Kelibia

Montag, 04.06.   Verena hat gut geschlafen, Kurt weniger. Nach dem Frühstück beraten wir: „Wie weiter“. Der Hafen hier ist schmutzig und es gefällt uns gar nicht. Direkt nach Bizerta können wir nicht, da haben wir zu wenig Diesel. Also beschliessen wir, dass wir noch 1’000 Liter Diesel tanken, wenn das möglich ist. Der Zollbeamte ist im Büro der Tankstelle und er meint, diese Menge sei nur für Fischer, da der Diesel zollfrei sei, aber mit etwas Bakshish könne man sogar bewerkstelligen, dass ich 1’500 Liter tanken könne. Für den Diesel bezahlen wir 1,33 Dinar pro Liter. Das sind umgerechnet 53 Rappen. Der Zollbeamte hat schon beim Einklarieren die hohle Hand gemacht. Also tanken wir diese 1’500 Liter und bezahlen. Wir sehen uns die Wetterprognosen an und beschliessen, morgen trotz suboptimalen Bedingungen bis Sidi Bou Said zu fahren, obwohl dies die teuerste Marina in Tunesien sei. Wir möchten hier weg. Kurt ruft an und das Gespräch verläuft äusserst professionell. Wir haben einen Platz. Für den Nachmittag buchen wir Samir mit seinem Tuk-Tuk.

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Er führt uns in die Stadt und unternimmt noch eine kleine Besichtigungstour mit uns. Durch engste Gassen führt er uns zum Hauptplatz, wo wir  aussteigen und auf eigene Faust durch die Gegend bummeln. Dabei kommen wir auch durch den Markt. Heute hätten wir ja das Schiff auf die andere Seite des Hafens verholen sollen, doch der Segler ist nicht ausgefahren. Der Hafenmeister, der zugleich noch eine Bäckerei betreibt, ist unglücklich, aber „unser“ Samir regelt das auf seine unverkennbare Art mit Humor. Er ist echt Gold wert. Er offeriert auch, dass er uns in ganz Tunesien, nicht mit dem Tuk-Tuk, aber mit einem Auto umher fahren würde. Anruf genügt. Es hat keine Touristen mehr in Tunesien. Diese Branche leidet. Kurt beginnt mit den Vorbereitungen für den morgigen Tag und Verena übernimmt den Küchendienst. Da wir keinen Landstrom haben gibt`s russischen Salat, Peperoni, Käse und frisches Olivenbrot vom „Hafenmeister“. Bei ihm haben wir 6 Baguettes (5 für Samir) und ein Olivenbrot für den Betrag von einem „Kunz-Gipfeli“ gekauft. Später kommt dieser Hafenmeister noch bei uns vorbei, aber nicht um sich nach dem gekauften Brot zu erkundigen, nein, wir müssen den Platz noch bezahlen. Für 2 Tage will er 130 Dinar, das sind 52 Franken. Für diesen Platz ein stolzer Betrag, selbst wenn die Fischer durch uns etwas gestört waren.

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So sieht es leider auf der ganzen Länge zwischen unserem Schiff und der Hafenmauer aus. Schade, dass selbst die Fischer nicht mehr Sorge zum Meer tragen.