Beschauliches Astakos

Sonntag, 30. April   Auch heute morgen ist es windstill und die Sonne scheint milchig, aber um 09 Uhr ist es schon angenehm warm. Das Städtchen Astakos liegt auf dem Festland, allerdings weit entfernt von der nächst grösseren Stadt. Damit hat es sich einen eigenen Stil erhalten. Auch die Seefront, die normalerweise immer die Schönste Front ist, zeigt Spuren auf, die auf keine finanziell starke Seite hinweisen. Touristen aus dem Ausland kommen vermutlich nicht sehr viele, es fehlt zB. der Sandstrand (es hat nur Kieselstrand).  Mit dem Versuch, Wasser und Strom gratis abzugeben und keine Liegegebühren zu verlangen für die Besucher die mit dem Schiff hier sind, investieren sie in die Werbung. Das bezweckt, dass mehr Schiffe diesen Ort anfahren und dem Ort Umsatz bringen sollen. Dazu braucht es aber einen langen Schnauf. Zu gönnen wäre es diesem Ort.

Am Nachmittag laufen wir, nachdem wir den Westen und den Osten des Städtchens erkundet haben, Richtung Norden. Das heisst, es geht bergauf. Oben liegen die neuen Häuser, zum Teil fertig erstellt und zum Teil als Bauruine. Ganz oben jedoch sind die Häuser, die nicht nur eine schöne Sichtfront haben, sondern rundum schön mit gepflegten Umgebungen. Der Ausblick traumhaft und Richtung Meer immer ein grösseres Feld, damit man nicht „vor die Nase“ bauen kann.

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Etwas schlapp kommen wir zurück zum Schiff, die Sonne brennt schon recht heiss. Wir geniessen die Zeit beim Lesen auf der Fly. Später übernimmt Kurt den  Küchendienst. Am Abend wird es kühl, so dass wir nicht draussen essen wollen. Der Abend und die Nacht sind laut und das geht so bis ca. 03. Uhr früh.

Montag, 01. Mai   Bis 03. Uhr früh war es ja laut, dann 2 1/2 Stunden Ruhe, bevor die Motoren des Versorgungsschiffes angeworfen, und mit dem Kran die Container vom LKW aufs Schiff verladen werden. Nun, wir haben trotzdem gut geschlafen. Nachdem wir West, Ost und Nord besucht haben, müssen wir uns für etwas entscheiden, denn Süd geht nicht, da ist die See. Also verbringen wir einen Tag auf dem Schiff und beobachten das „Treiben“ im Hafengelände. Der 1. Mai scheint hier ein echter Feiertag zu sein, viele einheimische Besucher flanieren im heute autofreien Hafen, sitzen gemütlich in den Restaurants, essen, trinken, diskutieren und sind fröhlich. Wir sind irgendwie hin und her gerissen, denn auf der einen Seite möchten wir weiter und auf der andern Seite gefällt es uns hier doch sehr gut.  Bei WWW = Wind- Wetter-Wellen informieren wir uns. Für die nächste Zeit ist ruhiges Wetter angesagt, so werden wir noch etwas bleiben. Kurt wird versuchen einen Taucher zu finden, der unser Unterschiff vom Bewuchs befreien kann, so könnten wir hier etwas Arbeit in Auftrag geben und nicht in einer Marina. Mit lesen verbringen wir den Rest des Nachmittags. Um den 1. Mai auch zu feiern, beschliessen wir auswärts zu essen. Mit den drei deutschen Seglern, die es uns gleich taten, konnten wir uns noch unterhalten. Interessanterweise hören wir immer wieder von Mesolonghi. Ja, dort sind und werden wohl auch in Zukunft Probleme bestehen, denn der Ruf scheint doch eher etwas ruiniert. Schade.

Dienstag, 02.Mai   Um 2 Uhr sind wir aufgewacht, ein Geräusch hat uns beide geweckt. Trotz sofortigem nachschauen finden wir keine Ursache und legen uns wieder hin. Leider haben wir Mücken im Schlafzimmer und Kurt wird oft besucht. Also wird mit Chemie dagegen angegangen, ab 04 Uhr ist es dann ganz ruhig. Nach dem Frühstück (Verena hat wieder frisches Brot geholt) gehts in den Ort um das Nachtessen einzukaufen. Kurt bemüht sich im Schiffshop einen Taucher zu organisieren, doch das geht erst nach 17.30 Uhr, denn der Taucher ist auf der Fischfarm beschäftigt. Zurück auf dem Schiff meint Verena, dass sie noch etwas „laedele“ möchte und Kurt beschäftigt sich mit der Homepage.

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ein Blickfang im beschaulichen Astakos

 

Im Laufe des Nachmittags kommt ein Mann vorbei und reklamiert, weil wir längs liegen. Nun Kurt versucht ihm zu erklären, dass wir ein Problem mit dem Anker  haben. Die Diskussion geht hin und her, keiner versteht den andern,  denn der „Reklamierer“ ist leider „nur“ der griechischen Sprache mächtig. Dann kommt der „Manager“ des Fischerbootes vor uns und spricht ziemlich forsch mit dem Mann. Auf der einen Seite findet Kurt das spannend, auf der andern Seite möchte er nicht die Ursache eines Disputes sein. Nach kurzer Überlegung ist klar, weshalb der Mann des Fischerbootes sich für uns eingesetzt hat. Hätten wir den Anker gesetzt, hätte er, und nicht nur er, nicht mehr so viel Platz zum Manövrieren. Um 17.30 Uhr geht Kurt zum Shop. Fehlanzeige, der Taucher darf nur Arbeiten vornehmen, die das Auslaufen aus dem Hafen verunmöglichen, wie z.B. ein verhedderetes Tau in der Schraube. Alles andere darf nur in einer Marina gemacht werden. Schade. Verena hat in der Zwischenzeit das Nachtessen zubereitet. Speck mit Bohnen und Kartoffeln. Die Bohnen sind frisch vom Markt. Wir beschliessen, am Donnerstag hier unsere Zelte abzubrechen und weiter zu fahren.

Mittwoch, 03. Mai   Die Sonne scheint, kein Wind weht und das Wasser ist ruhig. Nach dem Frühstück wird der Generator gestartet, die Waschmaschine in Betrieb genommen, der Dyson durchs Schiff geführt und die Mövensch……. vom Schiff gefegt. Dann geht’s zum Einkauf. Wir füllen den Vorrat an Mineralwasser wieder auf. Im Laufe des Nachmittags, zwischen Lesen, Bügeln und Wasserbunkern, besprechen wir den morgigen Tag. Das Ablegemanöver wird etwas knifflig, wenn das Schiff der Fischfarmen angelegt hat, aber Kurt sagt, wir schaffen das!!  Das besagte Schiff bringt täglich leere Eiscontainer zu den Farmen, fährt die mit Fisch gefüllten zurück, die dann hier mittels Kran auf einen LKW geladen werden.

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aus lauter Freude, dass Verena ein Foto schiesst, streckt der Mann seine Arme schon früh in die Höhe

 

Kurt hat auf seine Email an die Marina in Meganisi eine Antwort erhalten. Wir bekommen dort einen Liegeplatz und für die noch auszuführenden Arbeiten haben sie auch ihre Fachleute. Alles gut, (hoffen wir) und freuen uns auf den morgigen Tag.