Samstag, 05.05. Nach dem Frühstück packt es Verena, sie beginnt mit Inbrunst mit der Innenreinigung des Schiffes. Kurt packt es definitiv weniger, trotzdem macht er sich an die Aussenreinigung. Zum Glück hat es heftig geregnet, so dass nur die hintere Hälfte des Schiffes abgespritzt werden muss. Die Frontscheiben haben aber eine Reinigung nötig. Nach einer kurzen Mittagspause gehts weiter mit dem Innenputz. 16.15 Uhr hat Verena genug, auch der Dyson hat seine Ruhe verdient, die Madness glänzt und riecht nach Möbelpolitur. Da Verena so „hart“ gearbeitet hat, geht Kurt in die Küche und sorgt für das Nachtessen. Das Paket mit der Seekarte ist auch heute nicht angekommen. Wir beschliessen gegen 20.30 Uhr noch einen Nachtbummel zu machen. Wir möchten den griechischen Brunnen in Betrieb sehen und in der Nacht soll er laut Internet besonders schön sein. Fehlanzeige, der Brunnen ist nicht in Betrieb und die Beleuchtung eher minimal. Auf Umwegen gehen wir zurück zum Schiff, gönnen uns aber noch einen Schlummertrunk und geniessen das italienische Nachtleben auf der Strasse. Eine Frau mit einem chinesischen Faltenhund nimmt am Tisch neben uns Platz. Sie nimmt den Hund auf ihren Schoss, damit alle Vorbeiflanierenden, meist „Gelati-Schleckenden“ ihn sehen können. Die „Jöööö“ Reaktionen bleiben nicht aus. Er ist erst 3 Monate alt und natürlich ganz, ganz furchtbar herzig.

Sonntag, 06.05. Da der Wetterbericht für den Nachmittag Regen ansagt, gehen wir schon früh vom Schiff. Verena möchte nochmals zum Chinesen. Wir haben bei ihm einen Überzug für die Bank im Steuerhaus gekauft, der hervorragend passt und ein Ersatz ist nie schlecht. Zudem kaufen wir noch Gel-Einlagesohlen, da sich Kurts linke Hüfte etwas bemerkbar macht. Wir hoffen dass es sich nur um einen „Hüftpfnüsel“ handelt. Aber, sicher ist sicher. 3 Euro für ein Paar Gel-Sohlen sind nicht alle Welt und es läuft sich definitiv weicher.

Danach kaufen wir noch im MD-Diskount ein. Verena hat sich vorgenommen, ein Rezept auszuprobieren, das sie in der Zeitung 20 Minuten gefunden hat. Den Einkauf bringen wir auf`s Schiff und machen danach noch einen Spaziergang in die Marina, die südlich von uns ist. Da liegen einige grössere Yachten und wir denken an unseren australischen Freund, der da jeweils sagte: Fantastic Plastic. Über den Fischerhafen und Fischmarkt gehts nach Hause, es beginnt bereits sanft zu regnen.



Um 17 Uhr stürzt sich Verena in die Küche um die Füllung für die Piadini herzustellen. 2 Eier, 1 Avocado, 100gr Bresola, Ruccola, 1/2 Zwiebel, 1 Tl. Zitronensaft, 1/2 Tl. Salz und wenig Pfeffer. Die Zutaten in feine Würfeli schneiden, alles mischen, die Piadinas füllen, satt aufrollen und in Olivenoel in der Bratpfanne rundum braten. Kurt ist gespannt und dann total begeistert. Sie schmecken ganz ausgezeichnet.
Montag, 07.05. Obwohl die Marina in Sachen Wellen eher unruhig ist, haben wir gut geschlafen. Die Waschmaschine hat heute Grosseinsatz. Schon vor dem Frühstück startet Verena den ersten Waschgang. Kurt begibt sich nach dem Frühstück zu Wind, da das Internet für die Homepage nicht funktioniert. Obwohl der Fehler bei Wind lag, muss Kurt 2 Euro bezahlen. Seine „Meckereien“ werden zur Kenntnis genommen, ändern aber an den 2 Euros nichts. Bei der Rückkehr erkundigt sich Kurt im Marinabüro nach dem ausstehenden Paket, das ist allerdings noch nicht angekommen. Nach der „3. Maschine“ sind sämtliche Orte auf dem Schiff besetzt, Leinen gespannt und die Wäsche tanzt mit dem Wind, die Hosenbeine und Ärmel können sich nicht genug umschlingen. Kurt beschäftigt sich mit der Weiterfahrt und mailt schon mal das nächste Ziel, Ciro Marina an. Luigi erkundigt sich, ob das Paket angekommen ist, leider muss Kurt eine Negativmeldung abgeben. Nach getaner Arbeit geniessen wir eine Pause auf der Fly. Da beobachtet Kurt einen Boten mit einem Paket bei der Nachbarmarina, der mit einer Handbewegung Richtung unserer Marina weggeschickt wird. Kurt ist enttäuscht, denn der steigt wieder ins Auto, jedoch nur um die ca. 5 Meter zum Eingang unserer Marina zu fahren. Um 16.15 Uhr wird das Paket mit viel Diskutieren abgegeben und wenig später winkt der Marineiro mit dem Paket zu uns. Judihui, die ersehnte Karte ist angekommen. Schnell eilt Kurt zum Büro, nimmt das Paket, eher ein grosser Plastikumschlag entgegen, öffnet ihn und…………..das richtige Format der elektronischen Seekarte ist drin. SUPER!

Grund genug, eine Flasche Champagner zu öffnen. Mangels einer solchen bleibt es beim Wasser. Da Verena heute mehr gearbeitet hat als Kurt, ist der Küchendienst klar. Beim Nachtessen, stossen wir auf den erfolgreichen Tag an, freuen uns über die angesagte Wetterberuhigung und auf die Weiterfahrt am Mittwoch. Es ist Nacht und Kurt installiert die Rotlichtanlage im Steuerhaus. Diese hat er sich teuer erstanden. In der Nacht sieht man mit diesem Rotlicht alle Instrumente, auch wenn sie nicht beleuchtet sind ganz klar und der Vorteil, man hat keine Beeinträchtigung mit der Nachtsicht. Eine Reserveanlage kaufen wir dann doch nicht, auch wenn sie nur 2 Euro kostet.

Dienstag, 08.05. Nach dem Frühstück gehts zum Lebensmitteleinkauf, denn wir möchten, so das Wetter gut ist, rasch weiter fahren, also in den einzelnen Marinas nur kurz bleiben. Kurt läuft mit den Einkäufen zurück und Verena macht noch einen Abstecher zum Bäcker, denn morgen werden wir 9 Stunden unterwegs sein. Zum Mittagessen ein Sandwich ist da schon hilfreich. Die Motorenkontrolle ergibt, dass je Motor 1,5 Liter Öl nachgefüllt werden muss, aber das Wasser ist ok. Den Nachmittag verbringen wir mit den Vorbereitungen für die morgige Fahrt. Wir haben immer noch keine Antwort von Ciro Marina, auch das Telefon wird nicht abgenommen. Da es sich um einen relativ kleinen Hafen handelt, kommen Zweifel auf. Wir beschliessen, bis Crotone zu fahren. Das ist noch etwas weiter. Von der Lega Navale erhalten wir leider einen negativen Bescheid . So fragen wir bei einem Yachtklub an. Hier reagiert man zwar super schnell, aber nur mit einer automatischen Antwort. Die definitive Zusage fehlt noch immer. Trotzdem geniessen wir den feinen Pilzrisotto und den Salat und beschliessen, wir werden morgen fahren. In diesem Hafen, wo es diverse Yachtklubs gibt, werden wir sicher einen Platz finden. Kurt legt sich früh schlafen, denn morgen wird auch früh Tagwache sein.