Montag, 24.07. In der Nacht hat es ziemlich heftig gewindet. Selbst im Hafen sind Wellen im 50 cm Bereich festzustellen. Ab heute wollen wir nicht mehr warten, jetzt wollen/möchten wir Nägel mit Köpfen machen. Verena will eine Trauerkarte in die Schweiz schicken, also marschieren wir zur Post. Dabei treffen wir auf Luigi und er teilt uns mit, dass heute Nachmittag, sicher, jemand von der Werft käme. Bei der Post ist es wie in der Schweiz man muss eine Nummer ziehen. Mit der Nr. 30 stellen wir uns hinter die wartenden Leute beim Postaufgabe-Schalter. Da sitzt ein Mann und erfasst Briefe, die Kunden lässt er warten und oben leuchtet dauernd die Nr. 16. Eine Frau vor uns, mit der Nr. 29 findet das nicht gut (wir ja auch nicht) und spricht den Mann an. Er meint etwas unhöflich, er habe jetzt diese Arbeit zu tun! Die Frau spricht hervorragend deutsch und beginnt mit uns zu reden und erklärt, dass auch hier überall gespart werde. Ein Mann steht auf und verlässt unverrichteter Dinge die Post mit der Bemerkung, er warte schon eine Stunde. Die Frau erklärt uns, dass man auch Marken in den Tabakläden kaufen könne. Also verlassen auch wir das Postamt, besorgen uns im nahen Tabakladen eine Briefmarke und werfen den Brief ein. Nach dem Einkauf bei Sigma gehts wieder zum Schiff. Der Wind hat noch zugelegt und er ist extrem warm. Dann um 16 Uhr kommt Luigi mit dem Mann der Werft. Der schaut sich alles an und wir vereinbaren, dass wir unser Schiff am 8. 8. zwischen 09 und 09.30 Uhr in die Werft verholen. Dann werden die Arbeiten ausgeführt und am 29. August muss es wieder ins Wasser. Das sind klare Ansagen und wir sind erfreut. Zum Z’Nacht gibt es frische Teigwaren mit der Tomatensauce von Renate. Perfekt!
Dienstag, 25.07. Heute will Kurt die Angelegenheit mit den Motoren resp. dem Tank in Schwung bringen. Luigi (ohne ihn geht nichts) erklärt, Raffaele hätte ihn gestern Abend um 21 Uhr angerufen und gefragt, ob er möglicherweise noch kommen könne. Luigi hat ihm das verweigert, aber ihm gleichzeitig klar gemacht, dass er heute um jeden Preis kommen müsse, was er hoch und heilig versprochen habe. Verena läuft nochmals hoch zum Markt, sie möchte nochmals Stoff kaufen. Gegen 11.30 Uhr ziehen Wolken auf, begleitet von Donner. Das heisst für Kurt, Wäsche abnehmen, Sonnenschutz einziehen und die grossen Fenster schliessen, denn wenn es kommt, sicher heftig. Dann, 11.55 Uhr kommt Raffaele mit seinem Gehilfen. Bevor er allerdings in den Tank schaut, will er beide Motoren startklar machen, das heisst die beiden Dieselpumpen anschliessen. Nachdem dies erledigt ist gehen sie wieder, Den Tank wollen sie am Donnerstag öffnen. Kurt ist der Meinung, dass Raffaele nun endlich begriffen hat, dass das Problem im Tank liegt. Pünktlich mit den ersten Regentropfen und dem aufziehenden Gewitter kommt Verena zurück. Ein Segen für die Natur. Schräg vis-à-vis, bei Gulielmo Nautica beobachten wir ein Feuer, aber keine Menschenseele dabei. Zuerst über Funk, dann per Telefon orientieren wir die Lega Navale. Das Feuer flackert weiter, wird dann etwas kleiner, aber weiter steigt der Rauch, trotz Regen. Nach diesem Donnerwetter ist es merklich kühler und das freut Verena besonders.


Mittwoch, 26.07. Beim Frühstück kommt Antonio und meint, heute wird es nochmals regnen. Also gehen wir heute gemeinsam zum Markt, aber wieder ist der Stoffverkäufer nicht da. Dafür kaufen wir kleine süsse Birnen und Riesenaprikosen. Dazu noch Zwiebeln und Brot und tragen dies zum Schiff. Kurts Internet und auch das vom Telefongerät, das wir für die Homepage brauchen, muss nachgeladen werden. Also läuft Kurt noch zu Wind. Zurück beim Schiff geniessen wir die feinen Früchte vom Markt. Den Nachmittag lassen wir in Ruhe vorbei gehen. Verena hat einen Stoffladen ausfindig gemacht und versucht nochmals ihr Glück, kommt aber unverrichteter Dinge zurück.
Donnerstag, 27.07. Wir stehen früh auf, Verena will die Bettdecken waschen, da geht nur eine in die Maschine, also 2 Waschgänge. Kurt bearbeitet das Schiff mit Schlauch und Wasser, denn trotz heftigem Regen, allen Schmutz hats nicht weggeschwemmt. Dann wird noch Frischwasser aufgefüllt. Um 11 Uhr fragt Kurt per SMS bei Raffaele nach, wann er kommen werde. 10 Minuter später kommt die Antwort, heute Nachmittag. Super. Verenas Telefon muss heute neu geladen werden, das übernimmt Kurt um 17 Uhr, aber Vodafone öffnet erst um 17.30 Uhr. Also zurück zum Schiff. Verena will nun selber hin gehen und Kurt meldet sich Richtung Küche ab. Heute gibt es Tomatensalat mit Feta, Peperoni und gebratene, gewürzte Brotscheiben. Da kann man gut auf Fleisch verzichten. Mittlerweile ist es 21 Uhr, Raffaele ist nicht aufgetaucht, auch kein Telefonanruf und keine SMS kam bei uns an. Das ist das, was wir mit Mentalität meinen und was es für uns Mitteleuropäer manchmal etwas schwierig macht.