Da hat sich leider eine Verschiebung mit dem Datum eingeschlichen. Den „Dreh“ dies zu korrigieren haben wir noch nicht entdeckt.
Sonntag, 29.08. Wir erwachen mit Wind, Regen, Schaukeln und 15 Grad im Schiff. Zuerst werden die Wetterprognosen konsultiert und siehe da, in nächster Zeit wird das Wetter wirklich besser. Kurt informiert sich über den ÖV, wie wir morgen für die zweite Impfung nach Eckernförde kommen und vor allem der Weg zurück. Irgendwie sollte es passen. Dann interessiert sich Kurt für die Preise der Fahrt. Da gibt es sehr unterschiedliche Möglichkeiten. Wir werden versuchen eine Tageskarte zu lösen. Den ganzen Tag verbringen wir auf dem Schiff bei geschlossenen Türen mit Elektroöfeli. Gegen Abend bessert sich das Wetter, allerdings der Wind weht immer noch stark. Die Fahnen beginnen „auszufransen“. Beim Nachtessen machen wir uns Gedanken wie es sein wird, wenn wir wieder mal in einem Restaurant, im Innern, essen können und freuen uns schon heute darauf. Wir beobachten wieder wie die Kiebitze zu Hunderten auffliegen, sich sammeln, sich dann wieder trennen und an verschiedene Orte fliegen.
Dienstag, 31. August. Wir haben gut geschlafen, Kurt fühlt sich etwas „gerädert“. Gleich am Morgen nimmt Verena die Waschmaschine in Betrieb und anschliessend gehts zum letzten Mal zu EDEKA um einzukaufen. Zurück auf dem Schiff werden wir von einem Nachbarn orientiert, dass wir Besuch vom Zoll gehabt hätten. Auf jeden Fall sei das Schiff fotografiert worden. Für uns kein Problem, wir hatten ja den Besuch vom Zoll bereits bei unserem ersten Aufenthalt hier in Wendtorf. Den Nachmittag geniessen wir auf der Fly. Gegen Abend stellen fest, dass wir beide leicht erhöhte Temperatur haben, uns aber sonst gut fühlen. Wir beschliessen, morgen nicht vor 11 Uhr loszufahren. Die Bedingungen sollen geradezu top sein. Wir werden sehen, sind aber sehr zuversichtlich.
Montag, 30.08. Es regnet nicht mehr, aber der Wind weht immer noch kräftig. Gegen Mittag blickt dann die Sonne durch und es wird etwas wärmer. Über Mittag beobachtet Verena erneut die Vogelwelt. Gänse, Schwäne, Enten, Kiebitze, Kormorane und wie immer unterschiedliche Möwen sind in einer Entfernung von ca. 300 Metern. Immer wieder müssen Konflikte gelöst werden. Das äussert sich manchmal in lauten Tönen/Schreien und manchmal in kollektivem Auffliegen oder Untertauchen.
Um 15.30 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Stein und steigen in den Bus, der uns nach Kiel bringt. Von dort nehmen wir den Zug bis Eckernförde. Vom Bahnhof gehts zu Fuss zur Arztpraxis, resp. Impfzentrum. Die Warteschlange ist bei Weitem nicht mehr so gross wie beim ersten Mal. Diesmal geht die administrative Abwicklung recht schnell. Wir erhalten unsere 2. Impfung und nach der obligatorischen 15- minütigen Wartezeit bekommen wir unseren Impfpass und können gehen. Im Sturmschritt gehts dann in 20 Minuten zum Bahnhof, wo wir gerade noch den Zug erwischen, der in Kiel Anschluss an den Bus hat. Dem Busfahrplan entnehmen wir dass wir einmal umsteigen müssen und gehen davon aus, dass dies in Laboe ist. Damit verwirren wir die Chauffeuse, denn sie fährt nicht nach Laboe, sondern nach Schönberg Strand. Sie steigt sogar aus dem Bus um mit uns den Fahrplan zu „studieren“, und dann……… ach so, nach Wendtorf wollt ihr, ja dann könnt ihr mitkommen und in Schönkirchen umsteigen. Der Kollege sollte dort warten. Nach ca. 12 Minuten Fahrt ruft die Chauffeuse über Funk den Kollegen an und gibt bekannt: Warten ich hab noch 2 für Dich. Wie geplant wecheln wir den Bus. Leider ist es schon dunkel, denn wir erleben eine richtige Überland-Fahrt auf sehr schmalen Strassen, vorbei an Orte, deren Namen wir noch nie gehört haben. Um 21.30 Uhr lässt uns der Chauffeur bei der Haltestelle Marina Wendtorf aussteigen. Super, wir müssen allen Buslenkern ein grosses Kompliment machen. Sie sind jederzeit freundlich und hilfsbereit und sie sind versierte Fahrer. Auf dem Weg zur Marina sind wir über die Taschenlampe am Handy sehr dankbar, denn es gibt da einige unbeleuchtete Ecken und Wege.
Samstag, 28.08. Verena hat nicht gut geschlafen. Das Wetter hat sich nicht geändert. Immer noch kommen grössere Wellen von achtern gegen das Schiff und knallen an die Badeplattform. Dabei ist das Wort „knallen“ wörtlich zu nehmen. Die ganze Nacht war`s unruhig. Am Morgen sollte sich das Wetter beruhigen, allerdings liegt die Betonung auf „sollte“. Beim vorgesehenen Abfahrtstermin haben sich die Wellen in keinster Weise gelegt. Der Wind bläst nach wie vor im Bereich von 7 bis 8 Beauforts, dazu kommt auch immer wieder Regen. Wir möchten heute auf die Weiterfahrt verzichten. Das heisst: Marina Wendtorf anfragen, ob wir bleiben können, wird positiv beantwortet, ebenso die Anfrage nach Eckernförde, ob wir ohne Kostenfolgen den Ankunftstermin auf Mittwoch verschieben können. Somit ist der Entscheid gefallen, wir bleiben noch in Wendtorf. Unseren Impftermin in Eckernförde wollen wir natürlich trotzdem einhalten und suchen nach Möglichkeiten in Sachen Verkehrsverbindungen. Von Stein gibt es eine direkte Busverbindung nach Kiel und von da nehmen wir die Bahn bis Eckernförde. So können wir unseren Impftermin einhalten und am Mittwoch dann hoffentlich eine ruhige, sonnige Fahrt nach Eckernförde auf dem Wasser erleben. Bei der Bezahlung der zusätzlichen Tage in der Marina Wendtorf werden für uns auch die nötigen Formulare ausgedruckt, die wir für die Impfung brauchen, alles super!! Wir danken all jenen, die zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen haben. Ja, wir werden älter und möchten uns in Sachen Seefahrt auf keine Abenteuer mehr einlassen, die hatten wir ja bereits..
Freitag, 27.08. Die ganze Nacht peitschte der Sturm die Wellen an das Heck der Madness. Auch der Morgen ist alles andere als einladend, obwohl nur noch Windstärke 7, aber dazu Regengüsse. Im Schiff ist es 14 Grad. Der kleine Elektroofen mag nicht recht wärmen, also nimmt Kurt die Zentralheizung in Betrieb. Sie läuft wohl gut an, gibt dann aber den Geist auf. Ein weiteres Problem, das die Werft kontrollieren und beheben muss. Zum Glück gibt es am Nachmittag noch etwas Sonnenschein und auch der Wind hat spürbar nachgelassen. Wir gehen zum letzten Einkauf in Wendtorf und beginnen danach mit den Vorbereitungen für die morgige, vermutlich nicht ganz so ruhige Fahrt. Die Möwenschrecks werden demontiert, der Sonnenschutz an den Frontscheiben entfernt und die Flystühle festgebunden. Verena putzt noch die verschiedenen Hinterlassenschaften weg, ansonsten sind es die üblichen Vorbereitungen. Morgen soll es regnen und da wird Kurt zum ersten Mal in dieser Saison die Madness vom Innen-Steuerstand aus navigieren. In Eckernförde muss er dann auf die Fly, der Platz ist sehr eng und der Überblick von innen nicht optimal. Also wird vermutlich nicht nur Verena nass.
Donnerstag, 26.08. Die Nacht war extrem unruhig für Kurt. Er hat mies geschlafen, ist zweimal aufgestanden um zu kontrollieren. Die Wetterentwicklung ist alles andere als gut. Sogar unsere Nachbarn die hier im Norden aufgewachsen sind verlassen das Schiff und gehen Richtung Stuttgart nach Hause. Das heisst doch schon etwas. Da wir auf die Email vom 20.8. keine Antwort von Eckernförde erhalten haben, ruft Kurt dort an. Und siehe da, die haben uns heute erwartet. Kurt stellt das Verschiebedatum telefonisch, aber auch noch per Mail richtig. Dies bedeutet aber kein Problem, der Platz ist reserviert und wir sind willkommen, SCHÖN! Unseren Möwenschreck, selbstkonstruiert, ziehen wir bei diesem Sturm wieder ein und verlassen bei Sturmstärke 7, bei Böen 8 das Schiff nicht mehr. Da der Sturm auf Nord gedreht hat, drückt er uns an den Steg und die „giftigen“ Wellen bewegen unser Schiff spürbar. Das Pfeiffen in den Leinen und Dirks der Segelschiffe, die auch an den Mast schlagen, wird uns erneut keine ruhige Nacht bescheren. Verena hat in Sachen Weiterfahrt am Samstag Bedenken. Das Tief Achmed (Kurt hat nichts, oder wenig gegen Araber) wird unsere Weiterfahrt schon „etwas“ beeinflussen, aber wie Kurt so oft sagt, es kommt schon gut!!
Mittwoch, 25.08. Der frühere Morgen ist noch so lala, aber gegen Mittag beginnt der Wind anzuziehen und entwickelt sich zu einem Sturm. Dazu gehört auch Regen. Als dieser einmal kurz aussetzt macht sich Verena auf, um in der Steiner Bäckerei kleine Brötchen für das Nachtessen einzukaufen. Kurt hütet in dieser Zeit pflichtbewusst das Schiff. Bald kommt Verena mit nassen Hosen zurück!! Nein nein, der Westwind schaufelt dermassen hohe Wellen in die Marina, dass es bis weit über den Schwimmsteg spritzt. Dazu kommt, dass es immer kälter wird, also wird unser kleines Elektro-Öfeli in Betrieb genommen, so werden die Hosen trocken und wir müssen nicht frieren. Ein Blick nach draussen zeigt, dass sich das Wasser ca. 1,5 Meter aus dieser Lagune zurück gezogen hat. Die Sandbänke werden wieder klar sichtbar und die Wasservögel kommen immer näher. Jede Menge Gänse, Enten, Kiebitze und Kormorane können wir beobachten. Leider ist es bei dem Sturm nicht möglich den Foto-Apparat ruhig zu halten, schade! Die beiden Schwäne die gemütlich im seichten Wasser watscheln, werden von einem dritten, sich mächtig aufplusternden, ganz schnell vertrieben. Möwen sind heute wieder fast keine zu sehen. Nach dem Nachtessen geben wir uns dem Lesen hin, da aufgrund der vielen Segelstangen unser Fernseher nicht funktioniert.
Dienstag, 24.08. Es ist 13 Grad draussen und 15 Grad im Innern. Die Lust zum aufstehen hält sich in Grenzen. Doch die Sonne scheint und lockt uns aus dem warmen „Nest“. Nach dem Frühstück gehen wir einkaufen. Wir wissen dass wir langsam aufpassen müssen, was wir noch einkaufen. Wir möchten ja möglichst keine Lebensmittel auf dem Schiff überwintern. Zurück auf der Madness kommt ein Segler und erkundigt sich nach den Zoll-Beamten, die uns überprüft haben. Ausser korrekt können wir nichts berichten. Wir haben gestern leider erfolglos versucht Vreni zum Geburtstag zu gratulieren und holen das heute mit Erfolg nach. Am Nachmittag unternehmen wir einen ausgedehnten Spaziergang entlang der Küste und sind immer wieder erstaunt, wieviele Strände es gibt, an denen sich mal mehr und mal weniger Menschen aufhalten und das Bad in der Ostsee geniessen.
Beim Hundestrand machen wir rechtsumkehrt und laufen gemütlich zurück. Auf der Fly geniessen wir die herrliche Sonne und beobachten die heimkehrenden Schiffe. Kurt übernimmt, wie meistens den Küchendienst, Senfkartoffeln, Lammnierstück und eine Tomate, ein feines Festtagsmenue. Danach lassen wir den schönen, sonnig-warmen Tag gemütlich ausklingen.
Montag, 23.08. Das Wetter und die Weiterfahrt bereiten uns Sorge. Wir haben den Termin in Eckernförde bereits um 2 Tage verschoben, doch das Wetter will nicht besser werden. Wir wollen aber unbedingt am 30. August in Eckernförde die zweite Corona-Impfung bekommen. Heute scheint jedoch zu unserer Freude die Sonne. Nach den zwei Waschgängen am Morgen machen wir uns auf zu einem Marsch in Richtung Vogelschutzgebiet.
Viel geändert hat sich nichts, einzig die Kiebitze sind an den Strand zurück gekehrt und Stare machen sich über die frisch gepflügten Felder her. Die Kanadagänse haben die Möwen, so meinen wir, etwas verdrängt.
Zurück im Hafen reden wir noch etwas mit den Nachbarn, einem sympathischen, älteren Ehepaar aus Stuttgart. Danach geniessen wir, nachdem die Fly von der Wäsche befreit ist, noch die wärmenden Sonnenstrahlen. Erneut essen wir auf dem Schiff und geniessen einen ruhigen Abend.
Sonntag, 22.08. Nachdem das Anmelden gestern nicht möglich war, geht Kurt heute zur Hafenmeisterin. Die Feuerwehr ist an einem Steg und Kurt muss sich etwas gedulden. Dann kommt Frau Marklund und entschuldigt sich. Als Kurt meint, dass er vor der Adminsitration zwei Sachen festhalten möchte, wird sie leicht grantig. Aber, nachdem Kurt ihr ein Kompliment für die immer schnelle Antwort, und die am Steg angeschriebene Reservation bedankt und ihr, ein von Verena liebevoll verschnürtes „Päckli Schöggeli“ überreicht, strahlen ihre Augen. Wir glauben die Schweiz hat gepunktet. Der Himmel zieht sich immer mehr zu, wir haben keine Lust nach draussen zu gehen und am Nachmittag kommt auch schon wieder Regnen. Kurt übernimmt das Kochen und Verena den Dienst nach dem Essen. Morgen soll aber die Sonne scheinen………