Sturmtage und mehr

Donnerstag, 29.07. In der Nacht hat das Wetter umgeschlagen. Wir erwachen von einem „Gerumpel“, auf der Fly. Kurt geht nachschauen, unsere Eule (Möwenschreck) ist umgekippt und hat den Kopf verloren. Beim Rundgang stellt er fest, dass das zusätzliche Tau vorne nicht ganz gespannt ist und zieht es fester nach. Die Möwen haben wieder ihre „Arbeit“ verrichtet. Aber bei diesem starken Wind, wollen wir keine Reinigung in Angriff nehmen und hoffen dass der immer wieder einsetzende heftige Regen die Spuren beseitigt. Gegen Nachmittag lässt der Sturm leicht nach, aber wir stellen fest, dass sich der Wasserspiegel in der Lagune um ca. 90 cm gesenkt hat. Der Sturm hat doch viel Wasser aus der Lagune gespühlt. Das ist für unsere Position zwar kein Problem, aber wir sehen wie sich die Sandbänke entlang der Lagune stetig vergrössern,

Von Heiligenhafen, unserer nächsten geplanten Station, kommt die Meldung, dass man uns keinen Platz zusichern kann. Kurt sucht nach Alternativen und Verena befasst sich mit dem PC und den „Fotoproblemen“. Am Nachmittag legt der Sturm wieder heftig zu, wir haben Böen von 25 Metern pro Sekunde, was einem schweren Sturm, Windstärke 10 (von 12) entspricht. Die CH-Fahne ist mittlerweile eingerollt (was gem. intern. Seegepflogenheiten erlaubt ist) So verbringen wir den Tag auf dem Schiff mit Hausarbeiten, Fusspflege, Lesen und Jassen. Fernsehen geht hier nicht da die vielen Segelmasten den Empfang stören. Aber zum Glück sind wir mit Lekture gut eingedeckt.

Freitag, 30. 07. Diese Nacht hat der Sturm kurz nachgelassen, aber nur um neue Energie zu tanken. Wir verbringen den Tag wieder auf dem Schiff, mit Ausnahme, dass wir noch zur nahe gelegenen Bäckerei marschieren um Brot zu kaufen. Es ist nicht das Brot, St. Galler-Brot, Basler-Brot oder sonst ein Brot, wie wir es kennen. Es sind „chüschtige“ schwere Brote und meist mit vielen verschiedenen Kernen. Wir hoffen, dass wir das richtige Brot für den 1. August, den wir mit einem Fondue feiern möchten, ausgelesen haben. Morgen nach dem Frühstück wissen wir mehr. Wir führen einige Telefongespräche mit der Schweiz und sind froh, dass es allen gut geht.

Die Sandbänke werden immer sichtbarer.

Hinter uns will ein Segelschiff anlegen. Doch der Skipper hat bei diesem starken Wind Mühe an den Steg zu kommen. Verena bietet ihnen unsere Hilfe an, die die beiden, mit den Tauen bewappneten Männer gerne bejahen. Also helfen wir ihnen. Der Skipper sagt klar wo er, vor allem das erste Tau festgemacht haben will. Trotzdem braucht es einen zweiten „Anlauf“ um an den Steg zu kommen. Kurt hätte dieses Manöver anders gefahren, aber, jeder nach seinen Vorstellungen. Der Skipper erklärt uns dann, dass erzum ersten Mal bei so heftigen Windstärken hier anlege. Auch wir wissen von ähnlichen Situationen und waren auch oft um helfende Hände froh. Zum Abschluss des Tages erkundigen wir uns noch bei „unserem Wohnungshüter“ Armin wie es ihm und Margrit geht und was es Neues zu berichten gibt. Natürlich ist unser Zuhause bestens betreut und wir können weiterhin sehr getrost auf dem Schiff bleiben.