Wir wollen ja nur noch unterwegs sein, wenn die äusseren Bedingungen bezüglich Wind und Wellen stimmen. Aus diesem Grunde haben wir beschlossen, einen weiteren Tag hier zu verbringen. Für morgen Sonntag, 21. September sind die Voraussetzungen wesentlich besser.
Also, aufstehen und Brot kaufen. Es gibt hier Brotringe mit Sesam darauf und Verena geht diese kaufen, dieweil Kurt den Rest des Frühstücks vorbereitet. Betreff Frühstück möchten wir noch erwähnen, in der Türkei ist es ein schwieriges Unterfangen zu Kaffebohnen zu kommen, Tee natürlich in Hülle und Fülle. In Cesme haben wir dann, mit etwas gemischten Gefühlen, 1 Kilo offen aus dem Jutensack gekauft, vakumiert je 500 gr. Diesen Kaffee gabs heute zum Frühstück und er hat uns auch geschmeckt. Ob wir nicht mehr so „heikel“ sind!!!??? Sicher haben wir gelernt mit anderen Situationen klar zu kommen.
Nach den üblichen Arbeiten gehen wir uns die andern Schiffe anschauen. Da kann schon Augenwasser aufkommen. Aber wie immer, es sind wunderschöne Schiffe, aber die liegen über 95% der Zeit nur im Hafen und werden gepflegt von fremden Menschen. Da gibt es wirklich ein Klassensystem und darin zählen wir zu den „Unberührbaren“. Erfreut waren wir, als wir 2 Segelschiffe, eines aus Bale und eines aus Basilea (wie wir) im Hafen gefunden haben. Diese werden über den Winter hier belassen. Etwas gelacht haben wir über ein Segelschiff, das schon aus dem Wasser war und Lumpazivagabundus heisst. Dies ist doch bei der Anmeldung, wenn man buchstabieren muss, etwas speziell. Wir sind da relativ einfach. M= Mike, A= Alpha, D= Delta, N= November, E= Echo, S= Sierra, S= Sierra, aber der Lumpazifagabundus, da wird man einfach nicht fertig mit buchstabieren.
Verena geht am Nachmittag nochmals in die Stadt, dieweil Kurt sich auf den kommenden Trip vorbereitet und Wasser einfüllt. Dabei stellen wir fest, dass die Anzeige bezüglich Wasser in keiner Art und Weise stimmt. Theoretisch hätten wir 1’200 Liter Wasser bunkern können, aber nach 550 Liter überläuft der Tank. Das heisst, dass wir bisher immer zuviel vom „Reinhaltemittel“ ins Wasser gegeben haben. Diesmal unterlassen wir die Beigabe von Silberionen.

Nach der Rückkehr von Verena gehen wir bei Migros, dem teuren Unternehmen einkaufen, denn wir essen heute auf dem Schiff und morgen werden wir ja ev. ankern und müssen ebenfalls auf dem Schiff essen. Spontan ändern wir unsere Meinung, kaufen nur für den kommenden Tag ein und essen heute nochmals in der Stadt. Auf dem Weg zum Restaurant sieht Kurt eine Strickjacke, die ihm auf Anhieb gefällt, denn es wird an den Abenden langsam kühl. Verena hat diese Jacke am Nachmittag schon begutachtet, ist aber der Versuchung diese zu kaufen, widerstanden. Nach üblichem Handel kaufen wir die Strickjacke. Jetz ich de Kurt weder ganz en Schöne!
Zeitig werden wir zu Bett gehen, denn morgen um 06.00 Uhr wollen wir aufstehen, damit wir um 08.00 Uhr losfahren können. Das heisst nicht, dass wir für unsere Pflege so lange brauchen, aber die Vorbereitungen für die Fahrt, die nicht am Tage vorher erledigt werden können, dauern so lange. Bisher haben wir es meist geschaffen, pünktlich loszufahren.