Freitag, 16.10. Beim Frühstück fragt Hassan, ob wir etwas von der Stadt brauchen. Wir wollen aber selbst hin. Doch ehe wir losziehen kommt Hassan zurück und meint, es habe sehr viele Menschen in der Stadt, auch viele nicht Araber. Den Grund sehen wir, die Explorer of the seas, ein Kreuzfahrtschiff von 311 Metern Länge liegt vor Anker und dahinter ein 190 Meter langes Kreuzfahrtschiff. Wenn die alle voll besetzt waren, sind das ca. 5’000 Gäste. Wir gehen trotzdem zum Einkauf, denn wir brauchen ein Nachtessen. Da die Leute hier nirgends hingehen ohne Auto, können wir gefahrlos über die Strassen, denn der Verkehr steht still. Völlig überlastet. Die Händler machen gute Geschäfte und so ist eine fröhliche Stimmung in der Stadt. Wir beschliessen nach dem Einkauf, den heutigen Tag auf dem Schiff zu verbringen, denn dieser Rummel ist nichts für uns. Um 11.30 Uhr wirds lärmig. Die königliche Luftwaffe zeigt Akrobatik am Himmel. Während 20 Minuten zeigen sie verschiedene Formationen, Loopings etc. Dann kehrt wieder Ruhe ein. Erneut werden wir für den Tutti Frutti Shop angefragt und wir sagen zu. Um 18.30 Uhr gehen wir zum Tax free Shop und wieder werden Zigaretten gekauft. Der Betrieb in der Marina ist aussergewöhnlich, das Restaurant ist gut besetzt und die Kinder vergnügen sich, mit entsprechendem Gekreisch im Swimmingpool. Doch um 21.00 Uhr herrscht bereits wieder Ruhe.
Samstag, 17.10. Kurz nach dem Frühstück kommen Leute zum „zugedeckten“ Schiff. Wir liegen zwischen dem und der Gulet. Es ist etwa 3 Meter länger als unsere Madness. Dieses Schiff hat gebrannt und es zeigt sich ein Bild der Verwüstung.


Nun wollen sie mit der Reinigung beginnen. Das führt aber zu Diskussionen, denn schon durch das Abdecken kommt der „Geschmack“ in die Nase. Wir liegen zwar windmässig günstig, aber wenn die mit der Reinigung beginnen, dann haben die beiden Sunseeker auf der andern Seite Russprobleme. Verena macht sich Gedanken, denn der Schmutz würde auch uns betreffen. Kurt sieht das anders. Nicht wir oder die Sunseeker werden entscheidend sein, sondern die Verschmutzung des Meeres. Nach ca. 3 Stunden wird das Schiff aus der Marina geschleppt. Wohin wissen wir nicht, aber das gehört in eine Werft. Auf dem Schiff einen Brand zu haben, muss der Horror sein, obwohl rund herum Wasser ist. In einer Marina, wo die Schiffe Rumpf an Rumpf liegen wäre das der grosse Gau. Nach dem Nachtessen gehen wir noch ins Hafenrestaurant. Die Aussicht ist wunderbar, das Lichtermeer, der Sternenhimmel, die ankommenden Flugzeuge in Elat und Aqaba und die Schiffe. Auch das bestellte Eis ist gut, einzig die Bedienung ist heute sehr unfreundlich.
Sonntag, 18.10. Es ist bewölkt, was selten ist, aber es ist warm und feucht. Hassan übergibt Verena eine ägyptische Flagge, da unsere Gastlandflagge auf der Fahrt nach Aqaba infolge Sturm total zerrissen war und nicht mehr geflickt werden konnte. Damit sind wir äusserlich für die Fahrt nach Zypern wieder fit. Am Nachmittag möchte Hassan uns einen Freund vorstellen, mit dem wir über den Islam diskutieren können, da er Fachmann sei. Verena ist unter der Voraussetzung einverstanden, dass er nicht versucht, uns zum Islam zu bekehren. Kurt sieht das anders. Wenn wir fertig sind, gibt es einen Christen mehr!! Leider findet das Gespräch mit dem Imam der grossen Moschee aber nicht statt, er war zu beschäftigt . Eigentlich schade, wir hätten schon einige Fragen gehabt. So geniessen wir das Nachtessen auf der Fly. Wir fragen uns, was aus den Katzen geworden ist. Wir sehen sie nicht mehr promenieren, insbesondere die Rote, die das Kunststück des Seilehangelns beherrscht, ist verschwunden. Ob sie mit dem „Brandschiff“, auf das sie sich gerettet haben, mitgegangen sind, wir wissen es nicht.
Montag, 19.10. Bei Verena beginnt es zu kribbeln. Kaisten lockt. Heute möchten wir aber nochmals nach Berenice und Hefes, unser Chauffeur bringt uns hin. Das Meer ist extrem ruhig, die Lichtverhältnisse sind speziell und wir geniessen unsere Schnorchelgänge. Verena hat sich mittlerweile zu einem grossen Fan in Sachen schnorcheln entwickelt. Wir meinen, dass aufgrund des speziellen Lichtes auch wunderschöne Unterwasserfotos gelungen sind. Die Pracht der Korallen ist ausserordentlich.
Doch die Lichtverhältnisse verändern sich zusehends, Wolken ziehen auf, und es zeigt sich ein wunderschönes Lichtspektakel. Um 17.30 Uhr fahren wir wieder zurück, Blitz und Donner wechseln sich ab, jedoch Regen gibt es keinen, der fällt anderswo.
Dienstag, 20.10. Da wir backbordseitig nun mehr Platz haben,Steuerbord jedoch sehr nahe bei der Gulet stehen, was bei deren Aus- und Einfahrt doch ziemlich hinderlich ist, hat Hassan unser Schiff etwas „umgestellt“, doch kommen wir nun mit dem Heck zu nahe an die Wand. Also lösen wir die Taue etwas und verholen das Schiff. Ein Schnorchler, es ist Hänni von der Marina inspiziert unsere Madness und verlangt ein Messer. Wir hätten ein Stück Tau in der Schraube und viele Seepocken am Rumpf. Verena will nochmals Überzüge kaufen um die Betten abzudecken. Kurt bleibt auf dem Schiff, denn der Elektriker sollte mit dem neuen Ladegerät kommen. Die Betonung liegt allerdings auf dem Wort „soll“. Verena kommt zurück, aber ohne Decken. Sie versucht es am Nachmittag nochmals. Kurz nachdem sie vom Schiff ist, kommen 2 von der Marina. Sie werden uns morgen die Seepocken vom Schiff schaben, denn wir haben keine Tauchausrüstung. Sie wollen, dies betonen sie extra, kein Geld dafür, wir hätten sie ja zum zum Tutti Frutti Shop begleitet. Um 18.30 Uhr kommt unser Fahrer und wir lassen uns zur Tala Bay ins Mövenpick Resort fahren. Unterwegs fallen ein paar Regentropfen. Die Scheibenwischer kamen zum Einsatz. Zum Glück gab`s aber kein Platzregen, denn die Seitenfenster liessen sich nicht schliessen.

Im Mövenpick werden wir von Beat freundlich empfangen. Wir lassen es italienisch zu essen und entscheiden uns für das Buffet. Leider ist Beat noch beschäftigt, so dass er sich nach kurzer Zeit wieder verabschieden muss. Das Buffet, eine Augenweide, Vorspeisen, Salate in allen Versionen, die warmen Speisen werden frisch zubereitet und das Dessertbuffet, richtig verlockend. Kurt verzichtet auf das Süsse, denn es hat auch noch Käse. Anschliessend machen wir einen Spaziergang im Resort, das in der Nacht einen ganz besonderen Charme hat. Wir geniessen die Stille, die Lichter und die romantische Atmosphäre. Danach rufen wir unseren Fahrer an, er ist noch von Wadi Rum unterwegs und kommt etwas später. Wir nutzen die Gelegenheit und genehmigen uns noch einen Abschlusstrunk der uns von einer Bauchtänzerin zusätzlich versüsst wird. Dieses Resort, mit all den Poolanlagen, Spa und dem Meer mit Riffs zum schnorcheln ist wirklich empfehlenswert. Gerade in dieser Jahreszeit, also nach dem jordanischen Neujahr hat es nicht zu viele Gäste und da ist es schlicht und einfach traumhaft.
Mittwoch, 21.10. Nach dem gestrigen Regen hat der Winter Einzug gehalten. Es ist nur 25 Grad und das ist kalt. Beim Frühstück lassen wir den gestrigen Abend nochmals dankbar revue passieren. Pünktlich um 08.00 Uhr beginnt es am Schiff zu „kratzen“. Um 09.00 Uhr hat der Taucher Hänni eine Seite fertig und er muss jetzt zur Arbeit. Er verspricht am Donnerstag weiter zu machen. Verena zieht es wieder in die Stadt und Kurt hält die Stellung. Ahmad unser Reiseleiter schickt eine Mitteilung und wir verabreden uns auf 19 Uhr. Die Speicherplätze auf dem PC werden knapp und so laden wir die vielen Fotos auf einen Stick, damit es wieder Platz für Neue gibt. Pünktlich erscheint Ahmad und wir entscheiden uns für das China-Restaurant. Er selbst war noch nie da und ist überrascht, wie gut man hier essen kann. Um 21.30 Uhr kehren wir zurück und gehen mit Pass noch zum Tutti Frutti Shop. Wir kaufen für unseren Taucher, der die Süssigkeiten liebt, eine übergrosse Toblerone und für Hassan noch Zigaretten, die wir auch seinem Freund, das ist derjenige, der nicht englisch spricht, aber ein unheimlicher „Chrampfer“ ist, so päckliweise zustecken wollen. Sie passen ja auch auf unser Schiff auf, wenn wir nicht da sind und Hassan hat uns die ägyptische Gastlandflagge besorgt. Ohne Licht zu machen verkriechen wir uns in unsere Kojen und schlafen wunderbar.
Donnerstag, 22.10. Bei der Konsultation des Telefons am Morgen sieht Kurt, dass Hassan 5 Whatsapp gesandt hat. Er hat uns gestern Abend nicht gesehen und sich Sorgen gemacht. Das wollten wir natürlich nicht. Wir werden zukünftig immer eins über den Durst trinken und singend und johlend zurück aufs Schiff kommen, so kann Hassan ruhig schlafen!!!


Hänni, unser Taucher kratzt ab, ………..am Schiff. Er hat sein Versprechen gehalten. Ja, auf die Jordanier kann man sich verlassen. Sobald er fertig ist, wird das Schiff, von uns natürlich, aussen und innen einer gründlichen Reinigung unterzogen, auch das Sonnensegel wird entfernt und versorgt. Wir sind fix und foxi. Morgen ist Feiertag und so kommt Hänni und informiert uns, dass er übermorgen das Schiff im Unterwasserbereich noch fertig reinigen werde. Kurt holt schon mal den Batteriecharger im Büro der Marina. Der Elektriker hat sich entschuldigt, er hat sich leider an der Hand verletzt, wird aber am Samstag alles installieren. Verena geniesst ihr letztes Nachtessen in dieser Saison auf der Flybridge, denn morgen wollen wir auswärts „Abschied“ essen gehen. Ja, es ist wirklich schön, wenn man um 19 Uhr das Nachtessen bei 34 Grad und etwas Wind geniessen kann. Auf diesen Luxus müssen wir bald für längere Zeit verzichten.