Samstag, 09.09. Nach dem Frühstück marschiert Kurt zuerst nach Westen zur Werft um den Sonnenschutz zu holen. Diesmal passt der Druckknopf perfekt. Anschliessend get’s nach Osten zum Weineinkauf. Verena bringt dieweil das Schiff auf Hochglanz, unentgeltlich während 3 Stunden. Luigi spricht Kurt an und meint, man würde jetzt doch gerne auf die Madness als Startschiff zurück greifen, denn umspringende Winde, wie zuerst prognostiziert, seien nicht zu erwarten, so dass die Startlinie nur einmal gezogen werden müsse. Das begeistert Kurt nicht heftig, aber um so heftiger nervt sich Verena. Es geht nicht um die 2 Stunden rausfahren, nein!! Aber die Madness wäre jetzt doch so fein sauber geputzt. Den späteren Nachmittag verbringen wir mit lesen. Verena die „Landliebe“ und Kurt einen neuen Krimi. Heute gibt es zum z’Nacht Petersilienkartoffeln mit Tomaten und einigen Rädchen der unheimlich scharfen Salami, die sämtliche Bakterien im Hals-Nasenbereich, ev. auch weiter unten hemmungslos vernichtet. Kurz danach kommt Luigi um uns über den morgigen Tag zu informieren sowie die Leute anzukündigen, die die Startflaggen bringen und die dazugehörigen Rohre an der Reling befestigen. Nach 30 Minuten ist alles erledigt und wir wissen, unser Schiff muss morgen um 09.30 Uhr zur Abfahrt bereit sein, ev. auch etwas später……
Sonntag, 10.09. Um 07 Uhr ist Tagwache. Schon vor dem Frühstück entdeckt Verena schwarze Kügelchen am Boden. Unser Basilikum sieht recht mitgenommen aus, die Blätter gelocht oder nur noch das Gerippe vorhanden. Verena findet den Übeltäter, eine Raupe, die sich bereits in einem Blatt eingewickelt hat. Diese werden wir zur Strafe einem Fischer geben! Nein, „einsperren“ und abwarten was passiert. Bald beginnt die Bereitstellung des Schiffes. Die Mittelleinen lösen wir, so dass wir nur noch an den Muring- und den Heckleinen fest liegen. Luigi springt auf das Schlauchboot der Lega Navale. Und dann kommen sie, eine nicht enden wollende Gruppe von Personen, die auf unser Schiff wollen. 8 Männer und 5 Frauen auf der Madness, darunter ganz in Weiss eine Frau Kapitän der italienischen Kriegsmarine, korrekt mit Mütze.
Wir bekommen das ok zum Losfahren und…. eine Muringleine in unserer Schraube, hoffentlich nur durchgeschnitten. Das muss nach der Rückkehr kontrolliert werden. Als erstes wird von der „Begleitmannschaft“ die Lionsflagge gehisst. Sie sind Sponsoren der heutigen Regatta
Kaum aus dem Hafen werden wir von der Küstenwache und 2 Wasserscooter, besetzt mit je 2 Leuten des Ital. Roten Kreuzes begleitet. Etwas später kommt noch ein Polizeiboot. Was für ein Aufgebot für 14 Segelschiffe. Am kommenden Wochenende sollen es über 40 sein. Ungefähr 2 Kilometer ausserhalb des Hafens werfen wir bei 8,3 Meter Tiefe den Anker fahren ihn ein und geben insgesamt 25 Meter Kette. Langsam drehen wir uns in den Wind. Dann werden die Bojen gesetzt, der Wind springt doch etwas um. Das verzögert den Start um 10 Minuten, da alles wieder neu ausgerichtet werden muss. In klarer Abfolge werden die entsprechenden Fahnen gehisst und über Funk bekannt gegeben.

Beim ersten Start gehen die grösseren 8 Segelschiffe und beim 2. Start, der ca. 10 Minuten später erfolgt, die 6 kleineren Segelschiffe. Der Rennleiter wird vom Schlauchboot abgeholt und wir holen den Anker ein und fahren gemütlich zurück in den Hafen. Anlegen bei so vielen Menschen an Bord, die alle hinten stehen, einem die Sicht nehmen, laut reden, noch Fotos schiessen wollen und den Weg versperren ist nicht ganz einfach. Es dauert deshalb auch etwas länger. Nun, wir liegen fest, allerdings nur an einer Muringleine. Gino der Lega Navale-Taucher wird sich später um dies kümmern. Luigi lädt uns noch zu einem Umtrunk auf dem Dach des Büros ein und ebenso für den Abend zur Rangverlesung mit Buffet. Für heute sagen wir ab, doch am kommenden Samstag werden wir uns dieses Prozedere nicht entgehen lassen. Keine 30 Minuten später kommt Gino und entfernt 2 Taustücke aus unserer Schraube. Dann wird die Muringleine von Antonio repariert und kurze Zeit später sind wir wieder winterfest fixiert. Danke Gino und Antonio. Dann erfolgt die übliche Prozedur der Schiffsreinigung. Gegen 15 Uhr verdunkelt sich der Himmel und wir hören Donnergrollen, Langsam beginnen wir die Fly zu räumen und schon bald entlädt sich die Gewitterwolke über uns. Trotzdem sich der Himmel nach einiger Zeit wieder aufhellt, ja sogar die Sonne durchblickt, verbringen wir den Rest des Sonntags in Ruhe im Trockenen.