Entscheidungstag

Donnerstag, 26. Mai. Der Morgen ist noch etwas kühl, wir marschieren mal zum Marineshop, denn Verena hätte gerne neue Taue für die beiden zusätzlichen Fender, die wir schon lange an Bord hatten und die in Limassol aufgeblasen wurden. Die bis jetzt verwendeten Taue sind hart und somit schlecht zu befestigen. Wir kaufen diese und, zwar völlig unvorhergesehen, auch noch ein Schlauchboot. Das bisherige Dinghi (Beiboot) war für Verena immer ein Thema bezüglich Stabilität. Das neue Boot muss von Antalya hergebracht werden. Wir vereinbaren mit dem Händler, dass wir morgen das Boot, ausgerüstet und aufgeblasen, abholen werden. Danach macht sich Verena an die Arbeit, putzt sämtliche Fender und wäscht die Überzüge, um noch den letzten Mais aus Famagusta zu entfernen.

Am Nachmittag fahren wir per Velo zum Stadthafen, besichtigen die vielen „Piraten-Ausflugsschiffe“ und geniessen das Flanieren dem Quai entlang. Grosses scheint sich anzubahnen, überall werden Stände und Plakatwände aufgebaut, sogar eine Bühne wird installiert. Auf dem Rückweg versuchen wir nochmals den Bäcker zu finden, aber Fehlanzeige, rauf und runter, hin und her, unmöglich,  also kaufen wir unser Brot bei Carrefour.

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einige von diesen Schiffen sehen schon furchterregend aus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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andere etwas harmloser, aber alle gepflegt und schön gemacht, nur gut sind die Piraten nicht mehr da

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zurück in der Marina gehen wir zu Bob. Seine Highland Duck hat noch viel Arbeit vor sich, die er aufgrund der nicht so super besetzten Fachleute hier, alles selber machen muss. Auf Kurts E-Velo versucht er eine Runde zu fahren und ist hell begeistert. Wenn er mit dem Schifffahren aufhört, wird er in Australien sich ein Elektro Velo kaufen. Zum z’Nacht macht Kurt einen Wurst-Käse-Salat. Wir haben von Ingrid eine Wurst-Sorte empfohlen bekommen, die tatsächlich nicht schlecht ist. Ersetzt aber einen Cervelat nie und nimmer.

Freitag, 27. Mai. Heute ist grosser Markt und wir fahren wiederum mit dem Gratisbus hin. Der Freitagsmarkt ist nicht am selben Ort wie derjenige vom Dienstag und so lernen wir noch einen neuen Stadtteil kennen. Auch der ist überwältigend von der Anzahl der Anbieter her. Es werden hauptsächlich Gemüse und Früchte angeboten. Vereinzelt auch Nüsse, Süssigkeiten, Gewürze und Käse Zum Glück haben wir den Einkaufswagen mitgenommen. Allerdings muss man sich bei diesem Angebot zurück halten. Kirschen, Aprikosen, Bananen, Mirabellen, Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren, einfach alles sehr „gluschtig“. Irgendwann obsiegt dann die Vernunft, aber nur für eine kleine Weile. Kurt kann es nicht lassen und kauft sich noch ein Paar „Türkenhosen“. Die sind einerseits sehr bequem, man kann zu- oder abnehmen, die gehen immer und sie sind zudem sehr luftig.

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das also die neue Hose von Kurt, nicht nur Bob, auch das Personal im Restaurant hat sich amüsiert

Zurück in der Marina wird zuerst alles wieder richtig verstaut. Anschliessend räumen wir unser altes Beiboot aus. Der Motor wird beiseite gestellt und dann kranen wir das Beiboot auf den Steg. Im Marineshop holen wir unser neues Beiboot ab und transportieren es zum Schiff. Das alte Beiboot wird abgeholt und wir hieven das neue  an Bord. Der Motor wird montiert und alles wieder an den richtigen  Ort gebracht. Wir sind zufrieden, alles passt wunderbar. Mit diesem Dinghi, das im Wasser viel stabiler ist, werden wir eher kleinere Touren unternehmen.

Mit Bob haben wir vereinbart, dass wir heute zusammen essen gehen. Im 2. Hafenrestaurant hat es Tischgrill, aber mit Holzkohle. Das war ein Erlebnis, und dazu ein sehr gemütlicher Abend.

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