Vorab, es geht uns gut und wir haben beschlossen, weil wir ja Ferien machen, nicht mehr jeden Tag zu schreiben.
Die letzten beiden Tage waren eher geruhsam und wir haben uns, dank Nordwind, ganz gut an das Klima angepasst. Gestern waren wir sogar am Strand, haben umgerechnet Fr. 5.– bezahlt, dafür 2 Liegestühle mit je einem Badetuch erhalten. Dieseser kleine und saubere Strand, nahe bei der Marina, werden wir sicher wieder aufsuchen. Am Abend haben wir die bestellten T-Shirts mit dem aufgestickten „MY MADNESS“ abgeholt, nicht aber ohne vorher noch bei andern Lieferanten anzufragen, welche Preise sie verlangen. Es ist so, für gute Qualität muss man auch in Ägypten mehr bezahlen, doch gibt es auch da eine Grenze. So hat die hartnäckige Verena, natürlich mit Kurt`s Unterstützung, dem „armen“ Händler doch tatsächlich noch einen Preiserlass von 25% „abgejudet“, so nach dem Motto, nicht Aufgeben gewinnt. Trotzdem, wir glauben, dass alle zufrieden waren. Den offerierten Hibiskustee haben wir gerne angenommen.
Vor dem Schlafen haben wir uns im Rest. Berlin noch einen Schlummerdrunk gegönnt und über unseren „Verhandlungs-Erfolg“ gefreut.
Heute Morgen, kein Wind, drückende Hitze und hohe Feuchtigkeit. Nach dem Frühstück sprechen wir noch mit unseren Nachbarn. Kurt will ihnen noch eine Visiten-Karte bringen, schätzt den Treppenaufgang falsch ein und…..schon der zweite Fehltritt auf dieser Reise. Letztes Mal in Port Said das Knie und Schienbein, diesmal Ellenbogen blutig und Fuss angeschlagen, dürfte blau werden, aber sonst ist alles gut gegangen!!! Wir erfahren, dass die beiden, Bob und Margaret aus Schottland sind, aber wohnhaft in Australien. Sie haben ihr Schiff in China gekauft, fahren in diesem Jahr bis Fethye und verladen dort auf ein Transportschiff und lassen es nach Schottland bringen. Im nächsten Jahr wollen sie die gleiche Tour machen, die wir bereits hinter uns haben und dann zurück nach Australien, wenn es geht. Die Piraten schlagen immer wieder mal zu, die Situation in Jemen wird immer schlimmer. Sie haben ja von Sri Lanka bis Port Sudan, während 18 Tagen einen Wachmann an Bord gehabt.
Am Nachmittag haben wir uns auf den Weg nach der Altstadt gemacht. Kurz nach dem Ausgang der Marina ist eine Werft, die grosse Holzschiffe herstellt und renoviert. Kurt geht hin, fragt ob wir unseren Tisch, der über den Winter stark gelitten hat, zum Schleifen und neu Streichen bringen könnten. Nach einigen Sprachschwierigkeiten war alles ok, wir können das Tischblatt morgen bringen.
Der Weg zur Altstadt wird immer länger und heisser. Noch bevor wir dort sind, beschliessen wir mit einem Taxi zurück zu fahren. Was uns hier auffällt sind die Bauruinen. Es gibt sehr, sehr viele angefangene Bauten, vor allem Hotel, die, wie uns scheint, schon lange in diesem Zustand sind. Der Einbruch im Tourismus hat wohl dazu geführt, dass ein zu grosses Angebot an Betten und Wohnungen besteht und deshalb, so vermuten wir, werden diese Bauten nicht fertig gestellt. Auffallend ist auch, wie viele Russen hier sind, wir hören nicht selten Klagen der Einheimischen. Wir äussern uns aber nicht, denn wir haben mit den Russen keinen Kontakt, keine Probleme und hier in der Marina sind sie als Besucher korrekt.
Unser Nachtessen geniessen wir auf der Fly, immer nach Sonnenuntergang, danach machen wir uns auf den Weg zum Brotkauf. Hier wird das Brot meist erst am Abend gebacken.
Von der nahen, grossen und wunderschönen Moschee ruft der Muezin 5x am Tag. Das 1. Mal um 03.10 Uhr……………………..