Montag, 12. September. Heute bin ich aufgewacht und merkte, irgend etwas ist. Ist jemand im Schiff, ist ein Tier drin? Sofortige Kontrolle, nein wir haben Strom!!!
Ja, ich vermisse Verena, aber die täglichen Telefonate helfen. Im Hafen ist etwas Hektik, denn auf den späteren Nachmittag kündigt sich starker Wind an und viele Segler wollen noch ein Ziel erreichen. Denn für den Rest der Woche, sicher bis Freitag, kommt dann der Wind nur noch aus Norden. Ich mache mich auf zur Öl-Kontrolle am Mopedle. Nach 5 Tagen muss man zum Vermieter um dies kontrollieren zu lassen. Alles ok und ich beschliesse, heute nochmals eine längere Tour zu machen, aber den Paros Jet warte ich noch ab. Dem Tankwagenfahrer von Shell zeige ich meine mathematische Berechnung von jedem Kriegsausgang. Zuerst begreift er nicht, aber dann….. Der Paros Jet kommt. Ein altes Segelschiff, top gepflegt, schlägt es an den Kai und wird beschädigt. Unsere Taue halten.
Durch die Berge fahre ich nach Apollon und der Küste entlang zurück. Kurz nach Apollon besuche ich der Kouros (Steinskulptur) Dionysos. Dionysos ist in der griechischen Götterwelt der Gott des Weines, der Trauben, des Wahnsinns und der Freude. Es ist stark bewölkt und man merkt, dass man vom Meer her doch in verschiedene Klimazonen kommt. Rund 820 Meter über Meer ist es schon etwas kühler. Zurück auf dem Schiff sehe ich, der Hafen ist wieder voll. Bin gespannt, ob morgen jemand raus fährt. Als ich aufs Schiff komme finde ich eine Büchse von Shell im Schiff. Es ist ein Autopflegeset. Man kann es auch fürs Schiff brauchen.
Dienstag, 13. September. Heute putze ich die Fenster auf der rechten Seite. Da komme ein Mann und meint. Ich muess doch däm Schwizer emol grüezi saege. Alex ist ein Segler, der nun ein Crewmitglied sucht, da sein Kollege krankheitshalber nach Hause musste. Spontan verabreden wir uns, dass wir miteinander essen gehen. Alex ist ein „alter Hase“ und ich lerne doch einiges von ihm. Besonders erfreut bin ich, als er von Süditalien erzählt, wo die Preise, im Gegensatz zu Neapel, noch moderat seien. Er will, am Samstag weiterfahren, auch wieder alleine, da das Wetter Samstag und Sonntag gut ist.
Mittwoch, 14. September. Putzen links ist heute. Aber das Wetter bereitet mir für die Weiterfahrt echt Sorgen. Auf Montag verschlechtert sich das Wetter und steigert sich auf Freitag bis Sturmstärke 7 oder noch höher. So ganz langsam aber sicher beginnt mich die Ägäis zu nerven.
Donnerstag, 15. September. Heute ist abstauben im Innern des Schiffes angesagt. Um 13 Uhr sehe ich nochmals nach Alex. Er ist auf dem Schiff und wir reden über dies und das. Er ist ein interessanter Mensch. Da ich das Mopedle am Freitag zurück geben muss, mache ich noch eine kleine Tour und lasse die imposante Landschaft auf mich wirken. Am Abend ruft Adrian an, der zur Zeit „am Brevet“ für Fallschirmspringen ist und ich lerne auch von ihm einiges. Dann gehts in die Küche, nein, auch Verena ruft noch an. Schön, ich habe gar nicht mehr gemerkt, dass ich Hunger habe.
Freitag, 16. September. Ich beginne mit Staubsaugen und der faltbare Trimaran (ein Hightec Schiff) das neben uns gelegen hat und der Eigner nur über unser Schiff auf ihn kommt, legt ab. Allerdings wird er nur an einen neuen Ort verholt. Nachdem ich mit Staubsaugen fertig bin, (zwischendurch ist Alex noch gekommen um adieu zu sagen) gehe ich nach draussen und es kommt ein Katamaran, der gross ist. Der Trimaran liegt nun auf der andern Seite des Steges aber aus Platzgründen ist nur eine Seite ausgeklappt. Der Eigner lädt mich wieder ein und ich gehe kurz auf sein Schiff. Er stellt in Israel Fallschirme her, die auch in der Schweiz vertrieben werden. Und er kennt den Unternehmer, der Kartonvelos herstellt. Die Welt kann manchmal schon klein sein. Der Kapitän vom Katamaran begrüsst mich wie einen alten Bekannten. Auf meine erstaunte Frage meint er, ich sei doch schon letztes Jahr hier gewesen mit diesem Schiff. Da irrt er sich.
Samstag, 17. September. Bevor ist mit dem Schiffwaschen beginne, orientiere ich den Kapitän des Katamarans, damit er seine Luken schliesst. Nach sehr gründlicherReinigung (Verena kommt ja morgen) setze ich mich um 15 Uhr auf die Fly. Den Wassertank habe ich auch aufgefüllt. Auf dem App Findship sehe ich, dass unsere australischen Freunde unterwegs nach Naxos sind. Sie fahren um 16.30 Uhr ein, allerdings gehen sie dorthin, wo geankert werden kann. Ich werde sie sicher morgen treffen. Der Kapitän des Katamarans bittet mich, die Fenster zu schliessen, da sie das Boot waschen wollen. Also dieser Kapitän ist Amerikaner, dick und fett und er ist mit 3 Damen angekommen, die nicht von einem Kloster sind, sie haben mittlerweile das Boot verlassen. Er lehnt sich zurück und lässt waschen.