Heute morgen holen uns Avi und Susanna zum Einkauf ab. Wir sind in ein anderes Einkaufszentrum gefahren. Zum Gestrigen ist dies Globus Delicatessa. Da kommt Einkaufslust auf. Allerdings der Blick aufs Budget bringt uns auf die Normalität zurück.



Wir kaufen wenig auf Vorrat ein, denn wer weiss was wir im Roten Meer kaufen können. Wie die Einheimischen, mit vollen Plastiksäcken gehen wir zum Auto und werden in die Marina zurückgefahren. Gerne laden wir Avi und Susanne auf dem Schiff zu Kaffee und Kuchen ein. Dabei erfahren wir auch noch dies und das über das Leben hier in Israel. Avi geht jeweils Dienstags mit Gemüse und Früchten zu armen Leuten, die das geschenkt erhalten. Auf dem Markt sind Früchte und Gemüse morgens teurer wie mittags und abends ist man froh wenn die Ware wegkommt. Das Sozialwesen in Israel ist in vielen Teilen vergleichbar mit der Schweiz. Wenn das Einkommen nicht reicht, gibt es auch soziale Institutionen die helfen. Sehr oft sind ältere Personen darauf angewiesen. Die Durchschnittsrente beträgt ca. 4000 Schekel. Der Zusammenhalt der Bevölkerung ist aber weit ausgeprägter wie bei uns. Alt und Jung lebt meist zusammen, man hilft sich gegenseitig, so auch beim Bau, oder Aufstocken des Eigenheims. Das mag von der äusseren Bedrohung her kommen und ist echt spürbar. Altersheime gibt es, wie bei uns unterschiedliche, für weniger Wohlhabende jedoch meist Zweibett-Zimmer. Auch holt man sich hier Leute von den Philippinen oder Rumänien, die dann die älteren Menschen privat zuhause pflegen. Allgemein scheinen hier die Gegensätze von arm und reich sehr markant. So gibt es hier durchaus Wohnungen, 120 Quadratmeter für 500`000 Euro zu kaufen.
Natürlich erzählt Avi auch von Vorkommnissen aus der Schifffahrt, was Susanna mit „Abwinken“ quittiert, da sie die Geschichten anscheinend schon kennt. Irgendwie kommt Kurt dies SEHR bekannt vor.
Schon zum zweiten Mal in dieser Woche kommen Behinderte in die Marina, die mit 2 Segelschiffen, zu einem Segeltörn mitgenommen werden. Eine Organisation von Seglern führen diese Ausflüge regelmässig durch.
Wäre nicht der kühle Wind, könnten wir die 22 Grad Wärme draussen geniessen, aber so ziehts uns immer wieder ins Schiffsinnere. Einmal mehr haben wir einen Tag erlebt, der uns wieder viele Gegensätze offenbart hat. Obwohl es uns hier gut geht, hoffen wir, dass wir doch bald nach Herzliya fahren können.