Athen, resp. Grossathen

Dienstag, 04. Oktober. Das Schiff liegt ruhig, wir haben gut geschlafen, es beginnt ein schöner Morgen. Also, wie gestern beschrieben, die Duschen sind mehr als nur mittelprächtig und die gesamte Infrastruktur entspricht nicht dem Preis, den wir bezahlen, aber wir sind froh  einen Platz zu haben.

Wir beschliessen, heute Piräus (das gehört nicht zu Athen) zu besuchen. Athen hat ca. 700’000 Einwohner, aber die Vororte sind mit Athen verhängt und so schätzen wir, dass die Grossregion ca. 3-4 Millionnen Einwohner hat. Wir „Alten“ kennen das Lied von Nana Mouskouri, „ein Schiff wird kommen“ (wir sind froh kommt es nicht, sondern uns die Sonne lacht) so begeben wir uns zur Metrostation Faliro, lösen eine Wochenkarte für Metro, Bus und Tram, die ist 5 Tage gültig und kostet pro Person 9 Euro. Das ist sehr günstig. Die Metro erinnert Kurt an Paris, die sah genau so aus, vor 40 Jahren. Piräus ist hauptsächlich ein Fährhafen. Den Umschlagshafen haben wir nicht besichtigt, es waren auch keine grossen Containerschiffe zu sehen. Bettler sind hier leider keine Seltenheit, häufig junge Frauen mit Baby`s oder Kleinkindern. Hafen und Anlagen (Parks) sind nicht gepflegt und hinterlassen einen eher  zwiespältigen Eindruck. Die Strassen selbst sind eigentlich sauber.

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dies die bessere Seite, gegenüber Verschmutzungen, Frauen mit ihren Kindern auf dem Boden, Toilettenhäuschen sind vorhanden.

Verena mokiert sich ein wenig, da es viel mehr Bekleidungsgeschäfte für Männer als für Frauen gibt. Aber die  interessieren Kurt wenig. Nicht einmal die Ausstattungsfirmen für Matrosen, Offiziere und Kapitäne. Kurt verzichtet gerne auf alle Insignien. Er wäre sich selbst nicht mehr treu, denn er muss stets lächeln, wenn er Kapitäne, auch von kleineren Yachten sieht, die Kapitänsuniform tragen. Am Schluss laufen wir noch durch den Fisch- und Fleischmarkt. Schon etwas speziell, die Präsentation vom Fleisch.  Beinahe ein Grund um Vegetarier zu werden.

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den Namen dieser doch eigenartigen Fische konnten wir leider nicht ausfindig machen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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hier die beliebten und bekannten Kalamares

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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daneben die Fleischverarbeitung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor wir zurück fahren, stillen wir unseren Durst in einer Bar, etwas abseits vom Bahnhof und dem Hafengelände. Anschliessend gehts mit der Metro zurück. Wir kaufen noch ein und geniessen dann unser Nachtessen, allerdings im Schiffsinnern, denn ohne Sonne und leichtem Wind ist es schon etwas kühl.

Mittwoch, 05. Oktober. Wir erwachen etwas früher als geplant, wir hören dass das Nachbarschiff gewaschen wird. Also aufstehen und  alle Fenster auf Backbordseite schliessen. Während dem Frühstück planen wir den heutigen Tag. Die Akropolis steht an. Also, mit der Metro Richtung Athen. Die Haltestelle, die Verena auf dem Internet gesehen hat, ist in der Metro nicht so angeschrieben. Also fragt Verena eine „Einheimische“ nach der Station.  Sie gibt uns höflich Auskunft und fordert Verena auf, ihre Tasche gut zu hüten, da Taschendiebe in der Metro seien. Wir steigen aus, orientieren uns und nehmen den Weg Richtung Akropolis unter die Füsse. Kurt steht weit hinten an, um ein Ticket zu kaufen. Der Preis, Euro 30.–  scheint ihm überrissen, er geht aus der Reihe, aber Verena schmollt, Athen ohne die Akropolis gibt es nicht. Wohl oder übel steht Kurt nochmals an, ist dann nach dem Seniorenrabatt von 10 Euro pro Person, aber auch wieder zufrieden. Also geht es durch die Kontrolle und hoch auf den heiligen Berg. Es ist schon eindrücklich, was hier 464 bis 406 vor Christus gebaut wurde. Kurt haben allerdings die Pyramiden wesentlich mehr beeindruckt. Die Aussicht auf die Stadt ist ebenfalls grossartig.

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das Dionysos Theater, gilt als Geburtsstätte des Theaters der griech. Antike

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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der Parthenon (Jungfrauengemach) der Tempel für die Stadtgöttin Pallas Athena Parthenos

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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und der Blick zum Stadtberg Lycabettus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg Richtung City, Markt und Flohmarkt, stellen  wir fest, dass es sehr aufmerksame Menschen gibt.  2 Verkaufstische, einer mit Halskettchen, die man mit eigenem Namen bestellen kann und ein anderer mit güldenen Lorbeerkränzchen werden plötzlich blitzartig  zusammengeräumt und ins Gebüsch in Sicherheit gebracht. Der  Händler verschwindet in eine andere Richtung. Kurt ist der Überzeugung, diese Stände sind illegal und prompt kommt etwas später die Polizei. Was uns erstaunt, diese Händler haben ein geschärftes Auge für Kontrollen. Weiter „pilgern“ wir entlang der Verkaufsstrassen und langsam merken wir den Hunger. In einem Gartenrestaurant kehren wir ein und geniessen eine Kleinigkeit. Dann geht es durch den Flohmarkt wo wir allerhand Trödel sehen, Fachleute würden vielleicht das eine oder andere Topstück erkennen, aber wir geniessen einfach die Atmosphäre.

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Mit der Metro gehts wieder zurück bis Faliro. Wir versuchen, zum Glück mit Erfolg,  einen angenehmeren Weg zum Hafen zu nehmen, auf dem  wir nicht bei so vielen Verkehrsampeln anstehen müssen.