Pfingst-Sonntag, 20.05. Um 06. Uhr ist Tagwache und nach dem Frühstück geht`s, mit warmen Jacken im Rucksack strammen Schrittes Richtung Busbahnhof und schnurstracks zum Schalter, den wir ja bereits vor Tagen auskundschaftet haben. Wir stehen vor dem geschlossenen Schalter. Öffnungszeiten ab 09 bis…… Der Blutdruck steigt, der Bus fährt um 08.30 Uhr. Verena fragt beim Café nebenan. Der Herr sagt, dass wir die Tickets beim Bus kaufen können. Super, da warten schon viele Leute und es wird offiziell kund getan, dass nur 55 Platz haben im Bus. Die Restlichen bleiben draussen und müssen schauen wie sie auf den Ätna kommen. Der Blutdruck steigt nochmals. Der Bus ist noch nicht da, wir positionieren uns und stellen zu unserer Freude fest,total richtig. Der Bus hält genau vor uns. Verena drängt, was sonst nicht ihre Art ist zum Einstieg. Da der Busfahrer auf 50 Euro nicht rausgeben kann, (Ticketpreis für 2 Personen hin und zurück € 13.20) muss sie gleich hinter dem Chauffeur Platz nehmen. Damit ist der Tag gerettet. Der Bus bringt uns auf 1’900 Meter. Ein Reiseleiter im Car ist etwas mühsam. Er widmet sich vorerst hauptsächlich jungen Damen. Danach erklärt er lauthals während der einstündigen Fahrt das man mit der Seilbahn auf 2’400 Meter fahren könne. Dort brauche man dann einen Führer, der speziell für Vulkane ausgebildet sei, um weiter zu gehen. So bringt er viele zu den Spezialbergführern, da bekommt man Schuhe, Helm, Jacke und Stöcke. Auch Quad`s können gemietet werden. Wir starten mit der Gondelbahn zu einem eigenen Aufstieg. Für uns ist klar, wir wollen nicht unbedingt auf den allerhöchsten Gipfel. Wir steigen hoch bis ca. 2’680 Meter und sind von der Ruhe und der Umgebung begeistert. Wenn man die erkalteten Lavaströme sieht und weiss das diese bei Austritt aus der Erde 1’300 Grad heiss sind, dann kann man sich die Urgewalt dieser alles vernichtenden Ströme vorstellen. Die verschiedenen Erdoberflächen, mal geröllig, fein sandig, schwarze Lavaströme oder riesige Felsbrocken und dazwischen Schneehänge, sind ebenfalls beeindruckend. Bei unserem Rundgang haben wir tief unten die Strasse von Messina gesehen und, wäre die Sicht klarer gewesen, hätten wir auch die Aeolischen Inseln sehen können. Verena ist überrascht, sogar einen Marienkäfer auf dem Ätna zu sehen.

Nach dieser ausgiebigen Rundwanderung fahren wieder in die Talstation. Dort genehmigen wir uns ein kleines Mittagessen und besuchen noch den kleineren Krater Silvestri. Wir geniessen den Ausblick, beginnen uns aber auch Sorgen zu machen, da wir sehen, dass sich über Catania ein unangemeldetes Gewitter entlädt und wir, aufgrund der guten Wettervorhersage, die Seitenfenster am Schiff offen gelassen haben. Bei der Rückkehr sehen wir die Bescherung, allerdings ist sie nicht tragisch. Dieser Tag wird uns, wie bereits viele andere in bester Erinnerung bleiben. Schön konnten wir diesen besonderen Ausflug bei guten Wetterbedingungen erleben und geniessen.