Samstag, 18.09. In der Nacht hat es geregnet und der Morgen ist kühl, gerade mal 12 Grad aussen und innen 15 Grad. Das schreit geradezu nach Elektroöfeli, nur dieses ist nich so effektiv, dass es im ganzen Schiff warm wird. Verena beginnt mit den letzten externen Waschgängen. Zum Glück sind in dieser Marina die Waschmaschine und der Tumbler gepflegt und in sauberem Zustand. Kurt schätzt mal die Zeit ab, die wir am Montag bis zum Bus brauchen. Es ist eine grosse Marina und er meint, dass wir in gut 15 Minuten bei der Haltestelle sein sollten. Wie nicht anders zu erwarten, kontrolliert Verena das auch noch, jedoch nur um die Zeit zu überbrücken bis der Tumbler fertig ist, und stimmt mit 20 Minuten zu. Zwischen den Waschgängen holt Verena die Koffern aus dem „Keller“ und Kurt sortiert schon mal die Elektronik-Geräte. Wir werden ein ziemliches Bagage haben auf der Heimreise, aber es kommt schon gut. Zum Glück gibt es einen Direktzug von Kiel nach Basel. In Sachen Lebensmittel haben wir es gut hingekriegt, wir werden keine Resten haben. Dies ist der letzte Bericht, den wir von unterwegs schreiben. Der Abschluss wird in Kaisten geschrieben.
Archiv für den Monat: September 2021
Stickenhörn, Abschluss 1
Freitag, 17.09. So langsam beginnt es auch bei Kurt zu kribbeln und er schläft „mittelprächtig“. Nach dem Frühstück werden sämtliche Fliegengitter entfernt. Dann setzt Kurt den Wasserschlauch der Marina, der leider etwas zu kurz ist, mit unserem eigenen Schlauch zusammen und macht sich an die Arbeit. Zuerst das Schiff abspritzen, dann den Schlauch mit der Bürste verbinden und mit „Reinigungstabletten“ von Gardenia versehen, das ganze Schiff schrubben. Dann nochmals alles abspritzen und sauber ist es. Verena hat inzwischen alle Fliegengitter gewaschen und die Fenster im Innenbereich gereinigt. Punkt 12 Uhr ist Kurt fertig und dann kommt auch schon, wie vereinbart, der Broker aufs Schiff. Wir besprechen das zukünftige Vorgehen und sind froh, dass er sich als ausgewiesener und vereidigter Fachmann um die korrekte Ausführung der Arbeiten der Werft kümmern wird. Seine und unsere Hoffnung sind die selbe, nämlich das Schiff schnell verkaufen zu können. Am Nachmittag werden noch die Fenster von aussen gereinigt und die Fliegengitter wieder eingesetzt, gegen 16 Uhr ist alles erledigt. Klar ist: Putzen für 2021 erledigt. Verena freuts und Kurt ebenso. Bald ist es Zeit für das Nachtessen und auch das Elektroöfeli kommt wieder zum Einsatz, es wird nur noch kälter. Aber wir sind schon froh dass wir heute ohne Regen unsere Arbeit erledigen konnten.
Von Eckernförde nach Stickenhörn/Kiel, letzte Saisonfahrt.
Donnerstag, 16.09. Wir haben gut geschlafen, doch der Gedanke, ist es heute die letzte Fahrt der Saison oder die letzte überhaupt, gibt schon etwas ein mulmiges Gefühl in uns. Während dem Frühstück ist die Wettersituation noch ganz ordentlich, aber genau mit dem Ablegen zieht sich der Himmel zu. Wie gewohnt, ruhig konzentriert legen wir ab und fahren in die Förde ein. Kein Kriegsschiff sichert das Warngebiet, so dass wir mit Kurs 85 Grad zufahren können. Wind und Wellen von achtern, also für die kommenden 10 Seemeilen ruhige und Geschwindigkeit unterstützende Fahrt. Die Sicht verschlechtert sich mehr und mehr, so dass wir die Positionslichter setzen müssen. Bald setzt auch Regen ein und Kurt entschliesst sich vom Innenstand zu fahren. Wir nehmen das Radar in Betrieb und haben so eine sichere Fahrt. Beim Schwedeneck rechnen wir mit Wellen auf den Bug, doch der Wind hat „Verspätung“, so dass wir weiterhin eine ruhige Fahrt geniessen können, zudem klart es wieder auf.
Allerdings, kurz vor dem Einlaufen in Stickenhörn, dreht der Wind nochmals heftig auf, bis Stärke 8. Die Marina ist windgeschützt und so gibt es ein ruhiges Anlegen, wie aus dem Bilderbuch. Zuerst reinigt Kurt den Steg von den Hinterlassenschaften der Möwen und Verena vertäut die Madness so sicher, dass nichts, aber gar nichts uns einen Schaden zufügen kann. Nach der Anmeldung, äusserst sympathisch, kommt Herr Krüger, der Zuständige der Werft aufs Schiff und wir besprechen die Winterarbeiten und zeigen ihm vor Ort wo was erledigt werden muss. Ab diesem Moment widmen wir uns den Schlussarbeiten, gedanklich und ab morgen dann in der Tat. Waschmaschine und Trockner sind in einem guten Zustand in der Marina vorhanden, was Verena sehr beruhigt, denn Sonnenschein ist für die nächsten Tage nicht vorgesehen.
Letzter Tag in Eckernförde
Mittwoch, 15.09. Beim Aufwachen hören wir Regen, was nicht gerade motivationssteigernd ist bezüglich Aufstehen. Verena muss jedoch, denn uns fehlt das Brot zum Frühstück. In der Zwischenzeit hat der Regen aufgehört und so tätigen wir den letzten Einkauf in Eckernförde. Kurt transportiert den Einkauf zum Schiff, während Verena noch Folien mit hübschen Vogelmotiven, wie wir sie hier an einigen Fenstern gesehen haben, kaufen möchte. Nach dem Mittagessen hören wir Schüsse und ein Kriegsschiff der deutschen Marine sperrt das Warngebiet. Wir hoffen, dass dies morgen nicht der Fall sein wird, so dass wir den kürzesten Weg nach Stickenhörn fahren können, denn für morgen ist kein „Kaiserwetter“ vorausgesagt ist. Wir erledigen noch einigen Kleinkram, lassen den Regen regnen, bleiben im Trockenen und hoffen, dass das Wetter morgen doch etwas besser sein wird. Das Filet vom Angler Sattelschwein, das wir heute auf dem Markt gekauft haben, hat uns zusammen mit dem gedämpften Gemüse (Aubergine, Zucchinis und Peperonie) sehr geschmeckt und uns nebenbei auch gewärmt.
Der Regen hat sich mittlerweile verabschiedet und Verena macht noch einen kleinen Abendspaziergang, geniesst dabei die Stimmung und die fast gespenstische Ruhe im Hafen.
ein Besonderer Tag
Dienstag, 14.09. Wir erwachen, nach eigenartigen Schlafphasen und Träumen, Beide etwas „zerknittert“, woran es liegt wissen wir nicht. Nach dem Frühstück beginnen die weiteren Vorbereitungsarbeiten für die Einwinterung. Verena beginnt mit einem Waschgang und Kurt wäscht und schrubbt die Sonnenschütze und hängt sie zum Trocknen an die Reling. Verena beseitigt an den Fenstern die Schmutzspuren, die Spinnen und Fliegen hinterlassen haben. Dabei stellen wir fest, dass sich heute enorm viele Feuerquallen im Hafen tummeln und uns ihre Schönheit und Beweglichkeit präsentieren. Am Nachmittag, nach unserem gesunden Mittagessen, (Yoghurt, Leinsamen, Trauben und einem Vollkornguetzli, Kurt Apfel, Trauben und Mandeln) machen wir uns auf den Weg um ein Restaurant zu suchen, wo wir unser „Feieressen“ geniessen möchten. Wir kommen zurück auf unseren Italiener, bei dem wir schon einmal eine Pizza gegessen haben und reservieren uns einen Platz im Innern. Pünktlich um 18 Uhr sind wir im Restaurant und werden als Erstes durch unsere sehr freundliche und „aufgestellte Bedienung“ an Alicia erinnert. Auch unser Impfausweis mussten wir heute vorlegen. Das Essen war ausgezeichnet, Gemüsebouquet, Rosmarinkartoffeln, Kurt ein Rindssteak an Gorgonzolasauce und Verena Kalbfleisch an Tomatensauce mit Kapern und Oliven. So konnten wir gediegen unseren 50. Jahrestag des Kennenlernens feiern. Auch damals waren wir im Ausland, jedoch im warmen Mallorca. Eine lange, aber immer spannende und gute Zeit, natürlich auch mit Problemen und Tiefs, die wir aber zusammen gelöst, zu akzeptieren oder anzunehmen versucht haben. DANKE VERENA.
Am Nachmittag, nach unserem gesunden Mittagessen, (Yoghurt, Leinsamen, Trauben und einem Vollkornguetzli, Kurt Apfel, Trauben und Mandeln) machen wir uns auf den Weg um ein Restaurant zu suchen, wo wir unser „Feieressen“ geniessen möchten. Wir kommen zurück auf unseren Italiener, bei dem wir schon einmal eine Pizza gegessen haben und reservieren uns einen Platz im Innern. Pünktlich um 18 Uhr sind wir im Restaurant und werden als Erstes durch unsere sehr freundliche und „aufgestellte Bedienung“ an Alicia erinnert. Auch unser Impfausweis mussten wir heute vorlegen. Das Essen war ausgezeichnet, Gemüsebouquet, Rosmarinkartoffeln, Kurt ein Rindssteak an Gorgonzolasauce und Verena Kalbfleisch an Tomatensauce mit Kapern und Oliven. So konnten wir gediegen unseren 50. Jahrestag des Kennenlernens feiern. Auch damals waren wir im Ausland, jedoch im warmen Mallorca. Eine lange, aber immer spannende und gute Zeit, natürlich auch mit Problemen und Tiefs, die wir aber zusammen gelöst, zu akzeptieren oder anzunehmen versucht haben. DANKE VERENA.
Die Zeit läuft
Montag, 13.09. Am Morgen schaut Kurt zuerst, wie viele Menschen sich unser Schiff erneut im Internet angesehen haben. Mittlerweile sind es mehr als 1’400, seit der Preisreduktion. Da muss doch irgend jemand dabei sein, der wirklich Interesse an unserer Madness hat. Es ist uns klar, dass die Madness keine moderne Yacht ist, aber unser Schiff hat Charakter und eine sympathische Ausstrahlung. Den Morgen verbringen wir mit diversen Vorbereitungsarbeiten, so ist heute auch die mühsame Reinigung der Fenster und der Lamellen-Storen im Steuerhaus auf dem Plan. Dies ist immer mit einigen unangenehmen Verrenkungen verbunden. Die Frontfenster stehen ja schräg, davor sind noch einige Geräte für die Seefahrt eingebaut, so dass man sich irgendwo ein Platz suchen muss um hin knien zu können. Nach dieser unliebsamen Arbeit gehen wir zum Einkauf. Verena hat davor nochmals die Verfalldaten der noch vorhandenen Lebensmittel kontrolliert. In Stickenhörn sind die Einkaufsmöglichkeiten etwas weiter entfernt, so dass wir am Mittwoch die letzten Einkäufe für diese Schiffsaison tätigen werden.
Ruhiger Sonntag
Sonntag, 12.09. Wir haben gut geschlafen und frühstücken, wie immer, im Innern des Schiffes. Der Wind bläst kräftig und drängt das Wasser aus der Eckernförde. Nach 2 längeren Telefonaten begeben wir uns auf einen kleinen Marsch in Richtung Borby. Wir haben Zeit, die beiden Telefonate zu verinnerlichen und diskutieren noch darüber. Trotz den Diskussionen lassen wir unsere Blicke schweifen und bestaunen die vielen grossen Bäume in diesem Wohnquartier, die wohl Schatten spenden, aber auch Tageslicht wegnehmen. Wir entdecken neue Wege und die verschiedenen Architekturen erregen unsere Aufmerksamkeit.
Kurt möchte schon lange, seit wir Eckernförde kennen, einen „Küstennebel“ trinken, der hier zur Geschichte gehört. Ein Trinkspruch lautet: Wie Irrlicht im Moor, flackert`s empor, lösch aus, trink aus, geniesse leise auf echte Friesenweise, den Friesen zur Ehr vom Friesengeist mehr. Oder den Schwiegermutter-Spruch: Siehst du im Moor die Schwiegermutter winken, winke zurück und lass sie sinken. Es handelt sich um einen Anis-Schnaps, der mit Wasser vermischt, ein trübes Getränk ergibt. Genau so ist es. Das kleine Fläschchen, dass man für 2 Euro erhält, nimmt Kurt mit und geniesst es auf dem Schiff. Ab Morgen, 13.09. haben wir den vollständigen Impfschutz aber selbstverständlich sind wir weiterhin vorsichtig. In Sachen Nachtessen können wir festhalten, das Gemüse war zart, im Gegensatz zum Fleisch. Gut, haben wir kein grösseres Stück gekauft, denn unsere Kaumuskeln wurden sehr gefordert.
Windjammerparade
Samstag, 11.09. Kurt muss früher aus den Federn, doch Verena ist schon vorher auf, stellt das Öfeli an und bereitet das Frühstück vor. Danach geht Kurt zum Bahnhof und fährt mit dem Zug nach Kiel. Von dort, via Museumshafen bis zum Gaffelschoner Jachara. Nach einer kurzen Einweisung, es sind gegen 40 Personen auf dem Traditionssegelschiff, wird abgelegt. Vorbei gehts an grossen Fähren und dem Kreuzfahrtschiff AIDA Prima. Dann reiht sich die Jachara in den Konvoi ein und die Segel werden gesetzt. So zieht diese „Schiffschlange“ bis zum Leuchtturm von Kiel. Die Hoffnung, dass alle Schiffe wieder nach Kiel zurück fahren, trifft leider nicht ein. Zudem fahren Polizeiboote mit Blaulicht und Sirene zwischen den Segelschiffen durch, da auch Frachtschiffe, Tanker etc. Richtung Nordostsee-Kanal fahren. Hier wären einige organisatorische Verbesserungen von Nöten, aber Kurt als Binnenländer, versteht das vermutlich nicht. Nach dem Leuchtturm „verzettelt“ sich alles und nur wenige kleine Segelschiffe fahren nach Kiel zurück. Kurt ist von diesem Anlass etwas enttäuscht, denn wenn man im Konvoi mitfährt, verpasst man die echt grossen Windjammern etwas genauer zu sehen.
Nachdem die Jachara nach Kiel zurückgekehrt ist und die meisten Passagiere von Bord sind, nimmt sie wieder Fahrt auf nach Eckernförde.
Kurt ruft Verena an und bittet sie, um 19.15 Uhr bereit zu stehen, um Taue/Festmacher in Empfang zu nehmen. Sie macht das perfekt und kurz darauf kann Kurt die Jachara verlassen. Skipper und Bootsmann sind echt ein Superteam, Kurt würde ihnen sein Leben anvertrauen. Verena hat zwar etwas weniger erlebt, doch auch sie war zwischen den Regenschauern unterwegs und hat noch einige Einkäufe getätigt. .
Termine fixieren
Freitag, 10.09. Der Morgen ist trüb-neblig-nass und beeinflusst etwas unsere Stimmung. Der Telefonanruf nach Kaisten heitert uns auch nicht auf. Wir wünschen Armin gute Besserung. Wir laufen zum Bahnhof, denn Kurt bevorzugt, das Ticket um morgen nach Kiel zu fahren, lieber schon heute zu kaufen. In Kiel wird er auf einer Segelyacht die Windjammerparade begleiten. Wieder auf dem Schiff beginnen wir mit der Planung für die Rückreise nach Kaisten. Leider können wir definitiv nicht vor dem 16.09. in Stickenhörn anlegen. Es ist nicht so, dass wir dann nur noch alles abschalten, und das Schiff verlassen können. Zwar werden wir hier in Eckernförde schon vieles vorbereiten, doch gibt es einiges, das erst knapp vor dem Weggehen erledigt werden kann. In Stickenhörn muss das Schiff von oben bis unten gewaschen werden, inklusiv alle Fenster, egal wie das Wetter auf der letzten Fahrt ausfallen wird. Das Innenschiff muss geputzt, und der Kühlschrank abgetaut werden. Für die Wäsche vertraut Verena auf Waschmaschine und Tumbler von der Marina. Ebenso muss mit der Werft besprochen werden was an Arbeiten zu erledigen sind. Nach langem Hin und Her und Verena`s Drängen, entschliessen wir uns, den Reisetermin auf Montag, 20. September festzulegen. Kurt bucht daraufhin die Tickets. Gegen Abend lässt sich doch noch die Sonne blicken und erheitert die Gemüter.
Wintervorbereitung
Donnerstag, 09.08. Das Öfeli ist in Betrieb und Verena nimmt schon Milch, Butter und Käse aus dem Kühlschrank, da hören wir ein Zischen, das von aussen kommt. Kurt denkt, hat nichts mit uns zu tun, doch Verena`s „Gwunder“ ist geweckt. Beim Nachschauen mit Blick nach oben, vernimmt sie ein MOIN MOIN! Nein, es ist kein Engel (der steht auf dem Schiff), es ist ein Ballonfahrer, der ziemlich tief über den Hafen steuert. Beim genauen Hinsehen, Kurt ist mittlerweile auch aufgestanden, sehen wir sechs Heissluft-Ballone, die vom sanften Ostwind getrieben Richtung Schleswig fahren.
Nach dem Frühstück gehts zur Bank und zum Einkauf. Am Nachmittag, sobald es schicklich ist, beginnen wir mit den Arbeiten. Beiboot abdecken, pumpen, mit Kran anheben, Deck unter Beiboot und Beiboot reinigen, Beiboot wieder auf Platz bringen und neu zudecken. it einigen Stellen mehr, wo wir das kleine Tau durchziehen können. Nach gut 2 Stunden gemeinsamer Arbeit ist das erledigt. Dann beginnen wir mit dem Entrümpeln der kleineren Heckkammer, entsorgen Wasserschläuche, die wir nicht mehr verwenden sowie auch andere nicht mehr brauchbare Gegenstände. Die Taue mit den starken Federn werden griffbereit versorgt, falls sie über Winter zusätzlich nötig werden, um so die festmachenden Taue zu schonen.. Dann ist es Zeit, die letzten Sonnenstunden auf der Fly zu geniessen, denn ab morgen wirds laut Wetterbericht nicht mehr so sonnig-warm sein. Einige Segler und auch Motorboote kommen in den Hafen, deren Manöver wir gerne beobachten und auch hie und da mal ein bisschen kritisieren.