Mittwoch, 24. August. Heute starten wir vor dem Paros Jet und kommen gut durch die Stadt. Landkarten, Strassenkarten und Ortsnamen stimmen nicht immer zu 100% überein und da es ähnliche Dörfer hat, muss man aufpassen. In Egares (Engares) legen wir den 1. Halt ein und wollen die Kirche (in katholischer Hinsicht, beinahe Dom) besichtigen, aber wegen zu geschlossen.
Also fahren wir weiter und treffen auf einen eigenartigen Stausee. Der ist mit Planen abgedeckt. Offensichtlich ist der Untergrund durchlässig. Allerdings enthält er nur sehr wenig Wasser. Dann fahren wir weiter zum nächsten Stausee. Hier sieht man die Mauer??? eher aufgeschüttete Erde und Geröll, aber auch dieser Stausee ist praktisch leer, jedoch um einiges grösser. Für uns interessant sind die Falken die wir hier sehen. Es sind Eleonorenfalken. Eine ganz spezielle Art, die meist in Kolonien brütet und das nicht etwa im Frühling. Sie beginnen die Brut in der nächsten Zeit und darum können wir auch diese akrobatischen Flüge beobachten. Normal leben sie von Insekten. Ihre Küken ernähren sie jedoch von Zugvögeln und die kommen erst langsam. Wir entdecken in der Umgebung des Stausees einige Dutzend Bienenkästen. Auch auf Naxos wird viel Honig produziert. Weiter geht die Fahrt durchs Gebirge, kurvenreich rauf und runter bis Apolonas. (Apolon) Dort setzen wir uns auf die Uferfelsen, essen unsere Früchte und staunen immer wieder, welche Kraft im Meer steckt. Die Wellen schlagen unermüdlich mit Getöse an diese Felsen. Zurück wählen wir die Route durch das Inselinnere. Via Mesi, Skado, Koronos und Stavros durchfahren wir wieder die Bergwelt und kommen auf grössere Höhen. Ganz speziell für uns ist, dass die Berghänge kahl sind und in den Tälern ist es grün, kräftiges, saftiges grün. In Filoti tanken wir unser Gefährt wieder voll und staunen, wie wenig Sprit dies verbraucht. Wiegen wir doch zusammen 135 Kilogramm und die Steigungen haben es in sich. Die Tatsache, dass wir so im Durchschnitt nur mit 35 kmh „hötterlen“ senkt den Verbrauch massiv. Dafür können wir die Gegend in Ruhe anschauen und auch mit einander sprechen. Allerdings auf dem letzten Streckenabschnitt von Potamia nach Naxos ist das nicht mehr möglich, denn der Wind hat sich zu einem veritablen Sturm entwickelt. Auch heute können, resp. wollen wir nicht draussen essen. Wir sind auch etwas müde, denn ca. 4 1/2 Stunden auf dem „Töffli“ sitzen kann eben auch ermüden.
Donnerstag, 25. August. Heute wollen wir nicht weit fahren, so beschliessen wir, nach Plaka an den Strand zu gehen und uns einen gemütlichen, faulen Tag zu leisten. Zuvor besorgen wir aber noch das Fährticket für Verenas Rückkehr, so dass sie nicht zuerst einen Verkaufs-Shop suchen muss. Zu Beginn geteerte Strassen, dem See und schönen Hotelanlagen entlang, dann noch Naturstrasse. Der kilometerlange Sandstrand hat auf vielen Abschnitten Liegestühle und Sonnenschirme, die gemietet werden können. Dabei ist meist eine Getränkekarte vom nächstgelegenen Restaurant. Wir legen uns hin und geniessen das Faulenzen. Verena stürzt sich bald ins Meer und absolviert lange Strandläufe, während Kurt die Strandnichtsen (Strandnixen) bewundert, die, wie auch die „Spaghetti Playboys“ zu Hauf sich presentieren. Illuster und kurzweilig. Ob Verena während Kurts Meerbad das Gleiche gemacht hat, verschweigt sie. Gegen Abend fahren wir zurück und geniessen das Nachtessen wieder im Innern des Schiffs. Der Wind hat sich verstärkt und es ist unruhig im Hafen. So soll es voraussichtlich mindestens eine Woche lang bleiben.
Freitag, 26. August. Wir schaukeln und der Wind ist kräftig. Trotzdem beschliessen wir mit dem Mopedle noch eine Fahrt in die Berge zu unternehmen. Am späten Vormittag, starten wir nach Potami (es gibt mehrere davon) besichtigen von aussen eine Kirche und bestaunen ein Haus das in einen Felsen hinein gebaut wurde.

Von da aus fahren wir durch eine eher wilde Gegend nach Chalki oder Halki. Auffallend wie sich die Landschaft verändert, viele terassiert angelegte Olivenhaine, abgeerntete Getreidefelder, Rebberge und Kartoffelfelder und etwas weiter auf der Hochebene trocken und wild, aber trotzdem zum Teil grüne Sträucher.
In Chalki parkieren wir und laufen zur Hagios Georgios Diasoritis, einer byzantinischen Kirche aus dem 11. Jahrhundert mit noch gut sichtbaren Wandmalereien.

In Chalki selbst wohnte einst die Familie Politis, die erbitterten Widerstand gegen die Venezianer, insbesondere die Familie Barozzi leistete. Der Held Marko Politis wurde erwischt und dem Tode zugeführt. Wir stärken uns in einem Restaurant im Schatten eines grossen Baumes und zwei Rebstöcken, die sich mit vollbehangenen Trieben in den Baum einfügen. Erneut stellen wir fest, dass die Insel Naxos fest in den (Touristen) Händen der Italiener, Franzosen und Engländer ist. Zum Glück sind uns diese Sprachen nicht ganz unbekannt. Auch viele Griechen sprechen diese drei Sprachen. Die Heimfahrt war bei diesem stürmischen Wetter doch recht anstrengend. Heute ist auch das Nachtessen schnell zubereitet denn es ist kalte Küche angesagt. Damit das Essen nicht verweht wird, bleiben wir im Schiff.