sie sind noch alle da. Heute wollen wir nach Blankenberge wandern und je nach Müdigkeit, mit der Strassenbahn zurückfahren, die laut Beschrieb,  die längste Strassenbahn der Welt ist. 68 km. Wir marschieren durch den Hafen, entlang der Promenade von Zeebrugge Bad, dann durch die Dünen, und kommen so durch das Naturschutzgebiet. Eine interessante, eindrucksvolle Wanderung. Der Norden hat trotz Wind und rauhem Klima seinen Reiz. Die fast einsamen Strände, das wild rauschende Meer (schön wenn wir nicht darauf unterwegs sind) die Küstenlandschaft und die Wolkenbilder sind immer wieder faszinierend. Der Wind bläst uns vom Strand her den Sand ins Gesicht und schon haben wir ein Gratis-Peeling.

DSC02035

 

 

 

 

 

 

 

DSC02041

 

 

 

 

 

 

 

DSC02049

 

 

 

 

 

 

 

DSC02043

 

 

 

 

 

 

 

DSC02059

 

 

 

 

 

 

 

DSC02052

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unterwegs in sandiger Umgebung treffen wir auf eine berittene Polizeipatrouille. Ja, hier ist man sicher. In Blankenberge angekommen plagt uns ein kleiner Hunger und wir genehmigen uns, in einem gemütlichen Strandrestaurant einen warmen Apfelkuchen mit Vanilleeis und Schlagobers und einen Kaffee. So gestärkt nehmen wir den Rückweg wieder unter die Füsse, nein wir nehmen nicht dasTram. Diesmal laufen wir am Strand entlang, wunderschön bei Ebbe.  Zurück auf dem Schiff werden erst einmal die Füsse hochgelagert, die haben doch ca. 14 km zurückgelegt.

Von Oostende nach Zeebrugge

Dienstag, 03.09.  Wie immer vor einer Weiterfahrt, war der Schlaf eher unruhig. Aber einmal mehr, es ist „SAUKALT“ in unserem Schiff, aber den kleinen Elektrofen können wir nicht einsetzen, die Spannung ist zu niedrig. (4 A) Nach dem Frühstück ist alles bereit. Pünktlich um 11.15 Uhr meldet sich Kurt beim Hafen ab. Wir bekommen die Erlaubnis zur Ausfahrt. ABER, plötzlich Madness stopp,  geht zurück zur Marina, ein Notfall, wir melden uns wieder. Wir sind absolut nicht glücklich, eigentlich eher frustriert. Wir werden von einem Rettungsschiff  aufgefordert, ihm zu folgen. Allerdings legen wir nicht mehr in der Marina, sondern am Quai der Behörden Schiffe an. Nach gut einer Stunde werden wir aufgerufen und bekommen die Erlaubnis auszulaufen. Dem kommen wir rasch, aber in langsamer Fahrt nach. Ausserhalb des Hafens stimmen dann die Prognosen nicht mehr. Unsere Schiffsglocke läutet, zum 1. Mal in dieser Saison, und dies ist ein schlechtes Zeichen. Es schüttelt in alle Richtungen und so einiges bleibt nicht am ursprünglichen Platz. Nach ca 10  Minuten können wir etwas eindrehen und so sind die Wellen zwar immer noch hoch, aber nicht mehr ganz so schlimm. Allerdings, Wellenhöhe und Wellenrichtung stimmen mit den Prognosen überhaupt nicht mehr überein. Verena verzieht sich ins Innere und Kurt versucht den Kurs zu halten. Schwierige Aufgabe, da ja der Autopilot nicht mehr funktioniert. Er kurbelt am Steuerrad, mal hin mal her. Die Fahrt zieht sich dahin, die Sonne fehlt  und es bleibt unruhig. In Zeebrugge meldet sich Kurt ordnungsgemäss bei der Portcontrol an. Wir erhalten die Erlaubnis in den Hafen einzufahren, werden aber angewiesen,  uns rechts zu halten. Ein Autotransporter rekalmiert dann bei der Portcontrol, dass sich ein Schiff in seinem Fahrwasser befindet. Allerdings wurde von Seiten der Hafenbehörde festgestellt, dass sich die Madness korrekt auf der Route zum Yachthafen befindet, also keine Gefahr bestehe.

DSC02027

 

 

 

 

 

 

 

DSC02030

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Via Telefon meldet sich Kurt bei der Marina. 3 Leute stehen bereit, um uns in Empfang zu nehmen. Es ist das 1. mal, dass jemand nicht die Länge des Schiffes, das ist die Länge an der Wasserlinie, sondern die effektive Länge wissen will. Das erhöht den Preis, aber wir sind trotzdem glücklich. Gute Marina, gute Hilfe, ruhiger Platz und sehr moderate Preise, was will man mehr, ausser besseres Wetter um weiter zu kommen. Während Verena das Schiff wäscht, erholt sich Kurt von der Fahrt und bereitet später das Nachtessen vor.

Oostende zum Letzten

Montag, 02.09. Die Wetterkonsultation zeigt nichts Gutes. Ab Mittwoch ist für uns für mindestens 10 Tage kein Weiterkommen möglich. Wind und Wellen verhindern unsere Weiterfahrt, also entschliessen wir uns, morgen weiter zu fahren, auch wenn die Bedingungen nicht so gut sind. Als erstes  senden wir ein Mail nach Zeebrugge um die Reservation vorzuverschieben. Dann versuchen wir jemanden in der Marina zu finden. Ist aber niemand da. Danach besuchen wir ein letztes Mal die Stadt, die heute doch einen ruhigeren Eindruck hinterlässt. Wir spazieren  durch den Leopoldpark, der zum Verweilen einlädt.

DSC02010

Bei der Rückkehr zum Hafen ist das Büro noch immer geschlossen. Aber zu unserem Leidwesen legt erneut ein grosses Schiff, gefüllt mit Sand hinter uns an, was unsere Wegfahrt etwas erschweren könnte. Allerdings hat dieses Schiff nach dem Anlegen, binnen 2 Minuten mit dem Ablad begonnen. Die Baggerschaufeln sind mindestens doppelt so gross wie beim letzten Schiff. Wir hoffen,  dass es morgen, bis zu unserem Ablegen, schon wieder weg ist. Der Chef vom Yachthafen kommt persönlich vorbei und bringt uns den neuen Code für die Eingangstüre. So konnten wir ihm auch unsere vorzeitige Abreise mitteilen. Er verlangt unsere Bankverbindung um uns die zu viel bezahlten Liegegebühren zurück zu erstatten. Nach dem Nachtessen erledigt Kurt die Vorbereitungsarbeiten für die Weiterfahrt und danach geht`s wie üblich an den Tagesbericht.