Montag, 12.06. Wir beginnen den Tag mit dem Frühstück auf der Fly. Domenico ruft an, ob wir heute auf dem Schiff seien. Können wir richten! Kurt möchte ein kleines Motorrad mieten, findet im Internet nur einen Autovermieter. Trotzdem geht er da hin, in der Meinung, dass die auch Motos (Vespa / Lambrettas und Co.) vermieten. Ausser Luxuskarossen vermieten die nichts. Kurz nachdem Kurt zurück ist, Verena`s Wäsche im Winde weht und die täglichen Schiffsarbeiten erledigt sind, erscheint Domenico mit Franco. Sie bauen den einen defekten Alternator aus und nehmen ihn als Muster mit. Die Beiden wollen zwei neue Alternatoren installieren, die werden völlig ausreichen, um alle Batterien während der Fahrt zu laden. Den teuren, grossen Alternator braucht es nicht, oder höchstens in Ausnahmefällen. Irgendwie ist alles etwas verwirrend, aber wir schätzen den Einsatz und hoffen auf Fachkenntnis von Vater und Sohn. Domenico und Franco haben das Schiff verlassen, die Wäsche ist trocken und verstaut, dann ERSCHEINEN SIE, NINA, HANSRUEDI, RENATE UND JOSEF. Ein äusserst erfreuliches Wiedersehen und wie immer, „Mutter“ Renate hat Fogaccia und so vieles mitgebracht, dass wir nur noch den Wein und das Wasser zugeben dürfen. Hoch erfreut sind wir auch über unser „Suchtmittel“ Aromat, das uns Nina aus der Schweiz mitgebracht hat. Herzlichen Dank! Während wir gemütlich zusammen sitzen, diskutieren und Fogaccia schnabulieren, kommt Luigi und eine Mitarbeiterin von Lega Navale. Sie bringen eine Flasche Spumante im Eiskübel und Gläser mit. Sie wollen uns als neue Mitglieder von Lega Navale Italiana begrüssen.



Allerdings ist damit auch eine Frage verbunden. Am kommenden Freitag Nacht startet die Regatta zu den Trémiti Inseln und die Madness würde sich als Startschiff eignen. Es wäre auch schön, wenn die Madness Mitglieder des Vorstandes, falls dies gewünscht würde, mit zu diesen Inseln bringen könnte. Das werde jedoch erst am Donnerstag entschieden. Wir, das heisst Kurt, sagen spontan zu. Sie sind uns im Preis entgegen gekommen und da können wir auch etwas für sie tun. Aber, alles ist noch nicht gefixt. Nach dem Apéro dürfen wir noch das Segelschiff von Renate und Josef besichtigen. Es hinterlässt in uns einen ganz kleinen „neidischen Eindruck“. Schön, zweckmässig, super eingerichtet, alles funktioniert und sicher mit top Segeleigenschaften. Mit Josef vereinbaren wir, dass er uns morgen um 15 Uhr abholt, und wir uns alle auf dem Gut von Josef und Renate treffen. Wir freuen uns, diesen Hof mit den 4 Hektaren Land, erkunden zu dürfen. Danach gehen wir Brot einkaufen für das morgige Frühstück, lassen uns vom Bankomaten noch Euro ausspucken und bezahlen bei Luigi die Aufenthaltsgebühr für Manfredonia. Wir sind beim Nachtessen auf der Fly, als Luigi mit dem Presidenten der Lega Navale erscheint. Wir laden sie aufs Schiff ein, damit sie einen Augenschein nehmen können, wie und wo die Flaggen aufgezogen werden und wo die „VIP-Leute“ stehen (sitzen) können. Wir sind sehr gespannt auf unsere Rolle bei der Regatta. Warten mal einfach ab, was sich ergibt. Luigi hat jedenfalls mit Domenico telefoniert, und ihm mitgeteilt, dass bis Freitag die Motoren funktionieren müssen.

Dienstag, 13.06. Den heutigen Tag gehen wir gemütlich an. Nach dem Frühstück geht Verena in die Stadt, um eine Bäckerei oder Konditorei zu suchen. Eine Bäckerei ist nicht zu finden und die Konditorei hat leider nichts „Anmächeligs“ mehr im Angebot, das sich als Mitbringsel eignen würde. Doch S. Antonio da Padova hilft Verena Brot finden. Heute ist Antoniustag. Zufällig kommt Verena zur Kirche während Gottesdienst gefeiert wird. Die Kirchentür ist offen und Verena nimmt kurz am Gottesdienst teil. An einem Stand vor der Kirche wird Antoniusbrot verkauft. Der nette Herr da erlaubt Verena in den Innenhof zu gehen, wo die Figur des Hl. Antonius steht. Während dem Fotografieren kommt besagter Herr und möchte dass Verena ein Bild mit ihm und seiner Frau bei der Antoniusstatue macht. Verena kauft noch drei Brötchen und bekommt dazu ein Bild vom Hl Antonius, Grösse A4. Ein weiterer Beschützer auf unserem Schiff.
Um 15 Uhr holt uns Josef ab und bringt uns über Mattinata steil bergauf zum über 4 Hektar grossen Heimetli. 8 km entfernt von Mattinata und weit ab vom nächsten Nachbarn.

Nach der Begrüssung von Renate, Nina und Hansruedi beginnen wir mit grossen Augen den Rundgang. Da wurde viel gearbeitet und top eingerichtet. Viele schöne friedliche Plätzchen im Aussenbereich mal schattig, mal sonnig.

Keinen Gemeindestrom und kein Gemeindewasser, Sonnenkollektoren und Zisterne sind Ersatz dafür und es funktioniert. Ach ja, bei der Begrüssung sind noch zu erwähnen, 2 ganz junge Katzen, 3 Hunde und ein Pferd, nebst vielen Eidechsli. Sogar 2 ungiftige Schlangen tummeln sich vor Ort. Am Rande des Nationalparks zu wohnen hat nicht nur Vorteile. Nebst den Steineichen, die geschützt sind, selbst wenn sie im Wege stehen, gibt`s auch in baulicher Hinsicht da einige Einschränkungen. Das Haus ist auf Felsen gebaut. Der Innenbereich, mit 2 grossen Räumen, 2 WC/Duschen und einer grossen Küche, ist originell und heimelig. Die gekalchten Wände sind meist nicht gerade und lassen immer wieder Naturfelsen durchbklicken. Kleine Nischen, Rundbögen und die, im ganzen Haus sehr passende Einrichtung, geben dem Haus eine sehr „wohlige“ und wohnliche Atmosphäre.




Kurzum, ein kleines Paradies, das sich Renate und Josef hier schon geschaffen haben und noch immer am Erarbeiten sind. Wenn man die Einsamkeit liebt, dann kann man sich nichts Schöneres vorstellen. Wir verbringen einen wunderschönen Nachmittag und Abend bei ausgezeichnetem Essen und guten Gesprächen.

Zu später Stunde fährt uns Josef nach Manfredonia zurück. Ein wunderbarer Tag mit uns lieben Verwandten.