was macht das Wetter ??

Das gestrige Abendrot.

Freitag, 09.07. Nach dem gestrigen Abendrot scheint heute um 06 Uhr schon die Sonne. Doch bald nach dem Frühstück, zieht sie sich allmählich zurück. Die Wetterprognosen verkünden keinen sonnigen, eher einen regnerischen Tag. Trotzdem wagen wir uns auf einen Stadtbummel. Da Rewe etwas weit entfernt ist, machen wir uns auf die Suche nach einem kleinen Laden in Hafennähe, damit wir das Mineralwasser nicht so weit „schleppen“ müssen.

Auch eine Strasse hat zwei Seiten.

Während wir uns gemütlich umschauen vernehmen wir ein Donnergrollen und der Blick zum Himmel verheisst nichts Gutes. Wir schaffen es genau rechtzeitig, vor dem vielen Nass das runterkommt die Fenster und Luken am Schiff dicht zu machen. Erst im Verlauf des Nachmittags gibts eine kurze Aufhellung. Diese nutzen wir um bei Rewe noch zwei Sixpack Mineralwasser zu kaufen. Heute übernimmt Kurt den Küchendienst. Eigentlich wollten wir auswärts essen gehen und 420’000 Stunden verheiratet sein feiern. Ja auch Stunden zählen, nicht nur die Jahre!!!! Aber bei diesem Wetter draussen essen, es regnet fast ununterbrochen, gluschtet uns nun wirklich nicht. Also geniessen wir einen feinen Katoffelsalat mit Berner Grillwürstchen von Rewe in Eckernförde.

Von Maasholm nach Eckernförde

Donnerstag, 08.07. Tagwache ist um 07 Uhr und Punkt 09 Uhr sind wir bereit für die Abfahrt. Trotz Vereinbarung kommt der Hafenmeister nicht um den Stromverbrauch abzulesen. Kurt erledigt die Angelegenheit, meldet dem Hafenmeister die von uns benötigten 68 Kilowattstunden bezahlt pro kwh Euro 0.30. Dann Kabel einziehen, Motoren starten, Taue einziehen und langsam in die Schlei einfahren. Alles ruhig, angefangen bei der Crew, dem Wind, dem Wetter und dem Wasser.

Gemütlich gehts zur Ausfahrt von der Schlei in die Ostsee.
Ein Blick nach Olpenitz.

Auch die Ausfahrt in die Ostsee ist ruhig und so bleibt es bis Eckernförde. Wir müssen jedoch einen Umweg fahren, da kurz nach Maasholm das militärische Sperrgebiet beginnt. Die Küstenwache kontrolliert das. Am Morgen wurde ein Schiff aufgerufen und auf den Kurs gewiesen. Es war wirklich eine wunderschöne, ruhige Fahrt bis Eckernförde. Während der Fahrt unterhalten wir uns, wie viele so ruhige Fahrten wir noch geniessen können. Darum geniessen wir jede Fahrt, vor allem die so ruhigen, sehr bewusst als wäre es die Letzte. Die Einfahrt in den Stadthafen von Eckernförde war eine kleine Herausforderung. Eine Dame aus einem Schiff ruft, für so grosse Schiffe hat es hier keinen Platz. Wir haben aber einen Platz gleich an der Mole zugesagt erhalten, allerdings mit dem Hinweis, dass es der Enge wegen etwas schwierig ist. Nun, es gibt 2 Molen, doch an der einen gibt es für uns keinen Platz. Also zurückfahren und siehe da, der uns zugesagte Platz ist schon von einem Segler belegt. Nach kurzer Erklärung, dass wir reserviert hätten, verlässt das Ehepaar mit Segelschiff bereitwillig „unseren“ Platz. Dank spontaner Hilfe von Leuten auf der Mole können wir in aller Ruhe anlegen, liegen sicher und sind froh, dass wir gut auf die Mole aussteigen können. Die Anmeldung muss warten, da der Hafenmeister erst um 15.30 Uhr seine Arbeit aufnimmt. Also gehen wir noch bei Rewe einkaufen, der gut einen Kilometer entfernt ist. Da ist unser „Einkaufswägeli“ von grossem Nutzen. Nach dem Einkauf erledigt Kurt die unumgängliche administrative Angelegenheit. Während dem Nachtessen ziehen rund um Eckernförde dunkle Gewitterwolken auf. Wie weit es uns, abgesehen vom heftigen Wind noch trifft?? Wir wartens mal ruhig ab und freuen uns über den durchwegs erfüllten Tag .

Letzter Tag in Maasholm

Mittwoch, 07.07. Nach dem gestrigen Sturmtag mit Windstärke 8 ist es heute Morgen etwas ruhiger. Kurt klemmt sich nach dem Frühstück wieder hinter die Suche nach einem Winterplatz. Obwohl wir natürlich hoffen, dass das Schiff bis Ende Sommer verkauft ist, müssen wir uns um einen Platz bemühen. Im Laufe des Morgens kommen Absagen mit den uns bekannten Begründungen. Dann, zu unserem Glück kommt am Nachmittag die Zusage von der Werft Rathje, nähe Kiel. Allerdings ist der Platz erst ab dem 1. November frei Da wird sich eine „Zwischenlagerung“ aufdrängen. Wenn die Werft das Schiff nicht verholen kann, wird Kurt nach Kiel reisen und die Madness die ca. 300 Meter zur Werft fahren. Der Platz ist im Wasser, aber für die Unterwasserarbeiten hat es eine Slippanlage, die unser Schiff tragen kann. Kurt ist ein grosser Stein vom Herzen gefallen, auch wenn es keine Superlösung ist, so ist es doch ein gangbarer Weg. Am Nachmittag macht Verena noch einen letzten Bummel durch Maasholm und verweilt etwas in der Kirche, wo die Organistin auf dem Harmonium spielt. Die angenehmen sanften Töne in der kleinen Kirche vermittelten eine wohltuende beschauliche Atmosphäre. Nach dem Nachtessen erledigen wir schon einige Vorbereitungen für die morgige Weiterfahrt nach Eckernförde. Unterbrochen werden wir von einem Herrn der sein Schiff während vielen Jahre hier in Maasholm neben der Madness liegen hatte. Er freut sich die Madness hier wieder zu sehen und vertieft sich schnell mit Kurt in ein längeres Gespräch. Verena befasst sich derweil mit der Homepage.

Ab morgen wird dieser Platz wieder frei sein für andere Seefahrer.

Erste Absagen

Dienstag, 06.07. Heute morgen sind die ersten Absagen bzüglich Winterplatz gekommen. Der Tenor einheitlich, zu gross und zu schwer. Eine erfreuliche Mitteilung bekommen wir von der Werft in Breskens. Sie beteiligen sich an den Kosten, die durch ihr unsachgemässes Handeln für uns entstanden sind. Diese faire Entscheidung begrüssen wir. Verenas Handy hat kein Internet mehr und so läuft sie zum Laden, um die Prepaidkarte wieder zu aktualisieren. Das Wetter ist unbeständig und so verzichten wir heute auf einen Ausmarsch. Wir können die Radiodurchsage nur bestätigen, dass es in Schleswig Holstein das schönste Grau der ganzen Welt am Himmel hat. Kurt schreibt noch eine Mail nach Eckernförde. Dies ist der nächste Ort den wir anlaufen wollen, möchten natürlich sicher sein, dass wir einen Platz haben.

Auch wenn der Tag düster war, die Sonnenuntergänge bringen wieder Farbe zurück.

Winterplatzsuche

Montag, 05.07. Der Tag beginnt nass, trüb und windig.

Nach dem Frühstück sucht Kurt im Internet weiter nach Überwinterungsmöglichkeiten für die Madness. Nun sind schon über 10 Anfragen unterwegs. Das Problem ist, dass meist nicht angegeben ist, welche Tragkraft ein Kran oder anderes Hebewerkzeug hat. Bei drei möglichen Orten versucht es Kurt telefonisch. Beim 1. Ort ist die zuständige Mitarbeiterin erst am Mittwoch wieder da, beim 2. Ort wird die Angelegenheit in Hamburg koordiniert, doch der dafür zuständige Mitarbeiter ist diese Woche abwesend und beim 3. Ort kann man erst am Mittwoch definitiv sagen, ob der einzige Platz noch frei sein wird, da man noch auf eine Antwort warte. Dies ist nicht erhebend. Besser sieht es bei der Ausschreibung des Schiffes aus, da haben in den letzten zwei Wochen doch 742 Personen im Internet das Schiff angeklickt. Einige wenige jedoch schon mehrmals. Verena nutzt das Regenwetter um all das Holz im Innenschiff mit Spezialmittel zu verwöhnen.

heimatliche (berg) Gefühle

Sonntag, 04.07. Der heutige Morgen beginnt mit dichtem Nebel, aber die Sonne kämpft hartnäckig gegen diese „milchige Suppe“. Schon beim Frühstück lichtet sich der Nebel und ein ruhiger Morgen kündigt sich an. Wir beschliessen, zur Vogelbeobachtungs-Station zu laufen. Dazu müssen wir, nicht ganz auf halber Strecke den Maasholmer Hegeberg erklimmen. Während Kurt mühsam nach oben steigt, ist Verena wie eine junge Gemse schon oben angekommen. Wir geniessen den schönen Rundumblick vom immerhin 8.30 Meter hohen Berg, einer eiszeitlichen Moränenerhebung. Weiter auf der Düne geht es bis zum Ostsee-Strand. Seit dem „Berg“ bewegen wir uns in einem Naturschutzgebiet, wo seltene Vögel brüten, wie die Schellente, Eisente oder die Eiderente. Leider haben wir keine von diesen ausfindig machen können. Wir geniessen aber die Ruhe ausstrahlende Gegend, der Duft des frisch gemähten Gras entlang der Düne, leider ist auch die schöne Blumenvielfalt weg, sowie der Blick auf die unterschiedliche Uferlandschaft.

Etwas unterhalb vom Hegeberg steht dieser Stein.
Das Vogelwärter-Häuschen.

Zurück auf dem Schiff gibts einen feinen Erdbeeren-Zmittag. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich auf dem Schiff und schauen dem Hafenbetrieb zu. Da für Montag/Dienstag Regenwetter angesagt ist, nimmt Verena noch die Waschmaschine in Betrieb. Auch Sonne und Wind geben ihr Bestes, alles wird gut trocken.

Heimattag

Samstag, 03.07. Beim Aufstehen ist es kühl, bewölkt und der Wind pfeifft immer noch. Kurt setzt sich mit den gekauften Seekarten auseinander und schreibt weitere, potentielle Marinas an. Verena reinigt „alte Sünden“ der Werft von Breskens, die mit keinem Mittel zu beseitigen waren, nun mit dem „Rasierklingen-Schaber“. Kurz nach Mittag begeben wir uns zum hiesigen Dorfladen und ergänzen den Mineralwasservorrat, inklusiv Früchte. Danach unternehmen wir noch einen kurzen Spaziergang. Kurz deshalb, weil Verena von kleinen Mücken geradezu überfallen wird. Ihr gelbes T-Shirt und ihre weissen Haare sind totale Anziehungspunkte. (oder falsches Parfum?)

Noch vor dem Schiff, Kurt holt die Haarbürste, „reinigt“ Verena die Haare und auch das T-Shirt wird ausgeschüttelt und von diesen aufdringlichen, kleinen, schwarzen Plaggeistern befreit. Obwohl sich das Wetter so langsam etwas aufhellt, bleiben wir auf dem Schiff und stecken unsere Nasen in unsere Lektüre. Die heimatlichen Gefühle kommen dann beim Nachtessen auf. Wir geniessen die Wärme, den Duft und den Käse-Knobli-Geschmack beim „vertilgen“ des feinen Gerber-Fondues.

Kappeln

Freitag, 02.07. Wir stehen früh auf, denn Verena hat heute ein „Rennen“ mit der Coiffeuse. Kurt ist immer noch auf der Suche nach einem Winterplatz und schreibt weitere mögliche Marinas und Werften an. Nach einer Stunde erscheint Verena, gestylt, als wäre sie beim Figaro von St. Moritz gewesen. Dann gibt es Frühstück. Der Wind hat stark zugelegt, wir liegen bei Windstärke 6. Da bläst es schon ganz ordentlich. Um 12.10 Uhr verlassen wir das Schiff und laufen zur Bushaltestelle. Mit kleiner Verspätung trifft er ein und wir erleben eine schöne und interessante Fahrt durch die grüne Landschaft und schöne Dörfer, bis zu unserem Bestimmungsort Kappeln. Dieser Ort ist touristisch stark entwickelt und wir geniessen das Schlendern durch die Fussgängerzone. Viele Touristen, daneben Souvenir- Kleider-Schuhe- und Dekorationgeschäfte zieren die Strassen. Der wunderschöne Blumenschmuck ist immer wieder eine wahre Freude für Auge und Gemüt.

Hier kann sich die Polizei wohl fühlen.
Auch so kann man die restliche Wolle „sinnvoll“ verwenden.
Immer wieder Rosen.

Kurts Jacke, die er nur noch auf dem Schiff trägt, ist Verena schon länger ein Dorn im Auge. Bei einem Herrengeschäft liegen schöne Jacken in der Auslage, sogar 50% reduziert, trotzdem wehrt sich Kurt vehement eine solche zu kaufen. (Naja, irgendwann fällt die alte vielleicht ins Meer) In einem Maritim-Shop kaufen wir uns aber noch Papier-Seekarten für das Gebiet, in dem wir uns noch bewegen wollen. Wir kehren ein, bestellen einen kleinen Snack und etwas zu Trinken und beobachten das Geschehen am Hafen. Auch da, viele Menschen und auch viele Hunde. Dann gehts zurück zur Bus-Station. Für Frau Jacobsen, die uns so nett in Empfang genommen hat kaufen wir noch ein Blumengeschenk. Wieder in Maasholm lassen wir uns bei der Fischräucherei beraten und entscheiden uns für Butterfisch, Schillerlocken und Lachsschnecken, alles geräuchert. Beim Nachtessen geniessen wir die verschiedenen Fische. Schillerlocken werden wir nicht mehr kaufen, die sind uns zu salzig gewürzt, doch der Butterfisch und die Lachsschnecke waren sehr gut.

Unser Fisch-Z`Nacht

Der Sturm hat zugenommen und mittlerweile ist er auf Stärke 8,5 gestiegen. Auch stellen wir fest dass viel Wasser aus dem Hafen weggespült wurde, wir liegen beim Seitenausstieg beinahe auf Steghöhe.Noch gestern waren es ca. 40 cm. Es wird keine ruhige Nacht geben, aber wir sind gut vertäut.

Die Suche geht weiter

Donnerstag, 01. Juli. Wir haben gut geschlafen und starten gut gelaunt in den neuen Tag. Nach dem Frühstück geht Verena zum gestern entdeckten Coiffeursalon und fragt nach einem Termin, der gleich für morgen 08.00 Uhr eingetragen wird. Danach macht sie sich auf neuen Wegen auf Erkundungstour.

Ungewiss wohin dieser Weg führt!!!
….an friedlich weidenden Mutterkühen und ihren Jungen vorbei.
…..und ein Blick ins Vogelschutz-Gebiet.

Kurt sucht derweil nach weiteren Möglichkeiten, das Schiff zu überwintern. Das Gewicht unseres Schiffs zeigt sich immer mehr als Problem. Er findet aber noch drei weitere Orte, die er auch gleich anschreibt. Wir wollen Maasholm nicht verlassen, bevor wir einen zuverlässigen und bestätigten Ort zum Überwintern haben. Es geht ja nicht nur um den Platz, es geht auch darum, dass wir Hilfe beim „Einwintern“ bekommen und die notwendigen Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden können. Frost ist für die Leitungen Gift, das kennen wir aus dem ersten Überwinterungsjahr in Maasholm. Nun sind wir guter Hoffnung und freuen uns auf einen positiven Bescheid. Der wird unsere weiteren Fahrten ganz entschieden beeinflussen. Am Nachmittag unternehmen wir noch gemeinsam einen längeren Spaziergang in dieser sehr schönen, erholsamen und ruhigen Gegend.

Blick auf die Schlei und im Hintergrund der Hafen von Maasholm
Immer wieder geniessen wir den Blick in die liebevoll geschmückten Gärten.

Wir melden dem Hafenmeister dass wir noch weitere 4 Tage bleiben möchten und begleichen den Betrag. Bei so langem Aufenthalt bekommen wir sogar noch einen Tag/Nacht geschenkt. Wir hoffen, innerhalb dieser Zeit eine, oder gar mehrere positive Antworten zu erhalten. Nach einem längeren Gespräch mit Adrian lassen wir uns das Nachtessen schmecken und freuen uns einfach über das freie und für uns wieder viel ruhigere und entspanntere Leben.

Maasholm Vorbehaltene Entschlüsse

Mittwoch, 30. Juni. Wir haben gut geschlafen. Beim Frühstück unterhalten wir uns über 2014, Übernahme der Madness und sind traurig, Herrn Jacobsen nicht zu sehen. Er hat uns zu Beginn unserer Schiffsreise einige sehr hilfreiche Tips mit auf den Weg gegeben. Gerne hätten wir ihm einen Blick in das Schiff gegönnt, das er auch viele Jahre betreut hat. Wir unterhalten uns auch über unsere zukünftige Saison. Die Schweden bekommen das Corona-Problem nicht in den Griff. Somit entschliessen wir uns, Schweden nicht anzufahren und einen Winterplatz in Deutschland oder Polen zu suchen. Kurt setzt sich an den PC um sich über Internet zu informieren. Zwei mögliche Orte werden schon mal angeschrieben. Je nach Antwort wird sich unsere Weiterreise gestalten. Wunschort wäre Stettin, da es von dort gute Bahnverbindungen in die Schweiz gibt. Verena begibt sich, während Kurts Internetsuche auf eine kleine Erkundungstour.

Für den späteren Nachmittag sind Regenschauer angesagt. Also ziehen wir gleich nach dem Mittagessen los und geniessen den schönen Spaziergang auf dem Damm.

Beim Rückweg durch das Dorf kauft Verena bei Art of…..ein Schild, das ausgezeichnet zu uns passt.

Kurz nach unserer Rückkehr beginnt es zu regnen. Also schnell alle Fenster schliessen. Nach dem Nachtessen geniessen wir das süsse Nichtstun, heisst lesen und Kontakte pflegen. Wir stellen fest, die Leser(innen) erhalten beinahe täglich unseren Statusbericht und wissen wie es uns geht. Wir können nur erahnen und hoffen dass es auch euch allen gut geht und ihr gesund seid.