Sonntag, 16.07. Jetzt, wo wir wieder klare Ziele vor uns haben, können wir etwas zurück lehnen, es sind Abhängigkeiten geschaffen, die für uns nützlich sind. Am 8.8. geht die Madness in die Werft und bis dahin muss auch das Motorproblem gelöst sein. Die Aufgaben, die in der Werft erledigt werden müssen, sind fixiert, wie alles andere auch. So spazieren wir mal bis zum einen Ende der Mole, vorbei an Guardia die Finanza und den Carabinieri. Beim Wasserschiff bleiben wir stehen. Leider ist niemand da, den wir fragen können. Also schätzt Kurt, dass dieses Schiff, das ca. 54 Meter lang und 10 Meter breit ist und einen grossen Tiefgang hat, pro Fahrt ca. 1,5 Mio Liter Wasser nach den Tremiti-Inseln transportiert. Das Füllen dieser Schiffe dauert ca. 12 Stunden.
Auf dem Weg zurück zum Schiff, kommt eine junge Frau, das Grosskind von Raffaele auf uns zu und möchte uns im Namen ihres „Nonno“ zum Mittagessen einladen. Leider können wir diese Einladung nicht annehmen, denn der Sturm wütet mittlerweile ziemlich heftig. Es sind vor allem die Böen, die uns etwas Angst machen. Bei vielen Autos, die einen Neigungsalarm haben, geht die Alarmanlage los. Die Lega Navale legt bei den Segelschiffen die im Hafen liegen Hand an und klappt alle Sonnenverdecke zurück und fixiert sie. Antonio orientiert uns, dass am Abend von 17.30 bis 20.30 Uhr eine Prozession zur Ehre einer Heiligen (Name vergessen) statt finde und das müsse man gesehen haben. Trotz immer noch starkem Wind, machen wir uns um 18 Uhr zur besagten Kirche auf. In der Kirche wird, wie üblich bei offenem Portal, gebetet und gesungen, aber noch nichts von einer Prozession. Wir spazieren etwas durch die Gegend und kommen um 18.30 Uhr zurück. Jetzt hat es viele Leute, die Musikanten haben sich eingefunden und eine Vielzahl von Polizisten, aber es wird immer noch gebetet und gesungen. Ab 19 Uhr wird die Warterei langsam mühsam, immer mehr Menschen finden sich ein. Um 19.30 Uhr brechen wir das Vorhaben, die Prozession zu sehen, ab. Wir fühlten uns in dieser Menschenmenge nicht mehr wohl. Bei der Rückkehr stellen wir fest, dass der Sturm die Abdeckung des Beibootes total zerrissen hat. Das späte Nachtessen gibt es im Innern des Schiffes. Doch das riesige Feuerwerk, das den Himmel in allen Farben erstrahlen liess, aber auch in einen Dunstschleier hüllte, lockte uns wieder nach draussen.
Montag, 17.07. Heute Morgen kommt Raffaele um definitiv zu bestätigen, dass der 8.8. ok sei. Auch war er etwas traurig, weil wir nicht zu ihm, auf seine Farm mit Pferden und andern Tieren gekommen sind. Wir diskutieren nochmals das Motor- resp. Tankproblem und er verspricht, am Mittwoch mit seinem Gehilfen vorbei zu kommen, Zeit weiss er nicht genau. Er will dann den Tank öffnen, das bedeutet 36 festsitzende Schrauben lösen. Wir müssten dann nur noch ca 200 lt. Diesel einfüllen. Aber Kurt ist nach wie vor überzeugt, dass sich das ohne zusätzlichen Diesel lösen lässt. Am Nachmittag kommen Renate und Josef zu uns und wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag, leider im Innern, denn der Sturm hat sich noch nicht verabschiedet. Abends gehen wir noch kurz in die Stadt, unsere defekten Telefon-Ladekabel müssen ersetzt werden.
Dienstag, 18. 07. Wie bereits gestern besprochen, machen wir heute Teamwork an der frischen Luft, mit Schrubber, Wasserschlauch, Lappen und Bio-Putzmittel. Der Sturm und der vorangegangene Regen, haben so einiges auf die Madness gebracht. Nach der verdienten Siesta gehen wir Beide unseren Bedürfnissen nach, sei es sünnele oder lesen. Das Nachtessen nehmen wir wieder im Innern des Schiffes ein, denn der Wind hat wieder zugelegt.