Donnerstag, 06.09. Die innere Uhr tickt gut, 5 Minuten vor dem Wecker stehen wir auf. Nach dem Frühstück noch Abfall entsorgen, Stromkabel einziehen, die Motoren starten, dieTaue einziehen und los gehts. Gemäss allen Vorhersagen HÄTTEN, ja HÄTTEN wir Sonne, Wind aus wechselnden Richtungen und Wellen bis maximal 40 cm haben sollen. Die Fahrt war wie schon einige früher. Verena liegt im Steuerhaus und Kurt schimpft auf der Fly über die Meteorologen. Ganz steifer Wind aus West-Nord West, später auf West drehend mit 5 bis 6 Bofor. Um Trafalgar zeigt der Tiefenmesser Wellen über 3 Meter an. So hat Kurt nicht mal Gelegenheit, den Toten von der Schlacht bei Trafalgar, wo Admiral Nelson die spanische Armada versenkt hatte, seine Ehre zu erweisen. Eine Achtungstellung war definitiv nicht möglich. Aber wir kommen relativ gut voran. Nach dem Gefahrenzeichen vor Cadiz, das westlich zu umfahren ist, ändern wir den Kurs Richtung unserer Marina. Es ist die PUERTO SHERRY MARINA, IN PUERTO DE SANTA MARIA. Über Funk melden wir uns an und müssen uns im Vorhafen noch etwas gedulden, bis die Marineiros vor Ort sind.
Dieses Anlegemanöver, klappte deutlich besser, doch ohne Bugstrahlruder und mit Wind war`s auch kein Vorzeigemanöver. Wir liegen gut festgemacht, längsseits wieder an einem Schwimmsteg. Dann stellen wir fest, keiner unserer Stecker für den Stromanschluss hat die passende Grösse. Kurt geht zur Anmeldung ins Marine Büro, ein Weg ca. 1,5 Kilometer. Hier ist man sich anscheinend bewusst, dass oft der entsprechende Stecker fehlt, es wird sofort einer angeboten. Dafür hinterlegt man 75 Euro. Dieser Stecker sollte aber nur von einem Fachmann angschlossen werden, den sie auch gleich organisieren. Da es noch nicht 16 Uhr ist, wird es noch etwas dauern. Sie kommen dann gleich zu Zweit. Alles geht „zackig“, wir haben Strom und die Beiden je € 2.50. Offensichtlich sind sie sich das nicht gewohnt, jedenfalls bedanken sie sich ausserordentlich. So, jetz sind wir „definitiv angekommen“ und jetzt gibt es den letzten Ankertrunk in diesem Jahr. Den geniessen wir auf der Fly. Es ist einiges los im Hafen und wir geniessen das rege, aber ruhige Treiben. Für das Nachtessen ist es uns jedoch draussen bereits wieder zu kühl. Irgendwie sind wir auch etwas geschafft von der heutigen „Schiffschaukel“. Schade, die letzte Fahrt 2018 hätten wir gerne ruhig und mit Sonnenschein in Erinnerung behalten. Der Atlantikhat uns heute sein anderes Verhalten gezeigt.
PS: Falls jemand den Schiffsputz vermissen sollte, den haben wir bewusst auf morgen verschoben, haha!!
Titelbild: Morgens um 07.00 Uhr ist es hier wirklich noch dunkel.