Von Linz nach Marbach

Die Fahrt, mit 3 Schleusen, die wir diesmal ohne Probleme meistern, geht durch den Strudengau. Das Fahrwasser ist durch eine Insel getrennt und wir nehmen den Hössgang. Auch auf dieser Strecke spürt man die Fliessgeschwindigkeit, wir sind zügig unterwegs, vorbei an friedlicher Uferlandschaft, Schlössern und Dörfern.

Schloss Wallsee
Schloss Wallsee
Schloss Dornach
Schloss Dornach

 

 

 

 

 

 

Schloss Greinburg
Schloss Greinburg

Bei der Schleuse Ybbs-Persenbeug erwartet uns bereits Helmut. Nachdem wir bisher nur mit Berufsschiffen schleusen durften, können wir hier alleine einfahren, allerdings gibt es keine Schwimmpoller.

Im Hafen von Marbach erwartet uns Helmut wieder und ist uns behilflich beim Anlegen. Nachdem das Schiff gut vertäut liegt, eröffnet er uns, dass wir von ihm und seiner Ehefrau Brigitte zum Nachtessen bei der schönen Wienerin eingeladen seien. Diesen Freitag Abend geniessen wir bei gutem Essen und in der sehr netten Gesellschaft von Helmut und Brigitte. Sie lagen mit Ihrem Schiff „Klostermann“ hinter uns im Hafen von Nürnberg und so haben wir uns kennen gelernt.

Die Klostermann von Helmut und Brigitte
Die Klostermann von Helmut und Brigitte

Am Samstag Morgen ist uns Helmut behilflich, das Bilgenwasser aus dem Motorraum zu pumpen und zu entsorgen. Zudem holt er uns um 16.30 Uhr mit seinem Auto ab und bringt uns nach Persenbeug, wo die Beiden wohnen, zum Höfefest. Dieser Ort hat viele Häuser mit Innenhöfen. Einmal im Jahr werden 8 dieser Innenhöfe von den ortsansässigen Vereinen zu einem von ihnen selbst gewähltem Thema dekoriert. Entsprechend dem Thema ist auch die Verpflegung. Jeder Innenhof hat seine eigene Musikgruppe, die von der Gemeinde ausgewählt und finanziert werden. Sie spielen alle zu einer andern Zeit, so dass man alle Gruppen hören kann und damit automatisch auch jeden Innenhof besucht. Ein breites Spektrum an Musik, von Jazz bis A capella, Rock oder Cabaret ist zu hören. Wir haben uns mit verschiedenen Leuten gut unterhalten, den Abend genossen und sind von Helmut wieder gut zur Madness gefahren worden.

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Den Sonntag nutzen wir zu einer Radtour. Wir fahren nach Maria Taferl, der 2. grössten Wallfahrtskirche von Oesterreich. Dank unseren E-Bikes schaffen wir die 4km lange recht steile Bergfahrt. Wir überholen „Normalbiker“, die mit entsprechenden Sprüchen nicht sparen…..

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Die Aussicht vom Berg ist überwältigend. Wir spazieren entlang der Promenade, mit wunderbarem Ausblick, vorbei an sehr gepflegten Hotelanlagen  und landen in einem Restaurant, wo es Eis gibt!

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Die Rückfahrt, auf die sich Kurt gefreut hat (es geht bergab) führt uns über Kleinpöchlarn und entlang der Donau bis Marbach.

Wohl zum letzten Mal winken wir am Montagmorgen den „Holländern“, wünschen ihnen eine gute Fahrt und viel Freude mit ihrer „Dragonfly“. Sie haben die Nacht von Sonntag auf Montag auch im Hafen Marbach gelegen. Ihre Reise wird nun zügig vorangehen.

Um 10.00 Uhr geht Kurt zum Hafenmeister, der auch der Wirt „zur  schönen Wienerin“ ist. Da trifft er zwei Schweizer Ehepaare, die auf der Durchreise sind, kommt mit ihnen ins Gespräch und erhält die Handelszeitung, die einen Beitrag über den Logistikstandort Basel enthält. Verena bemerkt wie 4 Personen sehr interessiert die Madness begutachten und fotografieren. Sie geht nachschauen und schon hört sie „Guäte Tag Frau Fenner, mir sind tschuld wänn ihre Maa z‘ spot heichunt, nid die schöni Wienerin, mir händ ehn glöcheret mit Froge“.

Zum Mittagessen sind wir bei Helmut und Brigitte eingeladen. Diesmal nehmen wir die 7 km unter die Räder ohne Strom!! Helmut grillt und Brigitte hat viele andere Köstlichkeiten auf den Tisch gezaubert. Die Beiden verwöhnen uns, der Nachmittag vergeht sehr schnell bei Gesprächen über die Schifffahrt, Politik und Gott und die Welt.  Auch von hier aus nochmals ein herzliches Dankeschön für all die Hilfe und Einladungen.

Am Dienstag ist Wasch-Einkauf- und Aufräumtag. Die Bettwäsche trocknen ist meist etwas mühsam mit nur einem kleinen Wäscheständer. Also beschliesst Verena diesmal die Waschmaschine und den Trockner beim nahegelegenen Camping zu nutzen. Bereits vor 09.00 Uhr holt sie beim Campingwart die Jetons, (Euro 10.50 für 1x waschen und 1x trocknen!!) lässt sich die Maschine kurz erklären, radelt nochmals zurück und holt den Rest der Wäsche, denn in diese grosse Maschine passt alles rein, ist ja auch teuer genug. Leider ist dann auch genau das passiert, was nicht hätte passieren dürfen. Wenn die Maschine fertig ist mit Waschen muss sie schnell geöffnet werden, ansonsten ist der Strom weg und es geht nichts mehr, ausser mit einem neuen Jeton. Also geht Verena, mit schlechtem Gewissen natürlich, zum Verantwortlichen, der bereits am Rasenmähen ist, und erzählt ihm vom Missgeschick. Sie vereinbaren, wenn er um 12.00 Uhr ins Büro zurückgeht, wird er die Maschine öffnen. Verena ist kurz vor 12.00 Uhr dort, kein Campingchef, keine geöffnete Maschine, doch die Rasenmähmaschine ordentlich versorgt. Um 13.15 Uhr immer noch niemand da, Verena ruft die angegebene Tel-Nr. an. Die Antwort, ja da hat wohl wieder jemand die Maschine zugemacht, dann müssen sie eben nochmals einen Jeton einwerfen, es fehlt ihnen dann wohl einer für den Tumbler, das heisst die Wäsche wird nicht ganz trocken sein, ist aber die einzige Lösung, denn er selbst kommt erst wieder um 18.00 Uhr zum Camping. Zum Glück war der Wettergott war Verena wohlgesinnt und die Wäsche konnte an der warmen Sonne fertig trocknen.

auch Solches ist auf der Donau zu sehen
auch Solches ist auf der Donau zu sehen

Die Planung der Weiterreise bringt Probleme, die Reservation in Tulln ist nicht möglich da wir zu lang sind, also müssen wir ein neues Tagesziel definieren. Es wird vermutlich der Behördenhafen von Krems sein, sicher ist das allerdings noch nicht. Wir sehen wie wir vorwärts kommen. In Wien hat es zur Zeit auch nur noch einen freien Platz für unsere Länge, ob der auch am Samstag  noch frei ist, werden wir dann erfahren, sonst gibt es ev. ein kleines Problem, da unser Besuch an Bord kommt und wir doch Wien noch besichtigen wollen.