Wir stehen früh auf, denn wir wollen um 07.00 Uhr losfahren.
Verena hat sich am gestrigen Abend, nach einem Ausrutscher auf einer Abschrägung am Steg, zwar einige Prellungen zugezogen, doch die Fahrt können wir trotzdem starten. Die kleine Wunde ist versorgt und die Schmerzen erträglich.
Zum Glück sind nur Wellen von max. 70 cm angesagt, was zu unserer Freude auch am folgenden Tag so bleiben soll. Zur gesamten Fahrt auf dem Schwarzen Meer ist zu sagen, dass der Wind konstant aus östlichen Richtungen kommt, mal mehr süd-, meist aber nordöstlich. Das bedeutet, dass wir immer quer zu den Wellen fahren. Beim Start stimmt die Wellenhöhe und wir sind guter Hoffnung auf einen ruhigen Tag.
Kurz nach der türkischen Grenze kommt uns die Küstenwache entgegen und deutet uns an, die Fahrt zu stoppen. Sie kommen nahe ans Boot und fragen, wohin wir wollen. Wir erklären, dass wir zum nächsten Einklarierungshafen (Istanbul) wollen, aber einen Zwischenhalt in Igneada eingeplant haben, da die Strecke zu weit ist für uns. Wir fragen sie (wir haben von Inge und Ernst erfahren, dass man in Igneada nicht in den Hafen einfahren darf, solange man nicht einklariert ist, da sonst eine Busse von € 520.00 zu gewärtigen sei) ob wir zwei „alte Leute“ in den Hafen einfahren dürfen. Sie beginnen zu telefonieren und wir erhalten die klare Antwort, NEIN! Keine Begründung oder sonst etwas, einfach nein, wir können aber ausserhalb des Hafens ankern. Dass wir, solange wir nicht einklariert sind, nicht von Bord dürfen, ist uns verständlich, aber dass man nicht in den Hafen einfahren darf, absolut nicht.

Um 16 Uhr werfen wir den Anker und geniessen den Rest vom Tag. Aber wir gehen früh zu Bett, denn morgen warten 69 Seemeilen auf uns.