Die geneigte Leserin, der geneigte Leser schliesst aus dem Titel, dass sich unsere Reisepläne verändert haben. Nach allen eingeholten Informationen wird das nördliche Rote Meer unsere Grenze nach Süden sein. Die Piraterie hat zugenommen gegen kleine Schiffe und im Sinai tobt ein Kampf gegen Ägypten. Vom Jemen und Eritrea, sowie Sudan sprechen wir nicht. Auch in Djibuti ist ausser dem Hafen nichts sicher. Es ist jammerschade. Ohne diese äusseren misslichen Umstände wären wir weiter gefahren.
Obwohl Sonntag, steht heute Schiffs-Grossputz auf dem Programm. Frühstück gibts nicht auf der Fly, denn gestern Abend fand da oben noch ein heftiger Kampf zwischen zwei Katzen statt, der haufenweise Fellbüschel, sowie „Katzenpiss“ hinterlassen hat. Kurt meldet sich im Büro der Marina ab, so dass wir morgen bei Zeiten losfahren können. Die Preise hier sind geradezu paradiesisch. Alles in Allem waren wir hier sehr gut aufgehoben und mit den Leuten der Securitiy haben wir manch nette Begegnung gehabt. Auch da, es gibt freundlichere und weniger freundliche. Aber, wir haben uns jederzeit echt sicher gefühlt. Daher ein Kompliment an diese staatliche Institution. Inmitten der Schiffsreinigung kommt ein junger Mann, der sich für unser Schiff interessiert. Kurt zeigt ihm das Schiff. Auf der Flybridge erklärt er ihm, dass der Steuermanns-Stuhl zum Problem geworden sei, das man wohl mit Schweissen lösen könne. Er sah eine andere Möglichkeit, holte Werkzeug aus seinem Auto und begann. (Kurt sah die Sache richtig!!!!!, das tat ihm echt gut, dem jungen Mann jedoch sehr leid, doch Kurts Laune war für den ganzen Tag gerettet) Übrigens ist das Problem vom Steuermanns-Stuhl auf der Überfahrt nach Haifa entstanden. Bei der Halterung ist ein Teil gebrochen, so dass der Stuhl nach hinten neigt. Anlehnen geht noch, doch sitzen nicht. Das nur nebenbei!!
Wie auch immer, wir haben hier wirklich nette, hilfsbereite und offene Menschen getroffen, die uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nach 2 Telefonaten haben wir die Zusage, dass wir in Ashkelon einen Liegeplatz bekommen und wir melden, dass wir zwischen 16 und 17 dort eintreffen werden. (hoffentlich)
Das Schiff ist nun innen aus aussen top sauber und wir bekommen Besuch von Avi. er holt die Bücher ab, die er uns leihweise übergeben und bei einem Kaffee diskutieren wir über das Rote Meer. Wir schliessen es nicht aus, dass er nach Ashkelon kommt um uns zu besuchen. Er ist ein Quell an Informationen, auf die wir gerne hören. Wir verabschieden uns von ihm. Er übergibt uns eine israelisch Fahne und kurz nach seinem Abschied kommt ein Nachbar vorbei, der uns noch etwas verkaufen will. Es ist ein Naut Board, das wir an unserem Dinghi (Beiboot) festmachen, mit einfachen Handbewegungen steuern, und so tauchen, oder wie Delphine schwimmen können. Gleichzeitig sei es ein „Gesundbrunnen“ und besonders gut für den Rücken. Wir denken, dass dies so zutrifft.
Avi kommt nochmals zurück und bringt uns israelischen Tee und meint, wir sollen mit jedem Teebeutel an ihn denken. Das machen wir auch ohne Teebeutel.
Nach dem Nachtessen gehen die Reisevorbereitungen weiter und wir wollen bei Zeiten schlafen gehen, denn morgen um 07 Uhr wollen wir starten. Aber auch da gibt es vorher noch einiges zu tun.