Freitag, 30.08. Noch bevor der Wecker klingelt stehen wir auf. Es ist kalt. 15 Grad im Schiff, draussen 12. Einer der 12 Segler die gestern Abend noch angekommen sind, hatte vermutlich ein gröberes Problem mit dem Strom. Jedenfalls ist Kurt in der Nacht noch 2x aufgestanden um die Hauptischerung für den Steg wieder einzuschalten. Der Erfolg war gleich NULL!! Das heisst, für den Rest der Nacht keinen Strom. Also wird gleich der Generator gestartet, auf den Morgenkafi wollen wir nicht verzichten. Wir besprechen das Ablegemanöver und sehen, bei den Seglern wird diskutiert. Kurt erkundigt sich beim Nachbarschiff, wann sie den Hafen verlassen werden. Sie wollen auch um 10 Uhr losfahren wie wir. Wir lassen den 12 Yachten den Vortritt. Dann legen wirgemütlich ab und staunen erneut welche Kraft das Wasser hat. Wir werden gegen das Ende des Hafens „gedrückt“, trotz praktischer Windstille. Die Ausfahrt ist ruhig und wir können noch letzte „Sichtunterschiede bezüglich rotweissen Pfählen“ beseitigen. Der Ärmelkanal empfängt uns nicht wie prognostiziert. Wind ja, Wellen und Wellenrichtung nein, Tidenstrom nein. So langsam überholen wir die Segelschiffe, die vor uns ausgefahren sind, obwohl wir nur mit 6,4 Knoten unterwegs sind.
Nach 3,5 Stunden melden wir uns im Hafen an. Es wird verlangt, dass man um Einfahrt in den grossen Hafen nachsucht. Die Bewilligung wird erteilt. Noch gute 2 km fahren wir den Handelshafen hoch um in der ROYAL Yachtmarina Oostende anzulegen.
Ein Schiff der Hafenbehörde mit Blinklicht fährt uns voraus und bringt uns zur Marina. Für Leute, die keine aktuellen Seekarten haben, ist diese Marina vielleicht etwas versteckt. Das Anlegemanöver gestaltet sich, einerseits durch den Wind der noch zugelegt hat, aber auch durch die Tide die uns gegen den Anlegesteg drückt, nicht ganz einfach. Die Fender, genau auf der richtigen Höhe gesetzt, haben uns aber gut abgefedert. Ein junger Mann nimmt uns ein erstes Tau ab und macht es fest. Den Rest schaffen wir gut alleine. Hier spricht man kein französisch. Entweder flämisch oder englisch. Wir ziehen letzteres vor. Nach dem administrativen Teil und den üblichen Anlegearbeiten gehen wir noch kurz zum Einkauf. Dann gibts unser Nachtessen auf dem Schiff. Dabei stellen wir mit Freude fest, am Fahnenmast der Marina wurde die Flagge mit dem weissen Kreuz gehisst, ist doch echt ein nettes „Willkomm“.