Am 8. August fahren wir, nach der üblichen Abmeldung bei der Grenzpolizei um 7 Uhr los. Der Seewetterbericht sagt Wellen im Bereich von 20 bis 40 cm voraus und schönes Wetter. Das Wetter stimmt, aber Wellen, die sind bis 1,3 Meter hoch, zwar lang, aber es schaukelt doch heftig, da wir die Wellen nicht schneiden können, sondern kursmässig entlang an ihnen fahren müssen. 160 Kilometer liegen vor uns und das Schiff läuft gute 7,5 Knoten. Es wird ein langer Tag. Verena kämpft, wird nicht gerade Seekrank, aber an Essen ist auch nicht zu denken.
Um 18 Uhr klarieren wir bei der Grenzpolizei in Varna ein und sind dankbar, als sie uns anbieten am Kai bleiben zu dürfen über Nacht. Zwar keinen Strom, aber Ruhe. Verena hat aufgrund der schwelenden Seekrankheit (sie ist nicht ganz ausgebrochen) nichts gegessen und zuwenig getrunken. Sie isst ganz wenig und geht um 20 Uhr zu Bett. Kurt sitzt auf der Fly, isst normal und genehmigt sich ein Glas Wein. Um 22 Uhr geht auch er schlafen. Um 23 Uhr klopft es heftig ans Schiff. 4 Männer stehen draussen und verlangen, dass wir sofort ablegen, da Kriegsschiffe erwartet werden. Kurt erklärt ihnen, dass er das gerne tun würde, da er aber Wein getrunken habe, sei dies leider nicht möglich. Einer der 4 Männer konnte das Lachen nicht zurück halten, denn keiner hatte das Brevet, unser Schiff zu führen und damit haben sie nicht gerechnet. Sie ziehen von dannen.
Am Morgen um 05.00 Uhr klopft es wieder heftig und es stehen vor unserem Schiff: 1 Grenzpolizist, 2 Gendarmen und 2 Militärpolizisten. Ultimativ verlangen sie, dass wir umparkieren. In Dunkelheit parkieren wir um und legen an einem freien Kai an und gehen wieder schlafen.
