Calais

Samstag, 17.08. Wir stehen nicht früh auf. Der Vollmond hatte uns im Griff, die „Chilbi-Musik“ dröhnte bis nach Mitternacht und  zudem hat es in der Nacht sehr intensiv geregnet. Dass die Madness hinten ca. 4 Meter über die Absperrung hinausragt, liess uns auch nicht ganz ruhig. Morgen früh soll es für kurze Zeit windstill sein. Dann werden wir das Schiff nach Vorne verschieben. Der Versuch den Einkaufsmarkt zu finden misslang. Wir geben nach kurzer Zeit auf und laufen auf der Hauptstrasse weiter, denn da kommen uns Leute mit gefüllten Taschen entgegen. So laufen wir direkt zum Markt. Früchte, Gemüse, Fleisch, Käse und Fisch werden in grosser Fülle angeboten. Der Menüplan steht noch nicht fest, doch schnell entscheiden wir uns. Das heutige Nachtessen  werden wir mit einem gegrillten Poulet, Gemüse und frischem Brot geniessen. Am Sonntag soll es ein Entrecote und Kartoffeln geben. Beim Metzger ist die Warteschlange lang. Doch die Bedienung lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie schneidet ab was gewünscht wird, wiegt es und  packt es ein. Dazu gibt es für alle ein „Wurschtrugeli“ und nicht so eines wie in der Schweiz, wo man die Zeitung  dadurch lesen kann!! Das „Poulet vom Hof“, man kann wählen zwischen Hof oder Massenhaltung, kaufen wir gut gegrillt bei einer andern Dame. Auf dem Rückweg kaufen wir noch ein Brot und dann gehts zurück aufs Schiff. Alles versorgen, Mittagsrast und dann sind wir wieder fit für den nächsten Marsch. Beim Hafenbüro erkundigen wir uns nach  einem Stadtplan. Den erhalten wir, dazu noch Informationen die uns weiter helfen. Calais, eine Stadt, die seit ca. 4 Jahren über die Flüchtlinge bekannt geworden ist, hat ungemein viel zu bieten. Alleine das Stadthaus ist eine Augenweide, nicht nur als Bau, sondern auch die Umgebung. Ja, wir sind sehr positiv überrascht.

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Mayestätisch steht es da, das Stadthaus/Hotel de ville mit der wunderschönen Parkanlage.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Da geht Verena aber ein Licht auf

 

 

 

 

 

 

 

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Ein Wahrzeichen ist auch der Turm „La Tour de Guet“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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General De Gaulle mit seiner Gemahlin Yvonne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück auf dem Schiff, nehmen wir das Nachtessen ein und es gibt viel Diskussions-Stoff bezüglich weiterem Aufenthalt.

 

Sonntag, 18.08. Auch heute lockt uns nicht die Sonne aus den Federn…..es regnet. Nach dem Früstück beschliessen wir, unsere Madness zu verholen. 5 Meter vorwärts, so sind wir mit dem Heck nicht mehr hinter der Absperrung, wo man mit einem sehr mutigen Sprung auf unserem Schiff sein könnte. Zum Glück ist es im Moment windstill und so ziehen wir die Madness mit „Muskelkraft“ 5 Meter vor. So, jetzt liegen sicher voll am Steg. Alles ist ruhig verlaufen und sofort verziehen wir uns wieder ins Innere des Schiffes. Gegen 13 Uhr hellt es auf und wir beschliessen, zum Fährhafen zu laufen um die Situation zu erkunden. 2 Tage nach Vollmond ist der Tidenunterschied jeweils am höchsten. Damit im Bassin noch genügend Wassertiefe bleibt, wird die Schleuse vor totaler Ebbe geschlossen. Um 14 Uhr verlassen wir das Schiff und spazieren zum Fährhafen. Wir gehen über die Fussgängerpasserelle und kommen so in den Hafen.

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Riesengross, allein die Fähren von P &O verkehren  täglich bis 60 Mal. Dazu kommen noch DFDS-Fähren, die im gleichen Rythmus kursieren. Kurz entschlossen kaufen wir uns Tickets für eine Überfahrt nach Dover. Nein nicht für sofort, für nächsten Mittwoch. Erneut fällt uns auf, dass hier in Calais die Menschen wesentlich freundlicher und aufgeschlossener sind, als in den bisher von uns angelaufenen französichen Destinationen.  Bereits beim Start unseres Spazierganges hat der Wind eingesetzt und langsam wird er immer kräftiger. Auf dem Rückweg vom Fährhafen ist die Brücke geschlossen. Dafür bekommen wir des Rätsels Lösung, nämlich wie dieser Durchgang zum andern Hafenbecken bedient wird. Der 1. Teil der Brücke wird hydraulisch hoch gehoben und der 2. Teil schiebt sich darunter.

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Der gehobene und der darunter geschobene Brückenteil.

Wahrlich etwas, wie wir es  noch nicht gesehen haben. Bei der Rückkehr aufs Schiff sehen wir, dass die Fender arg beansprucht werden. Allerdings herrscht Wind im Bereich von 8 Beaufort. Sogar im kleinen Hafenbecken das voll mit Schiffen ist, hat es Schaumkronen.  Hoffentlich ist es, wie prognostiziert, ab Dienstag etwas wärmer und mit viel weniger Wind.