Von Sozopol / BG nach Igneada / TR

Wir stehen früh auf, denn wir wollen um 07.00 Uhr losfahren.

Verena hat sich am gestrigen Abend, nach einem Ausrutscher auf einer Abschrägung am Steg,  zwar einige Prellungen zugezogen, doch die Fahrt können wir trotzdem starten. Die kleine Wunde ist versorgt und die Schmerzen erträglich.

Zum Glück sind nur Wellen von max. 70 cm angesagt, was zu unserer Freude auch am folgenden Tag so bleiben soll. Zur gesamten Fahrt auf dem Schwarzen Meer ist zu sagen, dass der Wind konstant aus östlichen Richtungen kommt, mal mehr süd-, meist aber nordöstlich. Das bedeutet, dass wir immer quer zu den Wellen fahren. Beim Start stimmt die Wellenhöhe und wir sind guter Hoffnung auf einen ruhigen Tag.

Von Sozopol nach Istanbul 037

Kurz nach der türkischen Grenze kommt uns die Küstenwache entgegen und deutet uns an, die Fahrt zu stoppen. Sie kommen nahe ans Boot und fragen, wohin wir wollen. Wir erklären, dass wir zum nächsten Einklarierungshafen (Istanbul) wollen, aber einen Zwischenhalt in Igneada eingeplant haben, da die Strecke zu weit ist für uns. Wir fragen sie (wir haben von Inge und Ernst erfahren, dass man in Igneada nicht in den Hafen einfahren darf, solange man nicht einklariert ist, da sonst eine Busse von € 520.00 zu gewärtigen sei) ob wir zwei „alte Leute“ in den Hafen einfahren dürfen. Sie beginnen zu telefonieren und wir erhalten die klare Antwort, NEIN! Keine Begründung oder sonst etwas, einfach nein, wir können aber ausserhalb des Hafens ankern. Dass wir, solange wir nicht einklariert sind, nicht von Bord dürfen, ist uns verständlich, aber dass man nicht in den Hafen einfahren darf, absolut nicht.

Von Sozopol nach Istanbul 045
Unser Ankerplatz

Um 16 Uhr werfen wir den Anker und geniessen den Rest vom Tag. Aber wir gehen früh zu Bett, denn morgen warten 69 Seemeilen auf uns.

Sozopol

Sozopol ist ein Touristenort, der hauptsächlich von Bulgaren besucht wird und dadurch seinen Charme behalten hat. Wir fühlen uns sofort wohl in diesem Ort. Er erinnert ans Tessin, enge Gassen, gemauerte oder mit Holz bedeckte Haeuser.

Varna und Sozopol 048

 

 

 

 

 

 

Varna und Sozopol 040

Varna und Sozopol 051

Von Sozopol nach Istanbul 012

Als Touristenort natürlich auch mit vielen kleinen Verkausläden, vorab in Bulgarien von Hand hergestellte Souvenirs, wie Schnitzerarbeiten, Häkeldecken, Lederartikel und vieles mehr. Zum grossen Unterschied zur Schweiz, man kann in diese Lokale eintreten und sich in Ruhe umsehen. Erst wenn man eine Auskunft will, geht man zum Verkaeufer, ansonsten bleibt er oder sie im Hintergrund. Verena genoss eine besondere Massage. Dutzende kleine Fische knabberten an ihren Fuessen. Zuerst setzt man sich ans Waschbecken und bekommt die Fuesse gewaschen, dann laeuft man mit Plastikueberzuegen zum kleinen Bassin und haelt die Fuesse rein. Am Schluss werden die Fuesse vom Fischbesitzer abgetrocknet.

Fusswaschung
Fusswaschung

 

 

 

 

 

 

 

 

...und die Knabberfische
…und die Knabberfische

Ein besonderes Spektakel erlebten wir, als der Dreimaster „Royal Helena“ neben uns festmachte. Ein grosses, wunderschoenes, sehr gepflegtes Segelschiff.

 

Die Royal Helena
Die Royal Helena

Nicht vergessen wollen wir die 2 Delphine, die gestern Mittag im Hafen ganz nah an uns vorbei geschwommen sind.

Heute haben wir uns den Ort nochmals angeschaut und wir entdecken immer Neues und Interessantes. So wird hier viel ausgegraben. Die alten Griechen waren schon hier und auch die Roemer. Die Letzteren haben oft auf bestehende Grundmauern der Griechen gebaut.

Varna und Sozopol 053

Da kommen heimatliche Gefühle auf, und bei Kurt Lust auf Glarner Kalberwürste
Da kommen heimatliche Gefühle auf, und bei Kurt Lust auf Glarner Kalberwürste

 

 

 

 

Morgen ist der Vorbereitungstag fuer die Weiterreise. Wir muessen Lebensmittel einkaufen, denn die naechsten Tage duerfen wir nicht an Land, denn solange man nicht einklariert hat, ist dies verboten. Die Bussen bei Nichtbefolgen sind ueber 500 Euro! Das heisst, wir können erst in Istanbul die Madness wieder verlassen.. Dort werden wir uns auch neue Prepaid-Karten besorgen, so dass wir die Homepage wieder aktualisieren koennen

30./31. August, 2 schicksalshafte Tage

Der Wecker geht früh, denn um 07.00 Uhr wollen wir losfahren. Es wird aber 08.00 Uhr. Grund war, dass uns Nicolay die beiden Bilder, die uns so gefallen haben, schenkt und zudem 4 ganz kleine Oelbilder für das Schiff.

das linke und das untere Bild sind für uns bereit
das linke und das untere Bild sind für uns bereit
und Maja verpackt sie sorgfältig
und Maja verpackt sie sorgfältig

Ach ja, nicht vergessen möchten wir, dass sie uns noch 5 Wassermelonen und ein Kilo Feigen vom eigenen Baum mit auf die Reise geben. Der Abschied fällt nicht leicht, denn diese Familie ist uns ans Herz gewachsen. Trotzdem, wir müssen Abschied nehmen.

Varna und Sozopol 029
Noch lange winken uns die Beiden nach…

Die Ausfahrt ist ruhig, doch dann wird es zunehmend schlimmer. 1,0 Meter Wellen waren angesagt, was auch  zur Not noch geht, doch wenn sie dann plötzlich das Doppelte erreichen, zwar nicht dauernd, aber wenn, dann immer von der Seite, dann wird es echt unangenehm. Verena kann nicht mehr sitzen, muss immer stehen und das Geschaukel wird immer schlimmer. Irgendwie haben wir auch kleine Probleme mit der elektronischen Seekarte. Sie zeigt nicht richtig an. Wir entschliessen uns, nach 7 Stunden, vor Burgas / Sozopol einen Hafen anzulaufen. Leider ist auch der falsch eingetragen und so fahren wir etwas weiter und legen in einem kleinen Hafen an, bei dem uns Fischer helfen.  Der Marinero winkt uns an einen Platz, wo wir leider nur 2 Stunden bleiben können. Also parkieren wir um an einen Platz wo wir 2 Tage bleiben können. Wir haben aber keinen Strom und es ist ein sehr unruhiger Hafen. Darum entschliessen wir uns, trotz nicht so guter Vorhersagen, die 9 Meilen nach Sozopol am kommenden Tag zu fahren.  Ein leichtes Nachtessen nehmen wir im Steuerhaus ein und gehen früh zu Bett.

Der schöne Sonnenuntergang entschädigt uns für den mühsamen Tag
Der schöne Sonnenuntergang entschädigt uns für den mühsamen Tag

Am 31. stehen wir beizeiten auf, denn ab 9 Uhr sind die kleinsten Wellen angesagt. Kaum sind wir aus dem Hafen, treffen die Wellen, und es sind noch grössere als am Vortag auf unser Schiff. Kurs halten ist extrem schwierig. Das Ziel aber immer vor Augen überstehen wir auch die Wellen, die über 3 Meter sind. Das sind jeweils richtige „Lifte“ und die Schiffsglocke läutet heftig. Nach gut einer Stunde laufen wir im Hafen Sozopol ein und können in der Marina festmachen. Auch da wird uns geholfen beim Festmachen, denn die Windstärke ist zwischen 7 und 8.

Nachdem wir zur Ruhe gekommen sind, fassen wir folgende Entschlüsse:

– wir fahren nie mehr unter solchen Voraussetzungen. Wir müssen nicht zwingend von Zypern nach Hause fliegen. Wir nehmen uns Zeit um zukünftig in Ruhe und Sicherheit fahren zu können, denn die letzten beiden Tage waren echt schlimm. Das Positive ist, dass das Schiff wirklich sicher ist und sich auch in hohen Wellen bewährt.

Der nächste Termin um weiter zu fahren ist der 4. September, da sollen die Wellen merklich unter einem Meter sein.