Wetter- und andere Kapriolen

Freitag, 26.07. Nach gestern mit beinahe 40 Grad ist es heute Morgen nur noch 20 Grad. Was nehmen wir für die heutige Exkursion an Kleidern mit. Verenas Wetterprognose sagt, erst um 17 Uhr Gewitter, also wird es eher warm bleiben, packen aber vorsichtshalber einen „Knirps“ ein. Pünktlich 09.55 Uhr stehen wir am Halteplatz des Créabus.  10.10 Uhr will Kurt anrufen und just in diesem Moment kommt der Bus. (Grösse VW Bus) Wir steigen ein und bezahlen pro Person für die gut 25 minütige Fahrt, je 1.30 pro Person.  Zu erwähnen ist, wir sind die einzigen Fahrgäste.   Schon während der Fahrt verdunkelt sich der Himmel zusehends. Beim Schloss Miromesnil steigen wir aus. Verena will noch Fotos schiessen, doch schon nach dem ersten „Klick“ können wir nur noch rennen. Nicht der Schlossgeist oder ein böser Hund, sondern das Gewitter ist der Grund. Wir müssen 25 Minuten ausharren, dann beginnt die Führung im Schloss. Die Geschichte des Schlosses ist interessanter als das Äussere. Erbaut wurde es im 17. Jahrhundert auf den Mauern einer Burg, die 1598 zerstört wurde.

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Der Garten ist ein Paradies für Hummeln, Bienen und ander Insekten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht zerstört wurde die etwas abseits liegende Schlosskapelle aus dem 11. Jahrhundert, die zwar während der französischen Revolution „entsakralisiert“, aber von der Grossmutter von Guy de Monpassant wieder „sakralisiert“ wurde. Guy de Monpassant war ein Schriftsteller, der 1850 im Schloss geboren wurde und zu den bedeutensten Schriftstellern von Frankreich zählt. Der Schlosspark ist 10 Hektaren gross, eine über 250 Jahre alte Zeder bildet einen dominanten Blickpunkt. Der dazugehörige Schlossgarten ist im Verzeichnis der Gärten Frankreichs als „bemerkenswert“ eingetragen, Blumen aller Arten, Gemüse und alte Obstbäume gedeihen nebeneinander. Die Führung der 300 Meter entfernten Kapelle findet erst um 14.30 Uhr statt. Da es hier keine Verpflegung gibt,  laufen wir in den nächsten Ort. Während Kurt  sich nach einem Restaurant umschaut, zieht er einen Schuh voll Wasser aus der Pfütze. Prompt wird sein Missgeschick mit einem Lacher einer einheimischen älteren Dame quittiert. Betreffs Restaurant kann sie uns nicht helfen, es gibt keins in diesem Ort. Die Bäckerei hat noch offen, ist aber kurz vor Schluss. Wir können noch etwas zum „Knabbern“ kaufen und die Ladenbesitzerin ist so nett und macht uns noch einen Kaffee.

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Auch wenn es kein Restaurant gibt, das Dorf ist gepflegt und hübsch.

Dann laufen wir zurück zum Schloss und lassen uns noch durch die Geschichter der Kapelle führen. Ein  schlichter, aber sehr beeindruckender Bau.  Früher sollen hier „krampfaderngeplagte“ Menschen im Gras um die Kapelle gekneipt haben. Auch die Glocke stammt noch aus dem 11. Jahrhundert.

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Neu an der Kapelle ist nur der Hut, worin die Glocke hängt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Auf dem Rückweg macht uns die uns die Begleiterin auf eine  Buche mit einem „grossen Geschwür“ aufmerksam, aus denen sollen  wertvolle und besondere Möbelstücke hergestellt werden.

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Danach  verabschieden wir uns und laufen zum Warteplatz für den Créabus, der sehr pünktlich erscheint, uns zwei aufnimmt und für insgesamt  2.60 wieder zurück fährt. Ein interessanter Tag, den wir heute bei einem Essen auswärts beenden. Dabei unterhalten wir uns mit dem Paar am Nebentisch. sie sind aus Kambodscha, arbeiten  aber in Paris. Während Kurt seine Moules Roquefort geniesst, stochert unser Tischnachbar genüsslich seine Schnecken aus dem Häuschen. Verena hält sich da doch lieber an Salat mit Reis und Thon.

 

 

Samstag, 27.07. In der Nacht, wie auch den ganzen Morgen ist es regnerisch.  Erst gegen 12.30 Uhr beginnt es aufzuhellen. Dann   gehts zum Einkauf. Heute ist grosses Markttreiben. Ein „beschwerdefreies“ Durchkommen ist nicht möglich. Die Gemüse- und Früchtehändler sind auch bereits am einpacken. Kurt hat heute Lust auf „Geschnetzeltes an Senfrahmsauce“. Also kaufen wir die fehlenden Artikel ein. Beim Fleisch sind wir vorsichtig und nehmen  „teureres“ Fleisch, das Kurt selber schneiden will.  Per Mail-Kontakt  der Firma, die unseren Schaden beheben soll, werden wir angefragt ob jemand vorbeikommen könne um sich den Schaden anzuschauen. Nach der Frage, um welche Zeit er kommen möchte, die Antwort: ich stehe vor dem Schiff!  Dienstag/Mittwoch wird der Schaden behoben. Den Nachmittag verbringen wir mit Regen- und Trockenphasen auf dem Schiff und lesen. Um 17 Uhr zieht es Kurt in die Küche. (Die gute französische Küche beruht darauf, dass die Catarina di Medici aus Italien, die den Sonnenkönig geheiratet hat, 100 Köche mit nach Paris genommen hat. Diese haben zusammen mit den französischen Köchen die gute französische Küche gegründet) Nun, das Rindfleisch war alles andere als zart, wir müssen die rein französische Küche getroffen haben, ohne italienischen Einfluss!!! Wiederum das Fleisch war zäh. Aber auch ohne kauen war heute ein bewegter Tag im Hafen. Das Schiff schaukelt, zwar sanft aber beinahe 5-minütlich. Woran das liegt, haben wir noch nicht herausgefunden.