Wir sind in Haifa

Die Fahrt wird immer angenehmer und beim Morgengrauen wird die See ganz ruhig. Verena kommt hoch, aber es geht ihr noch nicht gut. Kurt bekommt Wasser und ein „Konfibrot“, wir haben ja seit dem letzten Frühstück nichts mehr gegessen und Verena genehmigt sich 2 bis 3 Schluck Mineralwasser.

Sonnenaufgang bei so schön ruhiger See
Sonnenaufgang bei so schön ruhiger See

Aus den Unterlagen wissen wir, dass wir uns 30 bis 40 Semeilen vor der Israelischen Küste bei der Marine melden müssen. Kurt versucht zu verschiedenen Zeiten über Funk die Marine aufzurufen. Keine Antwort. 12 Seemeilen vor der Küste kommt ein Schnellboot auf uns zu. Das ist die Israelische Marine. Sie fordern uns auf, sofort zu stoppen (via Megaphon) und auf den Funkkanal 11 zu gehen. Über Funk stellen sie Fragen über Schiff, Herkunft und Crew. Das geht soweit, dass sie sogar unsere Telefonnummern in der Schweiz verlangen. Während dem ganzen Gespräch ist immer eine Maschinenkanone auf uns gerichtet. Dann fordern sie uns auf weiter zu fahren, aber auf diesem Funkkanal zu bleiben. Sie folgen uns in grösserem Abstand. Nach kurzer Zeit kommen sie wieder näher und es werden Ergänzungsfragen gestellt. Nachdem wir auch diese korrekt beantwortet haben, bedanken sie sich für die Kooperation und wünschen uns einen guten Aufenthalt in Israel. Eine spezielle Begrüssung, aber korrekt und verständlich, bezüglich der Sicherheitslage.

Kurz vor der Hafeneinfahrt verändert sich die Lufttemperatur, es bläst uns plötzlich ein echt warmer Wind entgegen. Brauchten wir vorher noch die Jacke, so war sie jetzt völlig überflüssig.

Wir fahren weiter und bei der Hafeneinfahrt werden wir wieder über Funk aufgerufen und unsere Daten werden verlangt. Ein Boot der Sicherheitsbehörden empfängt uns und dirigiert uns, aber immer hinter uns, wo wir hinfahren sollen.

Hafeneinfahrt mit Begleitboot
Hafeneinfahrt mit Begleitboot

Freundlicherweise helfen sie uns beim Anlegen. Wir können 13.30 Uhr längsseits anlegen, das heisst, wir waren 22,5 Stunden unterwegs. Dann kommt Personal von der Polizei und vom Zoll. 2 Damen und ein Herr. Die Dame vom Zoll kontrolliert alle Papiere und wir erklären ihr, dass wir weiter reisen nach Ägypten und deshalb keine Stempel im Pass haben dürfen, denn in Ägypten lässt man uns mit israelischem Stempel nicht ins Land. Die Dame von der Polizei hingegen fragt nach dem woher, wohin, ob wir jemanden kennen, wann wir losgefahren sind, ob wir jemandem hier ein Paket übergeben müssen, was wir hier besuchen möchten, etc. Interessanterweise stellt sie sich immer so, dass ich Verena immer den Rücken zudrehen muss. Nach der Befragung will sie wissen, ob Verena auch englisch spricht, was ich bejahe. Nun verlässt sie mich und geht zu Verena und stellt ihr, das haben wir nachher herausgefunden, in etwa genau die gleichen Fragen. Sicherheit geht hier über Alles. Das Schiff wollen sie nicht durchsuchen, aber wenn sie einen Blick ins Schiff werfen dürften, würde sie das freuen. Da haben wir keine Einwände. Ach ja, die Stein-Schleuder von Kurt wird nicht als Waffe angesehen.

Nach diesem Prozedere ist aber nicht Feierabend, nein erst muss das Schiff von oben bis unten gewaschen werden, denn überall hat sich Salz angesetzt. Viel zu müde um noch etwas zu unternehmen, geniessen wir ein einfaches Nachtessen auf der Flybridge.

Da Feiertag ist (Pessach) ist viel Volk hier im Hafengelände und laute Musik. Immer wieder interessieren sich Leute für unser Schiff und machen uns Komplimente.

Verena meldet sich um 19 Uhr ab in die Koje und Kurt geht „viel später“, um 20.05 Uhr. Wir schlafen herrlich und ruhig bis am nächsten Morgen.

Limassol Adieu, 7.4.2015

Heute stehen wir beizeiten auf, denn es gibt noch einiges zu tun. Während Kurt auf der Flybridge den Tisch deckt, ruft der Seemann vom Nachbarschiff um uns den kleinen, blauen Gast auf seinem Schiff zu zeigen.

der Eisvogel, inklusiv seinem Geschäft an der Scheibe
der Eisvogel, inklusiv seinem Geschäft an der Scheibe

Kurz nach dem Frühstück werden wir aufgefordert, uns beim Zoll zu melden. Nach 15 Minuten war zollseitig alles klar. Allerdings war es für die Abmeldung bei der Grenzpolizei noch zu früh. Das darf man frühestens 1 Stunde vor Abfahrt. Wir machen anschliessend das Schiff seeklar, das heisst, alles verstauen, festbinden und sichern. Peter verspricht uns, beim Ablegen zu helfen. Für das Mittagessen bleibt keine Zeit, denn es gibt immer noch viel Arbeit. Zum letzten mal holen wir den Wetterbericht ein. Dieser sagt aus:

– Wind leicht ansteigend, Maximum 13 Knoten, ab 17 Uhr abnehmend auf 4 Knoten. Wellen ansteigend bis maximal 70 cm, dann abnehmend auf 10 cm. Das verspricht zu Beginn nicht eine ganz ruhige Fahrt, aber auf die Nacht hin ruhig. Also gute Voraussetzungen.

15 Uhr, alles bereit zum Ablegen. Peter ist da und der Kapitän vom Nachbarschiff auch. Dieser meint, das gibt eine stürmische Fahrt, was zwar nicht den Wetterprognosen entspricht, doch Verena sofort ein ungutes Gefühl vermittelt. Wie auch immer, wir legen ab und fahren auf die See hinaus, mit Wellen die kein Problem sind für unsere Madness, aber auch keine ganz ruhige Fahrt versprechen. Doch ab 17 Uhr soll es ja besser werden. Sagen wir einfach, die See war etwas „krabbelig“. Pünktlich um 17 Uhr kommt die Wende, allerdings nicht zum Besseren. Wind und Wellen nehmen zu und nachdem sie die Höhe von ca. 1,5 Meter erreicht haben, ist meine liebe Verena wieder seekrank und begibt sich bald Richtung Toilette, die sie erst am Morgen wieder verlässt. Gegen 23 Uhr nehmen Wind und Wellen leicht ab und die Fahrt wird etwas angenehmer. Kurt ist die ganze Zeit am Steuer und beschliesst, die Nacht von der Flybridge aus zu steuern. Verena befiehlt: Rettungsweste anziehen! Auch Kurt hat in dieser Nacht mal kurz die Fische gefüttert. Plötzlich auftretende Kopfschmerzen, er vermutet von den Strahlen des eingeschalteten Radars, führten bei ihm zu Übelkeit und Erbrechen. Danach ging`s ihm wieder gut.

Capt. Matthew Sell

Ihm möchten wir, in Dankbarkeit, einen eigenen Beitrag widmen.

Wir sind ja aus der Türkei betreff Schiffsbau nicht verwöhnt. Trotzdem, und vielleicht war es auch irgendwie ein besonderes Gefühl, haben wir Matthew von Anfang an restlos vertraut. Wir haben bisher keinen Briten kennen gelernt, nur aus der Literatur sind uns die Briten bekannt.

Matthew ist ein Juwel der britischen Bevölkerung. Aufrichtig, korrekt, clever, interessiert, ein Organisationstalent, hartnäckig und zielgerichtet.  Gerne wäre Kurt so wie er, denn er ist ein Super- Mechaniker, Elektroniker, Seemann und Kapitän. Er und Moses sind ein Team, das nicht zu übertreffen ist. Hoffentlich weiss das auch der Besitzer seines Schiffes.

Wer immer auch in Limassol irgend ein Problem hat, wir können Matthew und Moses anfragen, ob sie helfen können. Direkte Adressen geben wir nicht bekannt, aber wenn jemand diese Adresse braucht, kann er uns anfragen. Wer aber diese Hilfe bekommt kann sicher sein, ES GIBT NIEMANDEN, DER BESSER IST.

Lieber Matthew, Lieber Moses, Danke für Alles, das Ihr für uns geleistet habt. Wir stehen in Eurer Schuld. Wir hoffen, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben können und freuen uns, so wundervolle Menschen kennen gelernt zu haben.

Ein etwas „chribliger“ Tag, 06.04.2015

Der heutige Tag ist doch etwas speziell, der Tag vor unserer Weiterreise und immer noch gibt`s einige Arbeiten zu erledigen.  Tagwache ist bereits um 07.15 Uhr, Frühstück gibt`s bei Sonnenschein und ohne Wind auf der Fly. Danach erledigt Verena Reinigungsarbeiten und Kurt fährt in die Stadt, um bei Ocean Marine noch einzukaufen. Das Aqua clean Pulver, für die Desinfektion und Haltbarmachung des Wassers, gab`s nicht. Leider war auch nur die Israelische Gastlandflagge erhältlich, nicht aber die von Ägypten. Auch weitere Artikel sind noch nicht an Lager, da die Saison noch nicht begonnen hat.

Wie vereinbart erledigt Moses noch die letzten Arbeiten an der Ruderstands-Anzeige. Am Nachmittag kommen die Mechaniker, um den Windrichtungsgeber wieder in Ordnung  zu bringen,  was doch etwas Zeit in Anspruch nahm. Nach Beendigung dieser Arbeit, macht sich Kurt an die Vorbereitung für unsere morgige Überfahrt. Dabei stellt er fest, dass der Tiefenmesser, der Windmesser und elektronische Kompass nicht funktionieren. Moses, unser Supermann organisiert seinen Kapitän, der alles regelt. Capt. Matthew, über ihn schreiben wir später, hat in kurzer Zeit herausgefunden, woran es liegen könnte, und unseren Chiefingenieur orientiert. Ach ja, das „Winterwasser“ haben wir dem Meer übergeben, das heisst unseren Wassertank total geleert und sind im Moment, 22.40 Uhr immer noch dabei, wieder 3200 Liter Wasser aufzufüllen. Matthew hat bereits zum x. mal mit der Werft telefoniert, damit der alte Akkulader vom Schiff geholt wird. Der hat ein Gewicht, dass es 3 Mann braucht, um ihn zu transportieren.

Unser Motoringenieur kommt um 18 Uhr aufs Schiff und bringt aus seinem Garten Papayas, Zitronen und eine Frucht zwischen Limetten und Zitronen als Geschenk mit. Einmal mehr sind wir von der grossen Gastfreundschaft, die wir hier erfahren dürfen, beeindruckt.

Riesen-Zitronen
Riesen-Zitronen
Papaya
Papaya

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

...und die kleinen feinen
…und die kleinen feinen??

 

 

 

 

 

 

Das Nachtessen mit Peter, das wir von gestern auf heute verschoben haben, war kurzweilig, interessant und vor allem informativ. Peter Schneider haben wir doch einiges zu verdanken. Seine fachlichen Kenntnisse, in Übersetzung haben uns viel geholfen. Auch an dieser Stelle danken wir ihm für seine Hilfen.

Wieder auf dem Schiff, galt unser erster Blick dem Motorraum, zufrieden stellen wir fest, der Akkulader ist „Gott sei Dank“weg.

5. April Ostersonntag

Wie bereits die vorangehenden Morgen, ist es auch heute wieder recht frisch in unserem Schiff und wieder wagt sich Kurt zuerst aus dem Bett und stellt den kleinen Heissluftofen ein. Um 8.30 Uhr ist es aber schon recht angenehm warm auf der Flybridge und wir beschliessen, draussen zu frühstücken. Zum 1. Mal kommt unser Eierkocher zum Einsatz und oh Wunder, wenn die Eier die eingestellte Härte erreicht haben, ertönt nicht ein Signal, sondern eine angenehme Melodie, so dass wir fast abzustellen vergassen!!! Da die Eier braun sind, ersparen wir uns das Färben. Noch vor dem Frühstück und dem Eiertütschen schaut Matthew bei uns rein,  er hat sich erneut  Gedanken gemacht, warum die Kontroll-Lampe des Steuerbordmotors noch immer blinkt. Es muss der Alternator sein, der die Batterie nicht lädt. Er misst alles durch und…………. es muss das sein. Unser Chiefingenieur aus den Philippinen wird dies lösen. Ebenso informiert uns Matthew, dass am Montag noch jemand von der Werft kommt um den Radarreflektor und die Windanzeige wieder in Betrieb zu nehmen. Danach hat er keine Zeit mehr für uns. Sein Chef hat sich auf 10 Uhr angekündigt.  Um 9 Uhr kommt die Verpflegung. Da bekommen wir doch etwas Augenwasser!! Auch unser Nachbarschiff will um 10 Uhr ablegen und der Kapitän fragt uns, ob er seinen Festmacher (Seil) auf unser Schiff legen darf, was wir natürlich gerne bejahen.

Um 11.45 Uhr fährt dann das Eigner-Ehepaar der Hilly-Billy im Luxuswagen vor,  Capt. Matthew und Seemann Moses stehen bereit, nehmen das Kleingepäck in Empfang und begleiten die beiden auf ihre Yacht. Um 12.15 Uhr verlassen sie, kurz nach unserem Nachbarschiff die Marina.

Matthew und Moses in der Hilly-Billy-Tracht
Matthew und Moses in der „Hilly-Billy-Uniform“

 

Wir verbringen den Ostersonntag gemütlich mit Lesen, da und dort beobachten, „Aperöle“ und „Gschpröchle“.

 

Kurt geniesst sichtlich seine Tabakpfeife
Kurt geniesst sichtlich seine Tabakpfeife

 

 

 

 

 

 

 

...und Verena darf Modell stehen
…und Verena darf Modell stehen

 

 

 

 

 

Um 18.30 Uhr telefonieren wir mit Capt. Peter. Er muss leider das mit uns vereinbarte Abendessen absagen. Sein Chef ist heute zusammen mit einem Gast angekommen und er musste die beiden vom Flughafen abholen. Das ist der unangenehme Teil dieser Kapitäne. Hauptsächlich an Feier- und Sonntagen müssen sie zur Verfügung der Eigner sein und dann jeden Wunsch erfüllen. Einmal mehr, es ist wirklich schön, sein eigener Chef zu sein. Wir beschliessen trotzdem auswärts zu essen und geniessen ein ausgezeichnetes Essen in einem irischen Restaurant. Gemütlich laufen wir zur Marina, nicht ohne im Mini-Einkaufsladen um 20.45 Uhr noch „Fudifeucht-Tüechli“ einzukaufen.

Abendstimmung auf dem Steg
Abendstimmung auf dem Steg

Einkaufstag

Wir stehen zeitig auf und geniessen das Frühstück bei Sonnenschein auf der Flybridge, obwohl es doch etwas windig ist. Ein kurzer Telefonanruf an Capt. Peter und wir vereinbaren, um ca. 10 Uhr zum Einkaufszentrum zu fahren. Die Einkaufsliste wird nochmals aktualisiert und pünktlich um 10 Uhr holt uns Peter ab. Wir fahren ca. 12 Kilometer in die Stadt, holen aber zuerst die Vorhänge ab, die wir zur Reinigung gegeben haben. Peter wird sie uns am Nachmittag aufs Schiff bringen.

Im Alpha Mega Store, ein für CH- Verhältnisse etwas übergrosser MMM, können wir nach Lust und Laune einkaufen. Wir finden alles was das Herz begehrt und kaufen Artikel im Hinblick auf unsere Weiterreise ein. Das beginnt beim Abwaschbürsteli bis zu den Teigwaren. Ach ja, Ostern haben wir ja auch noch, also brauchen wir Eier von Freilandhühnern.

Für uns etwas Neues....der Einkaufswagen wird über ein spezielles Förderband von Stockwerk zu Stockwerk transportiert
Für uns etwas Neues….der Einkaufswagen wird über ein spezielles Förderband von Stockwerk zu Stockwerk transportiert, während wir nebenan die Rolltreppe nehmen

Mit dem ersten, voll gefüllten Einkaufswagen gehts zur Kasse, dann wird unser Taxifahrer Georges angerufen, der verspricht in 5 Minuten vor Ort zu sein. Kurt schnappt sich einen 2. Einkaufswagen und geht zum Flüssigeinkauf. 10 Sixpack 1,5 Liter Mineralwasser und 3 zypriotische Weine sind im Wagen. Zur Kasse und raus und schon ist Georges da. Er hilft uns beim Beladen seines Taxis. Dabei erzählt er uns, dass früher an diesem Ort ein kleines Restaurant gestanden habe, dessen Besitzer habe eine Million Pfund angeboten bekommen wenn er den Platz hier räume. Mit dem vom Himmel gefallenen Geld habe er dann ein anderes Restaurant erstanden. Nachdem wir die ca. 12 Kilometer zur Marina zurückgefahren sind, hilft er uns beim Ausladen und verlangt gerade mal 11,5 Euro. Matthew sieht uns kommen und organisiert sofort Moses und beide helfen uns, den Einkauf auf`s Schiff zu bringen. Kurt geht danach nochmals zum Einkauf, denn sein Telefonguthaben beträgt nur noch 0.7 Euro. Zudem benötigen wir als Bakschisch noch etwas Bier für den Suez Kanal. Diesen Einkauf tätigt er aber im nahe gelegenen kleinen Geschäft.

Hin und wieder schauen wir aus unserem Fenster und beobachten, man möge uns den unkorrekten Ausdruck verzeihen,  „Drachenflieger“. Die surfen auf Brettern und einem Drachen auf dem Wasser und machen Sprünge so im Bereich von 5-10 Meter oder mehr. Der heftige Wind bietet die besten Voraussetzungen.

hoppla....den richtigen Moment wieder verpasst
hoppla….den richtigen Moment wieder verpasst

Nach dem Verstauen aller Einkäufe kommt Matthew nochmals und repariert die Ruderstandsanzeige. Auch der philippinische Fachmann für Motoren sucht nochmal nach dem Grund, der bei laufendem Motor immer noch blinkenden Lampe. Leider ohne Erfolg.

Das Nachtessen haben wir bei diesem Wind im Schiff genossen und auf unsere Freunde in der Schweiz, Dirk und Friedi angestossen, da wir die letzte Flasche Wein, die wir von Ihnen geschenkt bekamen, entkorkt und getrunken haben. Ein erfüllter Tag  geht, mit lesen und Homepage aktualisieren langsam über in die (für Verena schon sehr dunkle) Nacht.

Karfreitag auf dem Schiff

Heute war ein doch strenger Tag. Bereits am Morgen kommen die Mechaniker, Maler und unsere beiden Kapitäne sowie Moses, da es noch einiges zu erledigen gibt. Auch der „Sonnenschutzmensch“ erscheint noch, aber nicht um zu arbeiten, sondern um zu kassieren. Korrekt, wie offeriert hat er uns die Rechnung erstellt, inkl. Mehrwertsteuer. (Hätten wir nicht gedacht)

Matthew hat die letzten Handreichungen, den Oelwechsel am Generator um 19 Uhr fertig gestellt. Er hat uns eine Pumpe besorgt, damit wir dies nun selbst erledigen können. Die Klima Anlage wurde geprüft und wir wurden über die Handhabung aufgeklärt. Nach den letzten Instruktionen und Reinigungsarbeiten, ist nun das Schiff (exkl. Lebensmittel und Getränke) für die Weiterfahrt bereit.

Wir haben uns dann ein feudales Nachtessen gegönnt, eine Spargelsuppe aus dem Beutel (Knorr wohlverstanden) Brot mit feiner Bärlauchpaste und Mineralwasser Jahrgang 2015. (also den Karfreitag haben wir „essensmässig“ eingehalten)

Putzen und einige Unannehmlichkeiten

Im Innenbereich muss natürlich wieder alles gereinigt werden, das heisst zeitig beginnen. Doch zuerst geht`s in den nächsten Laden um Frühstück einzukaufen. Dann, noch vor dem Frühstück, kommt bereits die Polizei und fordert uns auf, uns beim dem Büro der Marina zu melden. (Hätten wir ja eh gemacht.) Alles wieder von vorn. Wir bekommen, das heisst wir müssen kaufen, den Zugangscode fürs Internet. Für eine Woche bezahlen wir € 50.00. Dies gilt nur für 4 Geräte. Lap Top Verena, Telefon Verena und Tablet Verena sind schon Drei. Kurt möchte doch auch etwas und dann ist noch der Lap Top für unsere Homepage. Wir haben uns natürlich gütlich geeinigt, aber als wir das 4. Gerät, den Homepage Lap Top ins Netz einloggen wollen, geht der nicht.

Immer wieder kommen noch Handwerker auf unser Schiff, denn unser 1. Kapitän Matthew bleibt hart am Ball, er setzt alles daran, dass alle Arbeiten korrekt erledigt werden. Peter organisiert derweil eine Wäscherei, wo wir die Vorhänge waschen lassen können, denn sie haben etwas gelitten. Wir vereinbaren mit ihm, dass er uns am Samstag zum Einkaufszentrum fährt. PerTaxi werden wir dann unseren Grosseinkauf (vor allem Mineralwasser) in die Marina bringen.

Der Motorenspezialist hat sich zwischen 16 und 18 Uhr angekündigt. Um 18.15 Uhr haben wir Hunger und beschliessen, Moses, die gute Seele, der uns mit den beiden Kapitänen zusammen gebracht und auch auf unserem Schiff gearbeitet hat, über den Ausblieb des Motoreningenieurs (auch ein Philippino, der 91 Schiffe, die auf der ganzen Welt im Einsatz sind betreut) zu informieren und laden ihn zum Nachtessen ein. Nach dem Essen kommt der Ingenieur und bis auf die blinkende, steuerbordseitige Motorenkontroll-Lampe erledigt er alles. Für diese Lampe werden wir wohl einen Schiffselektriker benötigen.

nach getaner Arbeit.....ein Drink
nach getaner Arbeit…..ein Drink

Einwasserungstag

Wir geniessen nochmals das feudale Frühstücksbuffet vom Hotel und marschieren anschliessend zur Werft. Das Schiff steht auf der Rampe und wird durch 2 grosse Pneulader gesichert.

027

Matthew und Peter kommen auch auf die Madness. Langsam werden wir zu Wasser gelassen. Dies geschieht in 2 Phasen. Zuerst wird hinten die Bilge kontrolliert, ob ja kein Wasser eindringt. In der Phase 2 wird das selbe auch vorne geprüft.

als erstes setzt Kurt aber die Schweizerflagge
vorerst setzt Kurt aber die Schweizerflagge

 

doppelt gesichert, einmal am Drahtseil, einmal direkt am Bagger
doppelt gesichert, einmal am Drahtseil, einmal direkt am Bagger

 

 

 

 

 

 

 

während das Drahtseil hält, wird von Moses die Stange montiert
während das Drahtseil hält, wird von Moses die Stange montiert

 

......und weiter geht`s in`s Wasser
……und weiter geht`s in`s Wasser

 

 

 

 

 

 

 

Kurt ist am Steuer und die beiden Kapitäne geben Instruktionen, was er zu tun hat, dieweil sie selber alle Funktionen testen. Dies geschieht in der Nähe der Werft, so dass man bei Bedarf wieder auswassern könnte. Die Ruderstandsanzeige geht nicht, die Anzeige des Oeldrucks funktioniert nicht richtig und die Lampe des Steuerbordmotors blinkt, ohne dass ein Schaden feststellbar ist. Das wird alles notiert und dann geht es Richtung Marina.

Einfahrt in die Marina St. Raphael
Einfahrt in die Marina St. Raphael
wir werden bereits erwartet
wir werden bereits erwartet

 

 

 

 

 

 

 

Matthew wirft die Leine
Matthew wirft die Leine

 

 

 

Das Anlegemanöver klappt wieder top, allerdings müssen wir mit den Tauen arbeiten, da unsere Gangway sonst direkt auf einen Kasten zu stehen kommt.

....und Peter die nächste, Verena hat heute frei!!!!
….und Peter die nächste, Verena hat heute frei!!!!

 

 

 

 

 

 

 

Nun beginnt wieder die Administration. Auf dem Polizeiposten wird alles wieder registriert, sogar dass die beiden Kapitäne mit unserem Schiff in der Marina ankamen. Wir haben sie auf der Mannschaftsliste (nicht auf der Gehaltsliste). Das Büro der Marine ist unbesetzt, da ja Feiertag ist. Strom und Wasser muss man jetzt bezahlen und wir erhalten eine Karte, die für 20 Euro aufgeladen ist.

Verena beginnt mit dem Putzen der Innenräum und Kurt holt mit Kapitän Peter die Koffern. Um 18.30 Uhr stoppen wir die Arbeit und gehen essen. Wir haben ja noch keine Lebensmittel auf dem Schiff. Im Restaurant St. Raphael staunen wir nicht schlecht, wir können unser Essen, und das auf Zypern, „uf schwyzerdütsch bschtelle“. Die Unterhaltung mit dem sprachgewandten Kellner war sehr nett.

IMG_3126
……blau ist nur der Lichtschein

 

Die 1. Nacht auf dem Schiff ist ruhig und wir schlafen bestens.

Neuer Tag in Limassol

Nach einem ausgiebigen Frühstück marschieren wir die 4 Kilometer zur Werft. Die Madness stand schon auf dem Trailer, doch es wurde noch gearbeitet. Matthew, „unser 1. Kapitän“ zeigte uns die Arbeiten, die über Winter erledigt wurden. Sogleich erklärt er uns auch, dass, wenn das Schiff jetzt praktisch neu aussieht, ein Stahlschiff immer „arbeitet“. Das heisst, in der Wärme dehnt es sich aus und bei kälteren Temperaturen zieht sich der Stahl wieder zusammen, also kann es wieder Risse geben, obwohl die Arbeiten nach bestem Wissen ausgeführt wurden.

DSC_0063

....auch dies hat seinen Reiz
….auch dies hat seinen Reiz

 

 

 

 

 

Da noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen sind, vereinbaren wir, dass unsere Madness am 2. April eingewassert wird, da am 1. April hier ein Feiertag ist. Die Instruktionen für die Klima-Anlage werden wir in der Marina erhalten, da das Schiff dazu im Wasser sein muss.

ein Bett im Kornfeld ist es nicht, aber trotzdem romantisch
ein Bett im Kornfeld ist es nicht, aber trotzdem romantisch

Am Nachmittag suchen wir ein grösseres Lebensmittelgeschäft, um uns einen Überblick betreff Angebot zu verschaffen, denn wir müssen, wenn das Schiff wieder im Wasser ist, Lebensmittel und Mineralwasser bunkern. 6 Kilometer hin und über die Seepromenade 8 Kilometer zurück. Natürlich brauchten wir da unterwegs etwas zwischen die Zähne.

Um 19 Uhr bekommen wir einen Anruf, dass die Werft trotz Feiertag arbeitet und unser Schiff am 1.4.2015, (ein würdiger Tag) um 10 Uhr eingewassert wird. Die notwendigen Schritte haben wir unverzüglich eingeleitet, das heisst, wir haben mit dem Hotel vereinbart, dass wir die Koffer dort lassen können, da wir sie wiederum per Seil aufs Schiff hätten hieven müssen.

PS: auf dem Beitragsbild sind zwei sich bildende Bienenschwärme.