Entscheidung in Tabarca

Freitag, 22.06.   Wir haben gut geschlafen, es ist ruhig im Hafen, auch wenn es „Flanierer“ hat, sie steigen nicht aufs Schiff, wir haben Strom, super. Wir können den Tag organisieren und Entscheidungen treffen. Die Wetterprognosen für Samstag sind einfach schitter. Wellen über 1,5 Meter und dies querab, nein, das brauchen wir nicht. Wir verschieben die Weiterfahrt auf Montag. Dies bedingt jedoch, dass wir in finanzieller Hinsicht neu planen müssen. Wir dürfen kein tunesisches Geld ausführen, also heben wir genau soviel ab, wie wir nun brauchen. Kurt setzt nochmals das Ladegerät an die Motor-Batterie an, liest aber später, dass dieses Ladegerät nur für Säurebatterien geeignet ist. Im Internet sucht er nach Erklärungen. Entweder liest er die falschen Seiten, er kommt „nicht draus“. Die einen sagen so, andere eben anders. Also nach einer Stunde beendet er den Ladevorgang, in der Hoffnung, dass die Batterie keinen Schaden genommen hat. Dann geht es an die Schiffsreininigung. Weit müssen wir laufen, bis zum Wasseranschluss, das unser Nachbar für sich „beansprucht“. Aber ein klärendes Gespräch erledigt alles und wir beginnen mit der Aussenreinigung. Der Grund, warum vom Wasser bunkern in Tunesien abgeraten wird ist klar. Das Wasser riecht nach Chlor.  Nach dem Genuss einer feinen Honigmelone gehen wir in die Stadt um einzukaufen. Bei Monoprix finden wir viel, aber nicht alles. Brot, Gemüse und Früchte gibts nicht. Finden wir sehr positiv, dafür hat`s genügend Marktstände. Nachdem wir die Einkäufe verstaut haben, spazieren wir auf der Strandprommenade, bestaunen eine Baukonstruktion, wo die Decken mit Backsteinen ausstaffiert sind. Wir denken, etwas unstabil und überlegen uns die Arbeitsweise, doch  wir sind keine Baufachleute.

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Zurück auf dem Schiff, werden als erstes Türen und Fenster geöffnet, denn es ist warm geworden. Seit wir Italien verlassen haben, wird die Madness immer abgeschlossen. Während der Fahrt gestern benötigte Kurt noch eine Jacke. Vielleicht kommt der Sommer doch, mit all den angekündigten guten Wetterlagen. Das Nachtessen hat uns geschmeckt und wir geniessen, mit einem guten „Hopp Schwiiz“ den Abend.

 

 

Samstag, 23.06.  Heute  nehmen wir zum ersten Mal das Frühstück auf der Fly ein. Wir sehen uns an und fragen uns, weshalb sind wir nicht heute gefahren? Kein Wind! Verena möchte mal Richtung Burg laufen. Da sehen wir die Wellen, auch ohne Wind. Im Bereich, wie angesagt, 1,3 Meter. Wären wir gefahren, hätten wir sie  quer gehabt.  Der Aufstieg zur Burg ist steil, aber wir freuen uns etwas Bewegung zu haben und der Ausblick von der Burg, hat uns entschädigt.

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Gemütlich geht es zurück. Nach dem Früchte-Menue legt sich Kurt für eine Stunde hin, dieweil Verena auf der Fly liest und sich hin und wieder mit Passanten,unterhält, die spontan zu unserem Schiff kommen. Am Nachmittag spazieren wir zum alten Hafen und weiter bis zum neuen, sich noch im Bau befindenden Amphitheater. Unterwegs bewundern wir die beeindruckenden Felsformationen.

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Wieder auf der Madness kommt der Hafenkapitän, der sich täglich nach unserem Befinden erkundigt. Kurt möchte heute bezahlen. Wir haben zwar schon vorgesorgt, aber um ganz sicher zu sein, ist die heutige Bezahlung besser. Bei der Ankunft hat Kurt gefragt, mit wieviel wir rechnen müssten. Die Antwort lautet, ca. 150 Dinar, je nach Länge, Breite, Tiefe und Gewicht. Also haben wir auf der Bank noch etwas Dinar geholt. Dann erfolgt die Abrechnung. Zuerst ist da noch jemand von der Hafenbehörde und erklärt Kurt, dass wir für die  Benutzung öffentlicher Hafen einen Betrag von 80 Dinar zu bezahlen hätten, aber das sei dann für das ganze Jahr und für jeden Hafen. (neue Rechnung, es sollte reichen) Dann kommt die Tagespauschale. Mit Erstaunen stellt Kurt, gemäss Anschlag fest, dass Ankunftstag und Abreisetag voll berechnet werden. Normal wird pro Nacht verrechnet, sofern man nicht vor 12 Uhr Mittags eintrifft. Dazu kommt Strom- und Wasserverbrauch. Bravo, also 5 Tage, könnte  mit dem Geld knapp werden. Dann die völlige Überraschung. Wir bezahlen für „Alles“ 200 Dinar. Da gibt Kurt noch 20 drauf und wir sind glücklich. Da wir jetzt zuviel Dinar haben, beschliessen wir sofort: Heute wird auswärts gegessen und nicht „geschmürzelt“. Im 3. Restaurant lassen wir uns nieder und speisen sehr gut. Warum erst im Dritten? Das Erste hatte nur das Tagesmenue im Angebot und das Zweite schenkt keinen Wein aus. Nach einem Verdauungsmarsch geht es zurück um die Homepage zu aktualisieren. Wir hatten heute einen rundum ausgezeichneten Tag. Im Hafen ist Hochbetrieb, die Restaurants sind jetzt alle besetzt und die Menschen flanieren hin und her.

 

 

Sonntag, 24.06.  In dieser Nacht war es etwas laut. Kein Wunder bei den vielen Menschen die sich hier tummelten. Wir haben noch einige Einkäufe zu tätigen. Was immer auch in Algerien ist, wir möchten nicht „hungern“ müssen. Es kann auch sein, dass wir einen eventuell längeren Unterbruch mit der Homepage haben, da wir zuerst das Visum erhalten müssen,  was wir natürlich sehr hoffen. Erst dann dürfen wir das Land betreten, also vom Schiff gehen und uns algerische Prepaidkarten kaufen. Davor benötigen wir aber noch algerisches Geld. Es kommt eine spannende Zeit auf uns zu. Aber, wie immer, Wir sind zuversichtlich. Am Nachmittag gehts noch zum Broteinkauf, Verena will auch noch etwas in den Geschäften „nuschen“. Morgen ist wieder ein anderer Tag. Um 08 Uhr können wir zur Hafenpolizei, anschliessend zum Zoll, dann kommt der Zoll noch zu uns aufs Schiff und wenn sie dann alles für gut befinden, dürfen wir die Leinen losmachen.

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Wir wünschen allen Lesern/innen einen guten Start in die neue Woche und bis später aus Algerien.