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Vom Hafenkai in die Marina

Um 10.00 Uhr, nach dem gemütlichen Frühstück, legen wir am Hafenkai ab, passieren die Kriegsschiffe und fahren Richtung Marina. Dank Vorsorge von Verena, hatten wir noch eine Telefonkarte und konnten uns bei Maya in der Marina anmelden. Über die Marina waren wir doch etwas erstaunt. Ehe wir anlegen konnten, musste noch ein Segelboot umgestellt werden. Das Anlegemanöver war eher spektakulär, der zur Verfügung stehende Platz war ziemlich genau so lang wie unser Schiff. Dank der Hilfe von Nikolay, klappt alles. Wir werden sehr familiär aufgenommen und gleich zu Kaffee, Selbstgebackenem und eisgekühlter Melone eingeladen. Anschliessend begleitet uns Nikolay und die kleine Niki zu Fuss ins Zentrum. Am Abend liessen wir die Erlebnisse der vergangenen zwei Tage nochmals an uns vorbeiziehen.

(Wer glaubt, dass es nicht noch dicker kommen kann, irrt sich)

 

 

Das Meer hat uns wieder Constanta bis Varna

Am 8. August fahren wir, nach der üblichen Abmeldung bei der Grenzpolizei um 7 Uhr los. Der Seewetterbericht sagt Wellen im Bereich von 20 bis 40 cm voraus und schönes Wetter. Das Wetter stimmt, aber Wellen, die sind bis 1,3 Meter hoch, zwar lang, aber es schaukelt doch heftig, da wir die Wellen nicht schneiden können, sondern kursmässig entlang an ihnen fahren müssen. 160 Kilometer liegen vor uns und das Schiff läuft gute 7,5 Knoten. Es wird ein langer Tag. Verena kämpft, wird nicht gerade Seekrank, aber an Essen ist auch nicht zu denken.

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Um 18 Uhr klarieren wir bei der Grenzpolizei in Varna ein und sind dankbar, als sie uns anbieten am Kai bleiben zu dürfen über Nacht. Zwar keinen Strom, aber Ruhe. Verena hat aufgrund der schwelenden Seekrankheit (sie ist nicht ganz ausgebrochen) nichts gegessen und zuwenig getrunken. Sie isst ganz wenig und geht um 20 Uhr zu Bett. Kurt sitzt auf der Fly, isst normal und genehmigt sich ein Glas Wein. Um 22 Uhr geht auch er schlafen. Um 23 Uhr klopft es heftig ans Schiff. 4 Männer stehen draussen und verlangen, dass wir sofort ablegen, da Kriegsschiffe erwartet werden. Kurt erklärt ihnen, dass er das gerne tun würde, da er aber Wein getrunken habe, sei dies leider nicht möglich. Einer der 4 Männer konnte das Lachen nicht zurück halten, denn keiner hatte das Brevet, unser Schiff zu führen und damit haben sie nicht gerechnet. Sie ziehen von dannen.

Am Morgen um 05.00 Uhr klopft es wieder heftig und es stehen vor unserem Schiff: 1 Grenzpolizist, 2 Gendarmen und 2 Militärpolizisten. Ultimativ verlangen sie, dass wir umparkieren. In Dunkelheit parkieren wir um und legen an einem freien Kai an und gehen wieder schlafen.

diese Schiffe lagen dann an "unserer" Mauer
diese Schiffe lagen dann an „unserer“ Mauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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2 Tage Constanta

Am 5.8. können wir uns nicht mehr in der Marina anmelden, es ist niemand anwesend. Der Marinero sagt uns, um 8 Uhr sei das Büro offen. Denkste….. vor 9 Uhr geht nichts. Eine solche Administration haben wir noch nie erlebt. Einzig gewundert haben wir uns, dass sie nicht noch das Geburtsdatum unserer Eltern wissen wollten. Alle Preise sind in Euro angegeben, aber bezahlen kann man nur in Lei. Also los in die Wechselstube und Geld wechseln, dann wieder zurück. Nur der Liegeplatz kann bezahlt werden, der Strom wird am Schluss abgelesen und bezahlt.

In der Marina klagt Kurt das Leid, dass nicht nur Batterien ersetzt werden müssen, auch der Generator macht mit dem Sicherungsschalter Probleme. Ein Mann von der Marina nimmt sich den Problemen an. Er kommt auf’s Schiff und sieht sich die Batterien an. Er holt den Preis von neuen Batterien ein und organisiert diese blitzschnell und baut sie ein. Der Schalter vom Generator kann er erst am folgenden Tag besorgen, auch dies erledigt er pünktlich und korrekt. Wir sind dankbar, diesen jungen, dynamischen Topmann gefunden zu haben, der unsere Probleme gelöst hat. Danke.

Wir gehen am Nachmittag in die Stadt. Kein schönes Bild. Alte, ehemals wunderschöne Gebäude, die man zerfallen lässt.

leider auch am Zerfallen
leider auch am Zerfallen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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hier haben die Fischer ihre Utensilien
hier haben die Fischer ihre Utensilien

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

An verschiedenen Orten werden ganze Strassen aufgerissen, alle Anwohner haben Probleme, ja ja, der Osten….

ein Durchkommen muss man sich selbst suchen

Wir vereinbaren mit den Holländern, Vinc und Esther, dass wir miteinander zum Nachtessen gehen, um über die Erlebnisse auf der Donau zu „quatschen“. In einem libanesischen Restaurant essen wir gut und schnell vergeht die Zeit.

Am 7. gibt es noch einige Vorbereitungen am Schiff zu machen, denn wir wollen ja jetzt definitiv aufs Meer. Auch die Versicherung muss angepasst werden, was wir mit Murette so vereinbart haben. Die Reaktion ist prompt und wir sind versichert.

Verena geht am Nachmittag nochmals in die Stadt, dieweil Kurt sich mit dem Schiff, den Koordinaten, Kurs, etc. beschäftigt. Um 18 Uhr macht sich Kurt auf den Weg ins Büro der Marina um den Strom zu bezahlen. Niemand mehr da! Den Rest der Geschichte ersparen wir uns 4 Seiten Papier und auf jedem mindestens 3 Stempel……Da wir noch Lei übrig haben, essen wir auswärts. Nach der Rückkehr kommen noch Esther und Vinc zu uns aufs Schiff um sich zu verabschieden, sie überwintern das Schiff in Constanta und fahren im nächsten Jahr nach der Türkei. Wir werden sie kaum mehr wieder sehen. Es sind ganz nette Zeitgenossen.

 

Von Cernavoda via Kanal nach Constanta

Wir schicken es voraus, das wird ein unvergesslicher Tag! Ohne Funkspruch werden wir um 05.50 Uhr vom Ponton „gejagt“ der eine Mann sagt zwar langsam, langsam, dafür jagd uns sein Chef um so hektischer weg. Wir starten die Motoren, aber es kam so wie es nicht sollte, nämlich, der Steuerbordmotor startet nicht. Wir legen trotzdem ab und auf der langen Einfahrt zum Kanal überholt uns ein Tankschiff mit SCHWEIZERFLAGGE. Wir schreien ein herzliches Grüezi, das mit Achselzucken beantwortet wird. In der Schleuse kommt dann, wir liegen direkt neben dem Tankschiff, der Kapitän. Er ist Holländer, sein Lotse ist Rumäne und die beiden Matrosen sind Tschechen. Ach ja, das Schiff gehört einer belgischen Gesellschaft, lässt das Schiff aber unter CH-Flagge fahren.

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Hinter uns fährt noch ein Schubverband ein. Damit ist die 310 x 24 Meter Schleuse voll.

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Der Schleusenvorgang ist rasch beendet, da wir knapp 15 cm geschleust wurden. Ach ja, beim Tankschiff haben sie das Geld verlangt, bei uns aber nicht. Trotz Problem mit dem Motor kommt da etwas Freude auf, aber, vielleicht kommt es beim Ausschleusen doch noch zum Zahlakt

Da wir nur mit einem Motor fahren können, fährt uns das Tankschiff davon. Der Kanal ist sehr eindrücklich und man versteht eigentlich, dass sie eine Maut wollen, es wird auch gebaut.

Baustelle im Kanal
Baustelle im Kanal

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die eine......
die eine……

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

und die andere Seite dieser Skulptur
und die andere Seite dieser Skulptur

 

In Constanta melden wir uns zum Schleusen, da heisst es jedoch, dass wir zur gelben Box fahren müssen. Wir sehen tatsächlich eine gelbe Box und ein Mann winkt uns. Wir legen an und bezahlen. Alles ist vermerkt auf dem Formular das er hat. Länge, Breite, Tiefgang, Höhe, Motoren etc. und mindestens 3 Stempel auf jedem Formular. Wir erhalten die Quittung über 688 Lei und werden orientiert, dass jetzt noch ein Convoi hochgeschleust werde und wir nachher in die rechte Schleuse einfahren können.

Die linke Schleuse geht auf und ein Schubverband kommt raus. Wenige Minuten später kommt der Mann aus der gelben Box und sagt, wir können einfahren. Per Funk fragt Kurt, ob wir tatsächlich in die linke Schleuse fahren müssen. Ein barsches ja. Kurt funkt wieder, die Ampeln sind noch auf rot geschaltet, da fahre ich nicht ein. Die Ampeln werden nicht auf grün geschaltet, aber auf aus und nochmals die Aufforderung: Einfahren.

Man lässt uns ohne Info ein halbe Stunde in der Schleuse, dann kommt einer per Fahrrad und weist uns an, nach der Schleusung sofor rechts zu fahren und festzumachen. Grund Bauarbeiten. Wir machen fest und warten, ziemlich genau 3 Stunden. Der Baukran, der Elemente an einer neuen Brücke anbringt ist im Wasser und mit Drahtseilen an beiden Ufern gesichert.

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Nach Freigabe, es ist mittlerweile schon 18 Uhr fahren wir aus dem Hafen aus aufs Schwarze Meer gegen Norden zum Port Tomis.

Dort werden wir eingewiesen, längsseits anzulegen. Kaum angelegt kommt die Grenzpolizei aufs Schiff. Die Formalitäten werden rasch erledigt. Wir möchten am Strom anschliessen, doch der Marinero sagt, dass dies erst morgen möglich sei. Wir zeigen unseren Missmut ziemlich deutlich, die Polizei begreift das, der Marinero auch, aber sein Chef ist unerbittlich. Wir schicken uns drein und Verena geht unter die Dusche. Da kommt der Marinero und sagt, wir könnten an einem andern Ort anlegen, mit Strom. Das machen wir und legen, ein Novum für uns auf dieser Reise, römisch-kahtolisch an.  Die eine Muringleine wurde wohl schon länger nicht mehr benutzt. Nur mit viel Kraft kann sie an der Klampe festgemacht werden.

Muschelbefall an der Muringleine
Muschelbefall an der Muringleine

Zum ersten  Mal können wir hier auch unsere Gangway benutzen..

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Ach ja, die Holländer mit der Dragonfly sind auch hier und kommen uns kurz besuchen. Lust auf kochen haben wir nicht und so gehen wir auswärts essen, das haben wir uns verdient.

 

Von Silistra nach Cernavoda, zum Kanal

Am 4. 8. um 08.00 Uhr melden melden wir uns bei der Capitaneria ab. Polizei und Zoll kommen um die notwendigen Stempel aufs Papier zu drücken. Also Motor starten und ablegen. Der Backbordmotor springt wie immer an, doch beim Steuerbordmotor nur ein müdes  „Klicken“. Zurück zum Hafenkapitän um das Leid zu klagen. Er organisiert einen Mechaniker. 30 Minuten später sind 2 Männer auf dem Schiff. Die Batterien sind alt und leer. Die Beiden gehen wieder und kommen mit einem Ladegerät zurück. Der Alternator bringt nur wenig Strom auf die Batterien, doch bei einer Fahrt  von 78 km sollte es reichen um die Batterien wieder aufzuladen. Um 11 Uhr können wir starten. Die beiden Mechaniker wollten kein Geld für ihre Leistungen. Natürlich bezahlen wir ihnen trotzdem etwas,  ihre  Hilfe war uns dies wert.

Die Fahrt nach Cernavoda war wiederum eine Fahrt mit Fernglas am Auge, denn die Tonnen sind nicht immer auszumachen und die Kilometrierung ist über weite Strecken inexistent. Auch begegnen wir auf dieser Strecke den verschiedensten Arbeitsschiffen.

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In Cernavoda melden wir uns beim Hafenamt und fragen nach der Schleusung. Wir werden informiert,  ab 06.00 Uhr bereit zu sein, um dann per Funk zu erfahren, wann wir mit der 1. Schleusung mitfahren können. Die Fahrt durch den Kanal kostet uns 688 Lei. Das heisst, wir müssen unbedingt noch zur Bank, damit wir (Euro wollen sie nicht) noch Geld wechseln können. Es ist sehr heiss, die Zeit schon fortgeschritten und wir vergessen, uns bei der Grenzpolizei und Zoll zu melden. Als wir in die Stadt wollen, kommt ein Grenzpolizist auf uns zu, fragt, aus welchem Land wir seien. Als er hört, dass wir Schweizer sind, salutiert er und begrüsst uns mit Hand!? In der Stadt finden wir eine Raiffeisenbank und beziehen das Geld aus dem Bankomaten.

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dies die eine Strassenseite.....
dies die eine Strassenseite…..
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…..dies leider die Andere

 

Wir finden ein schattiges, schönes, gepflegtes Restaurant  wo wir uns müde hinsetzen und auch gut essen.

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Früh gehen wir zu Bett, denn wenn wir um 06.00 Uhr abfahren müssen, könnte es einen langen Tag geben.

 

Von Ruse nach Silistra

Am 3. August, 07.45 Uhr legen wir ab. Boyko, der Mann für alles macht die Taue los und winkt uns zusammen mit Inge und Ernst zum Abschied.  Noch lange ist das weisse Tuch von Inge sichtbar.

120 km liegen vor uns und wir wissen nicht, wie stark die Strömung ist. Vorschriftsmässig melden wir uns per Funk beim Hafenamt ab. Es ist eine gemütliche Fahrt bis Silistra.

die in den Hügel eingebettete Stadt Tutrakan
die in den Hügel eingebettete Stadt Tutrakan

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Unterwegs überholt uns das ukrainische Personenschiff Wolga, mit Freudengehupe, dem wir einige Zeit folgen können. Um 15.30 Uhr machen wir in Silistra fest. Wir wollten beim Hotel Drustar anlegen, leider war keine Möglichkeit, so dass wir am Ponton der Grenzpolizei festmachen.

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Ausgrabungen aus römischer Zeit
Ausgrabungen aus römischer Zeit

 

In der Stadt ist irgend ein Fest und hübsch gekleidete Mädchen und Jungs die Tänze aufgeführt haben, begegnen uns. Bei einem guten Nachtessen lassen wir diesen Tag mit der langen  Fahrt ausklingen.

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2 gemütliche Tage in Ruse

Am Freitag sehen wir uns die Stadt an, die auf uns einen guten Eindruck macht. Es gibt wohl viel alte Bausubstanz, die zum Teil unterhalten, anderseits aber ebenso am Zerfallen ist, dann aber auch moderne Bauten, die am Entstehen oder schon gebaut sind. Die Innenstadt mit einem grossen Platz und Fussgängerzone ist sauber und gepflegt, was wir sehr geschätzt haben.  Sehr schön auch die Blumenrabatten und die vielen Blumentöpfe und -Tröge bei den verschiedenen Strassencafés und Imbiss-Restaurants.

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Am Abend sind wir mit den Seglerfreunden Inge und Ernst auswärts essen gegangen. Ein stilvolles Restaurant, für bulgarische Verhältnisse nicht ganz billig, aber gepflegt und mit gutem Essen. Das war zwar kein Ersatz für den 1. August, aber wir haben innerlich die Nationalhymne gesungen.

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Heute Samstag will Kurt die neuen Kugelfender „aufblasen“. Die Velopumpe und das spezielle Zusatzstück kamen zum Zug. Für beide Kugelfender brauchte es je 635 Velopumpenstösse, womit die Fitnesseinheit von Kurt für den Tag erfüllt war. Am Nachmittag ging es dann zum Einkauf, denn die Früchte und das Gemüse kaufen wir möglichst immer frisch auf dem Markt. Während Kurt den Einkauf zum Schiff bringt, bleibt Verena in der Stadt.

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Auf dem Rückweg, an einer viel befahrenen Strasse ist eine verschmutzte Wasserpfütze, und da Kurt sehr gemütlich läuft, bemerkt er wie kleine Frösche ins Wasser springen.  Wir treffen uns nochmals in der Stadt, bummeln zusammen und geniessen die Zeit in einem Strassencafé. Auf dem Nachhauseweg kann Verena die Frösche dann  fotografisch festhalten. Zum z’Nacht gab es keine Froschschenkel!

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Nach dem Nachtessen an Bord, lassen wir den ruhigen Tag mit unseren Nachbarn bei einem Glas Rotwein gemütlich ausklingen. Morgen müssen wir früh aufstehen, 120 Kilometer gilt es zu bewältigen und die Strömung hat doch merklich abgenommen. Inge und Ernst bleiben noch bis Dienstag, denn sie lassen sich am Montag in der  Werft den Segelmast stellen. Wir hoffen uns in Varna wieder zu sehen und verabschieden uns gegenseitig mit guten Wünschen.

Von Svihstov nach Ruse

Heute, am 31. Juli legen wir erst um 08.00 Uhr ab, denn es sind nur 58 km zu fahren. Gemäss den gemachten Erfahrungen, sind wir froh als uns das ukrainische Flussfahrtschiff Wolga überholt. So können wir in seiner „Spur“ bleiben und so sicher durch die Passagen und vor allem um Sandbänke fahren.

Ein Monument am Donaustrand
Ein Monument am Donaustrand

Ruse ist die 4. grösste Stadt in Rumänien. Wir legen im Yachtclub Ruse an und werden von Boyko top empfangen. Der Platz ist sehr eng, aber wir schaffen es dank seiner Hilfe gut. Er erklärt uns alles und ist auch bei der Beschaffung von 2 Kugelfendern und Kartenmatrial behilflich. Das Nachbarschiff verlässt den Hafen, worauf wir unseren Freunden Ernst und Inge ein SMS senden. Sie freuen sich auf einen sicheren Platz, nach einer eher ruppigen Fahrt bei Windstärke 6.

Wir liegen gut vertäut nebeneinander
Wir liegen gut vertäut nebeneinander

 

....immer wieder, andere Brücken, andere Stege, andere Länder
….immer wieder, andere Brücken, andere Stege, andere Länder

Unser nächster Gang führt zum Hafenkapitän. Ein schöner, neuer und moderner Bau. Alles läuft korrekt und freundlich ab. Wir schauen uns noch kurz in der Stadt um und decken uns an einem der vielen Bankomaten mit Lewa ein. Wir wollen bis zum 3. August hier bleiben und haben deshalb noch Zeit für die Stadtbesichtigung. Wie wir in den Hafen zurück kommen, sind unsere Seglerfreunde aus Deggendorf mit dem Anlegeprozedere schon fertig. Nach unserem Nachtessen auf der Flybridge laden wir Ernst und Inge zu einem Eis (für die Frauen) und einem kühlen Bier ein.

Von Vidin über Bechet nach Svishtov

Am 28.7.14 verlassen wir Vidin um 07.30 Uhr, (CH Zeit 06.30 Uhr). Viel Sehenswertes  gibt es auf den 125 km bis Bechet nicht. Viel Natur, Bäume in allen möglichen Grüntönungen, wenig Wasservögel, fast keinen Schiffsverkehr und das Suchen nach den Tonnen ist eher mühsam.

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Letzte Hügel vor den Weiten der Walachei

Ein kleiner „Aufheller“ ist bei km 704,3 der Nachbau des Dampfers „Radetzky“. Die Legende sagt, dass der bulgarische Christo Botev mit 200 Revolutionären diesen Dampfer kaperte und damit die Türken aus Bulgarien werfen wollte. Sie wurden in Kozloduj von den Türken überwältigt und hingerichtet.

Der "Radetzky"-Dampfer
Der „Radetzky“-Dampfer

Das traurigste Ereignis kam mit dem Fluss Jui. Anfangs eine schlimme braune Sauce, dann alles mögliche an Verschmutzung, tausende von Petflaschen aller Art, sehr viel Schwemmholz, zum Teil ganze Bäume. Es entsteht abschnittweise ein richtiger brauner Schaumteppich an der Oberfläche.

Der Zufluss der Jui
Der Zufluss der Jui

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Petflaschen in der Abendsonne
Petflaschen in der Abendsonne

Vorgesehen, war in Orjahovo anzulegen, da der Ponton aber von einem deutschen Frachtschiff belegt war, querten wir die Donau und legten auf der rumänischen Seite in Bechet an. Dies bedeutet bei der Querung, die Fender auf Steuerbord zu bringen (man legt immer gegen die Strömung an) und das Wichtigste: Flaggenwechsel! Der Ponton ist frei und die Formalitäten können auch am Ponton erledigt werden. Elektrizität gibt es nicht aber auch keine Anlegegebühren. Wir liegen fest und sicher.

Schlimm ist jedoch, was für Schmutz sich zwischen Ponton und Madness festsetzt, wie auch an dessen Bug. Durch die sehr starke Strömung  werden immer wieder grosse Äste und halbe Bäume an unser Schiff geschlagen, was uns eine unruhige Nacht beschert.

Das "Bild" am Morgen
Das „Bild“ am Morgen

Froh, diesen Schmutz wieder los zu werden, legen wir am 29. um 07.30 Uhr ab und fahren nach Svihstov. Wieder viel Natur, hinter den Bäumen ab und zu ein paar Hausdächer und ein Kirchturm. Durch die schlechten Lichtverhältnisse ist die Farbe der Tonnen oft schlecht und spät erkennbar. Erneute Verschmutzung bringt der Zufluss Olt aus Rumänien. Das gleiche Trauerspiel wie am Vortag. Schön ist jedoch, wie sich die Donau an vielen grösseren und kleineren Inseln vorbeischlängelt.

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Dies bedeutet aber auch, sehr achtsam nach der Betonnung zu fahren. Wir sind dem Schubschiff Budapest, Heimathafen Regensburg, sehr dankbar, als er uns über Funk auf eine rote Tonne aufmerksam macht.

Interessant in ihren Formen sind die Kreidefelsen auf der bulgarischen Seite.

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Wir kommen gut voran und haben die 125 km schnell hinter uns und legen, mit bulgarischer Gastlandflagge am Ponton der Hafenpolizei von Svihstov um 16.15 Uhr an.

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der neue Teil
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und der alte Teil

 

Der Hafenkapitän kommt aus seinem Haus und begrüsst uns per Handschlag. Auch hier gibt es keine Probleme mit den Formalitäten. Der Hafenkapitän verspricht den Strom legen zu lassen. Nach einer Stunde ist noch nichts geschehen. Kurt geht mit einem Bier zu ihm. Er kommt persönlich mit und ist behilflich beim Anschluss. Er erklärt auch, dass er in 30 Minuten Feierabend hat und uns mit seinem Auto zur Stadt bringen will. Wir nehmen gerne an, denn wir müssen noch einkaufen. Wir beschliessen, in der Stadt zu essen. Wir bestellen Tomatensalat mit Fetakäse und Zander mit Kartoffeln. Der Kellner kommt zurück und fragt etwas, ob mit oder ohne Käse. Wir bestellen mit Käse. Der Tomatensalat mit Feta ist gegessen, die Kartoffeln mit weissem Reibkäse serviert, wir suchen den Zander unter den Kartoffeln aber vergebens und rufen deshalb den Kellner. Aus der Diskussion ergibt sich, Zander gibt es keinen mehr, er hätte uns dies auch mitgeteilt. Wir tragen es mit Fassung und ihm nicht nach. Die Kartoffeln haben uns auch so geschmeckt und satt waren wir auch. Da wir die Lewa für den Zander gespart haben, sind wir etwas grosszügiger mit dem Trinkgeld.

Bisher haben wir 7 Länder bereist und mit 5 verschiedenen Währungen bezahlt. Es ist spannend,  immer das richtige Geld zu haben und den Kurs zu wissen. Der Euro war uns ja bekannt und von Ungarn kennen wir den Forint, doch der Lei, der Dinar und der Lewa waren uns fremd.

Nebst den verschiedenen Währungen und Sprachen, haben wir nun unsere Mühe mit der kyrillischen Schrift. Da können wir nun gar nichts mehr entziffern, trotzdem haben wir bis anhin noch alles gefunden.

Ein Tag in Vidin

Ein spezieller Tag beginnt. Am Morgen müssen wir zuerst das Sonnenverdeck vom Wasser leeren. Eine Badewanne voll hat’s gegeben. Nach dem Frühstück geht Kurt zum Hafenkapitän und bittet ihn um Strom. Er, resp. sie (eine Dame) orientiert, dass am 29. um 02.00 Uhr ein Passagierschiff kommt und wir deshalb weg müssen. Wir wollen noch Telefonkarten kaufen und Verena möchte noch eine Maschinenwäsche machen. Also, Generator an und ab in die Stadt. Nach 1,5 Stunden sind wir zurück und siehe da, der Steg zum Ponton ist weg, Bauarbeiten! Nach 5 Stunden ist der Steg wieder dran und wir können aufs Schiff und den Generator ausschalten. Mittlerweile hat sich ergeben, dass das Passagierschiff an einem andern Ort einklariert, also können wir bleiben.

Einige Eindrücke von dieser Stadt:

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unser Anlegeplatz und der demontierte Steg
unser Anlegeplatz und der demontierte Steg

 

 

Die Festung Baba Vida bei Vidin
Die Festung Baba Vida bei Vidin

Ach ja, die Telefonkarten funktionieren auch nicht und wir müssen nochmals zurück ins Geschäft. Jetzt haben wir wieder Internet und können die Homepage auf den neuesten Stand bringen. Der Tag klingt mit Regen aus. Dies wird aber unsere Geschwindigkeit morgen erhöhen, also tragen wir es mit Fassung.