Wir haben sehr gut geschlafen, allerdings haben wir jetzt getrennte Schlafzimmer. In der Eigner- wie auch in der Gästekabine, ist das Klimagerät unter einem Bett. In diesem Bett schlafen, wenn die Anlage in Betrieb ist, möchten wir aber nicht. Den Dreh, wie wir die Anlagen benutzen, haben wir noch nicht ganz gefunden. Vor allem wenn bei 41 Grad kein Lüftchen weht, dann läuft die Anlage länger. Dazu haben wir noch das Problem vom Vereisen der Anlage gehabt. Dank Adrian konnten wir das lösen und jetzt läuft alles perfekt.
Also gestern gings, zusammen mit dem Agenten und dem Chauffeur, im klimatisierten Auto, zuerst zum Fotographen, danach zum Passamt. Dort füllen wir beide einen A4-Fragebogen aus, geben diesen mit unseren Pässen ab und bekommen die Aufforderung, die Pässe am folgenden Tag um 13.00 Uhr abzuholen. Dies ist nötig, denn wir brauchen eine Aufenthaltsbewilligung und Fahrerlaubnis für 6 Monate. Unser Agent Islam, so sein Name, sah etwas müde aus. Er erzählt uns dass er auch in Safaga zuständig ist, dort werden die Waffen und die Wachmannschaften auf die Grossschiffe geladen. Das mit den Waffen sei immer ein grosser Aufwand, verbunden mit viel Schreibkram, was oft auch Nachtarbeit bedeutet. Zurück beim Schiff kommt ein Mann, schaut Verena an und sagt Grüezi. Ein Tessiner Segler-Ehepaar, das um die Welt gesegelt ist hat 3 Schiffe von uns entfernt festgemacht. Mit Romano können wir Deutsch sprechen, mit seiner Frau sprechen wir englisch, italienisch wäre auch möglich. Sie sind interessante Leute, haben das „Krisengebiet“, das wir nicht befahren wollen, problemlos hinter sich und sind auf dem Weg in Richtung Heimat.
Das Nachtessen nehmen wir auf der Fly, freuen uns an der Musik vom nahen Restaurant und geniessen die angenehmen Abendtemperaturen. Dazu ist zu erwähnen, die Sonne verschwindet um 18.30 Uhr und um 19.30 Uhr ist es bereits dunkel, morgens jedoch, versucht sie uns bereits um 04.50 Uhr zu wecken!!!!!
Ja, wir stehen jetzt etwas früher auf, da am Morgen die Temperaturen noch im eher angenehmen Bereich sind. Das Leben findet jetzt praktisch nur noch draussen statt. Um 10 Uhr kommt unser Agent Islam und erklärt uns, dass der Zoll in einer halben Stunde aufs Schiff komme. Das hat er uns bereits schon gestern angekündigt, nach 30 Minuten kommen 2 Personen vom Zoll. Die packen Formulare aus und es beginnt eine Befragung. Kurt kann sich nur mit grösster Mühe zurück halten. So wird gefragt, ob wir einen Kühlschrank haben und wenn ja, welche Marke. Ob wir eine Mikrowelle haben und wenn ja, welche Marke. Ob wir Funk haben, welche Marke, sogar nach der Waschmaschine fragt er etc. Nach 20 Minuten ist alles fertig und sie gehen von Bord. Islam gibt uns den Termin 13 Uhr an, um die Pässe zu holen. 12.10 Uhr ist er da und wir fahren mit ihm zum Passamt. Wir bekommen die Pässe, aber es gibt keine 6 Monate Visa mehr, nur noch 3 Monate Visa. Das macht nicht wirklich glücklich, zumal die 3 Monate vom 1. Eintrittstag, also dem 9.5. an gerechnet sind.
Wir gehen durch den Einkaufsladen der Marina zurück und finden, dass sie ein gutes Angebot haben. Wir müssen zurück zum Schiff, denn ein Schreiner sollte noch kommen, um den Tisch auf der Fly zu demontieren und abzuschleifen. Gestern hat er gesagt, er komme heute Inshallah. Er kommt aber nicht und so gehen wir in die Stadt, denn wir brauchen dringend Geld vom Bankomaten. Eine ziemlich schwierige Sache, einen solchen zu finden. Nach einer Stunde haben wir einen entdeckt und jetzt geht es uns wieder besser. Um 18.45 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff. Kurt stürzt sich in die Küche (da ist es kühler, da die Klima-Anlage läuft und um 19.10 Uhr sind wir beim Essen. Es ist immer noch drückend heiss und kein Wind geht.
Morgen bekommen wir dann noch die Fahrerlaubnis für 3 Monate und dürfen dann ganz Ägypten befahren. Wie auch immer, morgen sollten alle administrativen Probleme gelöst sein.