Montag, 13.05. Einmal mehr war die Nacht stürmisch. Am Morgen schreibt Kurt sofort der Werft, da der Kühlschrank ja nicht wie angekündigt repariert wurde. Die Antwort erfolgt schnell, heute zwischen 16 und 19 Uhr würde der Mechaniker kommen. Verena nimmt den kleinen Rucksack und verabschiedet sich in die Stadt. Kurt marschiert zum Marine Büro und bezahlt die Liegegebühr bis kommenden Mittwoch. Da öffnet sich ein kleines Zeitfenster, wo wir weiter fahren können, das heisst kein Sturm sein sollte. Ca. 13 Uhr kommt Verena wieder zurück. Sie hat noch einen Abstecher durch den Pinienwald gemacht, dabei die Licht-und Schattenbilder eingefangen und die Stille genossen.
Gegen 16.20 Uhr kommt der für unser Schiff Zuständige in Begleitung von 2 Mechanikern, die nicht zur Werft gehören, aber für die Werft arbeiten. Alles wird geprüft und dann festgestellt, dass kein, resp. nur minimal Kühlgas vorhanden ist. Also begibt sich ein Mecano wieder zum Auto und holt eine Gasflasche. Der Kompressor des Kühlschrankes wurde in Zypern ausgetauscht, jetzt merken die Mecanos, dass sie das falsche Kühlgas haben. Also wieder zum Auto und eine andere Gasflasche holen. Ein Ventil ist nicht mehr dicht und wird noch ausgetauscht. Die beiden Männer verlassen das Schiff, die Rechnung wird uns von der Werft per Email geschickt und wir hoffen dass wir unsere Lebensmittel wieder kühl lagern können. Der Sturm hat nicht nachgelassen, während des ganzen Tages blies er mit 7 Beaufort. Nach dem Nachtessen beschäftigen wir uns mit Lesen und diskutieren und ärgern uns etwas über das Wetter. Nach draussen gehen macht keine Lust.
Dienstag, 14.05. Auch in dieser Nacht hat der Sturm heftig getobt und der Wind bläst ständig zwischen 8 und 9 Beaufort, also um die 80 kmh. Die Masten und Leinen pfeiffen und die Schiffe und Stege schaukeln. Eine unruhige Nacht. Draussen auf See sind die Wellen um 2,5 Meter. Wir machen uns Überlegungen, ob wir vielleicht besser nur bis Lagos fahren und bereits von dort aus das Schiff durch eine Provicrew nach Le Havre überführen lassen. Hinzu kommt, dass Kurt seit dem Hörsturz etwas von seiner Seefestigkeit verloren hat. Er vermutet dass der Hörsturz den er im Februar hatte der Grund dafür ist. Die kommenden Fahrten werden zeigen, wie es weiter geht. Klar ist, dass bereits am Donnerstag wieder Sturm aufkommt und dieser bis Montag dauern soll. Früher war es in dieser Gegend so, dass der Wind „Levante“ jeweils alle 2 bis 3 Wochen für 2 – 3 Tage stark blies. Heute bläst er vielleicht 2-3 Wochen und ruht 2-3 Tage?????? Das Klima verändert sich wie es scheint überall. Wir nehmen die Vorbereitungen für die morgige Fahrt, die erste in dieser Saison vor, binden jedenfalls wieder alles fest und verstauen alles sturzsicher. Wir starten mit einer kurzen Fahrt, ca. 3 Stunden bis Chipiona.