Tilos Leivadia

Dienstag, 21. Juni. Wir haben gut geschlafen und den ersten Teil des Morgens benutzt, die Homepage zu aktualisieren. Nachdem die Fähre von Rhodos wieder abgelegt hat, können wir das Schiff in die Längsrichtung verholen. Der Hafenmeister Stefano ist widerum behilflich. Ein Pickup Fahrer kommt an den Steg mit Früchten und Gemüse. Wir kaufen Tomaten, Zucchini und 2 Wassermelonen. Als „Zugabe“ schenkte er uns eine Sommerzwiebel. Anschliessen wird das Deck und die Fly gewaschen, resp. vom Salz befreit.  In der Zwischenzeit sind alle Segler wieder weg, nur 2 Schiffe bleiben da. Am Nachmittag packen wir die Badehose ein und auf gehts zum Strand, nicht ohne vorher noch den Fahrplan des ÖV zu studieren.

Das Meer hat mittlerweile 22 Grad und so wagt es auch Kurt, nach gutem Zureden von Verena, ins Wasser zu „hüpfen“. Wir verbringen einen angenehmen Nachmittag.

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ruhig und einfach schön, diese kleine Strandidylle

Beim Zurückgehen läuft die Schnellfähre ein und  gegen 100 Leute steigen ein, auch ein Auto und einige Motorräder finden Platz. Hinter uns hat ein modernes Boot festgemacht und der Eigner läuft an unserem Schiff vorbei und fragt, ob dies ein umgebautes Fischerboot sei. Kurt äussert sich sehr dezidiert, dass dies eine Motoryacht, resp. ein Schiff aus Stahl und Aluminium sei und kein Boot aus Plastik. Darauf hin verabschiedet er sich schnell. Sein Staff ist immer noch am arbeiten und er geht weg. Das sind keine Seefahrer! (aber sie generieren Arbeitsplätze) Verena nimmt noch die Waschmaschine in Betrieb und Kurt werkelt an der Homepage. Das Nachtessen haben wir uns heute redlich verdient.

Mittwoch, 22. Juni. Die Nacht war etwas unruhig, die türkischen Gulets die an der Aussenmauer angelegt haben, waren etwas in Bewegung, im Hafen drin aber ruhig. Nach dem Frühstück konsultiert Verena noch einmal den Fahrplan und um 11 Uhr stehen wir bereit für den Bus nach dem Hauptort der Insel, Megalo Chorio ist per Bus zu erreichen. Die Fahrt dorthin zeigt ein ausgetrocknetes Land und der Ort selbst ist eher kleiner als Leivadia, wo wir liegen. Typisches „Griechendorf“, enge Gassen und leider geschlossene Kirche.

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ein Blick durch die Blume auf das Wasserauffangbecken und die heissglühende, öde Bergwand

 

 

 

 

 

 

 

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……und im Schatten der Pergola auf den Bus warten

 

 

Und es ist heiss, heiss, heiss. Sehr speziell ist die Haltestelle vom Bus. Eine schöne Pergola über die Strasse. Nachdem der Durst gestillt, das Tzatziki gegessen, nehmen wir um 14 Uhr den Bus zurück. Allerdings macht er einen Umweg über Adonis und Eristo und so kommen wir zu einer schönen Rundfahrt. Auf dem Schiff zurück beginnt ein sanfter Wind zu wehen, der sich nach und nach verstärkt. Er bringt Kühlung aber auch Wellen. 2 türkische Gulets legen an. Eines davon gegen 40 Meter lang. Wie uns der Hafenkapitän sagt, alles Russen, die sich solche Fahrten leisten. Sie kommen von der Türkei her und dies, obwohl Präsident Putin „eigentlich“ dringend von Reisen in die Türkei abgeraten hat. Es sei aber so, dass mittlerweile die Preise für solche Seereisen 25% tiefer liegen würden. Wir haben gestern bei der grossen Gulet gezählt. Kapitän und 4 Crew-Mitglieder. Mehr als 16 Gäste waren nicht auf dem Schiff.  Allerdings „normale“ Segelschiffe kommen nicht mehr so viele wie am ersten Tag, bei unserer Ankunft. Aber, was wir feststellen ist, dass die Segler, die schon mal hier waren immer wieder kommen. „Man kennt sich“.

Nach dem Nachtessen unternehmen wir noch einen längeren Verdauungsspaziergang 32 Grad (20 Uhr) und ein sanfter kühlender Wind. Dies animiert uns zum Schluss noch einen Schlummertrunk zu genehmigen. Bis Mitternacht geniessen wir die leichte Kühlung auf der Fly.

Donnerstag, 23. Juni. Nach dem Frühstück beschliesst Verena, den von der Marina entfernteren Minimarkt aufzusuchen und das Angebot dort zu sichten. Sie kommt just in dem Augenblick zurück, wie die Schnellfähre anlegt. Dass eine Fähre kommt merkt man immer, Einheimische beginnen sich knapp eine Stunde vorher am Pier zu versammeln und es wird der neueste Klatsch ausgetauscht. Vom Anlegen bis zum Ablegen dieser Schnellfähre geht es 10 Minuten. Aber in diesen wenigen Minuten herrscht organisierte Hektik. Zuerst werden Rollcontainer ausgeladen, dann dürfen die Passagiere von Bord, anschliessend die Auto, Motorräder etc. Dann dürfen die Passagiere auf die Fähre und zum Schluss die Auto und Motorräder. Erst dann dürfen die Rollcontainer geleert werden. Diese sind nummeriert und so weiss jeder wo seine bestellte Ware ist. Nach 30 Minuten ist der „Spuk“ vorbei und die Anlage wieder leer und verlassen. Einzig die leeren Rollcontainer stehen noch da. Diese werden mit der Abend-Schnellfähre dann wieder mitgenommen.

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es geht los und wir können dies alles aus nächster Nähe miterleben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Es ist heiss und so verbringen wir einen „faulen“ Tag auf dem Schiff und sehen dem Hafenbetrieb zu. Ein Segelschiff mit einer CH-Mannschaft läuft ein. Andere kommen und man sieht auch als Nichtsegler deutliche Unterschiede. Einmal mehr ist Kurt der Ansicht, dass beim praktischen Teil der Hochseeprüfung, nicht die Seemeilen und Tage das Wichtigste sind, es sollten mindestens 10 Hafenmanöver vorgeschrieben werden.

Langsam wird es trotz Beschattung auf der Fly zu heiss, und wir beschliessen unsere Badeplattform als solche zu benutzen und gehen schwimmen, erfrischend angenehm.