Mittwoch, 07. Juni Wir haben gut geschlafen und sind am Zubereiten des Morgenessens, da ruft jemand. Bisher waren wir uns gewohnt, dass sie den Schiffsnamen oder Capitano rufen, hier rufen sie Commandante! Der Mechaniker Domenico kommt mit seinem Vater Franco. Kurt versucht in italienisch zu schildern, was das Problem ist. Sie stellen kurze Fragen, dann beginnt der Mechaniker den Motor abzutasten und kontrolliert, ob die neu eingebaute Dieselpumpe funktioniert. Sie funktioniert. Also sucht er weiter, Kurt muss den Motor starten. Der springt natürlich nicht an. Sie stellen fest, dass die Zylindereinspritzpumpe defekt ist. Diese beinhaltet 2 Pumpen, die je für 3 Zylinder zuständig sind. Bei den 1. 3 Zylindern kommt Diesel, bei den andern 3 Zylindern geht nichts. Eine neue Pumpe kostet € 3’000. Er kennt in Bari einen Spezialisten, der solche Teile reparieren kann. Sie bauen die Pumpe aus und nehmen sie mit. Die Reparatur kostet € 1300. Innen wird alles neu und sollte wieder 40 Jahre halten. Bis Vater und Sohn von Bord gehen ist es 11 Uhr. Wir gehen kurz einkaufen. Ist etwas schwierig hier, da wir auf Anhieb keinen Supermarkt finden. Aber wir bekommen was wir brauchen. In einem 2. Laden, der ist unterteilt, auf der einen Seite Metzgerei, auf der Gegenseite Käse, Brot und Wein. Der Verkäufer gibt uns von 2 verschiedenen Käsesorten Kostproben, wir entscheiden uns für den etwas rezenteren. Kaum haben wir Brot erwähnt, bekommen wir je ein Stück Focaccia zum probieren. Auch von dieser Spezialität nehmen wir ein Stück mit. Zurück zum Schiff melden wir beim Empfang, dass der Elektriker noch nicht da war. Nach einer halben Stunde kommt er, Kurt schildert ihm das Problem. Er findet, es sei alles richtig angeschlossen und kann sich nicht erklären, weshalb der Alternator heiss ist. Zum Glück kommt Domenico und macht dem Elektriker „Beine“. Mach das auf, kontrolliere dies, schau dort. Soviel Kurt verstanden hat, zieht der Generator, wenn wir an Landstrom angeschlossen sind, Strom. Das darf nicht sein. Die einfachste Variante dies zu beheben, wäre ein Schalter zu montieren, der bei Fahrt ein und im Hafen, wenn wir am Landstrom sind, wieder auszuschalten ist. Damit, und das ist eine günstige Lösung, können wir leben. Der Elektriker verspricht, am Nachmittag wieder vorbei zu kommen und den Schalter zu montieren. Somit können wir leider nicht vom Schiff. Das Touristenbüro öffnet um 17.30 Uhr und da werden wir uns Unterlagen über diese geschichtsträchtige Stadt holen. Um 18 Uhr nehmen wir auf der Fly das Nachtessen ein und beschliessen dann, Trani gegen Norden hin zu besichtigen. Der Strandpromenade entlang laufen wir zu den Fischern, die ihren frischen Fang anbieten.
Das (von Wissenschaftlern umstrittene) Hospiz der Templer ist ein sehr stattlicher Bau aus dem Jahr 1190. Weiter gehts zur schönsten Kathedrale von Apulien. Ein wahrlich imposantes Bauwerk. Hinein können wir leider nicht. Der ebenfalls sehr eindrückliche Turm wird renoviert und ist leider hinter dem Gerüst versteckt. Vom Kirchplatz aus sehen wir das Schloss von Frederick II von Schwaben, wird auch Schwabenschloss genannt.



Ein Mann, der mit seinen Kollegen auf der Mauer sitzt, wollte von uns wissen woher wir kommen. Er war glücklich sich mit uns in Deutsch unterhalten zu können. Hat erzählt, dass er in Stuttgart gearbeitet habe, jetzt pensioniert sei, über den Sommer hier in Trani sei, aber im Winter bei seinen Kindern in Stuttgart lebe. Gemütlich laufen wir weiter durch die engen mit Marmorsteinen gepflasterten Gassen, Parkanlagen mit spielenden Kindern und sich unterhaltenden Menschen.

Donnerstag, 08.06 Für heute morgen hat sich der Elektriker angesagt hat. Verena hat noch Waschtag, da gestern, wegen der Arbeiten im Motorraum, nur eine Maschine gewaschen werden konnte. Danach verabschiedet sie sich. Sie will noch in den Park und auf die Stadtmauer über dem Hafen. Der Elektriker kommt um 11 Uhr, aber nur um zu sagen er komme erst am Nachmittag. Also muss Kurt nicht mehr warten.

Zusammen sind wir dann, nach dem Spaziergang im Park zum grossen Supermarkt marschiert, 1,8 km. Wir haben nur leichte Sachen eingekauft, der Weg ist weit. Beim Hafen angekommen sieht Kurt den Elektriker und möchte gerne wissen, wann er genau komme. Er sagt um 5 Uhr. Verena geht nochmals in die Stadt und Kurt bleibt sicherheitshalber auf dem Schiff. Dann kommt Franco, der Vater des Mecano und sagt, dass er die Filter auch mitnehmen wolle, denn man habe die Leitung beim Service etwas „vermorxt“, das geschah in Mesolonghi, das hat Kurt auch gesehen. Zudem seien einige der Pumpenschrauben in Korfu nicht genügend angezogen worden. Er hat sie dann nachgezogen. Die Einspritzpumpe sei in Bari repariert und getestet worden und werde am Freitag früh hier ankommen. Sie würden sie dann gleich montieren. Um 18.30 Uhr nehmen wir im Innern des Schiffes das Nachtessen ein, der Elektriker ist noch nicht erschienen. Um 19 Uhr kommt er, ohne Werkzeug, ohne Messgeräte, aber mit Handy. Er sucht den Batterieschalter, aber wir haben keinen Batterieschalter zwischen Alternator und Batterie, nur das Ladegerät. Irgendwie werden wir das Gefühl nicht los, dass er nicht der Fachmann für unser Problem ist. Dann ist er der Meinung die Lösung gefunden zu haben, steht auf, sagt, er müsse noch Sachen holen und komme gleich wieder. Wir haben die Hoffnung aufgegeben, nicht zu unrecht, er ist nicht wieder gekommen. Trotzdem, bei einem Glas Wein geniessen wir den Sonnenuntergang und das Abflauen des tagsüber doch starken Windes.
Freitag, 09.06. Heute wird der Motor in Ordnung gebracht. Wir stehen früh auf und warten gespannt auf Franco und Domenico. Um 10 Uhr sind sie da und die Einspritzpumpe wird montiert. Um 11 Uhr kommt der Elektriker, er habe die Teile gestern nicht mehr erhalten…….. Ach ja, und übrigens müssten wir morgen den Hafen vor 07 Uhr verlassen, denn der Besitzer unseres Platzes komme um 07 Uhr zurück. Alles klar!! Um 12 Uhr darf Kurt den Motor starten. Er springt nicht an. Sie bauen nochmals aus und wieder ein, 12.30 Uhr wieder starten, geht nicht. Diesmal schauen sie beim Backbordmotor nach und siehe da, der Vater Franco hat etwas falsch angeschlossen. Also nochmals Demontage und Neumontage. Um 13.15 Uhr darf Kurt den Motor starten und er läuft wie ein Örgeli. Motor abstellen, alle Schrauben werden angezogen und nochmals wird alles kontrolliert mit der Hand. Dann muss Kurt den Motor nochmals starten und 10 Minuten laufen lassen. Anschliessend wird der Motor noch gereinigt und wir bezahlen. Fazit: Wir fahren morgen mit 2 Motoren nach Manfredonia. Das Alternatorporblem will der Mechaniker beheben, er sagt, dass er um 16 Uhr nochmals kommen werde. Also gehen wir nochmals los, um den südlichen Teil der Stadt noch zu erkunden.


Sehr weit kommen wir jedoch nicht. Wir bemerken einen guten Einkaufsladen und decken uns noch mit Gemüse und Früchten ein. Dann zurück zum Schiff, aber um 16 Uhr kommt kein Domenico. Um 20 Uhr ruft ihn Kurt an, er meint, er arbeite noch bei einem Kunden, werde aber morgen um 5 Uhr kommen. Kurt denkt 06 Uhr würde auch reichen. Er ist einverstanden. Ob er kommt??? Wir hoffen schwer, dass er uns nicht enttäuscht.