Heute stehen wir beizeiten auf, denn es gibt noch einiges zu tun. Während Kurt auf der Flybridge den Tisch deckt, ruft der Seemann vom Nachbarschiff um uns den kleinen, blauen Gast auf seinem Schiff zu zeigen.

Kurz nach dem Frühstück werden wir aufgefordert, uns beim Zoll zu melden. Nach 15 Minuten war zollseitig alles klar. Allerdings war es für die Abmeldung bei der Grenzpolizei noch zu früh. Das darf man frühestens 1 Stunde vor Abfahrt. Wir machen anschliessend das Schiff seeklar, das heisst, alles verstauen, festbinden und sichern. Peter verspricht uns, beim Ablegen zu helfen. Für das Mittagessen bleibt keine Zeit, denn es gibt immer noch viel Arbeit. Zum letzten mal holen wir den Wetterbericht ein. Dieser sagt aus:
– Wind leicht ansteigend, Maximum 13 Knoten, ab 17 Uhr abnehmend auf 4 Knoten. Wellen ansteigend bis maximal 70 cm, dann abnehmend auf 10 cm. Das verspricht zu Beginn nicht eine ganz ruhige Fahrt, aber auf die Nacht hin ruhig. Also gute Voraussetzungen.
15 Uhr, alles bereit zum Ablegen. Peter ist da und der Kapitän vom Nachbarschiff auch. Dieser meint, das gibt eine stürmische Fahrt, was zwar nicht den Wetterprognosen entspricht, doch Verena sofort ein ungutes Gefühl vermittelt. Wie auch immer, wir legen ab und fahren auf die See hinaus, mit Wellen die kein Problem sind für unsere Madness, aber auch keine ganz ruhige Fahrt versprechen. Doch ab 17 Uhr soll es ja besser werden. Sagen wir einfach, die See war etwas „krabbelig“. Pünktlich um 17 Uhr kommt die Wende, allerdings nicht zum Besseren. Wind und Wellen nehmen zu und nachdem sie die Höhe von ca. 1,5 Meter erreicht haben, ist meine liebe Verena wieder seekrank und begibt sich bald Richtung Toilette, die sie erst am Morgen wieder verlässt. Gegen 23 Uhr nehmen Wind und Wellen leicht ab und die Fahrt wird etwas angenehmer. Kurt ist die ganze Zeit am Steuer und beschliesst, die Nacht von der Flybridge aus zu steuern. Verena befiehlt: Rettungsweste anziehen! Auch Kurt hat in dieser Nacht mal kurz die Fische gefüttert. Plötzlich auftretende Kopfschmerzen, er vermutet von den Strahlen des eingeschalteten Radars, führten bei ihm zu Übelkeit und Erbrechen. Danach ging`s ihm wieder gut.