Montag. 08. August. Einmal mehr, das Schiff ist schmutzig, man glaubt es kaum. Die Fähren lassen einen „Dampf“ raus, der unheimlich zur Verschmutzung beiträgt. Ein netter Nachbar meint, die wären im „normalen“ Europa längst verboten. Wie auch immer, wir putzen gemeinsam von 09 bis 14 Uhr und haben das Gefühl, es könnte noch sauberer sein. Nach einer Ruhepause, gehen wir nochmals ans Werk, doch irgendwann, haben wir genug.
Das Nachtessen auf der Fly geniessen wir doppelt, klar auf einem so“sauberen“ Schiff. Um 20 Uhr vernehmen wir von der Promenade her Musik, sehr laut, aber auch sehr schön. Wir geniessen die bekannten griechischen Melodien gemütlich auf unserer Fly. Um 22.00 Uhr ist Schluss mit dem Konzert.
Dienstag, 09. August. Nach dem Frühstück beschliessen wir, in Richtung Binnensee zu „wandern“. Das machen wir ohne Karte und kommen dabei an einem grossen Super Markt vorbei. Natürlich gehen wir da hinein. Nicht unbedingt wegen dem Angebot, viel mehr um die Kühle zu geniessen. Nach 20 Minuten verlassen wir dieses Gebäude und marschieren dem Strand entlang. Bei einer Surfschule machen wir einen „Durststill-Zwischenhalt“ und schauen interessiert zu, wie Anfänger und Fortgeschrittene dieses Gerät anwenden-. Kurt stellt fest, absolut SUPER, aber nichts für ihn. Weiter gehts dem Strand entlang, wir entdecken die Brücke und den sich dahinter befindlichen See. Grosse Enttäuschung. Der See ist zu mehr als 2 Drittel ausgetrocknet. Aber irgendwie interessant, wie die Verlandung Fortschritt nimmt. Auf dem Rückweg marschieren wir über den einzigen und letzten „Naxos-Gletscher“. Schön weiss auf ca. 5 Hektaren. Aber nein, das ist natürlich eingetrocknetes Salz. Mit einem kurzen Zwischenhalt gehts zurück auf’s Schiff. Der heutige Bummel dauerte etwas über 3 Stunden und hat uns einen weiteren Einblick zu Naxos gegeben.


Wiederum geniessen wir das Nachtessen auf der Fly. Kurt ist nicht so glücklich, denn der kühle Wind, lässt das Essen schnell kalt werden. Nach dem Nachtessen , Kurt ist noch mit dem Abwasch beschäftigt, begibt sich Verena zum Büchertausch. Allerdings ist hier das Motto, erst prüfen und dann 3 Bücher geben, eines erhalten, oder bezahlen. Verenas Ausbeute ist top.
Mittwoch, 10. August. Heute hat es Wolken und es ist eher frisch. Knappe 26 Grad. Heute feiert Kurt den Hochzeitstag. Verena wird ihn morgen feiern, das heisst, wir feiern einmal zivil und einmal kirchlich!! Den Morgen verbringen wir eher geruhsam. Als erstes wird für Verena der Flug in die Schweiz und zurück gebucht. Dann gehen wir zur Bank um Verenas Kontokarten zu aktualisieren und anschliessend ins Brillengeschäft, Verena möchte an ihrer Brille die „Nasenflügeli“ ersetzen. Die Fachfrau versucht es, ist aber irgendwie etwas nervös und schickt uns für eine halbe Stunde weg. Wir bummeln durch uns noch unbekannte Gässchen. Nach einer halben Stunde sind wir zurück, die Brille ist wieder in Ordnung bezahlen dürfen wir nichts. Auch für die Kaffeekasse dürfen wir nichts hinterlassen. Die Post, um unsere Karten zu verschicken haben wir gefunden und bei dieser Gelegenheit auch einen Yachtshop. Kurt erkundigt sich nach einer Ankerkette. Ein Mechaniker, den wir schon am Morgen bei unserem Schiff begrüsst haben, meint, er komme aufs Schiff um sich das anzusehen, da er eh in einer Stunde zu einem andern Schiff müsse. Gegen 14 Uhr verabschiedet sich Verena um in die Stadt zu gehen.


Kurt wartet auf den Mechaniker, der mehr oder WENIGER pünktlich kommt. Er misst und sagt, er werde eine Offerte machen. 2 Stunden später kommt er wieder, mit seinem Chef und es wird nochmals gemessen. Kurt erklärt ihm, dass er auch das „Teil“ brauche, um den Anker an der Kette zu fixieren. Einen Ersatzanker haben wir glücklicherweise noch. Der Chef möchte, dass wir den andern Anker etwas senken, damit er sehe, wie dieser befestigt sei. Ein kleines OHA und er sagt, dass dies so nicht gemacht werden könne, da dies nur ein Schmied könne. Nun, eine normale sichere Befestigung geht auch.
Wir machen uns chic und gehen aus. Beim Nachtessen lassen wir die vergangenen 43 Jahre Revue passieren.
Donnerstag, 11. August. Verenas Hochzeitstag. Eine Schiffsnachbarin kommt zu uns ans Schiff, wir sind soeben fertig mit dem Frühstück und wir beginnen so über dieses und jenes zu sprechen. Die Unabhängigkeit, das (relativ) freie Leben das wir geniessen können ist schon ein Privileg, allerdings es gibt auch Sachen, auf die wir verzichten müssen, oder auch gut verzichten könnten. Ein jüngerer Mann fragt, in stark französisch gefärbtem deutsch, ob sie die Koffer vor unserem Schiff lassen dürften, da ihr Schiff Verspätung habe. Kurt gibt auf französisch Antwort, allgemeine Erheiterung beim Rest der Familie. Wir nehmen die Koffer zu uns aufs Schiff, denn vor der Madness werden oft Autos abgestellt. Anschliessend organisiert Verena per Telefon einige Termine wie Zahnarzt und Coiffeur. Die Waschmaschine ist in Betrieb und der Einkauf steht auch noch an. Nach dem Einkauf begibt sich Verena in das Untergeschoss, ihr fallen beim Lesen ständig die Augen zu. Kurt bleibt auf der Fly und als der Hafenkapitän vorbei kommt, fragt er ihn nach Paros, Hafen Naousa. Der winkt ab, erstens keine Beziehungen und zweitens, ein gefährlicher Hafen. Ab Windstärke 6 soll es dort echt gefährlich werden. Er meint, wir könnten problemlos hier bleiben. Da werde es erst ab Windstärke 10 etwas nass, weil Gischt über den Schutzdamm spritzen würde. Nun, Kurt überlegt sich, spricht er vielleicht pro domo, da wir als grosses Schiff mehr bezahlen als wenn er den gleichen Platz an ein 10 Meter Schiff vermieten kann. Also, am kommenden Sonntag, da sind Windstärken von 6 bis 8 angesagt, da könnten wir die Fähre nehmen und die Angelegenheit vor Ort begutachten. Beim „Hochzeitstagjubiläumsessen“ auf der Fly besprechen wir diese Angelegenheit und beschliessen am Sonntag mit der Fähre nach Paros zu gehen.