Sidi Bou Said

Mittwoch, 06.06.   Ausschlafen ist angesagt. Nach dem Frühstück marschieren wir zum Hafenausgang und werden dort von der Hafenpolizei empfangen. Insbesondere Verena wird begrüsst. Dann geht es Treppen hoch. 265 Tritte bis zum Dorf und dann hat es weitere Treppen, so dass wir sicher auf 365 Tritte gekommen sind. Sidi Bou Said ist ein Touristenort, der heute von Russen überschwemmt wird. Viele junge Russen, absolut rücksichtslos bevölkern die Einkaufsstrasse. Wir gehen alleine durch enge Gassen und bewundern die verschiedenen Motive der nietenbeschlagenen Holztüren. Blau / weiss ist hier die vorherrschende Farbe. Die leuchtenden Farben der verschiedenen Blumen und Pflanzen verleihen dem Dorf einen besonderen Charme. Natürlich fehlen auch die Souvenirläden mit den  oft aufdringlichen Verkäufern nicht. An einem schattigen, etwas ruhigeren Platz geniessen wir einen frischen Erdbeerjus und beobachten das „Treiben“ um uns.

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Ein kleines Kunstwerk, eine der verschiedenen nietenbeschlagenen Holztüren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Natürlich fehlt auch die Moschee nicht, die Rufe klingen hier melodisch und ruhig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der Blick auf die gut besetzte Marina.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg steuern wir noch den Einkaufsladen an und kaufen für das Nachtessen ein. Als wir auf das Schiff zulaufen, sehen wir, wie junge Leute auf die Madness klettern. Kurt pfeifft und beginnt zu schimpfen. Das nützt. Sie verlassen das Schiff sofort.  Nach der Mittagspause gehen wir zum Marina-Büro um uns für einen Ausflug nach Tunis zu erkunden. Am Donnerstag soll es regnen, also planen wir auf Freitag. Wir wissen zwar, dass oft nach dem Freitagsgebet die Unruhen beginnen, aber wir denken im Ramadan sollte dies nicht sein. Der Herr im Marina-Büro hat einen Kollegen, der Taxifahrer ist und den ruft er an.  Mit ihm vereinbaren wir einen Ausflug nach Karthago und weiter nach Tunis. 20 Euro müssen wir als Anzahlung hinterlegen. Zurück auf dem Schiff lesen wir und plötzlich hören wir  Captain, Captain. Es ist der Taxifahrer, der uns am Freitag hier abholen will. Er wolle nur sagen, dass alles klappe. Das macht doch einen guten Eindruck. Dann hat Kurt Küchendienst. Er kocht heute nach Verena`s Anweisung.  Es hat uns geschmeckt.

 

 

Donnerstag, 07.06.   Um Mitternacht hört Verena ein unübliches Geräusch und geht nachschauen. Eine Mutter hat ihre 2 Kinder auf unser Schiff gehievt. Das geht nun wirklich nicht. Einige Tunesier haben keinen Respekt vor fremdem Eigentum. Zudem ist es in arabisch und französisch an jedem Beleuchtungsmast angeschrieben, dass das Betreten der Schiffe verboten ist. Ärgerlich. Dann um 01.45 Uhr hört Kurt  jemanden aufs Schiff steigen. Im Pijama geht er raus und diskutiert heftig mit dem Übeltäter, der sich blöd stellt (evtl. ist er blöd) Dann packt ihn Kurt und zerrt ihn zum Beleuchtungskörper, wo er in arabischer Schrift lesen kann, was steht. Er hat es genau gewusst. Auf jeden Fall ist der Tarif nun bekannt und wir hoffen  dass sich das rum spricht. Ein Fischer, der hier von morgens bis abends am Quai sitzt und auf Glück hofft, hat uns schon darauf aufmerksam gemacht, dass es Leute gibt, die sich nicht korrekt verhalten. Heute morgen hat er vom Nachbarschiff Leute weggeschickt. Wir haben natürlich immer alles abgeschlossen,  Nach dem Frühstück beschliessen wir, dass wir etwas dem Strand entlang laufen. Allerdings nach 2 Kilometern ist Schluss. Strasse gesperrt und eine Wache. Auf Umwegen gehen wir wieder zum Dorf Sidi Bou Said hoch und geniessen nochmals  die Schönheiten dieses Dorfes, das uns mit den Farben blau / weiss an Griechenland erinnert.

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Am Nachmittag bereiten wir uns noch auf den morgigen Ausflug vor. Zum „Znacht“ gibt`s Tomatensalat, Gschwellti und Käse,  für das Kurt verantwortlich ist.