Freitag, 18.05. In der Nacht und auch heute früh hat es geregnet. Das Wetter ist immer noch nicht stabil. Beim Morgenessen verlässt die letzte spanische Fregatte den Hafen. Wir bleiben auf dem Schiff, „motzen“ über das schlechte Wetter und wie die Madness schon wieder aussieht. Sind aber auch froh, dass wir die Tickets um zum Äthna zu fahren, nicht vorgängig kaufen konnten. Um 14 Uhr klart es auf und die Sonne zeigt sich. Am Morgen 15 Grad und mit Sonnenschein um 28 Grad. Wir beschliessen in die Stadt zu gehen. Wir schlendern durch uns noch unbekannte Strassen. Auf einem Platz muss der Morgenmarkt statt gefunden haben, wir „erschauern“ ab dem Unrat, der liegen geblieben ist.
Reinigungsfahrzeuge sind wohl unterwegs, allerdings, so scheint es uns ohne konkreten Plan. Oder wir verstehen das System nicht!! Da wird ein Plastiksack aufgenommen, doch der daneben bleibt liegen. Via Amphitheater gehen wir bergan und stehen vor dem 2. grössten Kloster von Europa. Benediktiner, die samt und sonders aus dem ehemaligen Adel kamen, haben sich hier den Himmel auf Erden bauen wollen. Alleine die Kirche ist von einer Grösse, die nur Staunen lässt. 105 Meter lang und 3 schiffig. Die Höhe schätzen wir auf 30 bis 40 Meter und die Kuppel dürfte um die 80 Meter sein. Innen, alles aus Marmor und die Orgel, die hätten wir sehr, sehr gerne spielen gehört. 1693 war das grosse Erdbeben in Catania, mit dem Ausbruch des Etna. Dies hat alles zum Stillstand gebracht. Später waren die Geldflüsse nicht mehr so „einfach“, aber wir bewundern diese Bauten, die, wie immer, schlussendlich durch das arme Volk bezahlt wurden. Via eine römische Therme gehen wir langsam zurück zum Schiff.







Schon beim Verlassen des Hafens hat Kurt ein Kriegsschiff gesehen, das im Begriff war, anzulegen. Bei der Rückkehr sehen wir, dass ein Zerstörer, eine Fregatte und ein kleineres Kriegsschiff festgemacht haben. Sie tragen französische Flaggen? Wir sind also sehr gut bewacht. Kurt ist heute der Smutje und wieder kocht er was Gesundes. Die Wetterlage ist noch immer nicht stabil. Darum verschieben wir den Äthna-Besuch auf Sonntag. Auch wenn wir nicht auf 3’240 Meter hoch gehen, so ist es da oben doch kalt.
Samstag, 19.05. Kurt ist früh auf den Beinen, ihn interessiert, was für ein Kriegsschiff vor uns liegt. Er beginnt ein Gespräch mit dem Wachhabenden, stellt dabei auch fest, dass die andern Schiffe andere Flaggen tragen. Es sind Schiffe der Frontex, die die Flüchtlingsströme eindämmen sollen. Die 2 englischen Kriegsschiffe im Hafen sind heute besonders beflaggt. Wir nehmen an, der Grund ist die heutige royale Hochzeit. Nach dem Frühstück gehts los in Richtung Markt. Markttreiben, wie wir dies in der Schweiz nicht mehr kennen. Mehrere hundert Stände, alles wird feil geboten. Uns fehlt eine Knoblipresse, finden wir, gut geschliffene Rüstmesser, finden wir……. es gibt schlicht und einfach alles. Sogar mitten auf dem Platz ein junger Mann mit einer Tretnähmaschine, der gleich vor Ort Änderungen oder Flickarbeiten erledigt. Auch wird die Ware lauthals feilgeboten. Dazu drängen sich die Mineralwasser-Verkäufer mit ihren Karren durch die engen Zwischenräume. Irgendwann fühlen wir uns in dieser Masse von Besuchern nicht mehr wohl und verziehen uns Richtung Madness, mit dem Wissen, dass auch heute wieder der selbe Unrat auf dem Platz liegen bleibt.

Nach der Siesta wollten wir eigentlich noch ins Museum, aber die umliegenden Schiffe geben einen so grossen Schmutz ab, dass wir beschliessen, das Schiff zu waschen. Alle 7 Kriegsschiffe, das Kreuzfahrtschiff, das heute morgen eingelaufen ist und die Frachter, die be- oder entladen werden, haben keinen Stromanschluss. Sie produzieren den Strom über ihre Aggregate und tragen damit zur Luftverschmutzung bei. Grausam, was für eine „Brühe“ wir vom Schiff abwaschen, auch einiges an Sand ist wieder dazu gekommen. Nach getaner Arbeit ist nochmals etwas Ruhe angesagt und anschliessend geht der Smutje in die Kombüse. Wir sind gespannt was uns der Äthna morgen zu bieten hat.