100 Tage unterwegs, Zeit für einen Rückblick

Gestartet in Maasholm an der Schlei, sind wir via Ostsee, Nordostsee-Kanal, Nordsee,  JIsselmeer, JIssel, Rhein, Main, Main-Donaukanal und Donau bis nach Budapest gekommen. Das sind ungefähr 2500 km.

Die anfänglichen Schwierigkeiten haben uns einige Male an den Rand des Glaubens gebracht, ob wir für unseren „Ruhestand“ das richtige ausgewählt haben. Die Höhe unserer Madness, respektive der Fernseh-Antenne, die Länge und der Tiefgang, sowie das Niedrigwasser, haben einige unserer Pläne durcheinander gebracht. Änderung der Route und somit fehlendes Kartenmaterial, das zudem schwer zu bekommen war, erschwerten den Start massiv. Dazu kam die Seekrankheit von Verena während den mehrstündigen Fahrten, mit starken Winden, in derOstsee und der Nordsee.  Die Länge und der Tiefgang unseres Schiffes werden uns in den Binnengewässern weiterhin beschäftigen. Mit der Einfahrt in die Slowakei haben wir den deutschen Sprachraum verlassen, was wohl auch noch einiges erschweren wird.

Unsere Madness ist nicht ein Schiff für „Sonntagsausflüge“, wir bezeichnen sie eher als Fahrtenschiff. Nur wenige Motorschiffe fahren die gleiche Strecke. Es sind eher Segelschiffe, zwar auch unter Motor, die bis ins Schwarze Meer/Mittelmeer unterwegs sind.

Unser schwimmendes Zuhause ist wohl gross, jedenfalls fanden dies bisher alle, doch bei einigen Tätigkeiten wäre mehr Platz kein Luxus, oder doch?? Betten frisch beziehen, Staub saugen in all den kleinen Ecken und den Dyson über die schmalen Treppen schleppen, über die Leiter in den „Keller“ steigen und auf allen Vieren das Gewünschte suchen, sind so einige mühsame Aktivitäten. Beim anfänglichen schlechten Wetter wurde auch das Wäschetrocknen recht mühsam.

Hier ein paar Bilder von unserem „Schiffsbauch“:

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.....aber auch die "seriösen" Getränke sind an Bord
…..aber auch die „seriösen“ Getränke sind an Bord

Eine Klimaanlage, wir beschäftigen uns bereits damit, wäre auch kein Luxus. In der „engen“ Küche bei 35 Grad Essen zubereiten und den Abwasch erledigen ist echt schweisstreibend, Abkühlung findet man dann nirgends.

Trotzdem, wir haben genügend Platz auf unserem neuen Zuhause, auch zu Viert, was sich bereits bestätigt hat. Jetzt wo wir so langsam alles recht gut beherrschen, stellen wir fest, die Madness ist „gutmütig“ und verzeiht auch den einen oder andern Fehler, sie ist, und wir fühlen uns mit ihr und auf ihr sicher!!

Als Crew/Team haben wir, was wohl auch normal ist, zu Beginn nur teilweise richtig gut harmoniert (gut aber immer). Die Schleusen- und Anlegemanöver haben unsere Nerven anfänglich echt strapaziert, doch „kein Meister ist vom Himmel gefallen“, wir haben durch verschiedene Erlebnisse gelernt und festgestellt dass das Korrekte für uns nicht immer das Beste ist. Wenn Verena am „Anschlag“ war, was doch hie und da vorkam, versuchte Kurt ruhig zu bleiben, auch umgekehrt konnte es mal geschehen. So haben wir bisher, und dies wird wohl weitergehen, schon viel gelernt. Alle noch so kniffligen Angelegenheiten haben wir gemeistert, glücklicherweise war es nie gefährlich.

Die Homepage stets auf Vordermann zu halten, manchmal ist es wegen fehlendem Internet nicht möglich, ist schon auch oft etwas stressig. Gut ist jedoch dass wir diesen „Druck“ haben, so ist auch unser Tagebuch stets aktualisiert.

Trotz dem Unangenehmen,  das Schöne ist überwiegend. Die vielen positiven Erlebnisse mit hilfsbereiten, unterschiedlichen Menschen, das Leben mit und in der Natur,  die verschiedenen Situationen und Eindrücke in all den Häfen und Städten prägen uns, wir sind dankbar für die letzten 100 Tage, nehmen die nächsten 100 in Angriff, freuen uns und sind gespannt auf all das Neue das weiterhin auf uns zukommt.

Unterlassen wollen wir nicht, Euch allen, die Ihr uns auf unserer Reise „verfolgt“, an uns denkt und uns sicher auch mal einen guten Gedanken schickt, zu danken. Wir freuen uns darüber, wie auch über die Feedbacks und Eure persönlichen Worte per Email.

Herzlichen DANK!